rbb|24-Datenrecherche - Diese Berufsfelder sind die Gewinner und Verlierer des Wandels in der Arbeitswelt

Mi 15.05.24 | 06:57 Uhr | Von Efthymis Angeloudis und Götz Gringmuth-Dallmer
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Symbolbild: Collage von Programmierer von Software und Trennschleifer von Stahl.(Quelle: picture alliance/ Matej Kastelic/Florian Gaertner)
Bild: picture alliance/ Matej Kastelic/Florian Gaertner

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Daten aus den Jahren 2018 bis 2023, die rbb|24 ausgewertet hat, zeigen: Die IT-Branche hat zum Beispiel davon profitiert. Andere Berufsfelder stehen erheblich schlechter da. Von E. Angeloudis und G. Gringmuth-Dallmer

1964 stellte sich der Science-Fiction-Schriftsteller Isaac Asimov nach einem Besuch der Weltausstellung in New York die Welt in 50 Jahren vor: "In der Welt von 2014 wird es nur wenige Routineaufgaben geben, die nicht besser von einer Maschine erledigt werden können als von irgendeinem Menschen. Gadgets werden der Menschheit die mühsamen Arbeiten abnehmen", schrieb der russisch-amerikanische Visionär damals in der "New York Times".

60 Jahre nach Asimovs Artikel haben sich viele seiner Prophezeiungen bestätigt. Gadgets haben tatsächlich der Menschheit viele mühsame Arbeiten abgenommen und Maschinen können Routineaufgaben viel besser erfüllen als jeder einzelne von uns.

Die Trends in der Arbeitswelt

Doch nicht jeder Bestandteil von Asimovs verlockender Erzählung des unaufhaltbaren Fortschritts hat sich verwirklicht: Nicht alles wird von Maschinen erledigt. Menschen bauen, schweißen, servieren Getränke und verkaufen immer noch Klamotten, Elektrogeräte und Haushaltsutensilien. Nur eben nicht so oder so oft wie früher.

Die Transformation der Arbeitswelt im Zeitalter der mittlerweile vierten industriellen Revolution, der kommerziellen Anwendung der künstlichen Intelligenz, mag sich somit vielleicht noch nicht vollständig entfaltet haben - Trends lassen sich dennoch eindeutig erkennen. So zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit, die rbb|24 für die Jahre 2018 bis 2023 ausgewertet hat, welche Berufsfelder in Berlin und Brandenburg zu den Gewinnern und welche zu den Verlierern des Wandels in der Arbeitswelt gehören.

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Die Gewinner

Softwareentwicklung und Programmierung

In den drei IT-Berufsfeldern, Softwareentwicklung und Programmierung, IT-Systemanalyse und IT-Netzwerke gab es in den vergangenen fünf Jahren ein enormes Wachstum in Berlin und Brandenburg. In Berlin sorgte die Softwareentwicklung für ein Plus von 14.250 Arbeitsplätzen und damit ein Wachstum von 79 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Das Berufsfeld der IT-Systemanalyse schuf 5.950 und das der IT-Netzwerke 5.850 neue Arbeitsplätze. Auch Brandenburg brachten die Berufsfelder jeweils 600, 950 und 500 neue Arbeitsplätze.

"Die Digitalisierung von Unternehmen und Verwaltung sorgt für einen zunehmenden Bedarf nach IT-Expertinnen und -Experten", sagt Lydia Erdmann, Referentin Arbeitsrecht beim Digitalverband Bitkom. "Dazu kommt, dass Berlin für Tech-Unternehmen, insbesondere auch für Startups, ein attraktiver und international bekannter Standort ist." Der Bedarf an IT-Fachkräften wird laut Erdmann auch in den kommenden Jahren in Deutschland massiv steigen – "dabei wird die Nachfrage das ebenfalls langsam wachsende Angebot sogar noch deutlich übertreffen."

IT-Berufsfelder scheinen also auch in den kommenden Jahren einen gesicherten Karrierepfad zu versprechen. Auch KI werde daran laut Bitkom nichts ändern können. "KI wird praktisch alle Berufe und Tätigkeiten verändern, auch die IT-Berufe", sagt Erdmann. "Auf der einen Seite werden dadurch insbesondere einfache Tätigkeiten entfallen oder KI als Partner auftreten, etwa bei der Softwareentwicklung, auf der anderen Seite wird aber auch der Bedarf an Beschäftigten mit IT-Kenntnissen steigen und es werden sich neue Berufsbilder entwickeln."

