2.045 Stunden Sonne -
Mit durchschnittlich 11,2 Grad Celsius ist es in Berlin im zu Ende gehenden Jahr 2022 ungewöhnlich warm gewesen. Zudem war es mit 403 Liter Niederschlag je Quadratmeter viel zu trocken, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Jahresrückblick am Freitag mitteilte. Die langjährigen Mittel der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegen bei 9,1 Grad und 573 Liter.
Berlin bundesweit am trockensten
Damit habe Berlin als niederschlagsärmste Region alle anderen Bundesländer weit hinter sich gelassen, hieß es. Die Sonne schien an 2.045 Stunden. Das war auch deutlich mehr als die 1.635 Stunden des langjährigen Mittels.
Als zweittrockenstes Bundesland kam Brandenburg auf 430 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Sonnenscheindauer lag bei 2017 Stunden. Cottbus meldete am 19. Juni 39,2 Grad und damit einen Juni-Rekord.
Deutschlandweiter Temperaturrekord eingestellt
Auch für Deutschland insgesamt war den Angaben zufolge 2022 ein außergewöhnliches Wetterjahr. Der Temperaturrekord von 2018 von mit 10,5 Grad Celsius sei zumindest eingestellt worden, hieß es. Das zeige, dass die Erwärmung weitergehe.
Seit 1881 sei es in Deutschland inzwischen 1,7 Grad wärmer geworden. Im Vorjahr habe dieser Wert noch bei 1,6 Grad gelegen. "Wir haben es bisher nicht geschafft, wirkungsvoll auf die Treibhausgasbremse zu treten. Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran", sagte der Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes, Tobias Fuchs.
Mit einem Niederschlagsdefizit von etwa 15 Prozent waren die vergangenen zwölf Monate auch sehr trocken. Die Sonne schien im bundesweiten Mittel rund 2.025 Stunden - etwa 30 Prozent mehr als der Referenzwert von 1.544 Stunden. Der Hitzerekord wurde am 20. Juli in Hamburg mit 40,1 Grad aufgestellt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 30.12.2022. 16:00 Uhr