"Ausnahmslos unwahr" - Rammstein-Sänger Lindemann weist Vorwürfe zurück

Do 08.06.23 | 16:24 Uhr
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Rammstein-Sänger Till Lindemann (Quelle: dpa)
Audio: Radio Fritz | 08.06.2023 | Nachrichten | Bild: dpa

Till Lindemann geht in die Gegenoffensive: Der Rammstein-Sänger wehrt sich juristisch gegen Vorwürfe, er habe junge Frauen, die mit Drogen oder Alkohol betäubt waren, sexuell ausgenutzt.

Rammstein-Sänger Till Lindemann weist die Vorwürfe, sich auf Partys sexuell übergriffig verhalten zu haben, zurück. Seine Interessen lässt der 60-Jährige nun anwaltlich vertreten. Das gaben die Berliner Rechtsanwalte Simon Bergmann und Christian Schertz am Donnerstag bekannt.

Anwälte kündigen Konsequenzen an

"In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben", heißt es in einer Mitteilung der Anwälte. "So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können.

Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr“, teilten die Anwälte mit. Die Anwälte kündigten juristische Konsequenzen an. "Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten."

Rammstein beteuert, gegen Übergriffe zu sein

Mehrere Frauen haben in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Lindemann erhoben. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. In einer Stellungnahme von Rammstein hieß es bereits vor einigen Tagen, die Vorwürfe hätten sie sehr getroffen und man nehme sie außerordentlich ernst.

"Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass Ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt - vor und hinter der Bühne." Weiter hieß es in dem Schreiben: "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge." Auch die Band habe aber ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.

Als Konsequenz auf die Vorwürfe entschied die Berliner Innensenatorin Iris Spranger, dass die Rockband keine After-Show-Partys nach ihren drei Konzerten im Juli in Berlin feiern darf.

Sendung: Fritz, 08.06.2023, 15:57 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 08.06.2023 um 17:26

    "Weil er sehr jungen Frauen gegenüber sexuell übergriffig ist. [...]"

    Was Sie betreiben, ist eine astreine Vorverurteilung. Sie stellen die im Raum stehenden Vorwürfe als Fakten dar. Und damit werden auch Sie der Ernsthaftigkeit des Themas nicht gerecht.

  2. 30.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 08.06.2023 um 22:44

    Das ist ihre ganz persönliche Sicht der Dinge.
    Allerdings arbeitet jede Staatsanwaltschaft nur bei vorliegenden hinreichenden Tatverdacht und nicht auf Zuruf.
    Das sich Till Lindemann anwaltlichen Beistand sucht, ist erstmal sein gutes Recht. Und ob Unterlassungsklagen tatsächlich von Erfolg gekrönt sind, hängt im Wesentlichen von der Abwägung zwischen der allgemeinen Meinungsfreiheit (solange diese Behauptungen stilistisch überhaupt durch die Meinungsfreiheit gedeckt sind) mit seinem Persönlichkeitsrecht ab und weniger von dem Honorar seiner Anwaltskanzlei.
    Die hohen Kosten entstehen eher durch das aufwendige und zeitraubende juristische Vorgehen gegen das Gedächtnis des Internets.

  3. 29.
    Antwort auf [Klassenlehrerin] vom 08.06.2023 um 22:54

    Für eine "Klassenlehrerin" ist Ihr Textverständnis aber ziemlich eingeschränkt. Genau das wünsche ich mir doch - für die Mädchen und jungen Frauen, die sich gegen den Goliath Lindemann/Rammstein nicht zur Wehr setzen können.

  4. 28.
    Antwort auf [Georg Hemzal] vom 09.06.2023 um 06:26

    Vielleicht sollten Leute wie Sie einfach mal die von Ihnen erwähnte Luke schließen. Sie wollen Menschen mundtot machen, die von der moralisch skrupellosen sexuellen Machtausübung des alten Mannes Lindemann geschockt sind. Was, außer die Stimme erheben, kann man in diesem Fall sonst tun? Obwohl eigentlich alles klar ist und die Band sogar die Russin entlassen hat, die Lindemann die Mädchen unter falschen Versprechungen zugeführt hat, bedrohen seine Anwälte jeden, der das Offensichtliche ausspricht. Entweder gehören Sie zu den Fanboys und -girls der Band, die nichts sehen wollen, was ihr heroisches Bild der Bombastband mit dem Fascholook schmälert. Oder, und das wäre besonders traurig, Sie tolerieren diese Art des sexuellen Machtmissbrauchs sogar.

