Berlin-Pankow und -Reinickendorf - Mindestens 88 Anzeigen wegen SUVs mit platten Reifen

Mo 11.09.23 | 15:12 Uhr
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Symbolbild: Platte Reifen an einem SUV-Fahrzeug, mit Polizeiabsperrband. (Quelle: imago images/Nikito)
Audio: rbb 88.8 | 11.09.2023 | Matthias Bartsch | Bild: imago images/Nikito

Viele SUV-Fahrer im Berliner Norden fanden zuletzt ihr Auto fahruntüchtig vor: Offenbar haben Klima-Aktivisten die Luft aus den Reifen gelassen. Man solle es "nicht persönlich" nehmen, heißt es auf Flugblättern. Der Staatsschutz ermittelt trotzdem.

Erneut haben vermutlich Klimaschützer Luft aus Reifen zahlreicher Geländewagen in Berlin gelassen. An diesem Wochenende traf es die Besitzer von SUVs am Stadtrand im Berliner Norden in den Bezirken Pankow und Reinickendorf. Bis Montagmittag gingen bei der Polizei Anzeigen zu 88 Autos ein, die von ihren Besitzern mit platten Reifen vorgefunden wurden.

An vielen Fahrzeugen hingen Flugblätter einer Gruppe, die sich "The Tyre Extinguishers" (Deutsch: Die Reifenlöscher) nennt. Diese Gruppe ist nach eigenen Angaben in vielen deutschen und europäischen Städten unterwegs und lässt wegen des Klimaschutzes Luft aus den Reifen der "unnötigen Fahrzeuge".

Staatsschutz ermittelt - Weitere Fälle möglich

In der Nacht zu Samstag traf es die meisten SUVs in den Pankower Stadtteilen Karow, Französisch Buchholz und Blankenburg. In der Nacht zu Sonntag waren Waidmannslust, Lübars und Wittenau im Bezirk Reinickendorf dran.

Gut möglich ist es, dass noch weitere Anzeigen bei der Polizei eingehen, weil manche Autobesitzer die platten Reifen mit Verspätung entdecken. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizei ermittelt.

In einem Nachbarschaftsportal im Internet wurden Fotos eingestellt. Eine nach eigenen Angaben hochschwangere Frau beschwerte sich in Waidmannslust heftig. Auf einem ebenfalls fotografierten Flugblatt stand "Achtung - Ihr Spritfresser ist tödlich". Man habe die Luft abgelassen, aber "nehmen Sie es nicht persönlich". "Es liegt nicht an Ihnen, sondern an Ihrem Auto."

Seit November 2021 sind in Berlin viele hundert derartiger Fälle bekannt geworden. Bis zum März des laufenden Jahres waren insgesamt schon mehr als 600 Anzeigen aus zahlreichen Stadtteilen eingegangen. Das sind rund 36 Anzeigen pro Monat.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.09.23, 14:40 Uhr

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113 Kommentare

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  1. 112.

    17 Jahre, was hat der denn für eine Plakette? Der rußt doch bestimmt noch.
    Übrigens, wenn ich will, schaffe ich es auch unter 6 Liter. Sie schreiben ihr Auto ist geräumiger, dann muss es ja größer als meins sein. Nebenbei, Expert,was ist das für eine Automarke, kenne ich nicht.
    Noch ein Beispiel aus meiner früheren Arbeit.
    LKW 1986 330 PS Ca 40 L/100 km
    Lkw 1995 380 Ps Ca 30 L/100 km
    Lkw 2020 520 Ps Ca 20-25 L/100 km
    Sie sehen, mehr Ps bedeutet nicht gleichzeitig mehr Verbrauch.

  2. 111.

    Richtig! Das Problem ist, schaut man sich diese sogenannten Aktivisten an, weiß man, daß die wenigsten von denen einer Arbeit nachgehen und sich in Ihrem Leben noch nie etwas erarbeitet haben. Logischerweise fehlt der Respekt vor fremden Eigentum.

  3. 110.

    Unabhängig davon dass SUV im Jahr 2023 ein Verbrechen am gesunden Menschen verstand sind, ist es vollkommen legal einen zu kaufen, zu besitzen und zu fahren.

    Wenn das einen stört, muss man in die Politik gehen und das ändern.

    Dieser immer stärkere Drang zur Selbstjustiz ist unglaublich nervig und hilft einfach niemand. Das sorgt nur dafür dass Menschen die an der Kippe stehen und am überlegen sind ob Umweltschutz nicht doch höhere Proirität genießen sollte, sich noch mehr davon abwenden.

    Genauso wie die meisten extremistischen Veganer dafür sorgen, dass einfach nur noch weniger Menschen Lust haben ihre Ernährung zu überdenken. Dass diese Menschen nicht verstehen, dass sie mit ihrem Verhalten genau das Gegenteil erreichen was sie planen.

  4. 109.

    "Blödsinn wenn ich im Zug sitze Gemütlichkeit pur"
    Sie sollten es mal mit dem schreiben von Märchenbücher versuchen!
    Überfüllte Bahnsteige und Züge, Verspätungen, Ausfälle, Fahrtunterbrechungen wegen tech. Probleme oder Sabotage, Gefahr durch Mitreisende usw usw.
    Wenn das entspanntes Reisen sein soll dann genießen sie es.
    Andere fahren lieber mit dem Auto und das ist auch gut so.

  5. 107.

