Abschluss für Berlin und Brandenburg - Mehr Lohn in drei Stufen - Tarifstreit im Einzelhandel ist beendet

Do 04.07.24 | 08:28 Uhr
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Archivbild:Schokoladenmünzen sind am 10.11.2023 bei einer Kundgebung von ver.di zum Streik im Einzelhandel am Wittenbergplatz in den Händen einer als Grinch verkleideten Teilnehmerin zu sehen.(Quelle:picture alliance/dpa/C.Soeder)
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Audio: rbb24 Inforadio | 04.07.2024 | Tim Korge | Bild: picture alliance/dpa/C.Soeder

Nach monatelangem zähen Ringen und nach zahlreichen Streiks haben Arbeitgeber und Gewerkschafter für den Einzelhandel in der Region eine Einigung erzielt. Die 150.000 Beschäftigten erhalten mehr Lohn - und einen Inflationsausgleich.

Im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg haben sich die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi auf einen Tarifvertrag geeinigt. Wie der Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB) nach der vierten Verhandlungsrunde am Donnerstagmorgen mitteilte, werden die Löhne und Gehälter in mehreren Schritten erhöht.

Demnach steigen sie im ersten Jahr um 5,3 Prozent, im zweiten Jahr erfolgt eine Erhöhung um weitere 4,7 Prozent. Im dritten Tarifjahr werde zunächst um einen Festbetrag von 40 Euro erhöht und anschließend um weitere 1,8 Prozent angehoben, hieß es. Die Beschäftigten erhalten laut HBB zusätzlich eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 1.000 Euro. Der Tarifvertrag hat demnach eine Laufzeit bis Mitte 2026.

Vorbild war der Hamburger Abschluss

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands, Nils Busch-Petersen, sagte, der Abschluss gehe an die Belastungsgrenze der Unternehmen. Gleichzeitig biete die lange Laufzeit des Tarifvertrages den Verbandsmitgliedern aber Planungssicherheit.

Der Abschluss für Berlin und Brandenburg entspricht jenem, der zuvor in Hamburg erzielt worden war und als Vorlage für andere Bundesländer galt. Auch hier steigen die Löhne in drei Stufen, genauso wie nun auch in Berlin und Brandenburg. In mehreren Bundesländern hatte es in den Wochen zuvor Abschlüsse in dem seit mehr als einem Jahr schwelenden Tarifstreit gegeben.

Am vergangenen Freitag waren die Gespräche zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft für Berlin und Brandenburg wieder aufgenommen worden. Abends wurde dann verkündet, dass sie am 3. Juli fortgesetzt werden, nun also kam es zu dem Abschluss. Von ihm profitieren 150.000 Beschäftigte in der Region. Viele von ihnen hatten in den zurückliegenden Monaten immer wieder gestreikt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.07.2024, 9 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    gilt dann aber für alle Bereiche - der Steuerzahler zahlt immer drauf

  2. 16.

    ihr habt es noch immer nicht verstanden ! Wenn die Staatsbediensteten 3.ooo,-€ erhalten sollen, so muss dafür der Bürger so viel Geld verdienen um durch die Steuereinnahmen/ Lohnsteuer diese Steuerausgaben zu finanzieren

  3. 15.

    Dafür haben die Kollegen im ÖD aber keine Tariferhöhung erhalten, sondern der Inflationsausgleich wurde einfach gesplittet. Mogelpackung, weil das z.B. nicht beider Rente berechnet wird.

  4. 14.

    Arbeite bei rewe in Prenzlauer Berg, unsere Filialen machen es leider seit Jahren so, dass nur noch Planzeiten bezahlt werden, Stechzeiten keine Rolle mehr spielen und damit zahlreiche Stunden einfach gar nicht mehr bezahlt werden.
    Der Betriebsrat sagt offen: Klage ist möglich und rechtens, es wird dann allerdings gekündigt und bei Kündigungsschutzklage nicht wieder eingestellt, sondern ein Vergleich geschlossen.

