Energetische Sanierungsmaßnahmen - Wie Sie eine seriöse Energieberatung finden

Mo 18.03.24 | 19:54 Uhr
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Symbolbild: Stromabrechnung. (Quelle: dpa/stockfotos-mg)
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Wer mit einer staatlichen Förderung klimaschützende Maßnahmen am eigenen Haus durchführen will, ist auf Energieberater:innen angewiesen. Doch die Bezeichnung ist nicht geschützt. Wie findet man also seriöse Berater:innen?

11.000 Euro verheizt: Die Bernhardts aus der Nähe von Lübben sind anscheinend auf einen unseriösen Energieberater hereingefallen. Statt der Familie die bestmögliche Heizung für ihren Vierseithof zu empfehlen, hat der Geschäftsführer der Agentur für Energiekostensenkung aus Berlin lieber zu einer Stromdirektheizung geraten. Laut Experten, doch das erfahren die Bernhardts zu spät, ist solch eine Heizung für dieses Gebäude ungeeignet. Zudem scheint der Berater auch eine Provision eines Heizungsherstellers erhalten zu haben.

Auf dem Hof wird es nicht warm - trotz Energieberatung

Nach Angaben der Bernhardts sind die angelieferten Heizkörper zerkratzt, verbeult - und passen nicht. Außerdem verbrauchen sie mehr Strom als angekündigt. Der Berater hat für den Hof einen "Stromverbrauch von 2.624 Kilowattstunden oder Heizkosten in Höhe von 787 Euro pro Jahr beziehungsweise je Heizperiode" bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh und einer Raumtemperatur von 20 Grad ermittelt.

Tatsächlich verbrauchten die Heizkörper jeweils 1.400 bis 1.700 Kilowattstunden - siebenmal mehr als versprochen. Für die Beratung, Heizkörper und Installation hat die Familie bislang mehr als 11.000 Euro bezahlt. Doch auf dem Vierseithof wird es nicht warm.

Die Bernhardts haben die Firma angezeigt und eine Anwältin eingeschaltet. Auf den angebotenen Vergleich, nämlich die Erstattung rund der Hälfte der bezahlten Rechnung, wollen sie sich nicht einlassen. Auf Anfrage des rbb äußerte sich das Unternehmen nicht.

Energetische Sanierungsmaßnahmen sind teuer

Wie lassen sich solche Erfahrungen vermeiden, denn die Bezeichnung Energieberater ist nicht geschützt. Und wer energetische Sanierungsmaßnahmen plant, muss mit teils hohen Kosten rechnen. Eine Beratung ist also in vielen Fällen sinnvoll - soll eine staatliche Förderung beantragt werden, ist sie verpflichtend. Denn Mithilfe der Beratung wird klar, wie die Maßnahmen aussehen und in welcher Reihenfolge diese erfolgen müssen. Das vereinfacht den Prozess und kann die Kosten im Rahmen halten.

Die Planungen sollten mit Vorlauf stattfinden: Beratende für Energieeffizienz sind teilweise langfristig ausgebucht, gerade, wenn sie einen guten Ruf haben. rbb|24 mit den wichtigsten Infos rund um die Energieberatung:

Wichtige Schritte bei der Energieberatung

  • Wer braucht eine Energieberatung?

  • Was leisten die Berater:innen?

  • Wie finde ich einen Anbieter?

  • Woran erkenne ich seriöse Energieberater:innen?

  • Was kostet eine Energieberatung?

  • Wie läuft eine Energieberatung ab?

Sendung: Super.Markt, 18.03.2024, 20:15 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Laut https://www.energie-experten.org/ gilt: Wärmepumpen funktionieren mit einer Vorlauftemperatur von 35°C um rund 14% Prozent effizienter als bei 55°C. Oberhalb von 55°C ist der Betrieb in der Regel weniger sinnvoll. Da können Sie sich glücklich schätzen, dass Sie mit Ihren alten Heizkörpern, die für Vorlauftemperaturen von 70°C ausgelegt sind, das Haus noch warm bekommen. Also mein Nachbar hat eine Oelheizung in seinem Haus. Der hat in seinem Heizungskeller die Vorlauftemperatur mal probeweise auf 50°C herunter gestellt. Sein Befund war anschließend klar, bei ihm kommt keine "Habeck Wärmepumpe" ins Haus. Die Habeck-Wärmepumpe ist im Volksmund die Luft-Wasser Wärmepumpe, sie ist faktisch von den Wärmepumpen als einzige erschwinglich, hat allerdings auch die schlechtesten COP Werte. Würden Sie verraten, mit welcher Vorlauftemperatur Sie ihre alten Heizkörper zusammen mit Ihrer Wärmepumpe betreiben und mit welchen COP Ihre WP arbeitet?

  2. 16.

