Antiziganismus in Berlin - Sinti und Roma eint die Erfahrung, diskriminiert zu werden

Do 29.06.23 | 08:36 Uhr | Von Anna Bordel
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Symbolbild: Zwei Kinder in Berlin (Quelle: dpa/Florian Gaertner)
Bild: doa/Florian Gaertner

Einige wohnen schon immer in Berlin, andere sind Zugewanderte: Sinti und Roma sind eine diverse Community, weshalb sich auch die Bedürfnislagen unterscheiden. Der Senat versucht, Lösungen dafür zu finden. Von Anna Bordel

  • Rassismus-Fälle gegen Sinti und Roma nehmen zu
  • Senat gibt 720.000 Euro für Projekte aus, die Teilhabe und Antidiskriminierung fördern
  • Community ist divers und hat somit unterschiedliche Bedürfnisse

Die Hälfte der Einwohner des rumänischen Dorfes Fantanele wanderte 2010 aus, viele von ihnen nach Berlin. Roma-Familien auf der Suche nach einem besseren Leben, Arbeit, Bildungs-Chancen für ihre Kinder.

Eines dieser Kinder war Estera Stan, damals sechs Jahre alt. Ihr Vater war zuvor zum Arbeiten nach Berlin gegangen und hat entschieden, seine Familie nachzuholen. Estera und ihre sieben Geschwister sollten bessere Chancen auf Bildung haben und irgendwann mal mehr Geld verdienen, als er es konnte, so erzählt Stan es 13 Jahre später.

Vor einigen Wochen hat sie ihr Abitur absolviert. Mit der letzten Prüfung, der mündlichen in Philosophie, sei sie nicht ganz zufrieden, sagt sie, habe etwas viel gestammelt. Vergessen, woher sie kommt, hat sie nicht. Das liegt zum einen daran, dass sie es nicht möchte: Sie lebt mit ihrer Familie mit weiteren Roma-Familien in einem Haus in Neukölln, einige kommen aus demselben Dorf wie sie, eine ihrer Schwestern lebt wieder in Rumänien. Mit ihrer Familie spricht sie die Sprache der Sinti und Roma: Romanes.

Zum anderen liegt es daran, dass ihr Umfeld sie nicht vergessen lässt, dass sie eine Roma ist.

Immer mehr Rassismusfälle gegen Sinti und Roma gemeldet

Das "Z-Wort", wie sie es nennt, sei in der Schule immer wieder gefallen, sagt Stan. Ihre Lehrer:innen seien nicht sensibilisiert für das Thema, hätten sie nicht geschützt, wenn etwas vorgefallen sei. Also hat sie selbst damit angefangen, sich und anderen Betroffenen zu helfen.

Mittlerweile ist Stan aktiv bei den Organisationen "Romatrial", die sich mit kultureller Bildungsarbeit beschäftigt, und "Romaniphen", einer feministischen Vereinigung. Sie sorgt mit Workshops dafür, dass Antiziganismus an Schulen mehr an die Oberfläche gelangt, dass Schüler:innen und Lehrer:innen wissen, was sich dahinter verbirgt, und so besser erkennen können, wenn etwas passiert.

Fälle von Antiziganismus – also von Rassismus gegen Menschen, die der Sinti- und Roma-Community angehören oder als solche gelesen werden – nehmen den Statistiken zufolge in Berlin zu. Die Polizei Berlin registrierte 2022 nach eigenen Angaben zufolge 26 strafrechtlich relevante Vorfälle. Vor fünf Jahren waren es noch 15 gewesen.

Darunter fallen unter anderem Gewalt, Beleidigung und Sachbeschädigung gegen Sinti und Roma. Die Dokumentationsstelle antiziganistischer Vorfälle (Dosta) registriert seit 2014 alle eingehenden Beschwerden. Im vergangenen Jahr wurden einem Dosta-Bericht zufolge 225 Fälle gemeldet, im Vorjahr 147 Fälle.