Verwaltung

Im Berufsfeld der Verwaltung, zu dem auch sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im öffentlichen Behörden zählen, wurden in den vergangenen fünf Jahren in Berlin 13.040 und in Brandenburg 2.620 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das ist ein Plus von 22,8 beziehungsweise 9,3 Prozent. Laut der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi liegt das vor allem daran, dass bis vor einigen Jahren in Berlin und Brandenburg massiv gespart und Personal abgebaut wurde. Die Aufgaben seien aber nicht weniger geworden, sondern zum Teil angestiegen.

"Inzwischen ist die Politik umgeschwenkt und hat mit einer Einstellungsoffensive begonnen", sagt Verdi-Sprecher Kalle Kunkel. Das sei auch dringend notwendig. "Der Öffentliche Dienst wird immer gebraucht werden, egal ob Feuerwehr, Verwaltung, kommunale Krankenhäuser. Hier wird im Wesentlichen die Digitalisierung ein gutes Stück weit das Tempo von Veränderungen in den unterschiedlichen Berufsfeldern mitbestimmen."

Zu einer Ausbildung in den Bereichen des Öffentlichen Dienstes kann Verdi-Sprecher Kunkel nur raten, wie er sagt: "Sie leisten einen wertvollen Beitrag für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Daseinsvorsorge."

Gastronomie: Gewinner in Berlin, Verlierer in Brandenburg

Die Gastronomie wurde während der Corona-Pandemie vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Seit dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen im Frühjahr 2022 zeigte sich ein allerdings in Berlin ein vorsichtiger Aufschwung in der Branche. So haben in Berlin in den vergangenen fünf Jahren 660 mehr Menschen sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten aufgenommen - ein Plus von 1,6 Prozent. Abseits der Hauptstadt fällt die Entstehung neuer Arbeitsplätze allerdings weniger positiv aus. So sind in Brandenburg 1.220 Menschen oder 4,6 Prozent weniger in der Gastronomie beschäftigt worden.

"In den Jahren 2020/2021 gab es coronabedingt einen Einbruch bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen", sagt Gerrit Buchhorn, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gastronomieverbandes Dehoga Berlin. Im August 2022 seien laut Buchhorn neue Ausbildungsverordnungen in Kraft getreten. "Sicherlich hat auch das einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Ausbildungsplätze in unserer Branche."

Eine Ausbildung im Gastgewerbe sei eine gute Grundlage wir die weitere berufliche Entwicklung, findet Buchhorn weiterhin. "Wir würden immer zu einer dualen Ausbildung raten."

Die Verlierer

Symbolbild: Maurer bei Arbeiten an einem neuen Apartmentgebäude und Landwirt, füttert seine Simmentaler Rinder mit Heu.(Quelle:picture alliance/Udo Herrmann/Patrick Pleul)

Verkauf Bekleidung, KFZ, Hartwaren

Lange Lockdowns, weniger Kunden und der Boom des Online-Handels: In den vergangenen fünf Jahren wurden viele Läden in Deutschland zur Schließung gezwungen. Mit ihnen gingen auch Tausende Jobs im Verkauf verloren. Besonders im Berufsfeld Verkauf Bekleidung, KFZ, Hartwaren haben 2.720 weniger Menschen in Berlin und 290 weniger in Brandenburg in diesem Berufsfeld gearbeitet. Das entspricht 15,6 bezieungsweise. 5,6 Prozent der Beschäftigten.

"Vier der fünf Jahre kämpfte der stationäre Einzelhandel unter den Bedingungen existentieller, sich überlagernder Krisen ums Überleben", sagt Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg. Aus heutigem Kenntnisstand teilweise völlig unsinnige Maßnahmen der Pandemiebekämpfung haben laut Busch-Petersen zu seriellen Schließungen geführt.

