Paris, Brüssel, Wien - Mehr Nachtzüge sollen von Berlin aus ins Ausland starten

Di 05.09.23 | 15:36 Uhr
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Passagiere steigen am 19.11.2018 in Zürich in einen Nightjet der OEBB nach Hamburg. (Quelle: dpa/Keystone/Christian Beutler)
Audio: rbb24 Inforadio | 05.09.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Keystone/Christian Beutler

Von Berlin aus sollen demnächst noch mehr Nachtzüge in Nachbarländer starten. Das haben Deutsche Bahn und Österreichische Bundesbahn angekündigt. Auch mehr Tagverbindungen und moderne Züge sollen die Bahnfahrt ins Ausland attraktiv machen.

Die Deutsche Bahn (DB) und die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) setzen ab Dezember drei Mal in der Woche Nachtzüge von Berlin nach Paris und Brüssel ein. Ab Herbst 2024 sollen diese "Nightjet"-Verbindungen dann sogar täglich fahren, wie die DB am Dienstagnachmittag mitteilte.

"Der Trend zur Schiene ist ungebrochen. Immer mehr Menschen in Deutschland und Österreich setzen für die Reise ins Nachbarland auf den klimafreundlichen Zug", sagte Stefanie Bork, Vorstand Marketing und Vertrieb DB Fernverkehr, am Dienstag. Plan von DB und die ÖBB sei, die Fahrgastzahlen bis 2030 in den Nachtzuglinien zu verdoppeln, so eine ÖBB-Vorständin. Erreicht werden solle das mit neuen Zügen, mehr Verbindungen und mehr Komfort.

  • Ein Passagier schläft in einem Abteil des Nachtzugs zwischen Berlin und Budapest. (Quelle: rbb)
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Mehr Direktverbindungen nach Österreich

Laut "Berliner Zeitung" sollen die Züge nach Paris montags, mittwochs und freitags um 20:18 Uhr in Berlin starten - und 10:24 Uhr die französische Hauptstadt erreichen, Brüssel um 9:56 Uhr. Dienstags, donnerstags und samstags gehe es nach Deutschland zurück. Die Rückreise in Paris startet um 19:12 Uhr, in Brüssel 19:03 Uhr. 8:26 Uhr soll der Nightjet in Berlin sein. Einen Platz im Sitzwagen, so die "Berliner Zeitung", gebe es ab 34,90 Euro; eine Liege im Liegewagen ab 49,90 Euro; ein Bett im Schlafwagen starte bei 79,90 Euro. Ab 199,90 gebe es ein Bett im Single-Schlafwagen.

Ab Dezember wird es laut DB-Mitteilung zudem eine tägliche Direktverbindung von Berlin nach Innsbruck geben. Bislang gibt es diese nur an Wochenenden. Außerdem wird es ab Dezember der DB-Information zufolge auch eine zusätzliche direkte ICE-Verbindung von Hamburg über Berlin nach Wien geben. Bislang gibt es diese Verbindung ab Berlin sowohl ein Mal pro Tag als direkten ICE sowie ein Mal täglich als Nachtzug.

Fahrplanwechsel ab Dezember. (Quelle: rbb|24)

Neue "Nightjet"-Züge fahren auch tagsüber

Auf einigen Strecken werden laut DB-Informationen ab Jahresende vorrangig neue Züge zum Einsatz kommen. So sollen den Angaben zufolge auf den Verbindungen von Hamburg nach Wien und von Hamburg nach Innsbruck die neuen "Nightjet"-Züge fahren. Diese können laut Bahn bis zu 230 km/h schnell werden und verfügen über Einzelschlafkabinen und einen "niveaugleichen Einstieg für mobilitätseingeschränkte Personen".

Aus Berlin gibt es darüber hinaus noch andere direkte Nachtzug-Angebote in das europäische Ausland, so zum Beispiel mit dem Anbieter "European Sleeper" nach Brüssel oder mit der Deutschen Bahn nach Budapest oder Stockholm.


Sendung: rbb 88.8, 05.09.2023, 19:00 Uhr

44 Kommentare

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  1. 44.
    Antwort auf [Lieschen M.] vom 06.09.2023 um 10:23

    Hi Lieschen, ich freu mich auch. Tolle Sache. Wer gutes Bahnfahren liebt und genießen kann oder möchte, sieht die Planung positiv.

  2. 43.

    Nachtzug-Fahren is cool!

