Blitzermarathon -
- An deutschlandweiter Aktionswoche gegen Rasende nehmen elf Bundesländer teil
- Brandenburg beteiligt sich an Aktionstag am Freitag, den 19. April
- Berlin unterlässt verstärkte Geschwindigkleitskontrollen und kritisiert Verfahren
- ADAC und Polizeigewerkschaft sprechen von Sensiblisierung und positivem Effekt
Nur elf Bundesländer beteiligen sich am diesjährigen Blitzermarathon ist Deutschland in unterschiedlicher Form – darunter Brandenburg. Die Aktionswoche gegen überhöhte Geschwindigkeit beginnt am Montag und gipfelt am Freitag, 19. April, mit besonders intensiven Kontrollen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Innenbehörden und Landespolizeien.
Berlin, das Saarland und Sachsen verzichten auf eine Teilnahme. Thüringen, Bayern und Brandenburg beteiligen sich nur am Blitzermarathon am 19. April; Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nur an der sogenannten Speedweek ohne Höhepunkt am Freitag. Mecklenburg-Vorpommern dehnt die Aktion sogar auf einen ganzen Monat aus. Die komplette Woche wird in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg verstärkt gegen Geschwindigkeitsübertretungen vorgegangen.
Berlin kritisiert kaum messbare Effekte
Mit der Aktion, die auch in anderen europäischen Ländern stattfindet, will die Polizei einerseits Aufmerksamkeit auf das Problem überhöhter Geschwindigkeit lenken, andererseits durch zusätzliche Kontrollen Druck auf Raser ausüben.
Doch obwohl man sich einig darüber ist, dass große Gefahren von Rasern ausgehen - überhöhte Geschwindigkeit ist eine der häufigsten Unfallursachen - sind die Aktionen nicht unumstritten, wie schon die stark unterschiedliche Beteiligung der einzelnen Bundesländer zeigt. So argumentiert man beispielsweise in Berlin, dass die Effekte früherer Aktionen kaum messbar gewesen seien und sich auf die Aktionstage beschränkt hätten. Daher setze man lieber auf Kontrolldruck das ganze Jahr über. Ähnlich klingt das beispielsweise auch im Saarland.
ADAC und Polizeigewerkschaft befürworten Aktion
Befürworter setzen dagegen auf die durch die Aktion erzeugte Aufmerksamkeit und den erzieherischen Effekt der Kontrollen auf Raser. Selbst der Verkehrsclub ADAC äußert sich positiv: Aktionen wie der Blitzermarathon leisteten "einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, da sie den Verkehrsteilnehmenden die Gefahren zu schnellen Fahrens bewusst machen und entsprechend sensibilisieren können", heißt es dort.
Auch Michael Mertens von der Gewerkschaft der Polizei äußert sich eher positiv. Der Aufwand sei durchaus gerechtfertigt, sagt er. Wenn am Tag des Blitzermarathons über das Thema gesprochen werde und es so in die Köpfe komme, dann sei das ein guter Tag für die Verkehrssicherheit. Allerdings dürfe man nicht alle Ressourcen an diesem einen Tag verbrauchen, denn eigentlich brauche es das ganze Jahr über mehr Kontrollen. Wenn die Verkehrsteilnehmer wüssten, dass sie nicht erwischt würden, leide die Disziplin.
Sendung: Fritz, 15.04.2024, 05:30 Uhr
Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Textes hieß es, Bremen und Niedersachsen verzichteten auf eine Teilnahme an der Speedweek. Das war nicht korrekt, beide Bundesländer nehmen an der Aktion ohne aber Höhepunkt am Freitag teil.