Auszeichnung - Berliner Tierschutzpreis geht an Verein zum Schutz von Waschbären

Sa 17.06.23 | 19:42 Uhr
  31
Symbolbild. (Foto: dpa)
Audio: Fritz | 17.06.2023 | Nachrichten | Bild: dpa

Für seine Arbeit zum Schutz von Waschbären ist dem Verein "Hauptsache Waschbär" der Berliner Tierschutzpreis verliehen worden. Die Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz Felor Badenberg (parteilos) und die Landestierschutzbeauftragte Kathrin Herrmann zeichneten den Verein bei der Verleihung am Samstagnachmittag auf dem Alexanderplatz mit einem Preisgeld von 5.000 Euro aus.

Einsatz gegen schlechtes Ansehen

Auf der Suche nach einer tierschutzkonformen Maßnahme zur Populationskontrolle bereite der Verein ein wissenschaftliches Pilotprojekt zur Unfruchtbarmachung von Waschbären vor, hieß es in einer Mitteilung.

In Berlin sind Waschbären mittlerweile weit verbreitet. Sie leben unter Containern, in Schrebergärten, leerstehenden Gebäuden, Dachböden, aber auch in der Dämmung von Hauswänden und Dächern. Ende Mai musste die Berliner Polizei einen jungen Waschbären sogar aus einem BVG-Bus holen.

Kritiker sehen in dem Kleinbären eingewanderte Schädlinge, die Vogelnester ausräumen, bedrohte Frösche fressen, sich in Dächern breit machen und Mülltonnen plündern.

Der Tierschutzpreis-Gewinner setzt sich eigenen Angaben zufolge gegen das schlechte Ansehen von Waschbären ein. Demnach ist die Not der Tiere groß. Sie stünden seit 2016 auf der EU-Liste der invasiven Tierarten und würden "extrem bejagt", wie es auf der Website heißt. Deswegen setze der Verein sich für einen langfristigen Schutz der Tiere ein.

Zwei weitere Vereine ausgezeichnet

Bei der Preisverleihung wurden zwei weitere Vereine für ihre Arbeit ausgezeichnet. Der Verein "Lasst die Tiere leben", der zwei Höfe zur Begegnung von Menschen und Tieren betreibt, wurde mit dem Jugendpreis des Berliner Tierschutzes ausgezeichnet. Der Verein "Gnadenhof und Wildtierrettung Notkleintiere" erhielt den Ehrenpreis des Berliner Tierschutzes.

Sendung: Fritz, 17.06.2023, 19:30 Uhr

31 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 31.

    Ja so ein schickes Häuschen kostet was. Eigentum verpflichtet.....

  2. 30.

    Nein, natürlich ist das kein Witz. Ist das hier wieder Jägerbashing? Wir Jäger haben u.a. die entsprechende Ausbildung in Wildbiologie und Jagdpraxis. Das ist keine Theorie. Der Waschbär ist jagdbares Wild. Die Jagd ist durch das Bundesjagdgesetz und das Landjagdgesetz legitimiert. Der Vorposter und Jagdkollege Christian Heymann hatte dazu auch schon seine Erfahrungen geschrieben. Diese kann ich bestätigen. Ich jage ebenfalls an der Berliner/Brandenburger Grenze in Siedlungsnähe. Ich kann da eine ganze Menge erzählen. Die ethische Frage hätte schon viel früher gestellt werden müssen, z.B. das Füttern von Wildtieren und Wildvögeln. Und die ethische Frage stellt sich mir auch in Bezug auf die heimischen Arten. Und die nächste ethische Frage, "die Unfruchtbarmachung" der Waschbären. Wieder einmal greift der Mensch hier, über Gebühr.

  3. 29.

    Allen Tieren ein Recht auf Leben zuzugestehen, heißt, dass auch Kopfläuse, Bettwanzen, Stechmücken, Zecken oder auch krankheitsübertragende Mäusen und Ratten nicht getötet werden sollen und sie ein recht auf unkontrollierte Vermehrung haben, das gehört schließlich zu ihrem Leben dazu. Übrigens: alle Lebewesen werden irgendwann sterben. Wie ist das mit dem Grundrecht auf Leben zu vereinbaren?

