Pride Parade in Berlin - Hunderte gehen für Rechte von Menschen mit Behinderung auf die Straße

Sa 13.07.24 | 20:01 Uhr
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Pride Parade zieht am 13.07.2024 durch Berlin (Bild: dpa-news/Annette Riedl)
Video: rbb24 Abendschau | 13.07.2024 | Bild: dpa-news/Annette Riedl

Unter dem Motto "behindert, verrückt, solidarisch feiern" haben in Berlin mehrere Hundert Menschen für die Rechte von Menschen mit Behinderung protestiert. "Deutschland muss mehr für unsere Menschenrechte machen", hieß es in der Ankündigung zur sogenannte Pride Parade, die nach Angaben der Veranstalter zum elften Mal stattfand. Die bunte Demonstration zog am Nachmittag von der Hasenheide Richtung Kottbusser Tor.

Unter anderem fordern die Veranstalter, dass Menschen mit Behinderung mit allen anderen zur Schule gehen, eine Ausbildung machen und arbeiten gehen sollen. "In bezahlter und in ehrenamtlicher Arbeit und nicht nur in Werkstätten", hieß es in der Ankündigung. Zu den weiteren Forderungen gehören gesellschaftliche Teilhabe sowie Schutz vor Gewalt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 13.07.2024, 19:30 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Woher wollen Sie bitte wissen wer ich bin und was ich habe? Ziemlich anmaßend über Leute zu urteilen die sie nicht kennen. Ich war unter anderem mit behinderten Kindern unterwegs als Kind mit denen hätte ich weder spielen noch malen können. Ganz zu schweigen davon, dass Sie nicht mit Ihrem Rollstuhl in die normale Schule gekommen wären.Alleine schon, weil diese nicht barrierefrei sind.

  2. 22.

    Faire Löhne zu erkämpfen ist eine nicht aufzuhörende Daueraufgabe.... Von Denjenigen, die diese Löhne wollen, oder dessen Vertreter. Diese Arbeit kann nicht von einem „Zuteiler“ übernommen werden. Schon gar nicht von der Politik. Zum Glück ist das so in einer freien Welt.

  3. 21.

    Faire Löhne zu erkämpfen ist eine nicht aufzuhörende Daueraufgabe.... Von Denjenigen, die diese Löhne wollen, oder dessen Vertreter. Diese Arbeit kann nicht von einem „Zuteiler“ übernommen werden. Schon gar nicht von der Politik. Zum Glück ist das so in einer freien Welt.

  4. 20.

    Sie haben jetzt keinen Vorschlag des fast gerechten Rentenpunktesystems gemacht. Behinderte dürfen sehr wohl so teilhaben, dass ihre (Bildungs)Anstrengungen gewürdigt werden. Allerdings muss es diese Anstrengungen auch tatsächlich geben.

    Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Es gibt keinen Geldtopf der ungerecht(er) zugeteilt wird, von Zuteilern. Es gibt Rentenpunkte aus gutem, genau diesem Grund. Leistungspunkte klingt auch gut. Diese sind nicht wegzunehmen und anderen zuzuteilen.

  5. 19.

    Sie haben jetzt keinen Vorschlag des fast gerechten Rentenpunktesystems gemacht. Behinderte dürfen sehr wohl so teilhaben, dass ihre (Bildungs)Anstrengungen gewürdigt werden. Allerdings muss es diese Anstrengungen auch tatsächlich geben.

    Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Es gibt keinen Geldtopf der ungerecht(er) zugeteilt wird, von Zuteilern. Es gibt Rentenpunkte aus gutem, genau diesem Grund. Leistungspunkte klingt auch gut. Diese sind nicht wegzunehmen und anderen zuzuteilen.

  6. 18.

    Gäbe es faire Löhne, könnten Sie Recht haben, aber 4,6 Millionen Menschen arbeiten für 12 Euro, denken Sie tatsächlich, dass ungerechte Löhne zu einer fairen Rente führen? Das klingt immer so schön, dennoch kann man das Pferd nicht von hinten aufzäumen, denn fair wäre es, nach 45 Arbeitsjahren seine Miete zahlen zu können.

