Bundesanwaltschaft - Mutmaßliche Kriegsverbrecher aus Syrien in Berlin festgenommen

Mi 03.07.24 | 10:28 Uhr
Symbolbild:Polizeiwagen im Einsatz.(Quelle:imago images/G.Schiefer)
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Audio: rbb24 Inforadio | 03.07.2024 | Katharina Trümper | Bild: imago images/G.Schiefe

Fünf Männer sind nach Haftbefehlen des Bundesgerichtshofs festgenommen worden - drei von ihnen in Berlin. Sie sollen mitgeholfen haben, die Proteste in Syrien gegen das Regime gewaltsam niederzuschlagen.

Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwoch fünf mutmaßliche Kriegsverbrecher aus Syrien festnehmen lassen. Drei Männer wurden in Berlin festgesetzt, wie die Behörde mitteilte, zwei weitere in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) sowie bei Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern).

Gegen sie lagen Haftbefehle des Bundesgerichtshofs vor wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Es handelt sich um vier mutmaßliche Mitglieder einer syrischen Miliz sowie einen mutmaßlichen Mitarbeiter des syrischen Geheimdienstes.

Vorwurf der Tötung und Folter

Die Beschuldigten sollen zwischen 2012 und 2014 daran beteiligt gewesen sein, Proteste in Syrien gegen das Regime gewaltsam niederzuschlagen. Ihnen wird die Tötung und versuchte Tötung von Zivilisten vorgeworfen sowie vier von ihnen Folter. "Konkret legen wir den Personen zu Last, etwa auf friedliche Demonstranten in Al-Jamouk geschossen zu haben, sie auch getötet zu haben, oder etwa an Checkpoints, massive Körperverletzungen bis hin zu Folterungen zu Lasten von Zivilisten begangen zu haben", sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Mittwochnachmittag. Einer der Beschuldigten soll in Damaskus Personen festgenommen haben, die dann schließlich vom syrischen Geheimdienst erschossen worden seien.

Mit den Ermittlungen sind das Landeskriminalamt Berlin und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz beauftragt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.07.24, 11:00 Uhr

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