Ausweitung des Geschäfts - Leag übernimmt schwedischen Holzpelletproduzenten

Di 15.10.24 | 11:53 Uhr
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Gepresste Holzpellets durchlaufen den Produktionsprozess (Foto: dpa/Berg)
dpa
Audio: Antenne Brandenburg | 15.10.2024 | Martin Schneider, Florian Ludwig | Symbolbild | Bild: dpa

Das Lausitzer Energieunternehmen Leag plant die Übernahme des schwedischen Pelletproduzenten Scandbio. Das teilte die Leag am Dienstag mit. Der entsprechende Kaufvertrag für die Scandbio AB und sämtliche Tochterunternehmen sei demnach am 10. Oktober unterzeichnet worden, wie es in der Mitteilung heißt.

Laut Leag ist die Scandbio AB der schwedische Marktführer für Holzpellets. Die Leag sei wiederum in Deutschland schon jetzt unter den fünf führenden Pelletproduzenten und will das Geschäft mit der Übernahme nun auf den schwedischen Markt ausweiten.

"Im Zeitalter der Dekarbonisierung wächst die Nachfrage nach alternativen, biogenen Energiequellen aus nachhaltigen Quellen", lässt sich Leag-Vorstandsmitglied Philipp Nellessen in der Mitteilung zitieren. Demnach will die Leag die bestehende Marktposition von Scandbio halten und durch Synergien aus der eigenen Unternehmensgruppe stärken.

Teil der Neuausrichtung der Leag

Der vorherige Besitzer von Scandbio, die Lantmännen-Gruppe, fokussiere sich derzeit auf sein Kerngeschäft, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Gruppe ist eine landwirtschaftliche Genossenschaft und in Nordeuropa Marktführer in den Bereichen Landwirtschaft, Maschinen, Bioenergie und Lebensmittel, erklärt der Präsident der Lantmännen-Gruppe, Magnus Kagevik. Innerhalb der Gruppe habe sich Scandbio gut entwickelt und finde in der Leag nun ein "geeignetes industrielles Zuhause".

Mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2038 verlagert die Leag seit längerem ihr Geschäft in Richtung erneuerbare Energien. So plant das Unternehmen den Aufbau einer sogenannten "Gigawatt-Factory", eine Verbindung zahlreicher Energieproduzenten wie Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen und will so bis zu sieben Gigawatt erneuerbaren Strom produzieren - ausreichend für vier Millionen Haushalte. Dafür will die Leag bis 2030 insgesamt zehn Milliarden Euro investieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.10.2024, 13:30 Uhr

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13 Kommentare

  1. 13.

    Da merkt ein schwedischer Konzern, daß Braunkohleverstromung nicht gut für's Image ist und möchte sich davon und von den großen Löchern trennen.
    Will keiner haben? Denkste!
    Da ist so ein tschechischer Wende - Gewinner, der kann aus Sch... Gold machen.
    Dem verkauft jetzt eine schwedische Genossenschaft das nächste problematische Geschäft ...
    Die alchemistische Höchstleistung gelingt übrigens nur mit dem Katalysator Subvention.

  2. 12.

    Ja, Pelletsheizung, womöglich mit Filter, sollen verboten werden, aber Fernwärme aus Kohle und Atomstrom ist voll o.k.
    Genauso wie die alten Grundöfen, die mit wenig Holz seit Jahrhunderten ganze Hauser heizen, weil sie so effektiv sind.
    Wie wäre es denn, statt bei den Einzel-Heizungen beim Verkehr den Hebel ansetzen: Mir fallen da Autos ( die immer überdimensionaler werden) und Flugreisen ein...sinnlose Luxusverschwendung, die keiner kritisiert...Weil alle grün - orientierten mehrmals im Jahr fliegen wollen oder jedes Jahr eine schöne Fernreise machen...

  3. 10.

    Ihr könnt essen und trinken, was Ihr wollt, ihr könnt fahren und machen, was Ihr wollt, aber beschwert Euch nicht, wenn der Keller absäuft!

  4. 9.