Der Einzelhandel in Deutschland befindet sich inmitten eines Strukturwandels. Während im Verkauf Stellen abgebaut werden, zeichnet sich im Online-Handel die gegenteilige Wachstumsdynamik ab. "Anhaltend ist der Strukturwandel, der teilweise zu Lasten des stationären Handels verläuft, Corona und die eingebrochene Konsumlust nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kamen extrem verschärfend hinzu", erläutert Busch-Petersen und fügt hinzu: "Der Handel wird nie wieder so sein wie vor fünf Jahren." Er könne aber wohl wieder deutlich attraktiver werden.

Eine Ausbildung in diesem Verufsfeld sieht Busch-Petersen trotzdem immer noch als attraktiv. "Einzelhandelskaufleute und Verkäufer werden wir immer benötigen, wenn auch mit neuen Aufgaben."

Hochbau

Bei der akkuten Wohnungsnot, die die Großstädte in Deutschland heimsucht, könnte man davon ausgehen, dass Berufe in der Baubranche absolut im Trend liegen. Dennoch begann das Jahr für das Baugewerbe durchwachsen. Vor allem im Hochbau, bei dem es um die Errichtung von Gebäuden geht, gingen im Januar mit minus zwölf Prozent deutlich weniger Aufträge ein als noch im Dezember.

"Die letzten zwei Jahre brachten vor allem im Hochbau einen Rückgang der Aufträge mit sich", sagt Svenja Heinol von der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg. Die Gründe dafür seien vielfältig. Hohe Material- und Energiepreise sowie hohe Baukreditzinsen würden die Wirtschaftlichkeit von Bauprojekten beeiflussen. "Laut Daten des Statistischen Landesamtes sind in Berlin die Baugenehmigungen im Wohnungsneubau im Vergleich zu 2022 um etwa 30 Prozent zurückgegangen, während in Brandenburg ein Rückgang von rund 35 Prozent verzeichnet wurde."

Diese Entwicklung spiegelt sich auch beim Stellenabbau im Hochbau wieder, der in den vergangenen fünf Jahren 1.100 Stellen in Berlin und 2.410 Stellen in Brandenburg gekostet hat. Das entspricht 5,6 beziehungsweise 13,5 Prozent der Beschäftigten im Hochbau in den beiden Bundesländern.

"Die Unternehmen bemühen sich nach Möglichkeit, die Mitarbeiter zu halten", sagt Heinol. "Zurzeit sind die Abgänge beim Personal vielfach noch altersbedingt." Nach Umfragen der Fachgemeinschaft seien bei über der Hälfte der Firmen ein Drittel des Personals mehr als 55 Jahre alt. Die frei werdenden Stellen könnten laut Heinol in vielen Fällen wegen des Fachkräftemangels nicht nachbesetzt werden. "Wenn sich der Rückgang der Neuausschreibungen allerdings fortsetzt, werden die Baufirmen in den kommenden Monaten auch Mitarbeiter entlassen müssen."

Tierwirtschaft

Zwischen Nutztierhaltung, Tierwohl und Preisdruck stehen landwirtschaftliche Betriebe unter Druck, sich nachhaltiger aufzustellen und angesichts struktureller Änderungen anzupassen. Auch unter diesen Umständen verzeichnete das Berufsfeld der Tierwirtschaft in Brandenburg in den Jahren 2018 bis 2023 640 weniger Beschäftige in sozialversicherungspflichtigen Berufen. Das ist ein Minus von 24,6 Prozent. Einziger Lichtblick ist der Anstieg der in Berlin um 100 Prozent auf überschaubare 40 Beschäftigte.

Zu den strukturellen Probleme stießen aber auch Viruserkrankungen des Tierbestandes. "Besonders augenfällig sind die schwindenden Strukturen in der Schweinehaltung Brandenburgs", sagt Meike Mieke vom Bauernverband Brandenburg. Hier verursachte der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im September 2020 den "größten Tiefschlag für Brandenburgs Schweinehalter", so Mieke. "Die Restriktionen bei der Vermarktung von Schweinefleisch aus einem von ASP betroffenen Gebiet waren so schwerwiegend, dass sich dieses Geschäftsfeld für die betroffenen Betriebe im Osten Brandenburgs nicht mehr rechnete."

Aber auch in der Milchproduktion sieht es nicht viel besser aus. Seit November 2018 ist der Bestand allein an Milchkühen (ohne Kälber und Jungrinder) von rund 148.800 Tieren auf rund 123.600 Tiere gesunken, informiert der Landesbauernverband. Rund 25.000 Tiere weniger bedeutet, dass mindestens 50 Milchviehbetriebe in Brandenburg ihre Produktion eingestellt haben. "Viele Betriebe entschieden sich daher für die Schließung des Produktionszweigs Milcherzeugung und bilden demnach auch keine Azubi mehr aus", sagt Mieke.