  3. 42.
    Antwort auf [Jannosch] vom 06.09.2023 um 15:43

    Keine Bange Jannosch, wir werden nicht gezwungen auf Langstrecke mit der Bahn zu fahren. Jeder Verkehrsträger hat seine Berechtigung und Vor-/Nachteile. Wenns möglich ist und man wenig Gepäck hat, ist die Fliegerei für Strecken über 800 km auch eine Option. Mal schauen, wann der Steuer-Gesetzgeber auch mal an die Besteuerung des Flugbenzins rangeht. Dann sieht die Rechnung auch wieder anders aus. Der ÖPNV und Fernverkehr bezahlt in Deutschland Steuern und Abgaben auf seine Treibstoffe (Strom, Diesel, Gas).

  4. 41.
    Antwort auf [Oskar] vom 06.09.2023 um 03:26

    Auch wenn die Zugfahrt billiger ist, was jedoch nie passieren wird, werden nicht viele vom Flugzeug auf die Bahn umsteigen. Bei Fahrzeiten von 8 +Stunden würde ich mir das auch nicht im Schlafwagen antun wollen.

  5. 40.
    Antwort auf [Thorsten] vom 06.09.2023 um 11:47

    Eher die Steuerfreiheit aller Mobilitätsformen. Deutschland hat bereits die höchsten Steuern undxAbgaben. Also nicht immer noch mehr.

  6. 39.
    Antwort auf [Oskar] vom 06.09.2023 um 03:26

    richtig. aber der Hebel sollte die "gerechte", also vollumfängliche Besteuerung von Flugzeug und Auto sein. Warum nur auf der Schiene volle Steuerlast?

  7. 38.

    Juch hu - ohne Umsteigen von Berlin nach Innsbruck und Wien - ich freu mich jetzt schon riesig auf nächstes Jahr.

  8. 37.
    Antwort auf [Obroni ] vom 05.09.2023 um 15:51

    Als Kind bin ich das letzte mal mit dem Zug gefahren. Auch wenn die vielen Kommentare hier sehr negativ sind darf ich doch ein bisschen träumen oder:-)

  9. 36.
    Antwort auf [Werner (Das Original)] vom 05.09.2023 um 21:36

    >"Aktuell weigert sich die DB ja leider weiterhin standhaft, selbst ins Nachtzuggeschäft einzusteigen, und überlässt dies stattdessen der österreichischen Bundesbahn. "
    Na ich sage mal so... das Fahrrad zum zweiten Mal erfinden bringt nichts. Wenn es einen Anbieter gibt, der das Rollmaterial, die Erfahrungen und Kompetenz hat und zudem international mit den Bahnverwaltungen schon zusammenarbeitet, muss sich die DB AG keinen abquälen mit Schlaf- und Liegewagen. Wichtig ist bei DB Netz, dass die Züge eine praktikable Fahrplantrasse durch Deutschland bekommen. Welcher Anbieter den Zug organisiert, ist doch egal. Hauptsache er fährt!
    Nebenbei: Es gibt einen europäischen Schlafwagenpool, in dem die Bahnverwaltungen sich ihre Wagons gegenseitig zur Verfügung stellen bei Bedarf.

  10. 35.
    Antwort auf [Oskar] vom 06.09.2023 um 03:26

    Daher sollte man die Steuerbefreiung für Kerosin unbedingt abschaffen.
    Wegen ehrliche Preise und so.

  11. 34.

    Und wie hoch sind die Preise? Solange die Zugfahrt deutlich mehr kostet als fliegen mit LCC/FSC wird es die Masse nicht überzeugen.

  12. 33.

    Ach nee, Züge ins Ausland bekommt die DB hin, aber Züge durch das Inland bekommt die DB nicht gebacken!!!
    Ständige Ausfälle, Verspätungen und viel zu volle Züge, sodass es Menschen gibt, die schon Ihre Tickets gekauft haben und dann stehen gelassen werden, weil keiner mehr rin passt!!
    Internet kostenlos WiFi, nur für Ausgewählte Bahnhöfe.
    Die Ticket App lässt sich schlecht vor allem während der Fahrt öffnen oder gar nicht. Einige Tickets kann man wie beim Dtl Ticket nur online erwerben und vorzeigen.
    Wenn die Seite sich nicht öffnen lässt, ist man automatisch Schwarfaherer und wird irgendwo in der Pampa ausgesetzt!
    Aber Piekfeine Nachtzüge will die Firma hinbekommen.

