Digitale Armut - Offline wider Willen

Mi 01.02.23 | 06:58 Uhr | Von Konrad Spremberg und Max Ulrich
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Symbolbild: Schüler:innen lernen im Unterricht an Tablets und Laptops. (Quelle: dpa/O. Berg)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 01.02.2023 | Maximilian Ulrich | Bild: dpa/O. Berg

Ein Handy mit Datenvolumen, ein funktionierender Laptop, WLAN fürs Homeschooling: Solche digitalen Standards sind für Kinder aus armen Familien nicht selbstverständlich. Doch wer online nicht mithalten kann, dem droht Ausgrenzung. Von Konrad Spremberg und Max Ulrich

  • Kinder und Jugendliche machen wichtige Entwicklungsschritte heute auch digital, sagen Experten
  • Das ist ein Problem für Kinder aus einkommensschwachen Familien, in denen Geld für digitale Ausstattung fehlt
  • Finanzielle Hilfen decken die Kosten für Geräte und Telekommunikationsverträge oft nicht ab
  • Neben der Ausstattung fehlt es auch an Anleitung der Kinder, wie sie sich sicher und gut im Netz bewegen

20 Euro für den Mobilfunkvertrag mit ein paar Gigabyte Datenvolumen, 30 Euro fürs WLAN, Kosten für ein Smartphone, einen Laptop oder das Tablet: Das sind in Deutschland übliche Preise, um zuhause und unterwegs online zu sein. Viele Kinder und Jugendliche aus Familien, die von Armut betroffen sind, können sich das aber nicht leisten. Sie können ohne ausreichend Datenvolumen kein Homeschooling verfolgen, oder sie teilen sich einen langsamen Laptop zu viert.

Wichtige Entwicklungsschritte werden inzwischen im Netz gemacht

Dabei ist moderne Technik mit schnellem Internet in der Hosentasche kein Luxus, sondern entscheidet heute über Zugehörigkeit und Teilhabe, über Bildungschancen und ein Erwachsenwerden auf Augenhöhe mit Gleichaltrigen. "Viele entwicklungspsychologische Aufgaben, die klassischerweise im Kinder- und Jugendalter stattfinden, haben wir heute nicht mehr nur im analogen, sondern auch im digitalen Raum", sagt Sozialpädagogin Silke Starke-Uekermann. Digitale Teilhabe ist in Forschung und Sozialarbeit mittlerweile ein etablierter Begriff, Starke-Uekermann spricht bei einem Mangel auch von "digitaler Armut".

Die Sozialpädagogin betreut als Projektleiterin den "Monitor Jugendarmut" [bagkjs.de] bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit. Dieser Report fasst aktuelle Studienergebnisse aus Deutschland zusammen, darunter Daten der "Initiative D21", die die Entwicklung der digitalen Gesellschaft erforscht. Ihr zufolge hängen Haushaltseinkommen und Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe eindeutig zusammen.

Demnach besitzt nicht einmal jeder zweite Haushalt mit 2.000 Euro Nettoeinkommen einen Laptop. Bei mehr als 3.000 Euro netto pro Monat haben ihn dagegen fast 80 Prozent. Laptop oder kein Laptop - diese Frage ist für Kinder und Jugendliche vor allem beim Thema Bildung elementar: Rasant beschleunigt durch die Corona-Pandemie, ist selbständiges Lernen vor dem Bildschirm heute integraler Bestandteil des Schulalltags. Gerade in den ersten Monaten des Homeschoolings, als Unterstützungsprogramme wie der sogenannte Digitalpakt Schule noch keine Wirkung gezeigt hatten, hieß das oft in aller Härte: kein Geld, kein Laptop, keine Bildung.

