Bundeswirtschaftsministerium - PCK in Schwedt könnte noch im Januar Öl aus Kasachstan erhalten

Di 10.01.23 | 14:53 Uhr
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Ölförderung am 02.04.2022 in Novy Uzen, Mangystau, Kasachstan. (Quelle: imago images/Michael Runkel)
Audio: Antenne Brandenburg | 10.01.2023 | Staatssekretär Michael Kellner | Bild: imago images/Michael Runkel

Ein Anteilseigner der Raffinerie soll laut Bundeswirtschaftsministerium einen Vertrag mit der staatlich kasachischen Ölhandelsgesellschaft geschlossen haben. Ob das Öl tatsächlich fließen kann, hänge aber von Russland ab.

Für die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums noch im Januar eine Lieferung kasachischen Öls geplant. Eine Ausschreibung dafür laufe derzeit in Kasachstan, sagte eine Sprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Lieferung von Russland abhängig

Sie verwies zudem auf die Zusicherung Polens, die Raffinerie mit Öl zu beliefern. Die Verträge selbst schlössen die Anteilseigner, die Bundesregierung flankiere den Prozess nur politisch. Über einen Anteilseigner des PCK sei außerdem bereits ein Vertrag über kasachisches Erdöl geschlossen worden. "Über den Transport entscheiden nun die kasachischen und russischen Behörden."

Verzicht auf russisches Öl

Deutschland hatte am 1. Januar nach dem Import-Stopp russischen Tankeröls auch die Abnahme von Lieferungen über die Leitung Druschba gestoppt. Vor allem die PCK-Raffinerie sucht deshalb Alternativen zum russischen Öl. Etwa die Hälfte soll über den Hafen Rostock kommen, weitere Mengen über Polen und Kasachstan. Die Raffinerie in Schwedt ist wichtig für die Versorgung von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Polens.

Die Opposition im Bundestag sah zuletzt große Probleme bei der Belieferung. Die Anlage sei momentan nur zu 50 Prozent ausgelastet, und die Bundesregierung sage nicht konkret, wann und wie dies erhöht werden könne, kritisierten Abgeordnete der Union und der Linken am Montag nach einer Sondersitzung des Energieausschusses im Bundestag laut dpa.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.01.2023, 5:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Das wäre bei der Enteignung der Fall. Treuhändisch würde ich persönlich anders deuten. Für mich bedeutet das, dass Rosneft die Geschäftsfähigkeit durch die Bundesnetzagentur entzogen wurde. Aber an den Eigentumsverhältnissen hat sich nichts geändert. Der Mehrheitseigentümer ist immer noch Rosneft.

  2. 34.

    „Das Vorkaufsrecht dürfte hinfällig sein oder nicht? “
    Nichts anderes schrieb ich.

    „Weil die Raffinerie auch Polen versorgt und 2. Die Raffinerie aus Polen versorgt würde. “
    Das stimmt so nicht mehr. Polen kann und wird sich zukünftig selbst über seine Raffenerien Danzig und Plock versorgen und auch versorgen müssen.

    „Weil die Raffinerie auch Polen versorgt und 2. Die Raffinerie aus Polen versorgt würde. “
    Warum sollte Rosneft sich freiwillig jetzt von der Raffenerie trennen? Sie sind Mehrheitseigner und werden aufgrund der staatlichen Subventionen keine Verluste machen.

    „Westliche Firmen wollen sich von Firmen/-Anteilen trennen und dürfen es schlicht nicht ohne Ausnahmegenehmigung,“
    Verstehe ich nicht, sie meinen verkaufen. Denn trennen kann man sich immer, insbesondere weil Russland vor westlichen und internationalen Gerichten wohl kaum Schadensersatzforderungen realisieren kann.

  3. 33.

    Da bleibt nur übrig, so oft wie möglich Autofahrten einzusparen und urch gehen, Fahrrad, Bus, Zug zu ersetzen. Das spart Benzin bzw. Diesel.