  5. 27.

    Danke an "Tim" und "Stefan H.".
    Klar, verständlich, nachvollziehbar.
    Sollten hinter den Nicks wirklich 2 Männer stehen, beruhigt mich das. Erstaunlich finde ich immer wieder, wie Frauen (wenn die Nicks denn stimmen) versuchen, sich die Welt schön zu denken, indem sie sich der Erkenntnis verweigern, dass es genau um "MeToo" geht! Auch DAS macht es den Opfern so schwer, sich rechtsaatlicher Mittel zu bedienen und sich stattdessen der Medienwelt aussetzen.

  6. 26.

    Eigentlich gilt im Rechtsstaat immer noch der Grundsatz "In dubio pro reo."

  7. 25.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 08.06.2023 um 22:44

    "Schon weil viele von denen dieses Verhalten insgeheim oder sogar offen bewundern und vielleicht auch gerne selbst so handeln würden, wenn sie nur die Möglichkeit dazu hätten."

    Der Punkt irritiert mich ziemlich bei der ganzen Angelegenheit. Daß die von Lindemann vorgetragenen (und eventuell ausagierten) Abgründe wirklich so große Resonanz und Zustimmung haben.

    Die Staatsanwaltschaft Berlin sagt übrigens das: <https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/musik/rockmusik-berlin-rammstein-wird-gegen-till-lindemann-ermittelt-warum-die-staatsanwaltschaft-dazu-keine-auskunft-gibt-li.346765>

  8. 24.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 08.06.2023 um 22:44

    sie wissen aber schon, das jeder man ( man muss nicht geschädigter sein ) eine Strafanzeige stellen kann?

    nicht nur das, sobald man von einer Straftat erfährt, ist man verpflichtet eine Anzeige zu stellen!

    wenn sie der Meinung sind, das eine Straftat vorliegt, nur zu stellen sie eine Anzeige ( geht sogar online ), aber Obacht, sobald sie eine Anzeige machen und ihre Meinung erweist sich als falsch, machen sie sich nach § 164 Strafgesetzbuch strafbar




  9. 23.
    Antwort auf [April ] vom 08.06.2023 um 18:31

    Nachweisbarkeit: Benzodiazepine etwa 3 Tage, mit empfindlichen Nachweisverfahren noch etwa eine Woche später.

  10. 22.
    Antwort auf [Schnucki] vom 08.06.2023 um 22:02

    Aus welcher Intrigenpiñata haben Sie denn die "Information", dass die Frauen jetzt auch noch minderjährig
    gewesen sein sollen?
    Überlassen Sie die Recherche und Aufklärung des rechtlichen Sachverhalts bitte den Fachleuten.

  11. 21.
    Antwort auf [Schnucki] vom 08.06.2023 um 22:02

    Die Staatsanwaltschaft hat anscheinend bisher kein Interesse. Deswegen ist es ja auch so lächerlich anzunehmen, dass die jungen Frauen sich sozusagen auf Augenhöhe mit Lindemann auseinandersetzen. Die haben kein Team aus hochbezahlten Anwälten so wie Lindemann, dessen Kettenhunde bereits dabei sind die Betroffenen mit juristischen Drohungen mundtot zu machen. Und es gibt ja auch hier genug Leute die meinen, es gäbe schon viel zu viel Aufmerksamkeit für sexuellen Machtmissbrauch von Männern. Meine Vermutung: Lindemann kommt juristisch ungeschoren davon, und sein nun noch widerlicheres Image wird von seinen Fans umso mehr gefeiert. Schon weil viele von denen dieses Verhalten insgeheim oder sogar offen bewundern und vielleicht auch gerne selbst so handeln würden, wenn sie nur die Möglichkeit dazu hätten.

