Tarifstreit im öffentlichen Dienst - Warnstreiks bei der Berliner Stadtreinigung gehen weiter

Fr 10.02.23 | 10:01 Uhr
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Einsatz von rauchender Pyrotechnik in den Farben der Berliner Stadtreinigung (BSR) mit Teilnehmern und Beschäftigten bei einer Demonstration und Warnstreik der Gewerkschaft Verdi fuer eine Tariferhoehung im öffentlichen Dienst (Bild: picture alliance/ Flashpic)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.02.2023 | Tobias Moeck | Bild: picture alliance/ Flashpic

Mitarbeitende der Berliner Stadtreinigung (BSR) sind am Freitag den zweiten Tag in Folge in einen Warnstreik getreten. Seit den frühen Morgenstunden hätten zahlreiche Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, sagte eine Verdi-Sprecherin.

Das Unternehmen hatte Verbraucherinnen und Verbraucher zuvor darauf eingestellt, dass Müllabfuhr, der Sperrmüll-Abholservice, die Recyclinghöfe, die Mechanischen Behandlungsanlagen Gradestraße, das Müllheizkraftwerk Ruhleben sowie die Straßenreinigung ganztägig bestreikt würden. Über mögliche Schließungen wolle das Unternehmen kurzfristig auf der eigenen Internetseite informieren.

Keine Warnstreiks bei Vivantes, Charité, Wasserbetrieben und Universitäten

Bereits am Donnerstag hatte es bei der BSR Warnstreiks gegeben. Auch die Beschäftigten der Krankenhäuser Vivantes und Charité, der Wasserbetriebe sowie der Berliner Universitäten waren am Donnerstag dazu aufgerufen, die Arbeit vorübergehend niederzulegen. Zu einer Protestkundgebung am Donnerstag in Berlin-Mitte versammelten sich laut Polizei etwa 2.500 Menschen. Am Freitag betrafen die Aktionen indes nur die BSR.

Linke-Chefin Janine Wissler besuchte einen Streikposten. Sie unterstütze die Warnstreiks im öffentlichen Dienst, teilte sie mit. "Die Beschäftigten dort halten den Laden am Laufen. Deshalb bin ich heute bei den Beschäftigten der BSR. Den Menschen, die Müll entsorgen und die Straßen sauber halten, darf ein Inflationsausgleich nicht vorenthalten werden", so Wissler.

10,5 Prozent mehr Lohn gefordert

Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft Verdi ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen und die Arbeitgeber zum Vorlegen eines Angebots bewegen. Verdi fordert in den bundesweiten Tarifverhandlungen für die 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat mehr.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete die Forderungen als "nicht leistbar".

Die erste Verhandlungsrunde ist Ende Januar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Das nächste Treffen ist laut Verdi für den 24. und 25. Februar angesetzt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 10.02.23, 19:30 Uhr

49 Kommentare

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  1. 49.

    Wenn es danach geht,darf man heute genau so wie schon von mehr als 20 Jahren nicht in Berlin arbeiten.Nur waren damals ,wegen der geringen Mieten die Lebenshaltungskosten noch tragbar.Als ich damals zurück nach Berlin kam ,der Familie wegen,musste ich einen Lohnverlust um mehr als ein Drittel im gleichen Job im Handwerk hinnehmen.Bis heute besteht noch eine größere Diskrepanz und es ist gut das meine Rente sich zum Teil auf den westlichen Lohn berechnet.Im Alter macht sich das besonders bemerkbar.

  2. 48.

    Ach Schnabbeltier, bitte outen sie sich mal mit dem richtigen Namen, oder dem Namen vorher. Danke

  3. 46.

    Sie werden sehen das keiner hier nur mit 2.5 Prozent rausgeht
    Egal ob Öd, Post oder Bahn
    Was ist Solidarisch daran wenn vor allem untere Lohngruppen abgespeist und ausgenutzt werden ?
    Die Zeiten, wo sich der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber ausnutzen lässt sind zum Glück vorbei

  4. 45.

    Sie werden sehen das keiner hier nur mit 2.5 Prozent rausgeht
    Egal ob Öd, Post oder Bahn
    Was ist Solidarisch daran wenn vor allem untere Lohngruppen abgespeist und ausgenutzt werden ?
    Die Zeiten, wo sich der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber ausnutzen lässt sind zum Glück vorbei

  5. 44.

    Nochmals
    Mir geht es hauptsächlich um die Unteren Lohngruppen
    Wenn diese 10,5 Prozent mehr bekommen sind das bei weitem keine 500 Euro, deswegen sagt die Gewerkschaft mindestens 500 Euro
    Obere Lohngruppen sind Führungskräfte

  6. 43.

    2. Versuch:
    Ich zahle gern - mit meinen Steuer - für die unteren Lohngruppen.
    Jedoch nicht jede Erhöhung in den "oberen Gruppen" und dazu würde ich auch Ihre 500 Euro zählen.

    Und auch noch einmal:
    Dies hat weder etwas mit Neid noch mit Mitgunst zu tun.
    Ich nenne es: soziale Gerechtigkeit, um die Spanne arm/reich nicht weiter zu befeuern.

  7. 42.

    Das ist Ihre Ansicht. Ich kann Ihnen genauso sagen alle bekommen 2,5% mehr Lohn mit einem Minimum von 62,50€ über 12 Monate. Aus meiner Sicht ist das eher angemessen. Das wäre auch leichter verträglich für die Allgemeinheit die am Ende den Spaß bezahlen darf. Außerdem ist das nicht nur angemessen sondern auch solidarisch.

