Verbraucherpreise - Niedrigste Inflation in Berlin und Brandenburg seit Januar 2021

Mo 30.09.24 | 16:24 Uhr
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Marktstand mit Obst und Gemüse, Klaistow, Brandenburg, aufgenommen am 30.04.2023. (Quelle: Picture Alliance/Karl-Heinz Spremberg)
Bild: Picture Alliance/Karl-Heinz Spremberg

Wieviele Waren kriegt man heute für das gleiche Geld im Vergleich zum Vorjahr? Das zeigt die Teuerungsrate und die ist in Berlin und Brandenburg so gering gestiegen wie seit Jahren nicht mehr. Doch bei manchen Produkten gibt es Ausnahmen.

Die Preise für Verbraucher sind im September so wenig gestiegen wie seit über dreieinhalb Jahren nicht mehr. Sie erhöhten sich im Vergleich zum September des vergangenen Jahres in Berlin um 0,8 Prozent und in Brandenburg um 1,4 Prozent, teilte teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag mit. Auf diesem Niveau lag die Teuerungsrate zuletzt im Januar 2021.

Im Vergleich zum August 2024 seien die Preise in Berlin um 0,3 Prozent gestiegen, hieß es weiter. In Brandenburg blieben sie unverändert.

Die Inflation im Vergleich zum Vormonat wurde durch verschiedene Faktoren gebremst: Die Preise für leichtes Heizöl sind gesunken, Kraftstoffe wie Benzin und Diesel wurden günstiger und Pauschalreisen kosteten weniger als im Vormonat. Auf der anderen Seite gab es auch Preissteigerungen: Kleidung und Schuhe wurden deutlich teurer als der Durchschnitt. Diese Erhöhungen sind aber typisch für die Jahreszeit, in der neue Kollektionen in die Geschäfte kommen.

Die Preise für Energie sanken laut Amt für Statistik gegenüber August 2023 in Berlin um 13,4 Prozent und in Brandenburg um 5,9 Prozent. Ohne Energie lag die Teuerung demnach im Vergleich zum Vorjahresmonat in Berlin bei 2,4 Prozent und in Brandenburg bei 2,2 Prozent.

Im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres gab es überdurchschnittlich hohe Preisanstiege unter anderem bei Lebensmitteln und Getränken, Tabakwaren und in Hotels und Restaurants.

Die Preise für folgende Nahrungsmittel sind überdurchschnittlich gestiegen:

• Gurken: in Berlin +61,7 Prozent, in Brandenburg +74,3 Prozent

• Butter: in Berlin +35,8 Prozent, in Brandenburg +29,8 Prozent

• Olivenöl: in Berlin +32,5 Prozent, in Brandenburg +21,8 Prozent

Deutlich günstiger im Vergleich zum Vorjahresmonat waren:

• Weizenmehl: in Berlin –17,3 Prozent, in Brandenburg –7,0 Prozent

• Sonnenblumenöl und Rapsöl: Berlin –15,7 Prozent, Brandenburg –7,6 Prozent

• Zwiebeln und Knoblauch: in Berlin –8,3 Prozent, in Brandenburg –23,8 Prozent

• Kopf- und Eisbergsalat: in Berlin –9,5 Prozent, in Brandenburg –9,0 Prozent

Das bedeutet Teuerungsrate

Die Teuerungsrate gibt an, wie stark sich die Preise für Güter und Dienstleistungen innerhalb eines Jahres im Durchschnitt erhöht haben. Sie wird in Prozent ausgedrückt und zeigt, wie viel weniger man im Vergleich zum Vorjahr für den gleichen Geldbetrag kaufen kann.

Die Rate wird anhand des Verbraucherpreisindex ermittelt: Testkäufer erfassen die Preise beliebter Produkte, Statistiker vergleichen die Kosten dann für einen festgelegten Warenkorb. Die prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergibt schließlich die Teuerungsrate. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Teuerungsrate von mittelfristig nicht mehr als 2 Prozent an, ein Wert in dieser Höhe wird als normal angesehen. Höhere Raten können die Kaufkraft von Verbrauchern verringern und Sparguthaben real entwerten. Die höchste Teuerungsrate in den vergangenen Jahren wurde in Deutschland 2022 verzeichnet: Damals waren es - vor allem wegen der Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine - 7,9 Prozent.

Sendung: Super.Markt, 30.09.2024, 20:15 Uhr

Kommentar

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21 Kommentare

  1. 21.

    Ja klar ist ja auch mittlerweile alles mindestens doppelt so teuer, wer immer noch die mär von uns geht's doch so gut und so weiter erzählt sollte wirklich mal in andere Länder fahren.
    Deutschland rutscht immer mehr ab.

  2. 20.

    Bei uns in Berlin gibts immer SuperAngebote bei Lidl. Stes haben wir frische Ware und total günstig. Weiß nicht warum da ideologisch gemeckert wird. Uns gehts zu gut!

  3. 19.

    Der Leiter des Bundeskartellamts ist ein FDP Politiker, evt. beantwortet das warum die mächtigen Lebensmittelkonzerne im quasi rechtsfreien Raum agieren können.

    Zumal die Statistik völliger Quatsch ist. Wie oft unternehme ich eine Pauschalreise aber wie oft kaufe ich Brot oder Butter?

