Forderung aus Brandenburg - Bund erwägt neue Tempolimits auf A24

Fr 22.09.23 | 12:09 Uhr
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Archivbild: Straßenwärter montieren an der Autobahn A24 ein Verkehrsschild mit der Geschwindigkeitsangabe 120 Stundenkilometer. (Quelle: dpa/J. Büttner)
Audio: rbb 88,8 | 22.09.2023 | Matthias Bartsch | Bild: dpa/J. Büttner

Nach zahlreichen Unfällen auf der Autobahn 24 zwischen Berlin und Hamburg könnte es zwischen den Dreiecken Havelland und Wittstock/Dosse bald wieder Tempolimits geben. Dies werde bei der nächsten Sitzung der Unfallkommission Mitte Oktober zur Sprache kommen, sagte der Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes, Ronald Normann, am Freitag auf Anfrage.

"Wir haben auch festgestellt, dass es vermehrt zu Unfällen gekommen ist", sagte der Sprecher der Niederlassung Nordost. "Wir erwarten nunmehr die Datensätze zur Prüfung des Unfallgeschehens vom zuständigen Polizeipräsidium." Diese Daten würden dann von der Unfallkommission in enger Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium ausgewertet, sagte Normann. "Ergibt diese Analyse Handlungsbedarf, kann eine mögliche Option das Absenken der Geschwindigkeit in einzelnen Bereichen der A24 sein."

Innenstaatssekretär empfiehlt Wiedereinführung des Tempolimits

Der Brandenburger Innenstaatssekretär Markus Grünewald hatte am Mittwoch im Landtag erklärt, das Ministerium wolle der Autobahn GmbH des Bundes empfehlen, auf dem Abschnitt wieder ein Tempolimit einzuführen.

Bis März dieses Jahres galt dort fast 20 Jahre lang Tempo 130. Nach einem Ausbau der Autobahn war dieses Tempolimit im März aufgehoben worden. Zwischen März und August dieses Jahres gab es auf dem Abschnitt laut Ministerium 360 Unfälle und 16 Schwerverletzte. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 331 Unfälle mit 11 Schwerverletzten und einem Toten.

Sendung: rbb 88,8, 22.09.2023, 12:00 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    "Deshalb gibt es keine Mehrheit für eine T.limitgeschwindigkeit" sind Sie Prophet? Mehrheiten können sich von Wahl zu Wahl ändern. In BRB würde ich Grün wählen, auch als Protest gegen CDU, fdp und afd.

  2. 49.

    Dagegen würden regelmäßige Kontrollen helfen. Mal nicht blitzen, sondern Abstände kontrollieren und rauswinken.

  3. 48.

    "und USA - dort fließt der Verkehr trotz Tempolimits jund das KLima wird etwas mehr geschont." Die USA würde ich da aber beim Argument Klimaschonung beim Autoverkehr ausnehmen. Sie wissen schon, was in den USA für Autos gefahren werden und wieviele Meilen? Die USA ist (grob) sowas wie das Flächenland Brandenburg oder MVP aber in Kontinetgröße und wieviel Individualverkehr in den Flächenländern hier notwendig ist wegen fehlendem ÖPNV sollte bekannt sein - außerhalb der wenigen Großstädte gibt es in den USA noch weniger ÖPNV als in den Flächenländern hier auf dem Land.

  4. 47.

    Die Deutschen und ihre Verbotsmentalität. Wenn man nicht belehren oder verbieten kann, dann muss man wenigstens meckern, sonst fühlt man sich nicht wohl. Das ewige Mantra zu Umweltschutz und Sicherheit ist genauso blödsinnig. Wenn ich dies auf auf alle Lebenszustande projizieren würde, dann müsste man z.B. Schwimmbäder verbieten, denn schlecht für die Umwelt und Unfälle hat es in solchen auch schon gegeben. Oder was ist mit Leitern? Die sind sowas von gefährlich und die Herstellung ist ebenfalls umweltschädlich. Ach und wo wir soweit sind. Bitte über ein Tempolimit der Bahn nachdenken. Ist viel sicherer und der Umwelt tut es auch gut.
    Was übertrieben und polemisch sagt jetzt einer? Ja richtig, denn es geht immer um die Verhältnismäßigkeit und genau das ist immer ein Grund zu schauen, ob was verboten oder beschränkt werden sollte.
    in dem Sinne: Leben und leben lassen.

  5. 46.

    Wer auf öffentlichen Straßen den Fittipaldi, Marquez oder Vialle raushängen lassen will, kann seiner Lust doch auch auf einer der wundervollen Rennstrecken in diesem Lande nachgeben. Statt "Stinkefinger" gibts dann "Daumen hoch" und vll. auch Applaus. Man ist unter Gleichgesinnten, braucht keine Blitzer zu fürchten und gefährdet erstmal keine Unbeteiligten.

  6. 45.

