Statistik - Die meisten Waldbrände gab es 2023 in Brandenburg

Fr 05.07.24 | 16:07 Uhr
  10
Archivbild: Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpfen in einem Waldstück nahe Jüterbog das Feuer. (Quelle: dpa/Schulz)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.07.2024 | Sebastian Meerheim | Bild: dpa/Schulz

Im vergangenen Jahr wurden in Brandenburg 251 Waldbrände gezählt. Dabei wurden rund 765 Hektar Waldfläche zerstört. Das hat das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) in Bonn am Freitag mitgeteilt. Damit ist Brandenburg Spitzenreiter im Bundesvergleich. In der Region gibt es vor allem leicht brennbare Kiefernwäler und sandige Böden.

Dennoch war die Saison 2023 laut BZL noch eher glimpflich. Im Jahr 2022 waren es 523 Brände und 1.426 Hektar betroffen.

Bundesweit über 1.200 Hektar vernichtet

Die zweitgrößte Fläche verbrannte 2023 in Mecklenburg-Vorpommern mit 192 Hektar bei 57 Bränden, gefolgt von Sachsen mit 114 Bränden und einer verbrannten Fläche von 137 Hektar.

Insgesamt wurde in Deutschland eine Fläche von rund 1.240 Hektar - umgerechnet etwa 1.771 Fußballfelder - vernichtet. 2022 lagen die Zahlen mit 2.397 Bränden und 3.058 Hektar zerstörter Waldfläche höher.

Im vergangenen Jahr habe die Anzahl der Brände zwar knapp unter dem langjährigen Mittelwert von 1.157 gelegen, die verbrannte Waldfläche habe jedoch rund 44 Prozent über dem Durchschnittswert von 859 Hektar gelegen. Die meisten Waldbrände ereigneten sich in den Monaten Mai bis Juli, hier wurden 85 Prozent der Ereignisse gezählt. Im Mai sei dabei mehr als die Hälfte der Schadensfläche entstanden.

Brandursache meist nicht geklärt

Die genaue Brandursache blieb laut BZL häufig unbekannt. Rund 77 Prozent der Waldfläche verbrannte demnach aus ungeklärten Ursachen, bei 14 Prozent wurde Fahrlässigkeit angegeben. Mehr als die Hälfte der durch Fahrlässigkeit entstandenen Brände sei auf die Allgemeinheit wie etwa Camper, Besucher im Wald oder Kinder zurückzuführen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.07.2024, 16:00 Uhr

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    @Björn, gehen sie mal davon aus, dass jeder Waldbrand untersucht wird, aber in den überwiegenden Fällen die Beweismittel natürlich mit verbrennen.
    Aber sie können ganz sicher die meteorologischen Ereignisse mit den Waldbränden korrelieren und im worst case Kausalität propagieren.
    Aber selbst dann muss der überwiegende Teil menschlicher Natur sein, bei denen man die Raucherkippe und die Glutnester ohne nennenswerten Fehler mariorisieren kann.
    So, wie wollen sie ohne zig-Millionen-Budgets in Überwachungen stecken zu müssen, zukünftig dafür sorgen, dass Menschen ihre Verhaltensweisen ändern und sie müssten dabei eben auch die unbelehrbare Minderheit erreichen, also im Prinzip alle Menschen?!

  2. 9.

    "Brandursache meist nicht geklärt" Frage dazu: Ab welcher Brandgröße wird denn überhaupt auführlich eine Ermittlung gestartet nach der Ursache?
    Wenn die Quelle verlinkt wäre, könnte man sich das dort vielleicht auch selber erschließen, ob es eine solche Mindestflächengröße oder Mindesschadensgröße gibt.

  3. 8.

    "Im Mai sei dabei mehr als die Hälfte der Schadensfläche entstanden." Solang die Ursachen nicht definitiv aufgeklärt werden können, ist das nur eine statistische Spielerei mit Zahlen ohne die Möglichkeit daraus Folgerungen ableiten zu können.

  4. 7.

    "Rund 77 Prozent der Waldfläche verbrannte demnach aus ungeklärten Ursachen," Wenn gut 3/4 ungeklärt ist, kann man sich jede weitere Aussage dazu oder gar Schlüsse daraus statistisch schenken.

  5. 6.

    So verheerend die Auswirkungen vor Ort teilweise sind, ist damit Brandenburg (und auch Deutschland insgesamt) weiterhin kein Waldbrandland im Vergleich zu den typischen Waldbrandländern in Südeuropa oder z.Bsp. Kalifornien.

  6. 5.

    "Die zweitgrößte Fläche verbrannte 2023 in ..." Diese Vergleiche bringen nicht viel, wenn nicht dazu als Vergleichsbasis die vorhandene Wald-/Forstfläche in dem Bundesland angegeben wird. Die Flächengrößen sind auch dadurch verzerrt, da in munitionsbelasteten Gebieten oft nicht gelöscht wird und "nur" die Ausbreitung verhindert wird - dadurch ergeben sich automatisch große verbrannte Flächen, die zwischen den Bundesländern nicht mehr sinnvoll vergleichbar sind, da in kaum einem anderen Land so viele munitionsbelastete Flächen sind, die nicht direkt gelöscht werden (können).

  7. 4.

    "44 Prozent über dem Durchschnittswert von 859 Hektar gelegen." Da es durch die vielen ehemaligen Übungsplätze in BRB immer wieder zu einzelnen Großbränden kommt, welche dann gar nicht gelöscht sondern nur eingedämmt werden in der Ausbreitung, ist das arithmetische Mittel wenig aussagekräftig, statistisch besser und robuster in der Aussage wäre in dem Falle der Median.

  8. 3.

    "Dabei wurden rund 765 Hektar Waldfläche zerstört. ... Damit ist Brandenburg Spitzenreiter im Bundesvergleich." Absolut gesehen oder relativ zur Größe der vorhandenen Wald und Forstflächen? Interessant wäre dazu die Größenverteilung der Brände. Ich kann mich im letzten Jahr ein einen besonders großen Brand auf einem ehemaligen Militärgelände erinnern, der sicher den Wert für die Flächensumme stark nach oben getrieben hat. Was ist denn der Median der Brandflächen in BRB und im Vergleichder Länder?
    Warum gibt es wieder keine(n) Link(s) zu der(den) benutzten Informationsquelle(n)? Dann könnte man sich viele Fragen dazu sicher selbst beantworten.

  9. 2.

    So schwierig ist es eigentlich nicht, da als natürliche „Brandstifter“ nur Gewitter in Frage kommen, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit aus vielschichtigen Gründen sehr gering, dass bei jedem Blitz auch gleich ein Brand entsteht.
    Ergo muß die überwältigende Ursache direkte oder indirekte Einwirkungen des Menschen sein, denn Tiere bedienen sich bekanntermaßen ihrer Muskelkraft und keiner selbsterzeugten Energiequellen.
    An erster Stelle dürften natürlich die umherfliegenden Kippen stehen, gefolgt von schwelenden Glutnestern als Überreste des „Frei-Campens“ in jeder Form.

  10. 1.

    Wenigstens Eines davon hätte deutlich geringer ausfallen können wenn das Zuständigkeitspingpong und Pfennigsfuchserei bei den zuständigen Stellen unterblieben wäre.

Nächster Artikel