  4. 28.

    Das sie tatsächlich die Jäger zu Fachleuten erklären wollen ist dann ja doch ein schlechter Witz.
    Ökologen, speziell WildtierÖkologen sind die richtigen Ansprechpartner.
    Letzlich ist es aber eine ethische frage. Für mich sollten in einer modernen Gesellschaft allen Tieren elementare Grundrechte zugestanden werden , insbesondere ein recht auf leben - Tötungen müssen sehr gut begründet sein. Mundraub oder rumgehüpfe im wohl zu schlecht geschützten Dachboden sind keine ernstzunehmende Begründung für die Todesstrafe!

  5. 27.

    Läuft bei uns in Berlin!
    Der Waschbär der zu den Neozoen gehört, in den meisten Bundesländern zum Teil ganzjährig bejagt werden darf, wird wo Geschütz? Natürlich in unserem beschaulichen Berlin.
    Ich als Jäger, mit Revier in Brandenburg an der Berliner Grenze, darf mir wöchentlich die Leiden, Beschwerden und Beschimpfungen anhören, weswegen wir nichts unternehmen.
    Nicht mein Problem, Berlin macht weiter so, ich find es amüsant!
    Mit tierschutzfreundlichen Grüßen Christian Heymann (Biobauer in Berlin und leidenschaftlicher Jäger mit Blick auf die Realität)

  6. 26.

    Uppsala, ich zerstöre Ihr Bild von diesem Quartett nur ungern. Waschbären leben in Kolonien zu meist mindestens 4 (oft mehr!)erwachsenen Tieren. Ich befürchte, Sie haben mit diesem Quartett wirklich den Schwarzen Peter.

  7. 25.

    Waschbären sind niedlich, putzig etc. Aber sie gehören nicht in unsere Tierwelt, weil sie Bestände, egal welche, dezimieren. Voriges Jahr hat ein Pärchen 3 Meisen-Häuschen mit Jungen zerstört - alle tot. Folge daraus, die Meisen brüten hier wohl nicht mehr.

  8. 24.

    Toll ich liebe auch diese kleinen verspielten Tiere und im Winter füttern wir auch eine Gruppe von denen.
    Man kann nie genug fürs Tierwohl tun .
    Wir fahren demnächst wieder in ein Tierheim und geben dort Sachspenden, Tierfutter ab.

  9. 23.

    Das ist wieder so eine Organisation die genauso unnütz ist wie viele andere Grüne Organisation....
    Der Waschbär ist und bleibt in Deutschland unnütze

  10. 22.

    ... wieder mal feiert sich eine nicht betroffene Minderheit. Was hier bei uns durch diese ökologische Fehlentwicklung an Zerstörung passiert, ist nicht mehr tragbar. Letzte Woche Muttertier mit 3 Jungen nachts auf dem Grundstück... danke...

  11. 21.

    Es ist schon erstaunlich, wie Natur- und Tierschutz ganz offensichtlich kollidieren. Der Waschbär ist nicht nur ein eifriger Plünderer von Vogelnestern. Auch andere Arten werden durch ihn in ihrem Bestand gefährdet. So z.B. die letzten autochthonen Bestände der europäischen Sumpfschildkröte. Die bestandsstützenden Maßnahmen werden regelmäßig durch Waschbären zunichte gemacht, die mit viel Geduld auf Schildkrötenjagd gehen. Leider ist die Bejagung der Waschbären wegen ihrer ganz überwiegend nächtlichen Aktivität schwierig und eigentlich nur mit Fallen möglich. Von einer „extremen Bejagung“ kann daher keine Rede sein.

  12. 20.