Minderheiten sind geschützt aber nicht gezählt

Die meisten dieser Vorfälle ereigneten sich demnach im Alltag im öffentlichen Raum. Das können beispielweise beleidigende Schmierereien an Hauswänden sein. Dosta beschreibt einen Fall, wie unter einem Schild mit einem Hinweis auf Bauarbeiten an einem kaputten Aufzug handschriftlich geschrieben steht: "Könnt ihr euch bitte beeilen", gefolgt von einer antiziganistischen Beleidigung. Diskriminierungen im Internet seien auch immer häufiger dabei, so Dosta-Mitarbeiter Aron Korozs. Zwei Riesenbaustellen sind Korozs zufolge außerdem Antiziganismus an Schulen und in Behörden.

Wie viele Sinti und Roma in Deutschland leben, ist nicht erfasst - und das ganz bewusst. "Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden in der Bundesrepublik Deutschland generell keine bevölkerungsstatistischen und sozioökonomischen Daten auf ethnischer Basis erhoben", heißt es auf der Website des Bundesinnenminiseriums. Hintergrund sei die Verfolgung solcher Minderheiten während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Während sich andere Minderheiten wie beispielsweise Sorben oder Dänen vor allem in bestimmten Regionen Deutschlands aufhielten, würden Sinti und Roma in ganz Deutschland leben. In Berlin spricht eine nicht gerade geringe Anzahl an Organisationen und Vereinen dafür, dass es eine rege Sinti- und Roma-Community gibt.

Zehn Jahre Aktionsplan zur Einbeziehung von Sinti und Roma

Der Senat gibt eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr 720.000 Euro für Antiziganismus-Projekte aus, unter anderem von "Romatrial", "Romaniphen" und "Amaro Foro". Sie sind Teil des 2013 eingesetzten Aktionsplans zur Einbeziehung ausländischer Roma, das sich laut Stefan Strauß, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (Senasgiva) vor allem an Familien in prekären Verhältnissen richtet. Ihnen solle der Zugang zu Arbeit, Wohnung und Bildung durch diese Angebote erleichtert werden, so Strauß.

2020 wurde der Aktionsplan der Senatsverwaltung zufolge zuletzt evaluiert. Eine Krankenversicherung in Notfällen oder für Familien mit Kindern sowie eine Anlaufstelle für Opfer von Antiziganismus seien gefordert worden. Derzeit finde eine erneute Bewertung des Plans statt, deren Ergebnisse noch nicht bekannt seien. Ziele in naher Zukunft sind Dimensionen wie "Partizipation, Antidiskriminierung und Verbesserung der soziale Teilhabe" zu integrieren, so Strauß.

Gemeinsame Sprache als Bindemittel der Communtiy

Sinti und Roma sind Völker, die einerseits seit Jahrhunderten in deutschem Raum leben, andererseits aus meist osteuropäischen Ländern nach Deutschland einwandern. Etwa eine halbe Millionen von ihnen wurde während des Zweiten Weltkrieges von Nationsozialisten umgebracht, was die Bundesrepublik Deutschland erst 1982 als Völkermord anerkannt hat. Sinti und Roma ist eine weit gefasste Bezeichnung für all jene Menschen, die Romanes sprechen. Was verbindet sie außer der Sprache?

Sie vereine die Erfahrung, Diskriminierung zu erleben, sagt ein Mitarbeiter von "Amaro Foro". Die gemeinsame Sprache sei eigentlich das einzige, was Sinti und Roma miteinander verbinde, sagt Estera Stan. Und auch Dotschy Reinhardt, Vorsitzende des Landrates deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, sieht das so. Romanes ist eine Sprache mit so vielen Varianten, wie es Regionen gibt, in denen sie gesprochen wird.

Staatsvertrag für Sinti und Roma?

Das Romanes der deutschen Sinti habe beispielweise viele Einflüsse aus dem Deutschen, da viele schon seit Jahrhunderten hier lebten, so Reinhardt. Der Landesrat vertrete vor allem ihre Rechte, also die Rechte jener Sinti und Roma, die schon lange in Deutschland leben, integriert sind, aber trotzdem noch rassistisch diskriminiert werden – bei der Arbeit, der Wohnungssuche oder in der Schule beispielweise. Die ihre Sprache nur hinter verschlossenen Türen sprechen. Die sich häufig nicht trauen, offen zu ihrer Identität zu stehen.