    Apropos Butter, man hat die Preise fast verdoppelt aber jede Woche hat ein oder mehrere Discounter Butter im Angebot.

  4. 18.

    Wieso ,,vermutung''? Das ist erwiesen. Alle Supermarktketten haben versteckte Preiserhöhungen und geben einen Sc....s drauf die Preise zu senken, warum auch, Kohle machen!

  5. 17.

    Applaus, Applaus!

    Sie geben das absolut korrekt wieder. Die meisten hören wahrscheinlich nur: Rate gesunken, oh toll. Nix toll. Es steigt gnadenlos immer weiter. Bei Lebensmitteln ist dies eine absolute Dreistigkeit. Ebenso die versteckten Preiserhöhungen durch Schrumpfpackungen. Aber das kommt davon, wenn die großen Lebensmittelkonzerne völlig unreglementiert mittlerweile ganze Wertschöpfungsketten abbilden. Sowas kommt von sowas. Die Lösung wäre so einfach, wird nur nie kommen.

  6. 16.

    „Die Zunahme der Radioaktivität hat sich verlangsamt“. Damals, nach dem Brand in Tschernobyl so verkündet. Von Rückgang keine Spur. Das selbe bei der Inflation. Dass sich die exorbitanten Preise festsetzen, soll wohl akzeptiert werden.

  7. 13.

    Bei Aldi ist es das Gleiche!

  8. 12.

    Man sollte die Supermärkte zum Rapport befehligen - die Lebensmittelpreise sind, mit fadenscheiniger ,,Begründung'' viel zu hoch! warum werden die Kunden von Lidl, Edeka, Rewe, Penny usw. so verarscht!? Das gehört sich nicht.

  9. 11.

    So, ok, die Preise sind 2022 SPRUNGHAFT gestiegen, bei Nahrungsmittel teils verdoppelt. Eine niedrige Inflationsrate heißt NICHT, dass die Preise SINKEN, schon gar nicht auf Vor-Inflations-Niveau! Sie STEIGEN nur nicht so stark.... also bitte keine Augenwischerei betreiben. Bisschen Mathematik: die Kurve der Steigung (!) ist flacher geworden. Wenn man ohne "Mitnahme-Effekte" ein Teil für 10 Eur kaufen konnte 2020, so würde es jetzt knapp 12 Euro kosten. Aber: mit Beginn des Ukraine-Krieges und des Grünen Energie-Chaos wurden die Preise ja um ca. 50 % angehoben, OHNE dass es um Inflation ging, oder die Packungsgröße war nur noch halb so groß. Das wird da natürlich nicht einkalkuliert.

    Und nicht vergessen, 2020 war die MWSt 1,9 euro auf 10 euro Warenwert, heute wäre es 2,28 euro. Eine Steigerung um 20 % für den Christian an Einnahmen! Ganz ohne Gegenleistung!

  10. 10.

    Die Gurken- und Butterpreise sind so stark schwankend, dass die eigentlich in keinen Preisvergleich gehören, meiner Meinung nach. Stimmung lässt sich damit natürlich machen ;)

  11. 9.

    Oben steht meine Ehrfahrung!

  12. 8.

    Ne lieber RBB , das was ich täglich brauche das sind Nahrungsmittel und die steigen.
    Butter oder Fleisch oder Gurken oder oder .
    Mein Stromanbieter hat mir nicht gesagt das ich weniger zahlen muss.
    Leider hat auch der Vermieter nicht von einer Senkung der Heizkosten gesprochen.
    Aber meine Versicherung ist teurer , Nebenkosten teurer ,Krankenversicherung teurer ,wollt ihr mich verschaukeln.
    Was noch dazu kommt , das neue Parlament wird auch die Hand aufhalten.

  13. 7.

    Einige Preise sind zwar gesunken, allerdings nicht auf dem Niveau vor Beginn der Inflation. Vieles ist damit ziemlich teuer geblieben und nur noch nicht teurer geworden. Mehr sagt diese Nachricht nicht aus. Wer eine gute Lohnerhöhung erhalten hat, wird damit kein Problem haben, alle anderen schon.

  14. 6.

    Das die Gurken teuer geworden sind hab ich bemerkt. Warum eigentlich? Olivenöl versteh ich aber über Gurken hab ich noch nichts gelesen. Die Butter fällt auch auf...
    Aber das was günstiger geworden ist, ist an mir vorbeigegangen ^^

  15. 4.

    Also mir ist diese „niedrige Inflation“ piep-egal: ich vergleiche sie mit meinem Einkommen und ziehe da ganz andere Schlüsse!
    Und von diesem „Warenkorb“ zur Ermittlung mal ganz abgesehen…..

  16. 3.

    Wees nich, geht irgendwie an mir vorbei. Paralleluniversum oder so. Oder der Versuch, etwas darzustellen, was so nicht den Tatsachen entspricht. Wenn was so billig ist, dann ist es in Polen, Tanken und Zigaretten. Der Rest kostet dort ebenso wie hier ein Batzen Geld.

  17. 2.

    Inflation ist eine versteckte Steuer. Steuern sind Diebstahl. du hast die Vögel gewählt, nun bezahlst du dafür. der Ukrainer brauchte nunmal ein neues Auto ;-()

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