Studie des Mietervereins - Mietkosten belasten ein Drittel der Berliner Haushalte stark

Di 28.05.24 | 14:12 Uhr
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Symbolbild: Eine Familie steht bei einem Umzug mit in ihrer beinahe leeren Wohnung. (Quelle: dpa/Markus Scholz)
Audio: rbb24 Inforadio | 28.05.2024 | Thorsten Gabriel | Bild: dpa/Markus Scholz

Ein Drittel der Berliner Haushalte muss mehr Geld für die Wohnungsmiete aufbringen, als es sich eigentlich leisten kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Berliner Mieterverein in Auftrag gegeben hat.

Auf Basis des Berliner "Mikrozensus Wohnen" untersuchte das Forschungsinstitut Asum in einer repräsentativen Studie, wie hoch die Mietbelastungen für Haushalte unterschiedlichen Einkommens sind. Demnach müssen rund ein Drittel der der Haushalte in der Stadt durchschnittlich 45 Prozent ihres Netto-Einkommens für die Bruttokaltmiete ausgeben. Asum bietet auch Mieterberatung an.

Mehr Berechtigte, aber nicht mehr Sozialwohnungen

Die Untersuchung zeige, dass die wohnungspolitischen Maßnahmen der Landesregierung, um bezahlbaren Wohnraum anzubieten, wesentliche Teile der Berliner Bevölkerung nicht erreichten, sagte Mietervereins-Geschäftsführerin Ulrike Hamann-Onnertz bei der Vorstellung der Studie.

Hamann-Onnertz kritisierte, dass die vorgegebenen Einstiegsmieten bei Sozialwohnungen, die vom Staat geförderten werden, zu hoch seien. Außerdem sei es nicht hilfreich gewesen, dass die Landesregierung den Kreis derjenigen erweitert hat, die Anrecht auf eine Sozialwohnung haben. Dies verschärfe die Wohnungsknappheit für alle Haushalte mit Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein (WBS).

Beim Wohnungsneubau müsse deshalb darauf geachtet werden, dass nicht am Bedarf vorbei gebaut werde. Aktuell gehört Berlin zu den Bundesländern, die am schnellsten Sozialwohnungen verlieren - etwa weil sie dem normalen Wohnungsmarkt zugefügt werden. Zuletzt verschwanden so fast 5.000 Sozialwohnungen innerhalb eines Jahres.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.05.2024, 15:25 Uhr

43 Kommentare

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  1. 43.

    Die Streichung von Subventionen ruft immer Widerstand hervor, dennoch ist es richtig, auch in Brandenburg, wenn dort die Mieten ebenfalls durch Wohngeld zu hoch sind. Ich würde den Subventionsabbau auf 20 Jahre strecken, damit sich auch die gerade frisch ins Transferleistungssystem Geborenen langsam bis zur Volljährigkeit an ein Wohnen nicht auf Kosten anderer gewöhnen können. Eine Generation Zeit zur Transformation zu mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung sollte reichen.

  2. 42.

    Wie kommen Sie darauf, daß die Mieten hier in BG günstiger wären? Die haben massiv ,,zugenommen''! Das Paradies ist abgebrannt. Deshalb ist für viele Menschen, auch hier das Wohngeld so wichtig! Sie verzerren hier etwas Bewährtes!

  3. 41.

    Der immer wieder vergessene Punkt für hohe Mieten ist das Wohngeld. Dadurch wird der Wohnungsmarkt verzerrt und knapper Wohnraum wird fehlbelegt durch Leute, die besser im günstigen Brandenburg wohnen könnten. Ohne Wohngeld wäre die Nachfrage in Berlin viel geringer und es gäbe genügend freie und bezahlbare Wohnungen für Durchschnittsverdiener.

  4. 40.

    Der Hausmeister ist nicht das teuerste. Das, was die streikenden( von Verdi unterstützt) kosten, sind die teuersten Posten! Müll, Straßenreinigung u.s.w. Wenn ich dann immer von den Streiks lese, die gegen uns Volk=Arbeitgeber gerichtet sind (wir sind ja die, die es bezahlen müssen) kommt mir der Kaffee hoch. Keiner hat bis jetzt gegen den ÖD und den Tross demonstriert, keiner gegen die Bürokratie. DIE sind auch an den überhöhten und immer steigenden Nebenkosten beteiligt. Die bekommen Lohnerhöhungen + Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Armes Deutschland=arme Bananenrepublik.

  5. 39.