    ..und weil immer wieder Fahrräder und Lastenfahrräder den Durchgang auf Gehwegen --vor allem zu Lasten von Behinderten(Rollatoren) und Kinder(wagen)--verstellen und behindern, dürfen wir selbst Hand anlegen und alle Fahrräder mutwillig beschädigen?
    Oder sollten wir uns alle auch auf Radwegen festkleben und gegen menschenunwürdiges Verhalten von Radfahrenden protestieren?

    Was geht blos in den Köpfen mancher Menschen um?

  6. 106.

    Kann ich nur bestätigen, bin ebenfalls schwerbehindert/außergewöhnlich gehbehindert. Suche seit Wochen ein anderes Fahrzeug ähnlich dem Golf Sportsvan (hoher Einstieg), sowas wird aber kaum noch gebaut. Also wird es wohl ein T Cross oder T Roc, ein kleiner SUV. Und wer ist nun Schuld ? ICH ???

  7. 105.

    So isses. Linsen sind lebensgefährlich.
    Nicht die tonnenschweren Sondermüll-Persönlichkeitskrücken die täglich Straßen verstopfen und Luft verpesten.
    Wahrscheinlich sind auch all die Toten und Verletzten, die täglich auf der rbb-Seite vermeldet werden nicht so sehr Opfer des normalen Straßenwahnsinns sondern von bösartigen Linsen.

  8. 104.

    Forst- und Waldarbeiter, manch Landwirte, Teile der Bundeswehr und Rettungskräfte, Politiker, Helikoptereltern – Denen sei es gegönnt. Manche haben aber auch gar keine Phantasie oder schauen nur aus dem Fenster.

  9. 103.

    Es sollte so sein, wer seine Mitmenschen in seiner Gesundheit schädigt dafür auch richtig zahlen soll. Wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist darf derjenige auch mehrere Auto haben.

  10. 102.

    Erschreckend zu lesen ist, wieviele Ausreden und Verteidiger es für viel zu große Ressourcenverschwender auf den Straßen gibt. Erschreckend zu lesen, dass in diesen Köpfen offenbar die Meinung herscht, wer kein SUV fährt, könne ihn sich nicht leisten. Erschreckend, wie eng der Horizont vieler Mitmenschen ist. Wie groß der Egoismus.

  11. 101.

    Achso, 89 auf die Straße gegangen, um weiterhin seinen Teil zum Ende eines bewohnbaren Planeten beizutragen und das als "Freiheit" zu betiteln. Das war kontraproduktiv, dass hätten Sie mit der Wirtschaft der DDR schneller hinbekommen.

  12. 100.

    Aufgrund der Auswirkungen auf andere sind wir m. E. über den Punkt hinaus, wo jeder entscheiden können sollte, was er fährt. Da eben genau das dabei rauskommt - getrieben von werbeinduzierten Bedürfnissen werden immer größere Karren angeschafft. Wo wir gerade bei abstrusem Weltbild sind: Ihre wiederholten und oft kritisch und ohne erkennbare Reaktion Ihrerseits kommentierten Forderungen bzgl. Kennzeichen und Steuern werden Sie wohl nicht mehr los oder?

  13. 99.

    Schneeglätte, Schlaglöcher, Igel, Kinder, Radfahrer - all das schaffen SUVs einfacher

  14. 98.

    ... und weil bekanntermaßen hinter der Stadtgrenze das Acker beginnt. Für den diese Fahrzeuge sowieso nicht tauglich sind.

    Ein schön ironischer Kommentar Ihrerseits :)

  15. 97.

    Ich danke Ihnen, für Ihren Kommentar.
    Ich besitze ebenfalls einen "Unvermögendenausweis"

    Unfassbar, dass der RBB solch niederträchtigen, menschenverachtenden Kommentar freischaltet.

  16. 96.

    "Einer der Grundprinzipien, wofür ich 89 auf die Straße gegangen bin."

    Sie sind also 89 auf die Straße gegangen eine Umweltsauerei auf vier Rädern fahren zu können? Na, das ist doch wenigstens ehrlich.

    Wir sollten uns schnell die vergeudeten Milliarden zurückholen. Dafür habe ich nämlich nicht gearbeitet, nicht 89 und auch heute nicht.

  17. 95.

    Schon mal auf den Kalender gesehen? Aber es gibt halt Ewiggestrige die noch vom kalten Krieg schwärmen. Ihnen fehlt wohl Löwenthal und Schnitzler, dessen schlechte Kopie sie darstellen.

  18. 94.

    Danke--ich bin also dumm und blöde.
    Und glänze mit Unvermögen.
    Und überdecke mein eigenes Unvermögen mit einem SUV.

    Stimmt--ich bin schwerbehindert und dieses Unvermögen, Fahrrad fahren und weite Strecken gehen zu können, mit Bus und Bahn--in Corona-Zeiten-- ewig unterwegs sein zu können--überdecke ich mit den Vorzügen eines SUV--in dem ich sehr bequem sitzen, aus dem Auto ein-und aussteigen kann--und von niemandem infiziert werde.

    Mir rollen regelmäßig Freudentränen übers Gesicht--wenn ich durch grüne Landschaften kutschiert werde.(Was ich sehr gerne mit e-fuel im Tank täte)
    Aber dieses Glück werden Sie mir dummen und unvermögenden Person wohl niemals gönnen.

    Ich hoffe, Sie sind glücklich und gesund. Und halten ihr Mundwerk , wenns nötig wäre.

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