Gerstenberger Höfe in Frankfurt (Oder) - Geflüchteter Künstler zeigt Krieg in der Ukraine

Di 24.01.23 | 13:59 Uhr | Von Robert Schwaß
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Ukrainer Alex Kruger zeigt seine Kunst in der Kulturmanufaktur Gerstenberger Höfe in Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | 24.01.2023 | Robert Schwaß | Bild: Robert Schwaß/rbb

In seiner Heimatstadt Tscherniwzi war Alex Kruger Künstler und Rock-Musiker. Doch im März vergangenen Jahres floh der Ukrainer vor dem russischen Angriffskrieg. In seiner Ausstellung "Nach der Flucht" verarbeitet er den Krieg gegen sein Land. Von Robert Schwaß

Unzählige Aquarelle und Zeichnungen hat Alex Kruger seit Beginn der russischen Invasion im Februar vergangenen Jahres in der Ukraine angefertigt. Eine Auswahl davon zeigt er nun in der "Kulturmanufaktur Gerstenberg" in Frankfurt (Oder).

Viele der Bilder kommen farbenfroh daher und thematisieren dennoch die Grauen des aktuellen Kriegsgeschehens. Ein Aquarell etwa zeigt junge Frauen, die vor einem moos- und blumenbedeckten russischen Panzer tanzen. Auf einer anderen Zeichnung kämpft ein mittelalterlicher Ritter gegen einen Teufel mit rotem Stern. "Ich habe diese Bilder gemalt, um diesen Kampf in verschiedenen Facetten darzustellen", erläutert Kruger. In seiner Kunst möchte er Abstraktes mit historischen Fakten vermischen.

Flucht mit Münzsammlung und Gitarre im Gepäck

Kurz nach dem Beginn des russischen Angriffs floh Kruger aus seiner Heimatstadt Tscherniwzi. Dabei sei der 65-jährige eher zufällig in Frankfurt (Oder) gelandet. Am Bahnhof lernte Alex Kruger den Frankfurter Arne Bischoff kennen, der damals Menschen bei ihrer Ankunft unterstützte. Bischoff erinnert sich, dass "Alex mit seiner Münzsammlung und Gitarre im Gepäck ankam".

Aus dem Angebot, ein paar Tage im Frankfurter Ortsteil Güldendorf zu übernachten, wurden mehrere Wochen. Dort habe Kruger schnell Anschluss gefunden, wobei ihm auch seine Deutschkenntnisse aus Schulzeiten geholfen hätten. Den Spitznamen "Alex" habe er sich bei früheren Besuchen in Deutschland zugelegt, sein eigentlicher Vorname sei Oleg. Ein Großvater, so Kruger, habe sogar deutsche Wurzeln nachzuweisen. Dem Künstler gefällt, dass man in Frankfurt viele verschiedene Epochen der Geschichte nachvollziehen kann, ähnlich wie in seiner Heimatstadt Tscherniwzi. Dort leitete er zeitweise auch einen Rock n‘ Roll-Club. Die Musik sei neben der Kunst seine eigentliche Leidenschaft.

Info

Die Ausstellung "Nach der Flucht" ist noch bis 10. Februar in der Kulturmanufaktur Gerstenberg in Frankfurt (Oder) zu sehen.

Web: www.kuma-gb.de

Erlös der Bilder soll gespendet werden

Mit den Bildern schaffe es Kruger, Kriegsszenarien und mythische Figuren miteinander ins Spiel zu bringen, sagt Linda Pickny von der Kulturmanufaktur Gerstenberg. Nach der Ausstellung können die Gemälde dort auch erworben werden. Mit dem Erlös möchte deren Schöpfer ukrainische Soldaten unterstützen. "Wir müssen standhaft bleiben. Ich mache diese Bilder, damit die Leute schauen und verstehen", so Kruger.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.01,2023, 14:40 Uhr

Beitrag von Robert Schwaß

8 Kommentare

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  1. 8.

    Inzwischen gibt es viele Videos aus unterschiedlichsten Quellen zu sehen, wo Wagner-Kämpfer sich geradezu unmenschlich Verhalten. Vergleichbares hat man nur vom Daesh (IS) oder von südamerikanischen Kartellen gesehen und sowas für unmöglich gehalten. Dafür gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen: entweder wollen die sterben oder sie sind unter Drogen.

  2. 7.

    Was geht sie das an, ob dieser Künstler H4 erhält? Keine Sorge, wenn sie bedürftig sind bekommen sie es auch.

  3. 6.

    Kunst ist Ansichtssache.
    Es handelt sich hierbei nicht um meine Kunst, ist eben so.
    Was ich dem Künstler hoch anrechne ist das der Erlös seiner Bilder zurück in die Ukraine für die dort kämpfenden Soldaten zugute kommen soll.
    Ich hoffe das es auch wirklich den Soldaten zugute kommt und nicht bei irgendwelchen korrupten Armleuchtern verbleibt.

  4. 5.

    Vielleicht wandelt sich ja der Künstler vom Flüchtling zum Spätaussiedler.

  5. 4.

    Ironie sollte man sich angesichts der von Putin angezettelten Verbrechen und der zu vielen Toten verkneifen oder endgültig nach Russland ohne Rückkehr auswandern.

  6. 3.

    Hat sich der Künstler freigekauft? Kassiert er H4 und warum?

  7. 2.

    Was hat denn dieser Kommentar 1 mit dem Beitrag zu tun. In der Ukraine ist schrecklicher Krieg, wir leben in totalem Frieden, wie kann man das beides vergleichen? Bitte weiteree Künstler aus der Ukraine zeigt die jetzige Realität in eurem Land, bis auch der letzte hier in Deutschland begreift wer das angerichtet hat....

  8. 1.

    Ich habe das Gefühl,wir Leben in Deutschland,nur noch vom Elend anderer Menschen.Und Vergessen immer mehr , unsere eigenen Probleme in den Griff zu bekommen.Solidarität ist Notwendig.Leider als Entschuldigung von Moral ,als Notwendige Fraase oft Verkauft ohne Gegenwert.

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