Finanzielle Hilfen oft zu niedrig

Zwar gibt es beim neuen Bürgergeld einen Posten für "Post und Kommunikation" von rund 45 Euro. Davon lassen sich aber ein Handyvertrag mit ausreichend Datenvolumen und ein Festnetztelefon mit WLAN kaum bezahlen. Und: Für die Anschaffung neuer Geräte wie Handy oder Tablet ist ebenfalls zu wenig Geld vorgesehen. Paritätische Verbände fordern deshalb schon länger mehr finanzielle Mittel für digitale Teilhabe, das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz spricht sich gar für ein "Digitales Existenzminimum" aus. Auch die für 2025 geplante Kindergrundsicherung könnte mehr Geld für digitale Bedarfe bereitstellen, allerdings ist deren genaue Ausgestaltung noch offen.

Neben den Geräten ist das Netz essenziell

Heute können zwar immer mehr Schulen armutsbetroffene Schülerinnen und Schüler mit Geräten ausrüsten, diese allein sind aber nur einer von drei Bausteinen zur digitalen Teilhabe: Der Internetzugang und der richtige Umgang damit sind ähnlich wichtig wie die Geräte - und in der Gesellschaft ähnlich ungleich verteilt.

Internetzugang, den zweiten Baustein, gibt es auf unterschiedlichen Wegen - von der Festnetzflatrate mit unbegrenztem WLAN über Mobilfunkverträge mit Datenpaketen bis hin zu öffentlichen Hotspots. Letztere sind zwar temporär hilfreich, aber die U-Bahnhaltestelle dient Schüler:innen nicht als adäquater Lernort. Das Datenvolumen des Mobilvertrags ist endlich, vor allem wenn viel gestreamt wird. Und so ist die Festnetzflatrate zuhause der einzige Weg, der sorgenfreies Bildungs- und Freizeitleben inklusive Videokonferenzen und Streaming möglich macht. Aber ausgerechnet darauf verzichten viele Familien mit knappem Geld, weil das immer noch leichter gehe als ohne Mobilfunkvertrag zu leben, berichtet Annette Maurer, Leiterin des Stadtteilvereins Schöneberg. Schon mehrfach hat sie mit ihrem Team versucht, nachbarschaftlich geteiltes WLAN zu vermitteln.

Kinder brauchen auch Hilfe beim "richtigen Surfen"

Die dritte Dimension digitaler Teilhabe, nämlich die Digitalkompetenz, ist für Maurers Mitarbeiter Rushen Kartal besonders wichtig. Er ist in der Jugendarbeit tätig und sieht ein großes Problem im falschen Umgang mit Smartphones, Laptops und Onlinediensten: "Erst mal geht es vor allem darum zu verstehen: Was passiert, wenn ich irgendwo raufklicke?", so Kartal. Spiele ich ein Video ab, das mein Datenvolumen leert? Schließe ich versehentlich ein teures Abo ab? Gebe ich ungewollt zu viele Daten preis?

Kartal beschreibt eine Dynamik, auf die auch Silke Starke-Uekermann mit Blick auf die Forschungsergebnisse hinweist: Digitalkompetenz entwickeln junge Menschen am besten dann, wenn sie ein Gerät in Ruhe und spielerisch kennenlernen, die Technik erkunden und sich mit erfahreneren Menschen darüber auszutauschen können. Wenn das neue Tablet aber mit vier Geschwistern geteilt werden muss und obendrein die Flatrate fehlt, dann ist zu wenig Raum zum Kompetenzerwerb - und es können teure Fehler wie Abo-Fallen und unseriöse Verträge passieren. Das Ergebnis im schlechtesten Fall: Die Geldnot wird noch größer.

Kinder und Jugendliche schreiben aber nicht nur Schulaufgaben oder Bewerbungen am Laptop, sie haben hier auch einen sozialen und kulturellen Raum - in den längst nicht mehr jede oder jeder reinkommt: "Wenn ihnen die Geräte fehlen oder wenn Bezahlschranken davor sind und sie sich das nicht leisten können, dann ist das genauso wie das Geld zum Eis essen oder fürs Kino nicht zu haben. Den Kindern und Jugendlichen sind Chancen verschlossen, analog wie digital,“ sagt Silke Starke-Uekermann.