Alteingesessene Sinti und Roma sind nach dem deutschen Minderheitengesetz neben Friesen, Dänen und Sorben geschützt. Das sei natürlich ein guter Anfang, so Reinhardt. Noch hilfreicher wäre allerdings ein sogenannter Staatsvertrag, wie ihn beispielweise die Sorben haben.

Sie will weg von der Minderheitenpolitik. Sie möchte dahin kommen, dass es selbstverständlich wird, dass die Rechte, die Sinti und Roma auf dem Papier schon haben auch gelten. Ein Staatsvertrag würde das in der Verfassung des Landes Berlin verankern.

Allerdings würde die kürzliche Neubildung der Regierung bedeuten, dass die Gespräche zwischen Landesrat und Politik neu geführt werden müssten - "und die haben nicht oberste Priorität", sagt Reinhardt.

Willkommensklassen überfüllt

Für erst in jüngerer Vergangenheit zugewanderte Sinti und Roma ist das verankerte Recht in einem Staatsvertrag erstmal nicht das, was sie als erstes benötigen. Wohnung, Arbeit, Schulplätze sind da zentraler. Dass das nicht ohne Weiteres geht, auch wenn die Menschen aus einem EU-Land einreisen, zeigt ein Beispiel von Roma, die zunächst ein provisorisches Zeltcamp in der Nähe des Hauptbahnhofes bewohnten. Der Bezirk Mitte fand schließlich eine temporäre feste Unterkunft in einer alten Schule für sie, mit einer eigenen Wohnung hat das aber noch nichts zu tun. Unter ihnen sind einige Kinder im schulpflichtigen Alter. Für sie einen Platz zu finden, wird nicht leicht. In Berlin sind die Wartelisten für Willkommensklassen lang.

Estera Stan bekam vor 13 Jahren ihre Chance und nutzt sie seitdem jeden Tag. Nach dem Abitur möchte sie jetzt erst einmal reisen und dann studieren – Schauspiel oder Lehramt.

Beitrag von Anna Bordel

26 Kommentare

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  1. 25.

    Liest sich, als wollen Sie am liebsten Frau Pechstein die Grundrechte entziehen oder gleich wegsperren? In den Medien werden Minderheiten meist undifferenziert als Gruppe (die Sinti und Roma) und nicht als Individuen wahrgenommen - auch das ist eine Form von Ignoranz. Ist Ihnen bekannt, dass es Sinti und Roma gibt, die als Zigeuner bezeichnet werden wollen? Unerhört, nicht war!? Medial gehört werden sowieso immer nur die angeblichen Interessenverbände und sog. Aktivisten...

  2. 24.

    Wo gehören denn ihrer Meinung nach Waschbären hin? Reden sie ganz offen!

  3. 23.

    Die Diskussionen hier drehen sich fast ausschließlich über die Vorurteile gegenüber "Sinti und Roma" und den Begriff und die Herkunft des Begriffs "Zigeuner". Viel entscheidender sind jedoch die Lebensrealitäten der Menschen und auch ob und inwieweit das harmonische Zusammenleben mit dem Umfeld klappt und man letztendlich auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Hier ist die Frage nach der Herkunft erstmal zweitrangig! Leider denken viele Menschen in Schubladen und übertragen ihre Erfahrungen auf die übrigen Mitglieder einer für sie so ausgemachten Gruppe.
    Letztendlich entscheidend ist jedoch, dass ein "Ankommen" in der Gesellschaft durch Unterstützung ermöglicht wird und dass diese Unterstützung auch angenommen wird. Dann werden auch Vorurteile geringer, auch wenn ein gewisser Anteil "Fremde" pauschal ablehnt und nicht fähig ist, mit der Realität abzugleichen.

  4. 22.

