Entwicklung eines Wasserstoff-Netzes - Südbrandenburger Landkreise geben Studie zu Wasserstoff-Bedarfen in Auftrag

Di 07.03.23 | 14:58 Uhr
  11
Eine Wasserstofftankstelle in Potsdam im April 2022. (Quelle: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 07.03.2023 | Nachrichten | Bild: rbb

Nachdem die Landesregierung eine Machbarkeitsstudie zu einem Wasserstoff-Leitungsnetz in Brandenburg vorgestellt hat, haben nun die südlichen Landkreise und die Stadt Cottbus eine eigene Studie in Auftrag gegeben. Sie soll ermitteln, wie hoch der Bedarf an Wasserstoff in den jeweiligen Landkreisen ist und welche Unternehmen als mögliche Erzeuger in Frage kommen. Der Landkreis Elbe-Elster hat dafür ein eigenes Online-Meldesystem eingeführt, wie der Kreis am Dienstag mitteilte.

Bedarf kann noch bis 16. März angegeben werden

Die gemeinsame Machbarkeitsstudie der Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und der Stadt Cottbus solle die Landesstudie um regionale Daten ergänzen, heißt es in der Mitteilung.

Unternehmer können sich auf der Webseite des Landkreises Elbe-Elster in einem eigenen Kontaktformular eintragen. Darin werden auch die möglichen Erzeugungs- und Abnahmemengen abgefragt. Die Unternehmen haben dafür noch bis zum 16. März Zeit.

Laut der Landesstudie gibt es in der Brandenburger Industrie bis 2045 einen Wasserstoff-Bedarf von 28 Terrawattstunden. Davon entfallen zwar nur 0,1 Terrawattstunden auf den Elbe-Elster-Kreis, das entspreche aber etwa 10 Millionen Litern Heizöl, heißt es vom Landkreis.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.03.2023, 15:30 Uhr

11 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 11.
    Antwort auf [TRAMSR] vom 08.03.2023 um 20:48

    In Holzwickede funktioniert es jedenfalls. Das Problem ist ein anderes: Wasserstoff-Verspätung durch atomaren Wasserstoff.

    Was V2A damit zu tun haben soll, werden wohl nur Sie wissen. L485 / X70 ist die übliche Stahlsorte.

  2. 10.

    On der Schweiz hat Hyundai vor ein paar Wochen das auf 1600 Brennstoffzellen-LKW ausgelegte Projekt nach nur rd. 50 Wasserstoff-Fahrzeugen gestoppt und bereits produzierten teils nach Deutschland umgeleitet. Tanken und geringe Reichweite waren Problemfelder.

    Das Betanken war auch der Grund, dass Wiesbaden due Wasserstoff-Busse wieder abgibt, laut, langwierig und mit technischen Problemen behaftet. Als Depotlader erreichen Batteriebusse heute Reichweiten >500km. Im München hat MAN sich das vom TÜV im realen Straßenverkehr bescheinigen lassen. In Berlin ist ein Gelegenheitslader der BVG 41h unterwegs gewesen bis er wieder auf den Hof fuhr. Der neue Ebusco der BVG wurde ohne Nachladen aus dem Endmintagewerk in den Niederlanden 640km überführt, macht aber an anderer Stelle Probleme.

  3. 9.

    Dass nur eines der*drei* Triebwerke der Tu-155 mit Wasserstoff betrieben wurde, hatte ganz banal Sicherheitsgründe gehabt. Wenn es Probleme gegeben hätte, hätte die Maschinen mit den verbliebenen zwei Triebwerken noch sicher fliegen können. Die Mehrzahl der Tesflüge fanden aber mit Erdgas statt.

    Genau wie bei der projektierten Tu-156 sieht auch Airbus bei einen Teil seiner Entwürfen vor, die Tanks im hinteren Teil der Kabine unterzubringen. Dabei ist nicht das Gewicht das Problem, sondern die Reichweite, die sich aus den zur Verfügung stehen Platz für die Tanks ergibt.