    Bei uns hat das Studentenwohnheim auch eine Pelletheizung, bei etwa kühlen Sommerwetter kann man wegen des Gestanks nicht mit offenen Fenster schlafen, da auch Warmwasser damit erzeugt wird.

  5. 8.

    Warum sollen Holzpellets ein no go sein? Das sind zum Teil einfach nur gepresste Sägespäne, Abfallprodukte der Holzindustrie. Der Rest kommt von Plantagen, wo Pionierbaumarten gepflanzt werden, um Bodenersosion zu vermeiden und gleichzeitig den Boden zu verbessern. Das sind Tagebauflächen, aber auch Flächen unter Hochspannungsleitungen, wo der Bewuchs eine bestimmte Höhe nicht überschreiten darf.
    Es gibt keinen Grund, Abfallprodukte und nachwachsende Rohrtoffe nicht für die Energiegewinnung zu verwerten. Aktuell gibt es kaum Möglichkeiten, die Energie aus Sonne und Wind zu speichern. Also trägt Holzfeuerung zum Energiemix bei und es gibt Filteranlagen für fie Abgase.

  6. 7.

    So ist das nun 'mal: kein Feuer ohne Rauch. Aber die "Verbotsliste" von Herrn Habeck kann ja noch erweitert werden, wie wäre es mit einem Grillverbot, einem Verbot der Maifeuer, einem Verbot der Feuerwerke zu Silvester oder zu Feiern und Festen, und und und. Tja, alle sind wiedermal von der Realität umzingelt, so daß neue "Verbotsphanthasien" ins Kraut schießen.

  7. 6.

    Pellets aus langsam wachsenden schwedischen Bäumen als nachhaltig zu bezeichnen, ist fast schon dreist und kaum klimafreundlicher als Braunkohle. Dazu kommen noch eine Menge anderer Schadstoffe rund um das Holzofengate.

  8. 5.

    Da stellen sich doch einige Fragen: warum an 2038 festhalten, wenn jetzt nach anderen, ebenso nicht nachhaltigen, Brennstoffen gesucht wird? Wo kommen die zehn Milliarden her - selber erarbeitet (wohl kaum) oder wie üblich Subventionen? Wenn so viel Geld da ist, dann kann ja die seit jahrzehnten anhaltende Förderung in die aussterbende Region endlich gestoppt und woanders investiert werden.
    Da hört sich insgesamt nach massiver Geldverschwendung an und nicht nach einer Industrie mit Zukunft. Aber in dem politischen Umfeld sind solche Gedanken eh überflüssig....

  9. 4.

    Pellets? Ich dachte das wäre ein Nogo!? Feinstaub extrem, befördert nachweislich Lungenkrebs! Und jetzt kommen die wieder mit Holzheizen? Wie rückschrittlich ist das denn? Soll das etwa Rache sein?

  10. 3.

    Heizen mit Holzpellets!? Hallo? Das bringt unds nue Lungenkrebs, weil Feinstaub wie in der Frankfurter Alle in der Rushour!

  11. 2.

    Da stimme ich zu. Die Leag verbraucht lt. Angaben von correctiv auch viel mehr Wasser als Tesla, steht dafür aber nicht in der Kritik, vielleicht WG Gutachtern aus eigenen Tochterunternehmen und weil staatliche Stellen resignieren (Cottbus)und der RBB nicht kritisch beleuchtet, oder habe ich da etwas übersehen? Ich finde den Bericht oberflächlich applaudierend, klingt alles so schön, hinterfragt aber nichts.

  12. 1.

    Ausgehend von der Art der Nutzung, dem Verbrauch, der Rohstoffgewinnung bzw. -import lässt sich bei Holzverheizung nicht von "biogenen Energiequellen aus nachhaltigen Quellen" sprechen. Holzpelletverbrennung hat ein massives ökologisches Defizit, hinzu kommen Schadstoffausstoß von Ruß und Feinstaub, allesamt gesundheitsgefährdend. Der Wirkungsgrad zum Heizen ist zudem sehr ineffizient. Mit nachhaltigem Wirtschaften hat das nichts zu tun - dafür steht die LEAG ja auch nicht. Es ist nur Greenwashing, komplett ohne Substanz.

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