  4. 32.

    Na dann sollten Sie auch schreiben, auf was sie sich beziehen ( fehlt immer noch). Sonst versteht niemand was sie meinen und dann macht der Kommentar wenig Sinn.
    Denn die meisten Menschen sind in dem Alter, dass sie den Unterschied zwischen der CCCP und Russland kennen.

  5. 31.

    Sie scheinen nichtvzu wissen welcher Kommentar der letzten Tage gemeint war.

    Aber stimmt schon, dass sich Russland sehr auf UDSSR Ruhm und Infrastruktur ausruht. Die Raumfahrt seit 30 Jahren nix neues. Selbst neuere Militärtechnik entweder komplett überschätzt ineffektiv oder nur homöopathische Produktionsmengen.

    In was war die UDSSR noch gut, was Russland nicht mehr auf die Reihe kriegt? Ach Russland baut ja wie Zivilflugzeuge auf Basis von Entwürfen Ende der 80ziger...

  6. 30.

    Das Vorkaufsrecht dürfte hinfällig sein oder nicht?

    Welche Anteile Orlen jetzt von wem kaufen würde ist egal, es macht schlicht Sinn, 1. Weil die Raffinerie auch Polen versorgt und 2. Die Raffinerie aus Polen versorgt würde. Das Kartellrecht in Polen wäre dann Sache der polnischen Behörden, an deren Unabhängigkeit ich keinen Zweifel habe ;).

    Ob Rosneft doch noch freiwillig verkauft oder enteignet wird kann niemand wissen. Fakt ist die aktuellen Besitzverhältnisse sind wie 2021. NOCH keine Veränderung.

    Im übrigen sieht es in Russland genau andersherum aus. Westliche Firmen wollen sich von Firmen/-Anteilen trennen und dürfen es schlicht nicht ohne Ausnahmegenehmigung, die praktisch niemand kriegt.

  7. 29.

    "Die Rosneft Deutschland ist unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur." Und damit nimmt doch der Bund in Form der Netzagentur auch die Stimmanteile von Rosneft in ihrem Namen war - ist also Anteilseigner, wir wäre dann also bei linke Hand und rechte Hand bei der Feststellung oben und es muß bekannt sein im Bund. Ehrlicher wäre also vielleicht: Wir wissen den genauen Inhalt der Vereinbarung durch die Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur aber möchten zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Details bekanntgeben und bitten um Verständnis.

  8. 28.

    Sind die Konjunktiv II Formen der Verben
    können, wollen, haben, sollen und mögen.
    Falls Sie es nicht wussten, wegen der 2 Fragezeichen am Ende Ihrer Wortgruppe.

  9. 27.

    Sie sollten in dem einen oder anderen Fall schon richtig lesen. Vielfach wird UdSSR oder andere äquivalente Bezeichnung benutzt um den historischen Kontext herzustellen. Nicht alles über was wir heute reden, ist nach der Sowjetunion entstanden, so auch die Drushba-Trasse (ob Sojus-Gas oder Ölpipeline).

  10. 26.

    Dafür das sie so gut Bescheid wissen ist schön, nur bringen sie auch nicht mehr Licht ins Dunkel, weil ebenfalls widersprüchlich zu den Pressemitteilungen.

    "Der Verkauf der Shell Anteile wurde gestoppt."
    Für Rosneft, die hatten Vorkaufsrecht, dass habe ich gelesen.

    "Ein Verkauf der Rosneft Anteile an Orlen wäre mit Sicherheit ein gute Entwicklung. Für die Shell Anteile muss man aber andere Käufer finden."

    Rosneft verkauft nicht, die müssten enteignet werden, dass war auch PKN Orlen klar. Regulär kaufen wollte Orlen die Shellanteile. Also wieso muss man da jetzt andere Käufer finden?

  11. 25.

    Sie tun doch sonst so informiert.

    Die Rosneft Deutschland ist unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur. Und damit die entsprechenden Anteile an PCK (und 2 anderen Raffinerien), nicht die gesamte Raffinerie.