Digitale Armut nur ein Teil der Ungleichbehandlung

Zu jeder Tageszeit digital kommunizieren, die neuesten Serien auf Streamingportalen schauen oder Games auf Online-Plattformen mitspielen können: Es geht für Kinder und Jugendliche um all die Dinge, die darüber entscheiden, wer mitreden und mitmachen kann und wer nicht.

Digitale Armut beschreibt nur einen kleinen Teil der vielfältigen Ungleichbehandlung und Ausgrenzung, die armutsbetroffene Menschen erleben. Bildung und Spielen, Kultur und Freizeit, an diesen Dingen hat es Menschen mit sehr wenig Geld schon lange vor dem Internet gemangelt. Weil sich all das aber zu guten Teilen ins Internet verlagert hat und weiter verlagert, bedeutet digitale Armut zusätzliche Hürden. Sie können die Ausgrenzung noch größer machen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.02.2023, 7:00Uhr

Beitrag von Konrad Spremberg und Max Ulrich

39 Kommentare

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  1. 39.

    Dem kann ich mich nur anschließen, denn wenn man die Jugend fragt was Ihnen ohne Handy fehlt, dann heißt es, spielen, YouTube und Kommunikation. In Wahrheit wäre es gut, mal zu testen mit Menschen zu sprechen und die Vielfalt des Lebens ohne Handy zu erleben.
    Aber wenn die Jugend es vorgelebt bekommt, dann muss ein Handy her.
    Also lesen und schreiben wäre schon mal ein guter Anfang, auch ohne Handy.

  2. 38.

    Sie haben recht, Bürgergeld ist Mist. Besonders für Kinder... da muss man raus oder erst gar nicht rein.

  3. 37.

    En Tagesspiegel und den Spiegel, sowieditzende weitere Zeitungen und Zeitschriften kann man über die digitalen Angebote des Bibliotheksausweises/der Vöbb lesen. Infos hier: https://www.voebb.de/aDISWeb/app?service=direct/0/Home/$DirectLink&noRedir&sp=SPROD00&sp=SWI01000135

  4. 36.

    "Ungleiche Informationsvermittlung haben wir ja schon, z.B. durch sog. Bezahlschranen von Tagesspiegel und Co."
    Ich finde genau dieses Beispiel hinkt gewaltig. Ein Printmedium bekommen sie ja in der Regel auch nicht kostenlos. Warum soll also die Arbeit die hinter einem Bericht steht im Internet für lau verramscht werden? Da hängen auch Jobs dran und die Beschäftigten haben oft auch Kinder. Zudem gibt es wohl ausreichend seriöse Quellen um sich zu informieren - wenn man will. Dies gilt eigentlich für viele andere kostenpflichtige Angebote auch. Die Kiddies finden ganz schnell Quellen sich für lau zu versorgen, egal ob Musik, Spiele, Software oder eben Informationen.

  5. 35.

    Ich kann Ihnen nur zustimmen.
    Ich sehe täglich in Bussen wie Mamis ihre Kinder mit dem Handy ruhig stellen.......damit die falschen Fingernägel geschont bleiben. Alle reden von Kinderarmut in der Stadt obwohl es den Eltern so gut mit Kindergeld und Unterhalt geht , dass das Bürgergeld ausreicht um nicht arbeiten zu müssen.
    Klagen , dass können alle.

  6. 34.

    Von welchen Kriegen reden Sie bitte? Zählen Sie doch mal bitte auf, aber ehrlich recherchiert und unpolemisch.

  7. 33.

    Vielleicht sollte man sich dazu auch nochmal die Tübinger Resolution von 1951 inhaltich ansehen. Das scheint mit der Einführung der Digitaltechnik in den Schulen weiterhin aktuell zu sein.

  8. 32.

    Ich bin berufstätig und besaß noch nie einen Laptop! Wozu? Viel zu teuer und endliche Lebensdauer. Schnelle Dinge erledige ich per Smartphone und große Dinge am preiswerten PC, der viel billiger als teure Laptops zu haben ist. Laptops sind eh mehr für Werbefotos gedacht, damit dauerhaft Arbeiten ist viel zu unbequem.
    Aber digitale Teilhabe ist schon wichtig, mein Billiganbieter bietet 30GB für 12,99€. Damit kommt man recht weit.