    Wer die Markteinflüsse und Marktteilnehmer kennt, kann mit lenkenden Anreizen Gewünschtes legal und gesetzeskonform erreichen. Aber nur dann. Wer das nicht weiß, die Anstrengungen meiden will durch angeblich einfaches „Wegnehmen“ (egal was), kann dann nur noch dem Verfall zusehen. So wie schon mal alles erlebt...

  6. 38.

    Auch wenn Bauen teuer geworden ist, erklärt es noch lange nicht den Anstieg der Mieten bei Bestandswohnungen. Das scheint mir eher ein Mitnahmeeffekt zu sein. Wie kommt es auch, dass sich der Preis einer Bestandsimmobilie in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt hat. Ja, Grund und Boden ist teurer geworden…. Es wird immer behauptet, es gäbe keinen Leerstand. So genau weiß es aber keiner. Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt fährt, fällt einem das ein oder andere leerstehende Gebäude auf.

  7. 37.

    Das mit der Müllentsorgung müssen Sie mal genauer erläutern. Private Haushalte sind verpflichtet, ihre Abfälle der öffentlichen Abfallentsorgung zu überlassen. Es fallen also immer Müllgebühren an. Anders gelagert ist es bei Sperrmüll.

  8. 36.

    Die Lösung kann jedenfalls nicht sein, dass Menschen eine Wohnung verlassen müssen, nur weil sie wieder einer geregelten Arbeit mit angemessenem Lohn nachgehen. Die Innenstadt darf nicht nur für Transferleistungsbezieher bewohnbar sein!

  9. 35.

    Treffer. Garantiert wieder ein Thema, was wir nicht sinnvoll geregelt bekommen.

  10. 34.

    Das mit dem WBS bekommen auf Wunsch stimmt nicht ! Noch mal nach lesen oder einfach mal informieren !

  11. 33.

    Mietenexplosion = Finanzkrise 2008/2009. Think about it.

  12. 32.

    Nein, da hat sie recht. Es gibt zuviel faule Mieter, die noch nicht mal selbst eine Glühbirne austauschen wollen, dann muß der Hausmeister ran!

  13. 31.

    "Weil es das Wohnen in guten Lagen auf Kosten der Allgemeinheit ermöglicht."
    Ist doch bereits heute so. Viele wollen in die überfüllte Innenstadt und wer es sich nicht leisten kann, bekommt einen WBS. Auf wessen Kosten? Auch auf Kosten der Pendler und Träger des Sozialstaates ohne WBS? Ist das gerecht?

  14. 30.

    „Brötchenpreise nach Einkommen“ ist auch bei Mieten unsozial. Weil es das Wohnen in guten Lagen auf Kosten der Allgemeinheit ermöglicht. Außerdem werden Anstrengungen nicht belohnt und eher abgewürgt. Ein ausreichendes Belohnungssystem hingegen setzt Kräfte frei. Das „wo Wohnen“ gehört dazu.

  15. 29.

    Die Lohnkosten sind es sicher nicht. Die armen Gestalten, die auf Baustellen schuften, bekommen ihren Lohn teilweise gar nicht.

  16. 28.

    Nicht schlecht Ihre Idee, könnte zum Erfolg werden! Mußmal schauen...Danke!

  17. 26.

    Ah, faul ist man, wenn man einen Hausmeisterservice hat. Wie schlicht doch manche Denke ist.

    Faul ist man, wenn man Zeit zum Ausruhen hat, mal so richtig faul sein.

    Allerdings sind Menschen in Wohnungen mit Hausmeisterservice beruflich voll eingespannt und sehr froh, dass es diese Möglichkeit gibt.

    Niemand ist faul, es wertet andere, ohne etwas von ihnen zu wissen.

  18. 25.

    Kommt doch auf die Höhe des Einkommens an. Der Artikel liefert viel zu wenige Fakten, um sinnvoll diskutieren zu können.
    Fakt ist wohl, dass der Wohnungsbau nicht mit dem Zuzug mithalten kann, dass Wohnungen dadurch immer teurer und zu Spekulationsobjekten werden und dass es offenbar niemanden gibt, der das Problem lösen kann. Wusste man aber vorher schon.

  19. 24.

    Weil die Leute zu faul sind, das selber zu machen! Wir wischen unsere Treppe selbst, bringen den Müll zur Müllverbrennungsanlage, reinigen alles ums Mehrfamilienhaus (5 Stockw.) selber, auch die Dachrinnen und kümmern uns um die Begrünung und Keller. Auch Reparaturen machen wir selbst. Wir haben keinen Hausmeister und somit nur geringe Nebenkosten monatlich! man muß sich halt kümmern!

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