    Der Verkauf der Shell Anteile wurde gestoppt.

    Ein Verkauf der Rosneft Anteile an Orlen wäre mit Sicherheit ein gute Entwicklung. Für die Shell Anteile muss man aber andere Käufer finden.

    Wie schön, dass sich herausgestellt hat, dass die Lobbyistenaussagen von vor 8-9 Monaten die PCK könne nur russisches Öl verarbeiten als gelogen entlarvt wurden

  12. 24.

    Ich bin immer wieder über die massive Zensur hier im RBB Kommentarbereich verwundert, aber es ist auch ständig wechselnd, als hätten einige Moderatoren eine Mission.

    Oder das offensichtlich schlecht funktionierende Kommentarsystem verschluckt zufällig Kommentare.

    Ordentliche Moderation ist das jedenfalls nicht, wenn einerseits klare Beleidigungen veröffentlicht werden, harmlose Kommentare aber im Nirwana verschwinden. Wieso gibt es eigentlich nichtman eine Meldefunktion?

  13. 23.

    Da bei dem vorigen Artikel wieder einer Russland mit UDSSR gleichsetzte:

    Für alle die UDSSR mit Russland gleichsetzen: mal Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft vergleichen. Noch dazu wäre Stalin ohne Hilfsgüter der Amis wohl untergegangen. Damaliges Hilfsvolumen USA zu USSR an Gütern (vom Kampfstiefel über Munition aller Art bis zu Flugzeugen) inflationsbereinigt 180 Mrd. Dollar.

  14. 22.

    Blicke beim PCK im Moment, wer die Anteilseigner sind, nicht mehr durch. Letzter mir bekannter Stand Mitte 2022 war, dass PKN Orlen im Schlepptau Saudi Aramcos in Osteuropa groß auf Einkaufstour ging. Unter anderem wollte sich Orlen auch im PCK über die Shellanteile einkaufen und die Versorgung des PCK aus dem Naftoport Danzig an die Enteignung von Rosneft knüpfen. Also im Klartext jetzt selbst seine Marktdominanz nutzen und das PCK übernehmen.
    Einzig mir bekannte Information, die Bundesnetzagentur verwaltet das PCK jetzt treuhändisch. Insofern, und da haben sie vollkommen Recht, kann man hier nicht so tun, als wüsste die linke Hand nicht was die rechte gerade macht.
    Entweder es exitieren nun harte Verträge oder nur unverbindliche Willenserklärungen, all das muss natürlich dem Wirtschaftsministerium bekannt sein!!

  15. 21.

    "Die Verträge selbst schlössen die Anteilseigner, die Bundesregierung flankiere den Prozess nur politisch." Ist die Bundesregierung mit der Treuhänderschaft nicht auch selbst Anteilseigner in Vertretung von Rosneft? Kam vorhin wohl irgendwie nicht durch.

  16. 20.

    Ja sind teilweise privatwirtschaftliche agierende Unternehmen, aber immer unter voller staatlicher Kontrolle.

  17. 19.

    " Die Raffinerie in Schwedt ist wichtig für die Versorgung von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Polens. "

    und wenn nun im Januar Öl aus Kasachstan nicht kommt ? wird dann in den genannten Ländern der Notfall ausgerufen ?
    kein Sprit mehr ? Pendler, seht zu wie ihr zur Arbeit kommt ? Benzin rationiert ?
    " und die Bundesregierung sage nicht konkret, wann und wie dies erhöht werden könne, "
    weil sie es nicht weiß und ratlos ist

  18. 18.

    Also bis an die deutsche Grenze alles Firmen in staatlicher Hand.

  19. 17.

    "und diese Transitgebühren sollten für Rußland wichtig sein ?" Damit kann man etwas den Endpreis für den Kunden moderieren.

  20. 16.