  9. 31.

    Wenn man die digitale Welt profitgierigen Konzernen überlässt, wird es nie Gerechtigkeit geben. Nur wer zahlt erhält Zugang. Gilt auch für Wohnen und Grundnahrungsmittel!
    Aktuell beginnen auch die Kämpfe ums All, von Privaten. Auch hier werden Arme ausgegrenzt werden.
    Da es viel mehr Arme als Reiche, Tendenz steigend, gibt, liegt es an den Armen es sich einfach zu besorgen!

  10. 30.

    Und wie weiter Sabine? Ich nehme an, da Sie so genau beobachten, dass Sie betroffen sind? Und wie erklären Sie sich, dass derzeit Kinder ohne Mütze, Schal und Handschuhe unterwegs sein müssen, frieren und von Mami gar nicht beachtet werden, da diese mit dem Smartphone beschäftigt ist? Sorry, da muss ich an meine eigene Kindheit denken, Eltern vollbeschäftigt & Fernarbeit, als Papa auswärts? Die Sachen wurden umgenäht/geändert oder gestopft. Das musste ich ertragen & aus mmir ist auch etwas geworden: Meine Eltern waren tüchtig hinterher, dass ich in der Schule alles lernen & verstehen konnte, obwohl iuch eine Rechenschwäche hatte. Mit grav. Folgen. Heute ist das alles sehr anders. Sie können in ein Secons-Hand-Kaufhaus gehen u. Kinder von A bis Z ausstatten, für wirklich wenig Geld. Und wenn es nur ein Handy geben sollte, dann wird es eben für die Bildung des Kindes aufgewendet! Oder muss geteilt werden, erst du & dann du. Neue Technik heißt nicht daddeln!

  11. 29.

    Selbstverständlich wird das angerechnet. Es gibt einen Bedarf für ein Kind. Sie finden es traurig und beschämend für eine Gesellschaft, dass der nur einmal und nicht zweimal gedeckt wird? Was für eine Logik. Die Dankbarkeit, dass er überhaupt einmal gedeckt wird von außerhalb der Familie, die dafür zuständig ist, scheint Ihnen völlig abhanden gekommen. Das finde ich eher zum Fremdschämen.

  12. 28.

    Beruflich war ich sehr viel in „Hartz-IV-Familien“ (wie man sie da noch nennen konnte) unterwegs. Es ist ein Irrglaube, dass dort nicht buchstäblich überall mindestens Smartphones, meistens auch Laptops vorhanden waren. Bevor man also hier unter falschen Voraussetzungen wieder einmal mehr Geld fordert mit allgemeinen Platitüden, möge man doch mal mit Zahlen auf den Tisch, wieviele das angeblich betreffen soll. In wie vielen Familien ist nicht „mindestens“ ein Smartphone vorhanden?

  13. 27.

    Der Meinung bin ich auch daß digitale kann danach immer noch vermitteln.

  14. 26.

    Danke für Ihren guten Beitrag, der mit anderen Worten ausdrückt, was ich täglich erlebe und sehen kann. Eine Heilung mit Geld ist in diesem Zusammenhang nicht möglich und eher kontraproduktiv. Aber in einer Gesellschaft, die immer nur von imaginären Werten redet und am Ende nur das Geld als Wert anerkennt, ist das Ergebnis kein Wunder.

  15. 24.

    Das Kindergeld wird beim Bürgergeld (früher HarzIV) angerechnet und gibt es nicht zusätzlich.
    Wenn die Eltern kein bzw. zu geringes Einkommen haben, wird Kindergeld, Unterhaltsgeld und Ausbildungsvergütung der Kinder bei den Eltern vom Bürgergeld abgezogen.
    Das frisst dann auch die Kindergelderhöhung sofort wieder auf.
    Solange der Bedarfssatz für Kinder nicht deutlich erhöht wird bleibt es bei Kinderarmut in Deutschland.
    Traurig und beschämend für unsere Gesellschaft

  16. 23.