    Übrigens hat es gerade erst einen kurzen Testflug einer mit einer Dash-8 gegeben, bei der ein E-Triebwerk von einer Wasserstoff-Brennstoffzelle versorgt wurde.

  4. 8.
    Antwort auf [TRAMSR] vom 08.03.2023 um 15:46

    Was sind das nur für Deppen bei e.on, die bereits heute Wasserstoff durch ehemalige Erdgasleitungen transportieren?

  5. 7.

    "Die Sowjets hatten mal eine Tupolev umgebaut, sicherheitshalber nur ein Triebwerk der beiden Triebwerke wurde mit Wasserstoff betrieben." Nach meinem Wissen konnten die Turbinen alternativ auch mit Erdgas betrieben werden.

  6. 6.

    Eventuell wäre bei Bussen und LKWs eine Nutzung von Wasserstoff möglich. Auf alle Fälle gibt es in der Industrie eine Vielzahl von Möglichkeiten. Nach meinen Kenntnissen will BASF auf Wasserstoff als Energieträger umstellen zudem gibt es ein Pilotprojekt in Hamburg wo ein Stahlwerk mit Wasserstoff betrieben werden soll.

  7. 5.

    "Viele wie auch der zuständige Bildredakteur des RBB denken aber zuerst an Autos." Das Bild zeigt einen PKW, das wohl vermitteln soll, mit Wasserstoff betankt zu werden..Für den Fall sehen nach meiner Einschätzung nicht besonders viele den Einsatz von Wasserstoff. Dafür gibt es keine erfolgversprechenden Ansätze der Realisierung. Auch bei Flugzeugen nicht. Die Sowjets hatten mal eine Tupolev umgebaut, sicherheitshalber nur ein Triebwerk der beiden Triebwerke wurde mit Wasserstoff betrieben. Grund: das Flugzeug wäre bei beiden Triebwerken mit Wasserstoff zu schwer geworden. Ausserdem ging die Hälfte des Passagierraums für die nowendige Wasserstofftechnik drauf. Die Entwicklung wurde sang- und klanglos eingestellt.

  8. 4.

    Prof. em. Sinn wurde von unzähligen Fachleuten diverse Fehler in seinen veralteten Studien nachgewiesen.

  9. 3.

    Absolut richtig und hoffentlich nicht zu spät. Für mich ist H2 die einzige zukunftsorientierte Energie, die flexibel genug eingesetzt und produziert werden kann.

  10. 2.

    Es wird ja nie gesagt, wo konkret der "Wasserstoff" eingesetzt werden soll. Um die publizierten Kosten für Wasserstoff im Rahmen zu halten, will die EU in ihren Ankündigungen die Elektrolyseanlagen sogar mit kontinuierlichem Strom betreiben. Das wäre aber nur mit konventionellen oder Kernkraftwerken möglich. Prof. Sinn bewertet das richtig:
    „Wenn nicht überschießende Spitzen verwendet werden, ist es aber stets ökologischer, den grünen Strom direkt für die Zurückdrängung fossiler Stromquellen zu verwenden als für die Produktion von Wasserstoff. Andernfalls würde der Wasserstoff ja faktisch aus fossiler Energie gewonnen.“

  11. 1.

    Wasserstoff wird dringend benötigt, um diverse Industriebereiche zu dekarbonisieren und um die Energieversorgung fossilfrei zu stabilisieren. Viele wie auch der zuständige Bildredakteur des RBB denken aber zuerst an Autos. Dabei sehen viele Studien wie gerade auch eine Fraunhofer ISI beim Landverkehr (also PKW, LKW, Busse und Eisenbahn) deutliche Vorteile,, wenn der Umweg über die Elektrolyse eingespart wird.
    https://www.isi.fraunhofer.de/de/presse/2023/presseinfo-02-nachfrage-preise-wasserstoff-2045.html

Nächster Artikel