    Das ist schlicht und ergreifend falsch und das ist eigentlich auch sehr logisch, wenn man bedenkt, dass es in zahlreichen anderen Sprachen sehr ähnliche Wörter gibt, die sich sicher nicht vom Mittelhochdeutschen ableiten. Woher das Wort kommt, wissen wir schlicht nicht. Wahrscheinlich ist es einer Turksprache oder einer Sprache des indischen Subkontinents entlehnt, vielleicht auch dem Griechischen. Jedenfalls ist sehr wahrscheinlich, dass ihnen dieser Name oder eine frühe Form desselben bereits anhaftete, als sie im deutschen Sprachraum erstmals in Erscheinung traten. Er ist quasi mir ihnen mitgewandert, so wie ja auch der Name der Angeln mit ihnen nach England und der der Nordmänner in die Normandie gewandert ist.

  5. 21.

    Es gibt bestimmt auch gelungenere Lebensverläufe.
    Mir tun nur die Kinder leid.
    Vllt. kommt es auf den Bezirk an?
    Ich weiß es nicht.

  6. 20.

    Danke, Sie sind der einzige, der es verstanden hat. Ja, Antisemitismus ist als Begriff nicht kritisch. Aber, Antiziganismus empfinde ich als kontraproduktiv.

    @ Sheela. Warum antworten Sie mir in dieser Form? Was hat das mit meinem Kommentar zu tun? Antiziganismus setzt im Grunde voraus, dass es Ziganismus gibt, also Zi….; mE mehr als schräg.

  7. 19.

    Sie haben natürlich recht mit den Vorurteilen, jedoch werden leider auch diese - fast täglich - bestätigt.
    Man darf natürlich nicht alle über einen Kamm scheren.

    In den Öffis fahren bettelnde Sinti- und Roma-"Banden".
    Ich schreibe bewußt "Banden": Es sind meist junge Frauen und Mädchen, die einen zu "Spenden" drängen und am nächsten Bahnhof sitzt Papa/Bruder im dicken Auto und sammelt die "Spenden" ein.
    Kleines Beispiel: Eine Flasche Wasser und ein belegtes Brötchen wurde mir vor die Füße geworfen.

    Zum anderen gibt es leider auch Wohnhäuser, in denen kaum noch "andere" leben können und möchten - Müll, Krach ect.

    Dies ist mitunter das Bild von Sinti und Roma in unserer Stadt - bitter, aber Realität.
    Integration gescheitert, nicht gewollt, nicht möglich ...

  8. 18.

    Wenn man sich die Dimensionen des Antiziganismus klar werden will, muss man sich nur vor Augen führen, dass eine Rednerin in Polizei-Uniform von bestimmten Kreisen wie eine Jeanne D'Arc des 21. Jahrhunderts gefeiert wurde, weil sie das Z-Wort verwendete.
    Das, was in diesem Beitrag berichtet wird, ist nur die alleroberste Spitze des Eisbergs.
    Der systemische Antiziganismus wird nicht angegangen: Mit dem Antiziganismus-Bericht, der vor zwei Jahren, noch von Seehofer, veröffentlicht wurde, ist genau das passiert, was zu befürchten war: Er verschwand in den Schubladen.
    Zeitlich passend zu diesem Bericht wurde gestern eine Studie des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts veröffentlicht, die zu dem (nicht überraschenden) Ergebnis kam, dass Rassismus hierzulande in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitet ist.

  9. 17.

    Der Begriff stammt aus dem Mittelalter und leitet sich ab von "ziehende Gauner". Deswegen ist er auch beleidigend und es ist meiner Meinung nach dumm, diesen Begriff als "deutsches Kulturgut" zu sehen...

  10. 15.

    Schade, ich hatte nach dem Lesen des Artikels gehofft, dass hier eine Entwicklung in positiver Richtung stattgefunden hat. Was sie schildern klingt eher wie eine Fortsetzung dessen, was in der Vergangenheit immer zu lesen war. Aber vllt ein Anfang, wenn es auch positive Einzelfälle gibt.

  11. 13.

    In einigen der Kommentare hier spiegelt sich leider exakt das von Vorurteilen geprägte Bild wieder, das all diesen hier beschriebenen Taten zugrunde liegt. Wahrscheinlich ist vielen auch schlicht nicht bewusst, wer alles aus Sinti- oder Romafamilien stammt, weil sie es bei denjenigen, die nicht in ihr Klischeebild passen, nie vermuten würden. Marianne Rosenberg, Drafi Deutscher und der ehemalige Hamburger Bausenator Mario Mettbach seien hier als einige wenige Beispiele genannt.