    "Das andere Bein ist die Fernwärme, wo bisher jeder Fachmann rätselt, wo da überhaupt CO2 Einsparungen möglich sein könnten."
    Wenn er darüber rätselt, ist er kein Fachmann.
    Wenn Sie wissen wollen wieso belesen Sie sich bei all den verschiedenen Lösungen die diverse Stadtwerke umsetzen, angefangen bei der inzwischen klassischen KWK.
    Diese Woche erst Stadtwerke Halle Inbetriebnahme Power to Heat 40MW um überschüssigen anhaltischen Windstrom nicht abzuregeln sondern zu verheizen. Andere machen anderes.
    Häufiger Denkfehler der Zweifler ist der den Istzustand der Wärmegewinnung als Ziel für 2045 anzunehmen.
    Wärmeplanung findet eben nicht nur im Wärmenetz statt.

  3. 15.

    Heizkörper habe ich vor 12 Jahren bei der ersten Wärmepumpe als Ersatz für den Flüssiggasbrenner nicht tauschen lassen. Nur die Hydraulik am Verteiler etwas optimiert und dabei noch Pumpenstrom eingespart. Funktioniert bis heute.
    Wäre aber punktuell auch keine Raketentechnik etwas mehr Fläche für Konvektion zu installieren.
    Beste Erfahrungen mache ich aktuell mit Luft-Luft Technik die ursprünglich nur im Sommer fürs Kühlen zum Einsatz kommen sollte.
    Das Heizen mit Klimaanlage ist derzeit aber billiger und sogar komfortabler als Fernwärme.

  4. 14.

    "Das eine Bein ist die Wärmepumpe, wo der Experimentalphysiker Professor Ganteför ermittelt, daß mit deutschem Strommix die Habeck Luft-Wasser Wärmepumpe mehr CO2 auswirft,..."
    2 Fehler die diese Aussage als ziemlichen Quark da stehen lassen.
    1. Der deutsche Strommix ist keine Konstante weder im kurzfristigen Maßstab noch im langfristigen Trend. Wie man daraus eine ausschließliche Aussage zu einer technischen Lösung treffen kann, ist vielleicht in experimenteller Physik möglich, hat aber wenig it der Realität zu tun.
    2. Die Luft Wasser Wärmepumpe wurde weder in Schleswig Holstein noch am Hofe der Familie Habeck entwickelt. Die gab es schon als Hr. Habeck noch Quark im Schaufenster war. Deshalb wird sie woanders einfach als Stand der Technik verbaut, während man in Deutschland endlos darüber diskutiert.

  5. 13.

    Wenn aber die Kosten für den zwingend notwendigen Berater die Wirtschaftlichkeit der Lösung in die Tonne hauen bzw. häufig zu deutschem Overengineering also viel zu aufwändigen und teuren Lösungen führen, entscheidet man sich aus betriebswirtschaftlichen Gründen fürs Nichtstun. Loose-Loose nennt man das dann wohl.
    Qualifizierte Handwerker und Gebäudetechnikverantwortliche kriegen das meiste auch ohne Berater sehr gut hin.
    Die Physik hinter Energie ist nicht so komplex, nur weil auch hier einige ziemlichen Unsinn darüber von sich geben.
    Wir haben unseren Energiebedarf innerhalb von 10 Jahren ohne Berater und eben auch weitgehend ohne Fördermittel nahezu halbiert und waren vorher nachweislich nicht schlecht.
    Wenn ich Fördermittelprogramme mit Beraterzwang lese, ist das ein Stopper für mich.

  6. 12.

    Also wenn wir das Haus verlassen, läuft der Kühlschrank weiter, das Schnurlostelefon und mein Reseiver (da keinen totalen Ausschalter).
    Und früher mit "Splitter" beim Telefonanschluß auch noch den Router.
    Was wollen "Berater" uns noch vorschlagen?
    Duschen und Speisen/Getränke nur noch kalt, Raumtemperatur 18 Grad max vielleicht.
    Aber ein Knüller ist ja, das in den, ursprünglich dichten dreifachverglasten fünf Jahre alten Fenster, sogenannte Fensterfalzlüftungen installiert wurden damit die Luft besser zirkuliere, aber im Winter auch vermehrt kühle/kalte Luft eindringt.
    Wozu Energieberater wenn Energieersparnis nicht (mehr) machbar, teils, albern ist.

  7. 11.