  8. 41.

    Wir lassen uns durch Neider wie zb. Schnabeltier nicht einschüchtern . Neid und Mißgunst ist immer da , interessiert aber nicht
    Wir kämpfen weiter für die vollkommen angemessenen Forderungen und lassen uns nicht wieder mit 3 oder 5 Prozent in 24 Monaten abspeisen

  9. 40.

    Eine angemessene Bezahlung ist und bleibt subjektiv. Sie meinen 10,5% aber mindestens 500€/Monat mehr seien angemessen. Dem muss ich widersprechen. Lassen wir erstmal das Minimum fallen. Dann können wir über die 10,5% sprechen. Ich würde es als angemessen betrachten wenn Sie Ihre 10,5% bekommen die aber mit einer Laufzeit von 48 Monaten und pro Jahr wird ein Viertel mehr gezahlt.

    Dann können wir uns einig werden. Ansonsten würde ich für die Forderungen ein Entgegenkommen der Arbeitnehmerseite verlangen. Dies zum Beispiel mit einem Ausgleich durch Leistung für bessere Bezahlung. Das ist Fairness für beide Seiten.

  10. 39.

    Ich arbeite bereits seit 34 Jahren im gleichen Betrieb und ich habe nie gesagt das mir mein Job kein Spass macht
    Ich frage mich was ich mit fast 60 noch studieren soll
    Eine angemessene Entlohnung hat aber wohl jeder Verdient

  11. 38.

    Das nennt man nicht Arroganz sondern Eigenverantwortung. Wenn Sie nicht zufrieden mit Ihrer Arbeit und der Bezahlung sind dann machen Sie ein Fernstudium (möglichst was sinnvolles was Ihnen auch Spaß nacht) und Arbeiten dann das was Sie studiert haben. Dann werden Sie glücklicher sein und Dinge vielleicht anders betrachten. Denn dann klappt es vermutlich auch mit der Bezahlung.

  12. 37.

    Manchmal macht man einen Job, weil er einem Spass macht, weil es Familientradition ist und der Spass auch später kommen kann, weil man ihn, sorry, geil findet u.v.m. Dicke Kohle steht nicht immer oben auf der Agenda, trotzdem ist der Anspruch angemessen entlohnt zu werden kein Widerspruch. Klingt komisch - is' aber so.

  13. 36.

    Nimmt der Staat nicht genug Gelder ein
    Wenn Milliarden dort hin und dort hin Spenden kann , die Herren Politiker sich alle halb Jahr sich ihre Diäten erhöhen kann , kann er wohl auch seine eigenen Angestellten Angemessen bezahlen
    Wenn jemand in der E4 arbeitet und 10,5 Prozent mehr Bekommt hat er keine 500 Euro mehr , selbst in E 5,6,7,8 9 nicht , deswegen mindestens 500 Euro , was aufgrund der letzten Nullrunden vollkommen angemessen ist
    Vor allem geht es mir um die niedrigen Lohngruppe wo Handwerker, Krankenpfleger und Pflegerinnen
    Aber mit ihnen dreht man sich eh nur im Kreis

  14. 35.

    Wir wurden durch eine geschlossene Kommentarspalte leider unterbrochen.

    Also hier noch einmal meine Frage:
    Woher soll das Geld kommen?

    2,5 Mill. Beschäftigte x mind. 500 Euro (gefordert) = wie viele Mill. monatlich
    Und noch oben drauf, brauchen wir dringend neues Personal.
    Somit erweitern sich die monatlichen Lohnkosten um weitere Millionen.

  15. 33.

    Seit wann geht es bei Tarifverhandlungen darum ob mehr gearbeitet werden soll. Anscheinend sind sie voll auf Arbeitgeberseite oder sind selbst einer der Jammert das er seine Angestellten angemessen bezahlen muss
    Wer seine Arbeit macht sollte angemessen bezahlt werden und da geht es bei Tarifverhandlungen sicherlich nicht darum das der kleine Arbeitnehmer noch mehr gemelkt wird, in dem er Mehrarbeit bringen soll
    Es geht darum seine Familie weiterhin ernähren zu können bei weiter steigenden Preisen

  16. 32.

    Sie sind wohl Arbeitgeber und nur darauf aus, den Arbeitnehmer zu melken
    Ihre Vorwürfe gegenüber anderen Foristen sind an Absurdität nicht zu überbieten

  17. 31.

    Warum sollten wir mit 2, 3 oder 3,5 Prozent abgespeist werden ?
    Das zum wiederholten mal . Und nein, ich habe meinen jetzigen Job nicht ausgesucht, ich kann meinen eigentlich erlernten Beruf nicht mehr ausüben ( Gesundheitliche Gründe ) Eh das dümmste Argument, das mit dem Job den man sich selbst ausgesucht hat
    Und nein , ich will niemanden melken, mir ist es egal wieviel jeder verdient. Jedem das was ihm zusteht. Ich bin keinem Neidisch
    Hier wird nicht mehr, aber halt auch nicht weniger als bei der Post AG oder der Deutschen Bahn gefordert
    Auch dort sind für mich die Forderungen vollkommen gerechtfertigt

  18. 30.

    Sie Raffen wohl garnichts
    Kommentieren Sie doch einfach nur dort wo sie was wissen
    Die Forderungen der Gewerkschaften in allen Tarifausseinnandersetzungen ( ÖD, Post, Bald auch DB ) sind vollkommen angemessen und Richtig
    Wo will " Michael " irgendjemanden Melken
    Sie sollten sich schon mal überlegen was sie so von sich lassen

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