Digitalisierung - GEW kritisiert Kluft bei digitaler Ausstattung zwischen Berliner Schulen

Mi 19.06.24 | 14:19 Uhr
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Symbolbild: Schüler:innen arbeiten im Unterricht an einem Tablet. (Quelle: dpa/Stache)
Bild: dpa/Stache

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die Kluft bei der digitalen Ausstattung an Berliner Schulen. Sie stellte dazu am Mittwoch eine wissenschaftliche Studie vor, für die rund 2.400 Berliner Lehrkräfte befragt worden waren.

Forderung nach mehr Geld für schlecht ausgestattete Schulen

Die digitale Kluft zwischen den Schulen sei groß, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Der Studie zufolge wird an rund 38 Prozent der Schulen die Medienbildung vernachlässigt. Schüler hätten dort weniger Möglichkeiten zu lernen, wie sie prüfen können, ob Informationen aus dem Internet zuverlässig sind. Lehrkräfte an diesen Schulen würden wegen unzuverlässiger Technik entmutigt, im Unterricht digitale Medien einzusetzen, kritisiert die GEW.

An schlechter ausgestatteten Schulen empfinden demnach nur 16 Prozent der Lehrkräfte die digitale Infrastruktur als eine Unterstützung, an Vorreiterschulen dagegen 88 Prozent. Die Gewerkschaft fordert gerade für die schlechter ausgestatteten Schulen mehr Geld und Unterstützung. Die vorgestellte Studienergebnisse stammen von der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen. Die Erhebung mit Berliner Lehrkräften läuft seit August 2023.

Sendung: rbb24 Abendschau, 19.06.2024, 19:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Um welche Schulen geht es überhaupt?
    Grund- oder weiterführende Schulen?

  2. 13.

    "Schüler hätten dort weniger Möglichkeiten zu lernen, wie sie prüfen können, ob Informationen aus dem Internet zuverlässig sind." Dafür - die Prüfung von Informationen - braucht man vorallem ganz viel Vorwissen (mit Betonung auf Wissen) und weniger eine Medienbildung.

  3. 12.

    Nachtrag zur GEW. Gewerkschaften, so wertvoll die sind, denken systembedingt quantitativ. Viel hilft viel. Skandinavien hat gezeigt, dass das im vorliegenden Problembereich nicht funktioniert.

  4. 11.

    @Björn
    Ich kenne die Studien aus Schweden auch und gebe Ihnen vollkommen Recht. In Politik, Medien und Bildungsverwaltung ist Digitalisierung noch immer ein Zauberwort. Ausnahmsweise könnte Deutschlands chronische Rückständigkeit uns zum Vorteil gereichen, wir könnten von den Erfahrungen Skandinaviens profitieren und ein ausgewogenes teildigitalisiertes Bildungskonzept erstellen.
    Aber nein! Deutschland braucht keine fremde Hilfe. Wir sind groß. Und dass die PISA-Ergebnisse so schlecht sind, liegt an den falschen undeutschen Tests.
    In Politik und Verwaltung sitzen die, die unflexibel gebildet wurden, die können leider nicht anders.

  5. 10.

    Aus meiner Sicht kann ein schlüssiges Konzept seitens der Verwaltung (!) uns „nach vorne spülen“, wenn wir lernen die „Front“ stark zu machen: Einbindung der KI und wie verändern sich die Aufgabenstellungen bei Leistungsüberprüfungen, einschließlich die Benotung mit neuer Wichtung (Wer hat gelernt?), ist nur ein Beispiel. Digitale Lehrmittel gehören auf das Smartphone. Nur sie müssen zentral entwickelt sein und zentral eingekauft. Die Verlage sind längst soweit und träumen von Einzelaufträgen durch Lehrer und Eltern. So wird das nichts... mit der Chancenungleichheit. Immer wenn diese Arbeit macht und Geld kostet, dann hört und sieht man die „Missionare“ nicht. Auch die Administratorenstunden den Schulen nicht ausreichend zu „gönnen“ (nebenbei geht es doch auch) ist eine Zumutung. Unbezahlt. Geht was schief, sind es dann die einzelnen Lehrer die Schuld haben... wenn „Abiaufgaben abgezogen werden“?