    Genau das ist das Thema. Es wird hier vor allem wieder einmal eine Benachteiligung als neu konstruiert, um noch mehr Geld zuzuschießen. Statt die Einkommenssituation perspektivisch zu verbessern, werden Familien noch abhängiger von staatlichen Almosen, ohne dass kontrolliert werden kann, ob die Mehrförderung am Ende wirklich den Kindern zugute kommt. Dazu kommt dann solches Gejammer, dass Kinder nicht über Netflix-Serien mitreden können und deshalb ausgegrenzt werden. Bitte was? Kinder werden wegen allem Möglichen von Irgendjemandem ausgegrenzt, sei es Kleidung, nicht im Sportverein sein oder sonst was. Dann muss man halt auch mal eigeninitiativ was dagegen tun. Diese Kinder werden doch wohl Freunde haben, die technisch besser ausgestattet sind. Da kann man gemeinsam schauen oder zocken. Haben wir früher auch gemacht. Das Anspruchsdenken greift immer mehr um sich.

  17. 22.

    Also wenn ich bei einem keinen Mangel in einkommensschwachen Haushalten feststelle, dann sind das Smartphones oder Laptops (da reichen inzwischen sogar billigste Geräte vollkommen aus). Die Tarife sind zum Teil derart preiswert, dass hier keine echte Hürde besteht und die Dinger ersetzen bereits den klassischen PC in weiten Teilen, sogar weit mehr, als es für die Entwicklung und das Lernen gut ist. Wenn das Datenvolumen nicht ausreicht, gibt es immer noch genügend freie WLAN-Zugangspunkte, die auch fleißig genutzt werden.
    Die Schulen sollten sich meiner Meinung nach lieber wieder deutlich mehr auf das klassische Lernen als Grundlage zurückbesinnen und erst danach an die elektronischen Helferlein heranführen. Selbständiges Denken, Analysieren und Recherchieren lernt man nicht mit Google und Wikipedia.

  18. 21.

    Bevor Kinder Pc-Kenntnisse erlernen, sollten sie erst richtig lesen, schreiben und Kopfrechnen können. Von daher ist das kein großes Problem, offline zu sein.

  19. 20.

    Ich nehme die Realität anders wahr. Das Geld reicht für netflix und amazon prime und auch für die Spielekonsole, den großen Flatscreen u. ein super Smartphone. Doch wenn es um Bildung u. Anstrengung geht, ist plötzlich zu wenig Geld da. Bildung wird in weiten Teilen dieser Kreise nicht als wertvoll und erstrebenswert angesehen u. erscheint anstrengend u. sinnlos. Smartphone u. Computer können sehr wohl bedient werden, aber nur für Zwecke die vordergründig Spaß machen u. wenig anstrengend sind. Die ewige Verdrängung der realen Verhältnisse bringen uns dabei nicht weiter. Bildung muss gesellschaftlich als wertvoll, erstrebenswert u. sinnvoll erscheinen. Wenn allerdings Politiker ohne Ausbildung hoch dotierte Posten bekleiden, Geschlecht vor Ausbildung geht,Posten nach Kontakten od. Herkunft besetzt werden, gute Ausbildung sich finanziell nicht lohnt,hochangesehene Berufe entwertet werden durch Seiten- und Quereinsteiger, wenn es fürs Nichttun ausreichend Geld gibt,dann bleibt alles so.

  20. 19.

    Der Beitrag erwähnt nicht, dass für jedes (!) Kind und Baby, von uns allen, in Summe 600€ genau dafür gezahlt wurde. Ungleich ist also nicht.
    Neulich war hier von Hybridunterricht zu lesen. Das WLAN dafür an den Schulen reicht aus? Die Bildungsverwaltungen können das besser organisieren, wenn sie vorher auch die rechtlichen Probleme abarbeiten.
    Es macht ein viel gebildeteren Eindruck, wenn man über Lehreinrichtungen berichtet, auch die richtige Lehrmeinung verwendet: "Die Schüler" ist der richtige Plural und nichts anderes... lernen aus gutem Grund die Schüler.