    45 Arbeitsjahre= besonders langjährig versichert

    Das sagt doch schon alles. Fair ist auch das nicht, weil wenige Menschen 45 Jahre für 12 Euro knüppeln können. Da ist die Altersarmut auf Grundsicherungsniveau nicht als fair zu betrachten.

  7. 16.

    Tanja, ein jedes Kind hat das Recht auf Gleichstellung und Integration, nicht Sie und nicht ich haben darüber zu entscheiden. Ein behindertes Kind stört nicht, es ist nur anders als andere und verdient dadurch Aufmerksamkeit und Respekt, niemand schafft es, lebenslang Bürgergeld zu empfangen, auch so eine Stigmatisierung, ein Mensch mit Behinderung ist ein Mensch mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, ein Mensch, wie jeder andere auch. Kennen Sie Kinder mit Syringomyelie, hat zwar Probleme mit der Reizleitung des ZNS, kann aber geistig den anderen weit voraus sein.
    Habe die Stigmatisierung dieses Kindes mitbekommen, sie wurde nicht ernst genommen, als Simulantin abgestempelt, wie so oft. Das ist so bequem, aber ein Lehrer stand hinter dem Mädchen und glaubte an das Kind und dessen Begabung und sie studiert heute, ohne den Lehrer und sein Engagement hätte sie vielleicht aufgegeben.

  8. 15.

    Wenn es einmal umgedreht würde: Kein einziger Mensch, gleich auch wer, ist, was alle Bereiche durch alle Sektoren angeht, unbehindert. Insofern geht es immer nur darum, Menschen für spezifische Bereiche passbar zu machen oder eben nicht.

    Es ist die vollkommene Überschätzung von sich selbst, es ist das Auseinanderfallen zwischen dem Selbstbild und der Fremdeinschätzung durch andere, was das eigentliche Handicap DER GESELLSCHAFT darstellt. In diesem Kontext können Menschen mit amtlich attestierten Behinderungen nur die "Verlierer" und faktisch Ausgesonderten sein. Immer noch.

    Solange sich an diesem Weltbild vermeintlicher Perfektion, welche sich als Illusion erweist, nichts ändert, wird es Hunderttausender Demonstrationen brauchen, um tatsächlich und nachhaltig etwas zu verändern. Was das verenglischte, reeingedeutsche Wort des "Stolzes" soll, weiß ich allerdings ehrlich gesagt nicht. ;-

  9. 14.

    Wenn er sich bereichern würde, können sie sich wehren. Wenn sie das nicht machen, selber schuld. Oder es stimmt schlicht nicht. Es gibt da durchaus Mittel und Wege.

  10. 13.

    Sehr wichtiges Thema, und anhand der Betroffenenzahlen hier leider stark unterrepräsentiert.

  11. 12.

    Ich stimme Ihnen zu ……das System muss komplett umgekrempelt werden, viele Behinderte werden ausgenutzt und haben keine Lobby.
    Den Behinderten in der Gegenwart geht es nicht viel besser, trotz 250 Gehalt für die Arbeit in der Werkstätte. Das Leben ist zu teuer geworden, auch für Behinderte. Sie werden weiter ausgenützt auf Kosten ihrer Lebensqualität, nur mit dem Unterschied das der Betreuer früher eisern das Versorgungsamt war und die Freiheit der Demokratie für Behinderte heute noch oft ein Fremdwort ist. Ein Behinderter mit 14 Jahren früher, musste zum Bsp. 8 Stunden, 5 x in der Woche in der Lehre (für Kunden außerhalb) arbeiten. 11 DM bekam der Behinderte Taschengeld im Monat zur freien Verfügung von einer staatlichen Behindertenwerkstätte. Da wurden Pfennige für die Rente einbezahlt vom Staat. Ja, es ist einiges besser geworden für Behinderte, aber gleichberechtigt den Nichtbehinderten gegenüber nicht.