    Für mich ist das eine klare Botschaft, wie beim Erdgas. Putin signalisiert, dass er auf den Export fossiler Bodenschätze in den Westen nicht angewiesen ist.
    Er weiß, dass der weltweite Hunger nach fossilen Rohstoffen immer noch weiter steigt und ohne seine Bodenschätze nicht preiswert zu stillen ist.
    Deswegen ist das Ganze nur ein riesiger löchriger Verschiebebahnhof.

  21. 15.

    Könnte, wollte, hätte, sollte, möchte.......????

  22. 14.

    Kaztransoil für den sowjetischen Verbundpipelineabschnitt in Kasachstan.

  23. 13.

    " Zumindest die Transitgebühren können von den Pipelinebetreibern auf dem Weg kassiert werden, "

    und diese Transitgebühren sollten für Rußland wichtig sein ?

  24. 12.

    Für Drushba Nord:
    Transneft (Russland), Gomel Transneft (Weißrussland), PERN (Polen) und Mineralölverbundleitung GmbH (Deutschland).

  25. 11.

    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2014/03/druschba-oel-pipeline-schwedt.html

  26. 10.

    Wer sind denn die Betreiber der Pipeline in Rußland, Weißrußland und Polen, welche dann die Höhe der Transitgebühren aushandeln? Ich nehme an, daß das neu verhandelt wird und nicht einfach der alte Preis genommen wird.

  27. 9.

    "warum sollte Rußland bei dem deutschen Verzicht auf russisches Öl zustimmen ?" Warum nicht? Zumindest die Transitgebühren können von den Pipelinebetreibern auf dem Weg kassiert werden, sobald diese ausgehandelt sind - und erst dann steht der Endpreis für das PCK fest.

  28. 8.

    "bezahlen dann an Russland eine "Durchlass-Gebühr" Nein, zumindest nicht direkt. Die Transitgebühren (nicht nur Rußland wird per Transit durchquert!) sollten vom Lieferanten abgeführt werden an die jeweiligen Pipelinebetreiber und in den Abnahmepreis beim Kunden eingepreist sein, nach meinem Verständnis.

  29. 7.

    " bereits ein Vertrag über kasachisches Erdöl geschlossen worden "

    was dieser Vertrag wert ist werden wir ja demnächst erfahren.

  30. 6.

    Nein, der uns betreffende Nordstrang der Drushba-Pipeline verläuft durch Weißrussland und Polen.
    In Samara Russland kann das Erdöl aus der kasachischen Pipeline in die Drushba eingepreist werden.

  31. 5.

    " Ob das Öl tatsächlich fließen kann, hänge aber von Russland ab. "

    warum sollte Rußland bei dem deutschen Verzicht auf russisches Öl zustimmen ?

  32. 4.

    " PCK in Schwedt könnte noch im Januar Öl aus Kasachstan erhalten "

    > könnte < !!!!!!!!!!

  33. 3.

    Genau so. Weil zum jetzigen Zeitpunkt nur noch Kapazitäten direkt durch die Drushba-Pipeline, wie eh und je, frei sind.
    Transneft müsste gegen eine Durchleitungsgebühr dann das kasachische Öl über Russland durchleiten und in Drushba einspeisen.
    Fragen sie mich jetzt nicht nach dem Sinn dieses „Embargos“, ich hab’s aufgegeben nach dem tieferen Sinn dieser Übung zu suchen. Da werden sich aber gleich wieder schlaue Leute äußern und über die „kriegsentscheidende“ Maßnahme referieren.

  34. 2.

    Wir bezahlen doppelt.
    Einmal auf dem russischen Abschnitt und wie üblich auf dem ukrainischen Abschnitt.
    Soviel zu unseren genialen grünen Politikern.

  35. 1.

    Kommt dann das Öl aus Kasachstan über die Drushba-Pipeline (wenn Russland es durchlässt) und wir bezahlen dann an Russland eine "Durchlass-Gebühr" wie bisher der Ukraine?
    Ist mir bisher alles etwas undurchsichtig oder einfach nur mein Denkfehler?

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