Weiterer Ausbau geplant - Tesla nimmt Batteriefabrik in Grünheide in Betrieb
Der US-Elektroautobauer Tesla hat in seinem europäischen Werk in Grünheide die Batteriefabrik in Betrieb genommen. Das teilte Wirtschaftsminister Steinbach am Mittwoch in Potsdam mit. Das Werk soll noch weiter ausgebaut werden.
Tesla hat seine Batteriefabrik in Grünheide (Oder-Spree) in Betrieb genommen. Das teilte der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch im Landtag mit.
Allerdings produziere das Unternehmen nur einzelne Batterie-Komponenten, so Steinbach weiter. Weitere Produktionsschritte habe der US-Konzern entgegen ursprünglicher Planungen erstmal in die USA verlagert, weil dort durch Steueranreize die unternehmerischen Bedingungen günstiger seien.
Steinbach: "Das Gebäude brummt"
"Das Gebäude brummt, es ist voll", sagte Steinbach im Gespräch mit dem rbb. Wichtig sei, bis zu welchem Fertigungsschritt die Batterieteile fertig gestellt werden würden, so Steinbach weiter. Und das sei bereits weit fortgeschritten, so der Wirtschaftsminister: "Das, was dort als Vorprodukt an der Stelle gefertigt wird, lastet dieses Gebäude completamente an der Stelle aus."
Noch kein Antrag für weiteren Ausbau
Der Ausbau des Standorts Grünheide scheint somit weiter voranzuschreiten. Dennoch habe Tesla noch keinen Antrag für weitere Fabrik-Ausbaustufen gestellt, betonte Steinbach am Mittwoch. "Es gibt noch keinen Teil-Genehmigungsantrag", sagte er im Wirtschaftsausschuss des Landtags. Bislang seien der Landesregierung außer der Absichtserklärung noch keine genauen Pläne zum geplanten Ausbau bekannt.
Gleichzeitig wies Steinbach Bedenken der Freien Wähler und von Umweltschützern zurück, dass das Grundwasser bei einem möglichen Werksausbau gefährdet sei. "Wir sehen das optimistischer an der Stelle als Sie", sagte Steinbach in Richtung der Oppositionspartei. Er sei sich sicher, dass Umweltminister Axel Vogel (Grüne) und die Untere Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree "einen entsprechenden Lösungsweg" finden würden.
Das Werksgelände von Tesla liegt teilweise in einem Wasserschutzgebiet.
Pfahlgründungen nichts mit Ausbau zu tun
Die nicht genehmigten Pfahlgründungen auf dem Werksgelände haben nach Angaben des Wirtschaftsministers nichts mit der zweiten Ausbaustufe zu tun. "Dafür sind die Pfahlgründungen überhaupt nicht tief genug", sagte Steinbach. Sie seien auch an einer Stelle erfolgt, an der der Ausbau nicht geplant sei.
Nach Angaben des Landkreises Oder-Spree hatte Tesla mehr als 100 Pfähle in die Erde eingebracht, um einen Parkplatz mit Solarmodulen zu überdachen. Die Bauarbeiten wurden demnach gestoppt, da keine Genehmigung vorlag.
Umweltminister Vogel will den Autobauer, Verbände und Behörden Anfang März an einen Tisch bringen. Es gehe darum, Wiederholungen zu vermeiden, sagte Steinbach. Tesla hatte in der Bauphase des Werks zeitweise unterirdische Rohre ohne Genehmigung verlegt und zudem mit Tests für Pfähle begonnen, obwohl es keine Genehmigung gab. Bedenken gegen den Einsatz von Pfählen hatte Tesla zurückgewiesen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 15.02.2023, 17:30 Uhr
Die Kommentarfunktion wurde am 16.02.2023 um 20:01 Uhr geschlossen
Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.