  21. 18.

    "Es gibt Internet in öffentlichen Bibliotheken, in Shoppingmalls, ja sogar an Bahnhöfen und in etlichen Cafes, selbst beim Bäcker...." Das sind aber nun nicht die Orte, um homeshooling zu machen...

  22. 17.

    Sehr geehrte Mitforist:Innen, hat jemand von Euch den Beitrag verstehend gelesen und nicht nur bis zur ersten Überschrift? Das wäre aus meiner Sicht notwendig.
    Die Art und Weise des Internetzuganges und der dafür notwendigen Gerätschaften ist das eine, hier könnten die Journalisten ein wenig besser recherchieren. Allerdings viel wichtiger sind die folgenden Themen des Artikels, welchen Informationsstand haben die Eltern (!), die Lehrer und anderen Betreuer? Kinder brauchen auch Hilfe beim "richtigen Surfen" (Wir Eltern ebenso!) Das Internet ist nicht nur WhatsApp, SnapChat, die Facebook- oder Instagram-App btw.
    Öfter mal ein Ausflug in die örtliche Bibliothek, sofern es überhaupt gibt bzw. vernünftige Öffnungszeiten hat, seitens der Schule, so als "Wandertag", wäre schon mal ein guter Anfang. (... auch für die Eltern)
    Digitales Lernen kann nur ein winziger Bildungsbestandteil, ein brauchbares Werkzeug sein, der Rest ist ebenso wichtig, wie ausreichende Anzahl von guten Lehrern ...

  23. 16.

    'Laptops und tablets gibts heut schon von der Schule gestellt, wenn die Schulen die Bedarfe beim Bildungsministerium abrufen würden. '

    In der staatlichen Schule meiner Kinder sind die Tablets von den Eltern zu bezahlen, mit 680€ ist man dabei. Entweder Einmalzahlung oder per Ratenzahlung.

  24. 14.

    Damit nur die Reichen Bildung erhalten? Wie im 19ten Jahrhundert?

    Ungleiche Informationsvermittlung haben wir ja schon, z.B. durch sog. Bezahlschranen von Tagesspiegel und Co.

    Nicht die Lehrer sind das Problem eher die Eltern und praxisferne Erziehungswissenschaftler in Uni und Schulverwaltung.

  25. 13.

    Geringes Datenvolumen, Handy ist doch keine Armut , das ist ein Geschenk ( wenn mann sich den Sozialmedia Müll anschaut mit ihren virtuellen Säuferstammtischen ).

  26. 12.

    Ich empfinde es als absolute. Reichtum offline zu sein.
    Die schönsten Dinge sind immer noch analog!
    Und die 30 Sekunden für diesen Post hätte ich auch qualitativ besser verbringen können (Selbstkritik).

  27. 11.

    Aus kleinen individuellen Gewohnheiten wie Selbstschutz und Sparen wird eine Wirkung generiert, die es anderen ermöglicht, die Krise ebenfalls zu meistern.

  28. 10.

    Ich bin selbst Lehrer an einer Grundschule in einem sozialen Brennpunkt. Hier ist wieder viel Stimmungsmache im Artikel.
    1. Digitale Teilhabe: Der Umgang mit dem Computer und die richtige Nutzung des Internets werden bei uns regelmäßig in den Deutschunterricht integriert. Der Schule stehen dafür mehrere Klassensätze Laptops und ein zusätzlicher Computerraum zur Verfügung. Die Kinder können nach Rücksprache mit der Lehrkraft die Geräte auch in den Pausen/nach Unterrichtsschluss für Hausaufgaben nutzen. Die benötigten Lernmaterialien(Onlinekurse/Arbeitsheft) wurden durch die Schule bezahlt.
    2. Zugang zum Internet/Endgerät: Während Corona war es allen sozial schwachen Eltern möglich, Zulagen für Endgeräte zu beantragen. Dies war leider vielen Eltern zu umständlich(1 Blatt). Auch eine kostenfreie Anmeldung in der Bibliothek (kostenlose PC's/Internet) ist oft nicht gewollt. Geld ist aber eher nicht das Problem. Viele Kinder haben Smartphone und die aktuellsten Spielekonsolen zu Hause.