    Damit bringt uns das Ganze selbst im Tarifgebiet gar nichts mehr…

  5. 12.

    mit meinen Worten wollte ich Ihnen mitteilen, dass ihr erster Kommentar nicht ganz korrekt ist. Dass Banken und das Gastrogewerbe unterschiedliche Gewerbe sind (sagt ja schon der Name) ist mir bekannt. Mitteilen wollte ich lediglich, dass sofern Betriebe nicht eine Gewerkschaft haben u.a. auch selbst entscheiden ob Sie die max. steuerfreien 3000,00 € an die AN auszahlen. Ihr Kommentar besagte: Staatsbedienstete erhalten 3000,00 die anderen 1000,00 € und das ist nicht korrekt. Mir sind viele bekannt, welche in unterschiedlichen Branchen arbeiten, die auch die vollen 3000,00 € erhalten. Ihnen noch einen schönen Tag.

  6. 11.

    Wieviele Einzelhandelsunternehmen zahlen nach Tarif. Mindestlohn, befristete Verträge, oft Teilzeit sind die Regel. Damit läuft dieser Abschluss ins Leere, da viele davon nicht profitieren werden.

  7. 10.

    sie sollten sich ihr Überlegung auf der Zunge vergehen lassen Banken sind keine Gastro, das Gastronomie Gewerbe hat mit sich selbst zu Kämpfen, so wie das Gesamte Handwerke die haben nicht mal eins zwei die Einnahmen die Inflation - Ausgleichzahlungen zu leisten. Am Ende ist/sind die Eltern( Alleinerziehende / die höhere Zuzahlungen aus Bürgergeld unter anderen) die müssen nämlich demnächst höhere Kita Beiträge aufbringen, so dass die weniger in der Haushaltskasse haben der Nächste Streik ist also vorprogrammiert.
    Tolle Wirtschaft wo steckt eigentlich der Sinn in der Sache?

  8. 9.

    Doch ist das richtig, denn es geht hier um den Einzelhandelstarifvertrag für Berlin-Brandenburg.
    Alle anderen Abschlüsse in den Ländern wurden mit festem Datum für die 1000 Euro beschrieben.
    Hier fehlt diese Angabe.
    Dein Kommentar bezieht sich auf das gesamte Gesetz das für alle gilt und jeder anwenden kann.
    Leider wurde das im Einzelhandel so gut wie gar nicht angewandt, wozu auch.

  9. 8.

    naja so ganz richtig ist das nicht.
    Jeder AG egal ob Handwerk oder wie jetzt hier, hat die Möglichkeit bis zum 31.12.2024 einen einmaligen Inflationsausgleich bis max. 3000,00 € netto/brutto an die AN auszuzahlen. Es gibt viele Unternehmen, wie z.B. Bank o.ä. welche diesen Ausgleich schon kpl. ausgezahlt haben, gilt auch für Gastro usw.
    Natürlich, sofern nicht tariflich vereinbart, kann es sein, dass viele diesen Ausgleich auch nicht erhalten.

  10. 7.

    Wo steht nun wann die Inflationsausgleichsprämie gezahlt wird? Nirgends gibt es da ein Datum! Dieses Jahr ist ja noch lang.

  11. 6.

    Die Entgelttabellen der Tarifverträge kannst du durch googlen ganz einfach einsehen.

  12. 5.

    Weil 3000 € für Staatsdiener vom Steuerzahler kommen. Dieses Geld lässt sich leichter verteilen, weil derselbige sich nicht wehren kann, wohin das Geld geht.

  13. 4.

    Wieso erhalten die Beschäftigten nur 1000;00€ Inflationsausgleich und Staatsbedienstete 3000€?

  14. 3.

    Und für das magere Ergebnis ein Jahr Tarifstreit, ich könnte gerade...nicht mal die Coronaprämie wurde damals bei allen gezahlt.

  15. 2.

    das ist doch egal, Hauptsache es wandert etwas in den Geldbeutel - ich gönne jeden Cent einer kleinen Verkäuferin und deren Kollegen

  16. 1.

    Leider wird nie mitgeteilt, wieviel die Menschen jetzt verdienen.

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