  13. 32.
    Antwort auf [Werner (Das Original)] vom 05.09.2023 um 21:36

    Ich gab tatsächlich ein falsches Datum mit 1997 (ich dachte an die direkte Tageseisenbahnverbindung zwischen Paris und Berlin)

    Es stimmt daß "Der Aufbau eines Nachtzugnetzes durch die DB wäre eigentlich ein Punkt gewesen, den die Grünen Wissing als Pflichtaufgabe in den Koalitionsvertrag hätten schreiben können, wenn sie denn Rückgrat hätten". Tja, "hätten"…

    ("Ja, rein formal werden die Nightjets innerhalb Deutschlands von der DB betrieben, weil DB-Loks und DB-Fahrpersonal. Es geht mir darum, dass die DB bzw. die Bundesregierung die Investitionen scheuen, eigenes Schlafwagenmaterial etc. anzuschaffen". Nachtzüge mit den Grünen an der Macht kann ich mich tot lachen!

  14. 31.
    Antwort auf [Gabby] vom 05.09.2023 um 19:16

    " Das Baltikum ist absolut eine Reise wert. "

    Das ist es auf jeden Fall aber richtig interessant wird es erst wenn die " Rail Baltica " von Tallinn nach Warschau fertig gebaut ist was aber noch mindestens bis 2030 dauern wird .

  15. 30.
    Antwort auf [Umrk] vom 05.09.2023 um 18:24

    Der Nachtzug Berlin-Paris fuhr sogar bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 täglich, damals unter dem Namen CityNightLine, Tochterfirma der DB.

    Aktuell weigert sich die DB ja leider weiterhin standhaft, selbst ins Nachtzuggeschäft einzusteigen, und überlässt dies stattdessen der österreichischen Bundesbahn. Der Aufbau eines Nachtzugnetzes durch die DB wäre eigentlich ein Punkt gewesen, den die Grünen Wissing als Pflichtaufgabe in den Koalitionsvertrag hätten schreiben können, wenn sie denn Rückgrat hätten.

    (Ja, rein formal werden die Nightjets innerhalb Deutschlands von der DB betrieben, weil DB-Loks und DB-Fahrpersonal. Es geht mir darum, dass die DB bzw. die Bundesregierung die Investitionen scheuen, eigenes Schlafwagenmaterial etc. anzuschaffen.)

  16. 29.

    Ich bin gespannt, wobei man auch bequem mit dem ICE von Berlin nach Paris kommt (Ankunft um 10 Uhr - Rückfahrt um 19 Uhr), gut, mit je 3 Stunden Aufenthalt in Frankfurt/Main mitten in der Nacht, aber die habe ich am Flughafen immer gerne genutzt zum frisch machen. Der Nachtzug ist auch deswegen interessant, da er aktuell 29 EUR kostet je Strecke, bei frühzeitiger Buchung. ICE und ohne Bahncard sind es es um die 50 EUR je Strecke ab Berlin. Wien gibt es ja schon als Nachtzug ab Berlin. Und Brüssel erreicht man auch ab Berlin um Mitternacht über Köln im ICE und ist gegen 9 Uhr in Brüssel - für unter 25 EUR je Strecke. Die kommenden Tage fahre ich ab München mit dem Rajljet nach Rom, ich bin gespannt, da es meine erste Reise mit dem Nachtzug ist ...

  17. 28.

    "so zum Beispiel mit dem Anbieter "European Sleeper" nach Brüssel oder mit der Deutschen Bahn nach Budapest oder Stockholm."

    Der Zug nach Budapest (ab Dezember nicht mehr über Wroclaw und Bohumin, sondern wieder über Dresden und Prag)wird nicht durch die Deutsche Bahn betrieben, sondern durch die MAV. Die Züge nach Stockholm ebenfalls nicht von der Deutschen Bahn, sondern von SJ und Snälltaget (es.sind zwei verschiedene Züge, die teilweise auch beide am selben Tag verkehren)...

  18. 27.
    Antwort auf [Pete] vom 05.09.2023 um 18:48

    Neid???Im Gegenteil, viel Mitleid.
    Ich kann in den Spiegel schauen.

  19. 26.
    Antwort auf [Matthias ] vom 05.09.2023 um 18:01

    Sehr guter Kommentar. Das Baltikum ist absolut eine Reise wert. Fehlen nur noch die schnellen Zugverbindungen. Hoffentlich ist bald Ruhe in der Nachbarschaft, sodass man wenigstens mit Bus oder Auto oder Fähre dorthin kommt.

  20. 25.
    Antwort auf [Obroni ] vom 05.09.2023 um 18:28

    "Schade zu sehen das es immer noch solche Menschen gibt."
    Aber so gönnen Sie doch dem Herrn sein köstliches Frühstück in der Flughafenlounge und seinen feinen Businessflug mit etwas Champagner - kein Neid bitte!!!!!!

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