    Selbst bei weitesgehendem Wunschdenken fließt der Verkehr in den Niederlanden, Schweden Norwegen und den USA einwandfrei, unfallfreier und Klimafreundlicher.

  7. 44.

    Hatten wir alles schon: Null Klimaeinfluss, Unfälle steigen bei 120 wieder an, in den USA gibt es eine Lenkung hin zum Flieger. Was andere nicht haben:
    Die Spurbreiten, Kurveneinsicht, den Unterbau, die leichten Kurvenüberhöhungen, die Verkehrsleittechnik. Alles in Kombination sorgt dafür, dass ein Tempo 100 als besonders schleichend wahrgenommen wird. 120 auch. 130 auch. 90 erst recht. Deshalb gibt es keine Mehrheit für eine T.limitgeschwindigkeit.

  8. 43.

    siehe Niederlande, Schweden Norwegen und USA - dort fließt der Verkehr trotz Tempolimits jund das KLima wird etwas mehr geschont.

  9. 42.

    Wenn dieses (Ihr) Argument von den Limitbefürwortern nicht beachtet wird, dann steckt eine Scheinmoral dahinter. Vermutlich glauben manche, dass alle sich dann hinter einem anstellen werden oder sogar müssen. Nur, dass wird nicht erfolgen. Eher so: Bei zukünftigen Blitzern höre ich schon „Immer trifft es mich“. So langsam braucht das Limit ja auch nicht sein. Siehe Italien.

  10. 41.

    Ich denke verstanden zu haben, dass hier die Unfallursache in der Regel ein zu dichtes Auffahren sei. Was hilft hier ein Tempolimit? Der Unfallverursacher ist nicht schneller, als der, der davor auf die Bremse tritt. Hier hilft nur ein verantwortungdvolles Fahren und ein gesundes Maß an Übersicht. An beiden Dingen hapert es aber leider immer mehr.

  11. 40.

    Bitte zu Kommentar 33, Freitag, 22.09.2023, 18:27 Uhr "vorarbeiten" ... Danke!
    Aber Sie haben ja "kleiner Naivling" noch recht nett geschrieben ;-)

  12. 39.

    Sabi, sind Sie ein kleiner Naivling ? Seit wann ist in D schon mal was schnell gegangen. Die Bürokratie ist doch der große Verhinderer .Von wegen Schilder aufstellen und schwuppdiewupp , alles klar -- nee, was sollen die diversen Arbeitskreise und Gremien machen, wenn so flott reagiert wird.

  13. 38.

    Ein vorjandenes Schild mit Tempolimit zu entfernen geht ruck zuck. Ein neues aufstellen, da müßen die bürokratischen Mühlen etstmal angeschmissen werden.
    Ursprünglich wurde das Tempolimit ja wegen der erhöhten Unfallzahl eingeführt. Nur weil die Zahlen rückläufig waren, hat man das Tempolimit mal ganz schnell beseitigt. Die Verantwortlichen sollten die Kosten für erhöhte Einsätze von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten sowie Versorgungskosten der Verletzten übergeholfen bekommen. Aber es ist ja bezeichnent für Deutschland, erstmal alles kaputt hauen und dann wieder neu erfinden.

  14. 37.

    Richtgeschwindigkeit von 130 km/h kann man hier in Verbindung mit Überholverbot für LKW und Autos mit Anhänger gern als Tempolimit verpflichtend auf den 2spurigen Abschnitten einführen. Finde ich gut.

  15. 36.

    Scheint man in Italien nicht zu lesen. Da will man das Limit auf 150 erhöhen. Gibt es das auch als Untersuchung von außerhalb der deutschen Nachrichten- und Studienblase?

  16. 35.

    Nicht nur erwägen….tun! 120 / 130 km/h sind völlig ausreichend. Stressfrei, ohne Blinkerei zum überholen. Und zeitlich macht es kaum was aus, dies gilt den Gaspedal-man unten-drückern.
    Und die Gefahrensituationen nehmen ab.

  17. 34.

    https://www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-mit-130-km-h-sinken-die-unfallzahlen-drastisch-a-1249595.html

  18. 33.

    Wäre sicherlich schlauer ... dauert jedoch m.E. viel zu lange.
    Da wird dann erstmal - überspitzt gesagt - ein Pilotprojekt ins Leben gerufen oder ein Arbeitskreis gebildet und in der zwischenzeit verunfallen immer mehr Menschen.

    Also erstmal doch: Also Schilder aufgestellt, Tempo runter, fertig.
    Und dann evtl. nach Prüfung auf Machbarkeit: dynamische Geschwindigkeitslimits

  19. 32.

    Weiter so! So schaffen wir die Vollbeschäftigung!

  20. 31.

    "Also Schilder aufgestellt, Tempo runter, fertig." Ich wäre eher für dynamische Geschwindigkeitslimits in Anhängigkeit von der Verkehrslage und mehr Kontrollen (vorallem auch bei Sicherheitsabständen und bei LKW).

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