Klimaschutz-Sondervermögen -
Die Wärme von Abwasserleitungen soll in Berlin genutzt werden, um Gebäude zu heizen. Das Vorhaben solle Teil des Berliner Klimaschutzprogramms werden, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Montag dem rbb.
In den Abwasserleitungen sei "warmes Wasser das ganze Jahr über vorhanden", so Giffey. "Es geht darum, dass wir dieses Potential nutzen." Die Wirtschaftsverwaltung, die auch für den Bereich Energie zuständig ist, werde das im geplanten Sondervermögen für Klimaschutz adressieren. Details für das fünf Milliarden Euro schwere Maßnahmenpaket sollen im September genannt werden.
Haus der Statistik als Vorbild
Vorbildcharakter hat das Haus der Statistik am Alexanderplatz, das zurzeit saniert und zum Standort für Wohnen, Gewerbe und Verwaltung umgebaut wird. Hier installieren die Stadtwerke ein System zur Nutzung der Abwärme von Abwasserkanälen unterhalb der Otto-Braun-Straße.
Dafür werden spezielle "Wärmeübertragerelementen" an den Abwasserkanälen installiert, die dann über ein sogenanntes "Anergienetz" die Abwärme ins Haus der Statistik übertragen. Dort kann sie dann mit Hilfe von Wärmepumpen, die mit Solaranlagen auf dem Dach betrieben werden, zum Heizen des Gebäudes genutzt werden.
"Wir können dadurch im Vergleich zu einer Erdgasversorgung circa 720 Tonnen CO2 im Jahr einsparen", sagte Projektleiter Mathias Kersten dem rbb. Zudem könne man das ganze Jahr Wärme auf diese Weise bereitstellen, so Kersten, weil das Abwasser immer eine Temperatur von zeh bis 15 Grad habe.
Die Kosten des Projekts liegen laut den Berliner Stadtwerken bei rund sechs Millionen Euro.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.08.2023, 17:43 Uhr