    Der Begriff Antiziganismus ist tatsächlich teilweise umstritten. Es gibt auch den Begriff Antiromaismus, der allerdings Sinti nicht miteinschließt. Der Gedanke hinter dem Begriff Antiziganismus ist, dass Sinti und Roma eben nicht als Sinti und Roma sondern als vermeintliche Z… diskriminiert werden. Es geht um das verzerrte Fremdbild, nicht darum wie diese Menschen wirklich sind – zumal sie ja auch gar nicht alle gleich sind. Hier gibt es große Ähnlichkeiten zum Antisemitismus.

  12. 12.

    Solang Personen wie Frau Pechstein ungestraft das Z-Wort benutzen können, ja dessen Benutzung sogar noch als Grundrecht der Biodeutschen formulieren, werden wir den Antiziganismus nicht los werden, sondern ihn sogar noch als Teil der deutschen Kultur fördern. Schlimm wie wenig Deutschland aus der Nazizeit bereit ist, Konsequenzen zu ziehen. Schlimm, dass Frau Pechstein weiterhin in der Politik aktiv sein darf und dass ihr Merz und andere noch den Rücken für ihre Untat freihalten.

  13. 11.

    Anhand der Zahlen sind die Fälle sehr klein. So klein das man erfreulicherweise mit vorhandenen Mitteln und Möglichkeiten dagegen vorgehen kann. Das spricht für uns.
    Andererseits verstehe ich solche Artikel(Anzahl) nicht, wenn im nächsten Jahr hier Wahlen sind, ganz andere Bedrohungen sich andeuten, auf Grund der Benachteiligungen und Chancenungleichheit in den NBL. Wenn das so bleibt beim rbb geht das in die falsche Richtung.
    Und noch etwas: Eine Lehrerin wird immer die richtige Lehrmeinung vertreten (!)und Bildung = Wissen: „Die Lehrer“ ist die richtige Mehrzahl! Übrigens aus gutem Grund.

  14. 10.

    Das mit den erhofften Bildungschancen kann ich leider nicht unterstreichen.
    An unsrer Schule sind etliche Romakinder. Ein Junge in meiner zweiten Klasse
    kommt wochenlang nicht in die Schule. Versäumnisanzeigen wg. Schuldistanz bringen nichts.
    Ist er mal da, redet er nicht und schläft im Unterricht ein. Das Kind hat oft kein Essen und Trinken dabei.
    Der Hort wäre kostenlos, dort könnte er sein Deutsch verbessern etc. Die Eltern wollen das nicht.
    Wir haben mit Dolmetschern, Jugendamt, den Betreuern vom Flüchtlingsheim alles versucht. Den Geschwistern ergeht es ähnlich.
    Bildung und Integration sind von deren Seite offenbar nicht erwünscht.
    Ein anderer Junge aus einer 6. Klasse kommt ebenfalls wochenlang nicht.
    Er hat jetzt überall "ohne Beurteilung" auf dem Zeugnis stehen.
    Die Mutter steht morgens hochschwanger im Bademantel und Adiletten plötzlich im Klassenraum.
    Das sind meine Erfahrungen - tut mir leid.
    Ich weiß, warum ich grade krank bin und den Bezirk wechsle.


  15. 9.

    Weil Rassismus wie Sie ihn hier implizieren einfach nur dumm ist und eine braune Gesinnung das noch fördert.

  16. 8.

    Die Geschichte der Menschen aus dem Dorf Fantanele hat vor Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren, weil die geänderten Lebensverhältnisse viel Hilfe von außen erforderlich machten. Es freut einen um so mehr, die Geschichte der jungen Frau zu hören, die den Weg der Bildung geht, der Teilhabe bedeutet.
    Ich hoffe sie und ihre Familien finden eine gesunde Mitte aus Anerkennung über die gebotenen Hilfen und auch den persönlichen Einsatz der Menschen hier und der Gegenwehr bei Vorurteilen.

  17. 7.
    Antwort auf [Neville] vom 29.06.2023 um 09:24

    Steht das im Duden oder woher wissen Sie das?

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