    Wieso die Aufregung? Der Herr Habeck macht es doch nicht anders. Seine GEG hat zwei kranke Beine, auf denen die angebliche CO2 Ersparnis ruht. Das eine Bein ist die Wärmepumpe, wo der Experimentalphysiker Professor Ganteför ermittelt, daß mit deutschem Strommix die Habeck Luft-Wasser Wärmepumpe mehr CO2 auswirft, wie der beim Häuslebesitzer vorhandene Gasbrenner im Keller. Das andere Bein ist die Fernwärme, wo bisher jeder Fachmann rätselt, wo da überhaupt CO2 Einsparungen möglich sein könnten. Denn Fernwärem wird durch fossile Verbrennung erzeugt, nicht durch grünen Wasserstoff. Denn, wofern überhaupt vorhanden, wäre das unbezahlbar.
    Sicherheitshalber gibt es daher von Herrn Habeck keinerlei bezifferungen, wieviel CO2 Ersparnis sein Gesetz liefert.

  8. 10.

    Nein, keine Wärmepumpe, sondern bestehende Heizung mit Öl oder Gas, da die meisten Menschen mit den "neuen" Heizformen stark fremdeln. Wir selber haben unser Haus gedämmt und Fenster getauscht und unser Gasverbrauch ist im Vergleich zu den Nachbarn sehr sehr gering, wobei wir nur auf 20/21 Grad heizen. Die meisten wollen ja gerne 25 Grad haben, damit die im T-Shirt und Shorts herumlaufen können, und das darf ihnen natürlich keiner wegnehmen ;-)

  9. 9.

    Ich nehme an, Ihr Vorschlag enthält keine Wärmepumpe. Denn sonst hätten Sie ja trotz Dreifachverglasung und zusätzlicher Dämmung das Problem. die Stube warum zu bekommen. Denn mit den Niedrigtemperaturen der Wärmepumpe sieht es mit den bestehenden Heizkörpern schlecht aus.

  10. 8.

    Wer handwerklich einigermaßen fit ist (youtube kann da auch helfen) kann sein EFH dämmen und neue 3fach verglaste Fenster einbauen. Das ist allemal günstiger und effektiver als sich eine neue Anlage aufschwatzen zu lassen. Bei uns in der Siedlung stehen 75% ungedämmte Häuser aus den Jahren von vor 1970, da steckt sehr viel potenzial drin. Und die Öl- oder Gasheizung dürfen dann auch noch weiterlaufen.

  11. 7.

    "nachvollziehbar verständliche Kriterien.". Die suche ich auch noch. Das Habeck GEG jedenfalls enthält keine Bezifferung der möglichen CO2 Einsparungen, die mit dem GEG verbunden sein sollen.

  12. 6.

    Ist es nicht ein bißchen naiv zu glauben, man könne einen Vierseithof mit 800,- Euro im Jahr beheizen?
    Ein wenig denken und rechnen können sollte man schon. Viele "energetische Sanierungen" rechnen sich allein für die ausführenden Firmen. Wenn ich 30.000 Euro für eine Maßnahme ausgebe, mit der ich 300,- im Jahr sparen kann, dann ist das, nun ja,...

  13. 5.

    Bei kleineren Baumaßnahmen… wie z.B. eine komplett neue Heizung (rd. 30.000€) belaufen sich die Kosten für einen Energieberater in ungefähr der Höhe der Fördersumme.
    Unterm Strich hat man nichts gewonnen…. Der Sanitärfachmann seines Vertrauens schafft das bei einer normalen Heizungsanlage auch.

  14. 4.

    Es ist schon schwierig genug, einen Energieberater zu finden, der wirklich weiß, was Energie überhaupt ist. Da herrschen oft regelrecht abenteuerliche Vorstellungen vor.

  15. 3.

    Voraussetzung für eine seriöse Beratung sind nachvollziehbar verständliche Kriterien. Und die finde ich leider nirgends.
    Seit vielen Jahren wird beispielsweise die Wärmedämmung von Gebäuden gefordert, als ob man früher vollkommen ohne Wärmedämmung Auskommen wollte.
    Wenn man alle Jahre die Anforderungen verschärft, verbrennt man letztlich nur das Geld der Hausbesitzer.

  16. 2.

    Ich finde das richtig so. Wenn ich Gelder beziehen möchte, muss ich eben über offizielle Kanäle gehen. Ansonsten kann sich ja jeder irgendwas, was er gerade möchte, finanzieren lassen. Damit würde ganz bestimmt viel Schindluder getrieben werden. Wir alle wissen doch, dass Einige es immer für den Rest der Welt versauen.

  17. 1.

    "Aber nur wer Fördermittel des Bundes - also über das BAFA oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) - nutzen möchte, ist in der Regel auch dazu verpflichtet, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen.
    Das ist so ein Ding was ich einfach nicht verstehen werde. Warum muss ich zwingend einen Berater hinzuziehen?
    Wir haben Fachkräftemangel und blähen einen Arbeitsmarkt aus Fachleuten auf die eigentlich in der praktischen Umsetzung von Maßnahmen dringend gebraucht werden.
    Stattdessen lassen wir sie Papier beschreiben und Onlineformulare ausfüllen.

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