"Die Beschäftigung von Personen im Stall wird weiter abnehmen", zeigt Mieke sich sicher. Schon heute würden Melkroboter, Futterschieber, digitales Herdenmanagement für die Gesundheitsüberwachung der Tiere viele Aufgaben im Stall übernehmen. "Gebraucht werden zukünftig digital affine, sehr gut ausgebildete Fachleute, die gleichzeitig die Nähe zum Tier nicht missen möchten."

Sinnstiftung kann nur schwer bemessen werden

In den genannten Berufsfeldern mögen Bestand, Verkaufszahlen und Baugenehmigung den Abwärtstrend in den Beschäftigungszahlen unterstreichen. Auch in den Berufsfeldern, die von Negativwachstum betroffen sind, können jedoch nicht alle Daten erfasst werden. Abseits von Konjunktur-Booms und Abwärtsspiralen wird es schwierig, Daten zu einem anderen Parameter der Arbeitswelt zu erfassen, nämlich dem der Sinnstiftung – und diese kann nur schwer in wachsenden oder schrumfenden Balken abgebildet werden.

Asimov wagte vorherzusagen, dass die Menschheit in der Zukunft trotz des enormen technologischen Fortschritts "schwer unter der Krankheit der Langeweile leiden wird". "Tatsächlich", schrieb er seinem Artikel aus dem Jahr 1964, “ist die düsterste Spekulation, die ich über das Jahr 2014 anstellen kann, dass das bedeutendste einzelne Wort im Vokabular 'Arbeit' sein wird!"

Man kann nur hoffen, das er sich auch für das Jahr 2024 in dieser Verheißung irrt.

Sendung: rbb24, 15.05.2024, 16:00 Uhr

Beitrag von Efthymis Angeloudis und Götz Gringmuth-Dallmer

16 Kommentare

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  1. 16.

    Warum? Ist Hochbau kein Handwerk? Oder haben Sie übersehen, dass hier nur die Enden der Skala besprochen wurden?

  2. 15.

    Ihr habt das Handwerk komplett vergessen

  3. 14.

    Es muss jemand geben, der die IT in der Verwaltung so vorantreibt, dass diese monotonen Verwaltungsprozesse, durch die KI erledigt werden können. Nur..., wer soll das sein. Wenn alle Beteiligten es wissen aber trotzdem „der Bundestag nicht kleiner wird“ liegt ein „Versorgungsverdacht in der Luft“. Wie löst man den auf, wenn lieber „man lässt arbeiten“ gilt statt selber „das Feuer zu löschen“?

  4. 13.

    Ihre Erfahrungen bezüglich der Innovationsbereitschaft der Berliner Verwaltung kann ich als Trainer bei der Einführung der digitalen Akte nur bestätigen. Die Digitale Akte sollte die Behördenabläufe vereinheitlichen, z.B. durch einen einheitlichen Aktenplan. Jede Behörde macht ihre eigene Organisation. Man könnte eine einheitliche Scanlösung der Briefpost schaffen, geht nicht. Das würde die Jobs in den Poststellen gefährden.
    Wir sehen meist nur neue Mitarbeiter in den Schulungen, die alten glauben nicht dass diese Software vor ihrem Renteneintritt ( in 10 Jahren ) eingeführt wird.
    Ich fürchte, viele junge Leute werden wieder in die Wirtschaft wechseln, weil diese Organisation nicht mehr zeitgemäß ist.

  5. 12.

    Wie viele Fachkräfte oder auch Nicht-Fachkräfte sitzen leider und ,ungenutzt' in den Flüchtlingsunterkünften?
    Wie lange dauert es heute bis eine Arbeitserlaubnis erteilt wird?
    Die Bürokratie macht uns kaputt!

  6. 11.

    Also das keine Schweißer zu den Verlierern gehören wäre mir neu. Die Industrienationen laufen gerade in einen regelrechten Mangel rein, da niemand den Beruf mehr machen wil, aber immer mehr Schweißer benötigt werden.

  7. 10.