    2/2
    Eine effektive Bejagung, wenn überhaupt, im urbanen Raum ist es mehr als schwierig und um der Überpopulation beizukommen wäre ein konsequenter Nahrungsentzug zielführend.
    In der Tat haben Waschbären diesen "Niedlichkeitsfaktor", keine Frage, aber was dieser Verein sich dabei gedacht und die Politik darauf anspringt, erschließt sich mir nicht.
    Ich wünsche mir vom rbb dazu eine fundierte Dokumentation unter Einbeziehung von Fachleuten (Jäger, Berliner Forsten, Wildbiologen usw.) und bitte nicht solch eine Dokumentation ala selbsternannte Tierschützer, die 30 km durch Brandenburg fahren, um einen im Straßenverkehr verunfallten Waschbären zum Tierarzt zu fahren.

  13. 19.

    1/2
    Der Waschbär hat hier in Deutschland keine Feinde, außer dem Straßenverkehr und einer Überpopulation, ist also auch eine keine bedrohte Art. Der Waschbär ist ein Neozoen und gehört zu den invasiven Arten, wenngleich er hier mittlerweile heimisch ist, ein Migrant sozusagen. Als Schädling würde ich ihn nicht bezeichnen, auch wenn er enormen Schaden anrichten kann und eine Bedrohung für unsere heimischen Arten ist.
    Zitat "Sie stünden seit 2016 auf der EU-Liste der invasiven Tierarten und würden "extrem bejagt", wie es auf der Website heißt." Im urbanen Raum, sprich im Stadtgebiet ist die Jagd grundsätzlich verboten, Ausnahme sind die Stadtjäger, die i.d.R. hinzugezogen werden, wenn es "Probleme" mit Wildtieren, hier im Stadtbereich gibt. Die Problem sind, wie so oft, menschengemacht.
    Eine punktuelle Bejagung des Waschbären macht keinen Sinn. Der Waschbär ist ein Überlebenskünstler, wenn seine Art bedroht ist, z.B. durch Bejagung, erhöht er seine Reproduktionsrate.

  14. 18.

    Genau, so goldig und so süss sind d. Waschbären mit ihren geschickten Finger-
    chen. OH JE!
    Diese Art gehört nicht zur hiesigen Fauna u. richtet massiven Schaden bei einheimischen Arten an!
    Wie kann es sein, das es im Bereich Neuer See & umliegende Gewässer insgesamt nicht mehr als drei Küken auf d. Wasser zu sehen sind? Weiterer Nestraub bei d. Singvö-
    geln etc ist nur zu erahnen.
    Wer es nicht glaubt,  sollte  sich Zeit nehmen,  dort mit offenen Augen hingehen u. seinen Verstand einschalten.

  15. 17.

    Sehr gut kommentiert. Dagegen verwöhne ich gerade eine kleine Spatzenfamilie. Das ältere Sperling Männchen kennt den ruhigen u. sicheren Nistplatz noch von vorher.

  16. 16.

    Ich kann an den Waschbären nicht viel positives erkennen. Wir mußten gerade
    ca. 15000.- € für eine Dachsanierung
    bezahlen. Eine Waschbärenfamilie
    Hatte es sich 2 Jahre im Dach "gemütlich" gemacht. Der Schaden war unbeschreiblich.
    Eine mehrfache Vergrämung durch Fachleute hat nicht genutzt.

  17. 15.

    Das ich nicht lache, als wenn es in Berlin noch ein heimisches Ökosystem geben würde, in der Betonwüste.
    Und der Übeltäter war ganz sicher nicht der Waschbären.

  18. 14.

    Der Waschbär ist ein Schädling,der bejagt gehört und nicht geschützt.

  19. 13.

    ich hatte im feuchtkalten Ekel-März einen kleinen Waschbären im Wohnzimmer, gemütlich schlafend an der Heizung (Video vorhanden).
    Der ist sogar aufs Katzenklo gegangen, ein lieber Kerl eigentlich, aber nicht Katzen-kompatibel.
    Musste leider die Feuerwehr holen, um ihn abzutransportieren. Aber sie hatten mir versprochen, ihn nicht umzubringen, sondern ein paar Kilometer weiter in den Wald zu entlassen. :-)

  20. 12.

    Eine neue Stilblüte des Berliner Surealismus.
    Die Meldung sorgt sicher erneut für Heiterkeitsausbrüche in ganz Europa

Nächster Artikel