  12. 20.
    Antwort auf [Schnucki] vom 08.06.2023 um 22:02

    § 160 Abs 1 StPO

    Sobald die Staatsanwaltschaft durch eine Anzeige oder auf anderem Wege von dem Verdacht einer Straftat Kenntnis erhält, hat sie zu ihrer Entschließung darüber, ob die öffentliche Klage zu erheben ist, den Sachverhalt zu erforschen.

    bis dato weder eine Anzeige, geschweige denn ein Verdacht einer Straftat.

    Behauptungen, Vermutungen und Spekulationen reichen nun mal nicht aus, das die Staatsanwaltschaft aktiv wird





  13. 19.
    Antwort auf [Bernd] vom 08.06.2023 um 16:59

    Das frage ich mich auch Bernd.
    Und diese eine Dame hat via youtube übrigens auch ein Video zum Thema "Mobbing von Lehrern" veröffentlicht,
    in dem sie kundtut vorwiegend von "alten" Lehrerinnen gemobbt worden zu sein.
    Obwohl es ja eigentlich "Mobbing durch Lehrer" heißen müsste.
    Noch Fragen?

  14. 18.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 08.06.2023 um 17:26

    Genau das, was Sie schreiben, ist zu befürchten. Weil es sich um so viele Aussagen zu Lindemanns sexuellen Missbräuchen, gerade auch von minderjährigen Mädchen handelt, sollte die Staatsanwaltschaft aktiv werden. Und zwar so schnell wie möglich.

  15. 17.

    Grds. ist es die Unschuldsvermutung, die Lindemann - oder Dritte - bis zu einer Verurteilung schützen. Um Verleumdung anzuzeigen braucht es aber keine gesonderten Anwaltschaften.

    Wer jedoch einerseits einfordert, man möge niemanden, inkl. die Beschuldigenden, vorverurteilen und gleichzeitig Anwält*innen beschäftigt, die juristisch diejenigen unter Druck setzen, die die Vorwürfe erheben, handelt unlogisch und widersprüchlich, ethisch zutiefst heuchlerisch.

    Um das Frauenbild seitens Rammstein lässt sich jedenfalls nicht streiten, unabhängig von mutmaßlichen Verbrechen: Wer nicht einmal nach dem Alter fragt; wer junge Frauen wie austauschbare Stückware organisieren lässt; wer sexualisierte Gewalt verharmlosend zelebriert, ist weit entfernt von einem gleichwertigen Blick auf Frauen.

  16. 16.
    Antwort auf [nik] vom 08.06.2023 um 17:44

    Da machen sie einen guten Punkt! Mich würde sehr interessieren, welche "Rekrutierungsbeauftagte" (super Begriff, nebenbei) gerade bei anderen Bands gefeuert werden, vorsichtshalber.

  17. 15.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 08.06.2023 um 17:26

    So? Ist er das? Und darf sich ein Beschuldigter nicht wehren? Schauen sie sich doch mal die Machtverteilung an: Druck aus den Sozialen Netzwerken gegen Anwälte-Team. Ich glaube, sie verschätzen sich. Vielleicht, weil sie gerade locker Tatsachenbehauptungen hantieren. Das. Hilft. Niemandem.

  18. 14.

    Bitte vorsichtig mit Vor-Verurteilungen ... m.E. sind viele Fragen offen ...

    https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/till-lindemann-rammstein-100.html

  20. 12.
    Antwort auf [baki] vom 08.06.2023 um 17:59

    Einfach Anzeige machen und fertig. Hören Sie sich selbst zu? Als wenn eine Anzeige ohne irgendwelche Beweismöglichkeiten (kein Handy - daher keine Photos, keine Zeugen die einem beistehen) gegen eine Institution wie Rammstein irgendeine Chance hätte. Und es geht hier nicht um ein geklautes Fahrrad. Wenn ich eine Anschuldigung diesen Ausmaßes gegen jmd. wie Till Lindemann mache, dann hat es zweifelsfrei unvorstellbare Konsequenzen - egal, was am Ende dabei raus kommt. Da hält man lieber den Mund.

  21. 11.
    Antwort auf [Ute] vom 08.06.2023 um 17:46

    Auch Sie scheinen den Unterschied darin, ernste Vorwürfe erst mal auch ensprechend ernst zu nehmen (weil ja nun mal kaum jemand wirklich sagen kann, was wirklich passiert ist) und einer Vorverurteilung leider nicht verstanden zu haben … Jetzt dann aber hoffentlich, oder?

