Amtsgericht Königs Wusterhausen - Brandenburg will KI bei Fluggastklagen einsetzen

Di 03.10.23 | 09:03 Uhr
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Symbolbild:Reisende gehen auf dem Flughafen Berlin Brandenburg BER «Willy Brandt».(Quelle:dpa/S.Stache)
Audio: Radioeins | 03.10.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/S.Stache

Das Justizministerium in Brandenburg setzt bei Massenverfahren wie bei Fluggastklagen künftig auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). "KI ist ein mögliches Instrument, um Massenverfahren zeitsparender und effizienter zu erledigen", sagte Justizministerin Susanne Hoffmann (CDU) der Nachrichtenagentur DPA in Potsdam. Das Land werde sich an einem hessischen Modellprojekt für KI-Anwendungen bei Fluggastrechte-Verfahren in Frankfurt am Main beteiligen.

10.000 Verfahren dieses Jahr

Bei Gerichten an den Standorten größerer Flughäfen landet eine Flut von Klagen gegen Airlines, so auch beim Amtsgericht Königs Wusterhausen, das für den Flughafen BER zuständig ist. Die Kunden verlangen unter anderem Entschädigungen für ausgefallene oder verspätete Flüge.

Auch die Richterinnen und Richter am Amtsgericht Königs Wusterhausen stünden vor der Herausforderung, eine Masse an eingehenden Fluggastrechte-Verfahren zu bewältigen, hieß es vom Justizministerium. In diesem Jahr seien es bereits annähernd 10.000. Bislang sei aber noch nicht absehbar, wann die KI konkret in der Praxis für Verfahren am Amtsgericht eingesetzt werden könne, sagte Hoffmann.

Sendung: Radioeins, 03.10.2023, 09:23 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Erstens gibts dafür die Berufungsinstanz denn zweitens sind Richter ja auch nur Menschen.
    Für mich ist der Weg und Einsatz von KI in der Justiz nur folgerichtig und erst der Anfang. Da werden zukünftig in sämtlichen Elfenbeintürmen noch viele Späne fallen und erbittliche Grabenkämpfe geführt. Aber mit ChatGPT ist der Damm an Fähigkeiten für jedermann sichtbar gebrochen und nun bekommt der Laie langsam selbst eine Vorstellung davon, dass KI eben mehr kann als schnöde datenbankbasierende Algorithmen.
    Aber zu ihrer Beruhigung machen bisher Olga, Frauke und co. nur die zeitaufwändige Verwaltungsarbeit für die Richter. Über
    Reinforcement Learning, also Deep Learning Strategien, werden die Dinger selbstständig besser.
    Allerdings läuft vernünftige Regulierung, und die ist hier dringender notwendig als jemals zuvor, der Realität meilenweit hinterher. Und diese Naivität ist wirklich erschreckend.

  2. 3.

    verbraucherfeindliches Verhalten Kann KI NOCH besser als 'Service'personal und humanoide RAs (m/w).
    Und lustig wird die Zeit wenn zwei besserwissende Roboter vor einem allwissenden Roboterrichter über Verbraucherechte diskutieren. Es wird mit der KI, von de niemand bis vor 2 Jahren sprach, immer alberner, wenn es nicht bei den 'Kunden'orotalen Chatbots so unerträglich wäre.Es stellt sich hier im Bereich der Anwendung im Rechtsbereich nur die verfassungsmässigkeit der Anwendung

  3. 2.

    *lol*
    KI
    Diese Meldung zeigt wunderbar auf, was KI ist, nämlich vor allem eine schnöde Datenbankanwendung.
    Werden in Zukunft jegliche Massenklagen mit der EDV bearbeitet?
    Macht KI Fehler? Was, wenn sich herausstellt, dass sich die KI geirrt hat? Wer setzt denn die richtigen Parameter? Wer kontrolliert Parameter und Ausgabe (Ergebnisse)?

  4. 1.

    Zunehmend setzen Airlines darauf nicht zu zahlen und einen Klageweg zu riskieren? Weil es sich lohnt? Recht hin oder her. Es gibt noch zwei Lösungen:
    Genau diesen Sachverhalt für die Airlines unattraktiv machen.
    und
    gar nicht zu fliegen.

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