55 quadratische Granitplatten - Potsdamer Fußgängerzone bekommt "Boulevard des Films"

Mi 03.07.24 | 15:29 Uhr
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Boulevard des Films in Potsdam (Quelle: Landeshauptstadt Potsdam)
Bild: Landeshauptstadt Potsdam

Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam bekommt einen "Boulevard des Films". Das teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit.

Insgesamt 55 quadratische Granitplatten mit Titeln wichtiger Filme, die in Potsdam gedreht wurden, werden demnach auf der Brandenburger Straße zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Jägerstraße im Zuge der Sanierung der Fußgängerzone eingebaut. So solle im Herzen der Stadt auf Potsdams reiches filmisches Erbe hingewiesen werden, hieß es weiter.

Donnerstag werden erste Platten enthüllt

"Diese 80 mal 80 großen Granitplatten werden in die neue Pflasterung der Brandenburger Straße eingebunden", sagte Sigrid Sommer, die Leiterin des Marketingbereichs der Stadt Potsdam, dem rbb am Donnerstag auf Nachfrage. Anders als in Hollywood werde aber nicht mit Beton gearbeitet. "Es geht uns um den Film als Medium", fügte Sommer an.

"Mit dem Boulevard des Films holen wir den Film aus Babelsberg in die Mitte der Stadt", ergänzte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).

Die ersten Platten sollen am Donnerstagabend enthüllt werden. Dazu wird laut Stadt auch der Regisseur Andreas Dresen erwartet, dessen Film "Halt auf freier Strecke" auf dem Boulevard gewürdigt wird.

Zu den Filmen, denen mit den Granitplatten ein Denkmal gesetzt werden soll, gehören den Angaben zufolge unter anderem auch "Metropolis" von Fritz Lang aus dem Jahr 1927, "Der blaue Engel" mit Marlene Dietrich von 1930, "Die Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann von 1944 und der 1946 gedrehte erste Defa-Film "Die Mörder sind unter uns" mit Hildegard Knef.

Filme aus jüngerer Zeit sind unter anderem "Der Pianist" von Roman Polanski aus dem Jahr 2002, "Inglourious Basterds" des Regisseurs Quentin Tarantino von 2009 und "Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson aus dem Jahr 2014.

Kostenfreie Kinovorstellungen

Potsdam ist die deutsche Filmstadt. Nach mobilen Vorführungen um 1900 und dem ersten Kino mit festem Spielort im Jahr 1909 startete mit dem Bau des ersten Glasateliers als Filmstudio 1911 die bis heute andauernde Filmproduktion. Seit 2019 trägt Potsdam als einzige deutsche Stadt den Titel einer "Unesco Creative City of Film", so die Stadtverwaltung weiter. Den Angaben zufolge entstanden in mehr als 112 Jahren in den Babelsberger Filmstudios sowie bei unzähligen Drehs im gesamten Stadtgebiet mehrere hundert Kino- und Fernsehfilme, Trickfilme, Dokumentarfilme, Serien und Werbespots – vielfach national und international ausgezeichnet.

Der Start des Boulevards des Films wird von einem besonderen Kinoangebot begleitet. Im Kino des Filmmuseums Potsdam [filmmuseum-potsdam.de] werden im Juli und August zwölf der 55 verewigten Filme gezeigt. Der Eintritt zu diesen Filmvorführungen ist frei.

Sendung: Brandenburg aktuell, 03.07.2024, 19:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Eine gute Idee, aber bitte nicht wie in Berlin. Da wo am Potsdamer Platz das ganze gerade kaputt getreten wird.

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