  29. 9.

    Die Kinder werden das Land von all unseren Katastrophen erholen, die wir ihnen nicht antun können.

  30. 8.

    Wer über Armut redet, darf von Zuwanderung nicht schweigen.

    https://www.welt.de/regionales/nrw/article243523051/Wer-ueber-Armut-redet-darf-von-Zuwanderung-nicht-schweigen.html

  31. 7.

    45€ für Post und Telekommunikation. Jeden Monat pro Person. Da bekommt eine alleinerziehende Person mit 4 Kindern nur dafür 225€ und 1000€ Kindergeld!
    Wlan-Anschluss zahle ich einen pro Haushalt und 10GB Datenvolumen kosten 10€. Laptops und tablets gibts heut schon von der Schule gestellt, wenn die Schulen die Bedarfe beim Bildungsministerium abrufen würden. Jeder Haushalt mit zwei arbeitenden Personen, ohne Staatsstütze, hat da oft ganz anders zu knabbern.

  32. 6.

    Das sehe ich ein wenig anders. Digitale Bildung im Unterricht offenbart den Mangel an Sprachbildung in deutschen Schulen und Elternhäusern. Die Schüler wissen oft noch nicht einmal, wie sie recherchieren müssen. Sie erledigen Aufgaben im copy-paste-Modus und verstehen dabei nicht, was sie eigentlich gelesen bzw. herausgefunden haben. Die bunten YouTube-Filmchen sichern auch kein Wissen. Schnell, schnell und oberflächlich - a la Tik-Tok-Modus. Individuelle Ausstattung nützt nix, wenn die lernmethodischen Basics nicht vorhanden sind. Und, um das soziale und gruppendynamische Statusgehabe in den peergroups zu regulieren, sind Handyfreie Schulen ein Rezept. In einer komplett Tafelfreien, digitalen Schule stehen für alle die gleichen Unterrichtsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine Ganztagsschule mit Freiarbeitsstunden (für Hausaufgaben, Förderunterricht, etc.) vervollständigt das nötige Lernsetting und sichert gleiche digitale Lernchancen.

  33. 5.

    Ich weiß nicht, wo die Journalisten heute recherchieren. Ich habe seit Jahren einen Mobilfunkvertrag für 4,99 € im Monat und 5 GB Datenvolumen.
    Aber so kann mann auch Stimmung erzeugen. Gestern war ein Artikel in der MOZ aus dem hervorging, das das Bildungsministerium in Brandenburg zig tausend Internetendgeräte für bedürftige Familien zur Verfügung stellt.
    Aber es sollte auch der Grundastz gelten, wer was leistet, kann sich auch mehr leisten.

  34. 3.

    Es gibt Internet in öffentlichen Bibliotheken, in Shoppingmalls, ja sogar an Bahnhöfen und in etlichen Cafes, selbst beim Bäcker. In öffentlichen Bibliotheken stehen sogar Rechner. Allso, kein Grund zu jammern. Wer Lösungen sucht, findet auch welche.

  35. 2.

    Armutzeugnis für die Regierung (hunderte Milliarden für Kriege) aber die in den letzten Jahren extrem abgehängten Kinder sollen noch 2 Jahre auf Kindergrundsicherung warten. Super!
    "Zwar gibt es beim neuen Bürgergeld einen Posten für "Post und Kommunikation" von rund 45 Euro." Davon kaufen die meisten jetzt Lebensmittel dank der hohen Inflation. Das betrifft fast alle runtergerechneten Posten für andere Bedarfe.

  36. 1.

    Vielleicht wäre es in diesem Fall besser, den Standard auf die Ärmsten zu senken, denn "digitaler Unterricht" ist zunehmend nur ein "progressives" Mäntelchen für den Mangel an kompetenten Lehrpersonal.

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