  6. 9.

    es sind die Schulen, die entscheiden, wofür sie Geld ausgeben

  7. 8.

    "Schüler hätten dort weniger Möglichkeiten zu lernen, wie sie prüfen können, ob Informationen aus dem Internet zuverlässig sind." Mit welcher Metrik wurde das gemessen? Oder ist das nur so ein Gefühl?
    Wie wird überhaupt der Erfolg des Einsatzes digitaler Technik in Berlin und Brandenburg gemessen, anhand welcher vergleichbaren Leistungskennzahlen?

  8. 7.

    Und trotz Digitalkonzept fahren die digitalen Vorreiterländer im Norden Europas den Einsatz der digitalen Technik in den Schulen gerade drastisch wieder zurück, da es wohl keine meßbaren Erfolge in der Leistung brachte (eher sogar negativ). Warum lernen wir hier nicht von den Fehlern dieser Vorreiter und wollen alles nochmal machen (und das sogar ohne richtiges Konzept)?

  9. 5.

    Ich lese hier nichts von pädagogischen und didaktischen Konzepten für die digitale Technik. Evtl. könnte weniger digitale Technik auch mehr sein, wenn man bedenkt, daß die digitalen Vorreiter in Europa gerade stark am Zurückfahren des Technikeinsatzes in den Schulen sind. Gibt es denn eine Evaluierung des bisherigen Einsatzes der digitalen Technik in Berlin und Brandenburg? Welche meßbaren Verbesserungen in den Leistungen der Schüler hat es bisher gebracht?

  10. 4.

    Es liegt nicht am Geld allein. Es fehlt ein digitales Gesamtkonzept, welches auch Stundenzuweisungen für Administratoren nicht als Beiwerk sehen. Zu oft machen die Lehrer dies nebenbei. Es ist ein Unterschied, ob ein Digitalkonzept vorliegt oder aber die Verwaltungen sich als Geldzuteiler so verstehen, dass sie Schulkonzepte „einsammeln“ Geld freigeben, was man kaufen darf. Das geht an einem Konzept, im Sinne der Bedeutung des Wortes weit vorbei. Aus meiner Sicht ist das Digitalpaket zum scheitern verurteilt. Zuviel Stückwerk, zuwenig professionelle Vorleistung der Behörden:
    Hardware Strategie, Einkauf zentral, Adminstunden, Cloudstrategie, Sicherheitskonzept, Zentraler Einkauf der digitalen Lehrmittel usw. usf. Das nur auf die Schulen und Lehrer(Gehälter) zu verlagern reicht nicht.

  11. 3.

    Guten Tag. Bei Schulen und deren Ausstattung darf nicht Gespart werden. Es ist ein Skandal. Armes Deutschland.

  12. 2.

    Die Dreifachverwaltung von Schulträger (= Bezirk), Senatsverwaltung und Bundesrepublik (z B. Digitalpakt) hat das wieder sauber hinbekommen. Jede Schule muß für sich selbst rumwursteln.
    In anderen Bundesländer machte die Stadt (=Schulträger) nach Absprache mit den Schulleitungen eine Ausschreibung für alle Schulen, packte das Digitalpaktgeld dazu und schwupps: Alle waren zeitgleich ordentlich ausgestattet.
    Schulen würden in solchen Fragen gern auf ihre Autonomie verzichten.

  13. 1.

    Grundsatzfrage: Kann es sein, dass an Berliner Schulen Lehrkräfte täglich ganz andere Probleme haben als eine fehlende oder unzulängliche digitale Ausstattung? Die Digitaliserung ist anscheinend das Feigenblatt für alle politisch! verursachten Unzulänglichkeiten in der Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte.

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