    Und mal davon ab: Dass gleich mehrere Frauen sich die Blöße geben, als Betroffene damit an die Öffentlichkeit zu gehen, was – für den Fall, dass das, was sie sagen, der Wahrheit entspricht – bestimmt alles andere als angenehm ist, lässt bei Ihnen kein klitzekleines bisschen den Gedanken aufkommen, dass sie sich das eventuell nicht ausgedacht haben könnten?

    Noch mal: Es geht hier nicht um eine Vorverurteilung (übrigens auch nicht der Frauen als Lügnerinnen), sondern einfach bloß darum, keine Möglichkeit von vornherein auszuschließen – eben weil es keine Beweise gibt. Was deshalb aber auch noch lange nicht heißt, dass das, was die Frauen sagen, nicht trotzdem genau so stattgefunden haben könnte …

  22. 10.
    Antwort auf [Macht und Geld erlauben alles] vom 08.06.2023 um 17:58

    das Bild das sie hier von jungen Frauen zeichnen, sollte zu denken geben

    ob Feminismus, Gleichberechtigung und selbsbewusste Frau sich mit dem naiven Dummchen , was sie hier zeichnen, deckt, waage ich zu bezweifeln

  23. 9.
    Antwort auf [Stefan H.] vom 08.06.2023 um 17:26

    wenn er sexuell übergriffig gewesen sein soll, wieso gibt es keine Anzeigen?

    und die Anwälte werden niemanden zusetzen, sie werden nur rechtliche Schritte einleiten, die Opfer können es genauso, einfach Anzeige erstatten

    diese Metoo und Cancel Culture ist zum kotzen, wir leben in einem Rechtsstaat ! wer meint er sei Opfer kann sich rechtlich wehren!

  24. 8.

    Es muss einen sichererer Rahmen geschaffen werden in dem Opfer sexueller Aussagen machen können. Sehr viele Schweigen über ihre Erlebnisse. Diese Band kann sich teure Anwälte leisten, was die Opfer nicht können. So etwas ist total retraumatisierend und führt zu einer Imbalance, sodass es kein faires Urteil geben wird.

  25. 7.

    Vorverurteilung und Hetze ohne Beweise zu haben. Erinnert an Kachelmann damals. Noch gilt in Deutschland die Unschuldsvermutung und wer Ihn vorab angreift ist bewiesen ein Täter für Hetze und üble Nachrede. Man sollte abwarten was Gerichte und Anwälte tun.

  26. 6.

    Interessantes Statement, wenn im gleichen Zuge die Rekruitierungsbeauftragte gefeuert wird.

  27. 5.
    Antwort auf [Bernd] vom 08.06.2023 um 16:59

    Es steht Aussage gegen Aussage(n). Einfach nur nicht kategorisch auszuschließen, dass an den Vorwürfen, die Lindemann (vielleicht sogar zu Recht; ich bin nicht dabeigewesen … Sie?) gemacht werden, etwas dran sein könnte, ist noch lange keine Vorverurteilung! Diesen Unterschied begreifen Sie doch wohl hoffentlich, oder?

  28. 4.
    Antwort auf [Leserin] vom 08.06.2023 um 16:59

    Weil er sehr jungen Frauen gegenüber sexuell übergriffig ist. Und weil es bei so etwas eine Öffentlichkeit braucht. Seine Anwälte werden den Opfern jetzt massiv zusetzen, deswegen muss man sein widerwärtiges Verhalten für alle sichtbar machen. Wir werden eine massive Täter- Opferumkehr sehen, weil hier ein Machtapparat versuchen wird die Wahrheit umzuschreiben, und dabei von den Jüngern der Band kritiklos unterstützt wird.

  29. 3.

    Ich kenne 1 oder zwei Refrains von dieser Musikgruppe.
    Soweit ich aber weiß, sind Rammstein oft und gern in Russia.
    Vielleicht stört das ja jemanden…

  30. 2.

    Warum wird über diesen Altersclown eigentlich so viel berichtet?

  31. 1.

    Wie kann sich eine Innensenatorin an der Vorverurteilung einer Band beteiligen?

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