Senatssitzung am Dienstag - Wirtschaftssenator Schwarz will ICC zum Kulturzentrum machen

Mo 16.01.23 | 18:49 Uhr
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Symbolbild: Blick auf das Internationale Congress Centrum (ICC) (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)
Audio: rbb24 Inforadio | 17.01.2023 | Angela Ulrich | Bild: dpa/Kay Nietfeld

Das stillgelegte ICC in Berlin soll zum Kunst- und Kulturzentrum werden. Diesen Vorschlag will Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) am Dienstag dem Senat vorstellen, wie aus einer Besprechungsunterlage für die Senatssitzung hervorgeht. Das Papier liegt dem rbb vor.

Demnach steht die Nutzung für Kultur im Vordergrund bei der Suche nach einem Investor für das ICC. Im Bedarfsfall sollen aber auch wieder Messen und Kongresse im ICC stattfinden können. Einzelhandel soll hingegen im ICC auch weiterhin keine Rolle spielen.

Schwarz hatte im vergangenen August gesagt, er habe keinen Zweifel, dass das ICC ein regelrechter Magnet werden könne, wie es das Centre Pompidou in Paris seit den 1970er Jahren sehr erfolgreich vorlebe.

Vergabeverfahren soll 2026 abgeschlossen werden

Das alte Parkhaus am ICC soll für Neubauten abgerissen werden, wenn nötig. Mehrere Investoren hatten in der Vergangenheit bereits Konzepte eingereicht, bei denen das Parkhaus einem Hotelneubau weichen würde. Der Denkmalschutz für das 1979 eröffnete ICC-Gebäude müsse allerdings berücksichtigt werden, heißt es in der Besprechungsunterlage.

Schwarz schlägt nun vor, für das ICC ein Konzeptverfahren durchzuführen. Ziel ist es, das Gebäude für 99 Jahre in Erbbaupacht zu vergeben. Allerdings sei auch ein Verkauf möglich. Investoren müssen, um den Zuschlag zu bekommen, die Finanzierung ohne öffentliche Gelder stemmen. Der Senat hatte ursprünglich bis zu 200 Millionen Euro Zuschuss für die Sanierung in Aussicht gestellt, die Gelder zuletzt aber nicht mehr im Haushalt vorgehalten. Das gesamte Vergabeverfahren soll laut Wirtschaftsverwaltung bis November 2026 abgeschlossen sein.

Der sanierungsbedürftige Bau wurde 2014 geschlossen. Zwischenzeitlich wurde er als Flüchtlings-Notunterkunft und für ein Corona-Impfzentrum genutzt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.01.2023, 19:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Was, jetzt NOCH ein Kunst- und Kulturzentrum? Haben wir nicht gerade erst für ein stattliches Sümmchen das tolle Humboldtforum eröffnet?? Und auch nach dem hat ja keiner laut gerufen, jedenfalls nicht wegen der Ausstellungsfläche...

  2. 13.

    Ich schließe mich Ihrer Meinung 100prozentig an.

    Das ist eine Schnapsidee von Herrn Schwarz.

  3. 11.

    Das ist ein sehr sinnfreier Vorschlag. Ja, es werden Wohnungen benötigt, aber doch nicht an der Autobahn.

  4. 10.

    "War das ICC eigentlich schon Asbest-saniert worden? " Nein, und es steht unter Denkmalschutz....

  5. 9.

    Als früherer Nutzer kann ich nur empfehlen, Abriss bis zur Bodenplatte und Neue Bebauung darauf. Der Keller muss bleiben, sonst kommen Stadtautobahn und Bahnhleise ins Rutschen.

  6. 8.

    Warum sollen in das ICC Millionen investiert werden, denn was sich der Herr Schwarz fürs ICC so vorstellt, das gibt es mehrfach in Berlin.

    Das ICC abreißen und an diesem Standort Wohnhäuser mit bezahlbaren Mieten für ALLE bauen.

    HERR SCHWARZ
    Wohnhäuser werden in Berlin benötigt.

  7. 7.

    Außen so schön, innen Gruftatmosphäre. Wieso soll das teuer errichtete Parkhaus mit Geld abgerissen werden? Da Autos auf den Straßen weniger sichtbar werden sollen, wäre das doch ideal. Außerdem ist es nicht lustig, sich über diesen ominösen Ausgang S-Bahn Westkreuz ans ICC heranzuarbeiten!

  8. 6.

    Bitte abreißen, das Gebäude müsste wie der Palast der Republik komplett kernsaniert werden, sprich man kann gleich neu bauen.

    Was generell gilt: alle moderne Zweckbauten nach dem 2. WK sind nicht auf Dauer ausgelegt. Durch ständig verändernde Bauvorschriften, Baustoffe, Brandschutz, Dämmung, technische Installation und Anlagen usw sind sie alle Wegwerfware, die alle 50 Jahre neu gebaut werden müssen.

    Alle Gebäude aus den 60/70ern haben halt ausgedient, das damalige Design ist nicht mehr erhaltungswert, wie das abgerissene alte Ku'damm-Eck oder die Schlosstraße, die in den letzten 20 Jahren weitestgehend saniert wurden.

  9. 5.

    Na dann schlagen Sie doch mal was vor, was für Sie sinnvoll erscheint! Nur meckern und selbst keine besseren Ideen äußern ist jetzt auch nicht so der große Wurf. Konstruktive Beiträge zum Beispiel zeugen von Debattenkultur... hmmm... Kultur, Kultur... war da nicht was?

  10. 4.

    Statt den architektonischen Schandfleck zu beseitigen, sollen dort wieder Millionen versenkt werden.
    Wieder so ein irrsinnig Vorschlag, wie ganze Straßenzüge zu Fahrrad-Straßen zu machen, die Aufforderung, freie Parkplätze mit Fahrrädern und anderen Zeugs zu besetzen, Wohnungsunternehmen zu enteignen.

  11. 3.

    Oha, da scheiden sich wieder einmal die Geister. Ein Vorschlag folgt den nächsten. So langsam finde auch ich dies Szenario um das ICC nur noch peinlich. Entweder man macht nun ein Kunst und Kulturzentrum daraus, was sich zuerst einmal recht gut anhört, doch wie soll sowas finanziert werden, frage ich mich. Anderseits kann ich mir ein Wohnprojekt wie schon mal vorgestellt wurde, gut vorstellen. Mit viel Begrünung.

  12. 2.

    Hurra! Endlich ein Kulturzentrum in ner Gegend, wo keiner eins braucht. Oder vielleicht können wir auch ein Theater (das 54ste in Berlin) daraus machen? Bloß nicht Sinnvolles, Berlin.

  13. 1.

    War das ICC eigentlich schon Asbest-saniert worden? Könnte wie beim Palast der Republik von der Bauzeit her notwendig sein.

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