Übernachtung und Beratung - Notunterkunft für Obdachlose in Kreuzberg jetzt ganzjährig geöffnet

Mo 03.06.24 | 14:29 Uhr
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Ein Schlafsaal für Frauen der Johanniter Notübernachtung in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg, aufgenommen am 31.10.2019. (Quelle: dpa-Bildfunk/Christoph Soeder )
Audio: rbb 88.8 | 03.06.2024 | Miriam Keuter | Bild: dpa-Bildfunk/Christoph Soeder

Die Notübernachtung der Johanniter in Berlin-Kreuzberg öffnet ab Montag ganzjährig für männliche Obdachlose mit Suchterkrankungen.

Das Projekt "Ohlauer 365" befindet sich in der Nähe des Görlitzer Parks und bietet 88 Schlafplätze, wie die Sozialverwaltung am Montag mitteilte. Die Schlafmöglichkeiten stehen von 20 Uhr bis 8 Uhr zur Verfügung, zudem gibt Plätze für Hundehalter.

Die Unterkunft liegt im ehemaligen Gebäude der Gerhard-Hauptmann-Schule in der Ohlauer Straße. Bislang war das Angebot im Rahmen der Berliner Kältehilfe nur zwischen November und April geöffnet und bot in den Sommermonaten Mahlzeiten und Duschtage an.

Auch für Obdachlose ohne Suchtprobleme

Das neue ganzjährige Angebot bietet mit der Eröffnung am Montag auch eine mehrsprachige Sozialberatung in Zusammenarbeit mit der Drogen- und Suchthilfe des Vereins Fixpunkt und regelmäßige medizinische Sprechstunden. "Das Ziel dieser Angebote ist es, den Menschen mit ihren vielseitigen Problemen sowie Sucht- und anderen Erkrankungen mögliche Wege aus ihren Lebensumständen aufzuzeigen und sie dabei aktiv zu unterstützen", erklärte die Sozialverwaltung.

Auch schutzsuchende Menschen ohne Suchtprobleme sind in der Unterkunft willkommen. Das Projekt wird von der Sozialverwaltung im Doppelhaushalt 2024/2025 mit insgesamt 2,7 Millionen Euro finanziert.

Sendung: rbb 88.8, 03.06.2024, 15:00 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Schön, ich bin selber wohnungslos seit 2020 und musste zum Glück nur einige Nächte M1 Tram durch die Stadt fahren, auf der weniger gefährlichen Strecke...Es sollte mehr von diesen Einrichtungen geben, ich bin Koch und habe durch Corona den halt verloren, aufgrund der Schließungen der Gastronomie, es kann wirklich jeden treffen, Sozialarbeit ist dann so wichtig...

  2. 8.

    "Sie betrachten offenbar...". Offenbar. Das heisst Sie unterstellen hier wiedermal eine Meinung/Haltung die Ihnen nicht passt. Die Aussage von @ Steffen ist völlig klar und in seiner Richtigkeit nicht zu bemängeln. Aber für Sie werden schon wieder Geflüchtete gegen Obdachlose ausgespielt. Warum versuchen Sie ständig Meinungen, die Ihnen nicht passen zu diskreditieren, die Menschen mit Unterstellungen zu überziehen? Nicht schön, Gerd.

  3. 6.

    Hat aber Recht, auch wenn er sich absolut blöd ausgedrückt hat. Obdachlose brauchen nun mal nicht nur Nachts eine Unterkunft. Bei Geflüchteten wird das komplett anders gehandhabt. Bei Odachlosigkeit ist es ja nicht nur der Suff Schuld ,da muß erst mal eine Therapie gemacht werden. Sondern hat verschiedene Gründe. Gibt auch Menschen, die arbeiten und auf der Strasse leben müssen. Geflüchtete haben,wenn Sie hier sind fast immer ganztägig ein Dach über dem Kopf und da wird nicht geguckt ob Sie nicht gerechter verteilt werden können.

  4. 5.

    Sie betrachten Obdachlose und Geflüchtete offenbar als "Masse", die man unter Weglassen von Objektivität gegeneinander ausspielen kann, um undifferenzierte 'Diskussionen' anzuheizen. Nicht schön, Steffen.

  5. 4.

    2020 zählte Berlin offiziell ca. 22.000 Obdachlose in der Stadt. Dem gegenüber stehen sehr wenige Plätze zur Verfügung. Andere bekommen sofort eine Unterkunft

  6. 3.

    Können sie keine Frage erkennen und müssen persönlich werden?
    So geht man wohl heute miteinander um ... also vielen Dank für ihren Hinweis!

  7. 2.

    Wenn Sie sich in der Materie, zu der Sie hier kommentieren, aber offensichtlich keine Ahnung von haben ,ein wenig auskennen würden, wüssten Sie, dass dieser Satz absolut gerechtfertigt ist. Mal informieren, bevor man sich äußert.

  8. 1.

    Sehr gut! Endlich wird ganzjährig etwas für Obdachlose getan.
    Etwas irritierend finde ich jedoch den Satz: "Auch schutzsuchende Menschen ohne Suchtprobleme sind in der Unterkunft willkommen"
    Dürften bisher Obdachlose OHNE Suchtprobleme nicht in solche Einrichtungen?
    Wäre ein Unding, wenn selbst bei Obdachlosen unterschieden wird ...

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