  12. 11.

    Ja. Richtig, wichtig, mehr davon. Integration ist ein zivilisatorischer Akt. Peinlich, wo Deutschland da steht.

  13. 10.

    Wieviele Rentenpunkte kann man mit 250€ Gehalt im Monat denn ansammeln? So viel verdient meine Nachbarin in einer Behindertenwerkstatt nämlich bei 6 Stunden Arbeitszeit pro Tag!
    Ist man erstmal in diesem „System“ der Werkstätten drin kommt man kaum noch raus, dazu noch die Betreuer die sich oft selbst am Geld ihrer „Schützlinge“ bedienen (auch bei meiner Nachbarin der Fall) und vollkommen intransparent die Finanzen verwalten……..das System muss komplett umgekrempelt werden denn momentan werden viele Behinderte nur ausgenutzt und haben keine Lobby.

  14. 9.

    Ich hooffe, Sie sehen an Ihren Beispielen selbst, wie ungerecht die alten Systeme sind und wie sehr sie dazu führen, dass Bürger gegen Bürger wettern (Faulenzer, Schmarotzer, selbst schuld usw.).
    Eine große Reform ist notwendig, echter Bürokratieabbau: BGE!
    Dann gibt es auch wieder mehr Neugeborene, mehr Freundlichkeit, Entspannung, Freude an der Arbeit!

  15. 8.

    Das Rentensystem ist an sich ungerecht und wird in Kürze zusammenbrechen.
    Es wurde von einer Männergesellschaft für eine Männergesellschaft gemacht und ist aus dem vorletzten Jahrhundert, als es noch eine Errungenschaft war, überhaupt auch dann versorgt zu sein, wenn man gerade nicht den Hammer schwingt.
    BGE!

  16. 7.

    Schönes Bsp., dass in Potsdam bis Oktober nicht EIN Termin beim "Bürgeramt" buchbar ist. Bürger in diesem Land scheinen eine Randnotiz geworden zu sein. Besonders die gehandicappten.

  17. 6.

    Bei: „dann leben viele Ältere ohne Anerkennung ihrer Leistung“,
    dabei dachte ich an eine andere humane Richtung. Jeder weiß, eine Rente wird nach Rentenpunkte ausgezahlt. Bei der Erwerbsminderungsrente wurde sie mal für Ältere mit ein paar Jahren aufgebessert. Die Leistung die speziell Schwergehbehinderte in ihrer Arbeitszeit geleistet haben (30 Jahre)mit allen körperlichen Höhen und Tiefen wird von der Politik so bewertet: Die Parole „Leistung muss belohnt werden“, die wird mit Bürgergeld bezahlt wo manche Leute nicht arbeiten wollen, auch wenn sie es könnten. Wo sieht man die Gerechtigkeit für ältere Behinderte denen nichts bei langem Krankschreiben gesetzlich in die Rentenkasse bezahlt wurde? Dafür konnten sie selbst nichts. Mancher Faulenzer beim Bürgergeld wird belohnt? Ich hoffe, Sie verstehen mich jetzt!
    Wobei ich anmerken möchte, es geht nicht um mich selbst. Das Wissen darüber lehrt mir ein Senioren- Behinderter aus meiner Verwandtschaft.

  18. 5.

    Ist aber abhängig vom Gehalt. Wer wenig verdient, bekommt auch wenig Rente. Darüber wieviel Rente man bei welchen Gehältern bekommt, könnte man auch mal berichten und wie man am besten diese Rentenlücke füllt .

  19. 4.

    „dann leben viele Ältere ohne Anerkennung ihrer Leistung“
    Doch, es gibt die Anerkennung. Es gibt ein anerkanntes gerechtes Maß dafür: Es heißt Rentenpunkte. Diese berücksichtigen äußerst gerecht die höhe und Dauer des Geleisteten.

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