    Ich bin Reiseverkehrskauffrau und auch diese Branche gehört zu den "Verlierern", seit online gebucht wird, seit Homeoffice usw. - Fällt wohl hier unter "Servicekräfte m PErsoenneverkehr". Warum @RBB steht dazu eigentlich nichts Detaillierteres, zu den "Tierwirten", wo der Rückgang weniger gravierend ist, aber schon??

  8. 9.

    Hallo Konsi,

    vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir werden das Problem prüfen und gegebenenfalls beheben.

  9. 8.

    Die eingebette Tabelle ist leider nicht vollständig lesbar und lässt sich auch nicht scrollen.

    Samsung s10e
    Android 12

  10. 7.

    Gerade Ver.Di und Vorgängergewerkschaft haben noch nie nach vorne geschaut.
    Ich erinnere mich an den Aufschrei und Blockaden des damals ÖTV - verseuchten Personalrats ,als die ersten PC Ende der 80er Jahre eingeführt wurden, jetzt werden die Damen im Schreibdienst arbeitslos.
    Ich musste meine Briefe auf Band diktieren, sie mit der Hauspost zum Schreibdienst senden,bekam den auf Papier geschriebenen Text perHauspost zur Unterschrift zurück, dann ging es wieder per Hauspost zum Frankieren und Absenden an die Poststelle. Schon war eine Woche ins Land gezogen.
    Nun auf einmal selbst schreiben, ausdrucken und absenden, per Mail. Die Gewerkschaftsfuzzis bekamen Schnappatmung.
    Übrigens, die Schreibdienstdamen gingen sowieso nach und nach in Rente. Also biologisch Abgebaut.

  11. 6.

    Warten wir´s ab. Wenn der letzte Handwerker, Landwirt, Bäcker, Friseut, Arbeiter, Dienstleister aus der sog. Boomer-Generation in Rente geht, wird man feststellen, dass Büroangestellte/Beamte in Verwaltungen, Betriebswirtschaft, IT-ler, Klimaaktivisten, Influencer etc. nichts erschaffen. Handwerk hat goldenen Boden? Diese Zeiten scheinen immer offensichtlicher vorbei zu sein.

  12. 5.

    Wir könnten viel mehr Boom in der IT-Branche haben wenn man nicht so viel in Ausland (teilweise nicht EU)geben würde, aber man ja will ja Geld machen. Von dem oft miesen Support an den Endkunden rede ich erst gar nicht.

  13. 4.

    Die Einführung der Digitalen Akte in Berlin soll überhaupt erst mal eine einheitliche Datenbasis für behördenübergreifende Prozesse schaffen. Diese Software sollte bis Jahresende in allen Berliner Behörden eingeführt sein.
    Das Ergebnis ist ernüchternd und das liegt nicht an der Software, sondern an der mangelnden Bereitschaft sich dieser Thematik überhaupt anzunehmen. Wir haben als Trainer gerade mal 10% der Mitarbeiter geschult, viele MA versuchen sich bis zur Rente auf die bisherige Art durchzuwursteln.
    Es wäre schon eine Tolle Leistung überhaupt von der Papierakte loszukommen!

  14. 3.

    Die Einschätzung von Verdi für die Verwaltung ist reiner Selbstzweck. Gerade Hier kann mit KI gesteuerten Endscheidungssystemen, NLP und reiner digitaler Kommunikation enorm an Personal gespart werden. Der digitale Antrag ist die Dampflok in der Zeit der Magnetschwebebahnen. Die in Einführung befindliche D(E)-Akte hat die große Chance auf ein echtes DMS vertan. Digitalisierung bedeutet eben nicht bestehende Prozesse digital abzubilden. Die Einstellungsoffensive im Berliner ÖD zielt leider weniger auf versierte Fachkräfte als auf einen Nachwuchs für die alten Strukturen. Grüne, Rote und gelbe Umlaufmappen bestimmen wie vor dem Krieg die Kommunikation in den Behörden.

  15. 2.

    Die aufgezeigten Trends hängen zum erheblichen Teil von der Politik ab. So insbesondere in der Verwaltung und im Hochbau.

  16. 1.

    Verlierer der alten Arbeitswelt sind definitiv Schalter-Mitarbeiter und Wasserköpfe wie Bankkaufleute.

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