Interview | 2. Staffel Podcast "Springerstiefel" - "Die waren nie wirklich weg"

Sa 10.08.24 | 08:08 Uhr
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Springerstiefel: Don Pablo Mulemba und Hendrik Bolz (Quelle: Moise Youmba)
Audio: Radioeins | 06.08.2024 | Interview mit Don Pablo Mulemba | Bild: Moise Youmba

Partyhits mit Nazi-Sprüchen, rechtsextreme Parolen: Für die zweite Staffel "Springerstiefel" sind die Podcaster Hendrik Bolz und Don Pablo Mulemba auf Spurensuche in Ostdeutschland gegangen. Immer öfter sagen die Menschen dort: Die 90er sind zurück.

rbb: Herr Mulemba, die 90er sind zurück, so lautet der Untertitel der zweiten Staffel "Springerstiefel". Woran machen Sie das fest? Welche Geschichten haben Sie gehört, dass Sie sich an diese Nachwendezeiten im Osten erinnert haben?

Don Pablo Mulemba: Wir haben die Medienberichterstattung der letzten Monate beobachtet. Es gab vermehrt rechtsextreme Übergriffe, Gewaltdelikte. In Grevesmühlen wurde zum Beispiel eine schwarze Familie angegriffen oder dieses Video mit diesen unsäglichen Gesängen auf Sylt. Tatsächlich waren diese Gesänge nicht zum ersten Mal vorgekommen, sondern auf zahlreichen Dorffesten - auch in Ostdeutschland.

Und das ist auch tatsächlich das, was uns von vielen unserer Hörer der ersten Staffel gespiegelt wurde: Sie beobachten auch heute wieder, dass es für Jugendliche cool sei, einen Hitlergruß auf offener Straße zu zeigen und 'Ausländer raus' zu brüllen.

Sie konzentrieren sich auch in dieser Staffel wieder auf den Osten. Warum?

Wir haben uns auf den Osten bezogen, weil sowohl Hendrik [Anm. d. Redaktion: Hendrik Bolz, Host des Podcasts "Springerstiefel"] als auch ich im Osten verwurzelt sind. Hendrik kommt aus Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern, ich aus Eberswalde in Brandenburg. Uns liegt diese Region einfach besonders im Herzen. Es war uns wichtig, eine ostdeutsche Erzählung zu finden, wo zwei Ostdeutsche über den Osten sprechen, mit den Menschen vor Ort. Das ist ja auch oftmals eine Sache, die von vielen Menschen aus dem Osten kritisiert wird, dass tendenziell eher über den Osten gesprochen wird. Wir dachten uns, okay, wir müssen darüber sprechen, weil es wichtig ist. Man kann diese Region nicht den Rechten und Menschenfeinden überlassen.

Die Neonazis aus den 90ern konnten irgendwann das Neonazi-Sein von sich wenden, ihre Springerstiefel an den Nagel hängen und das war es dann. Die Aufklärungsarbeit wurde den Betroffenen überlassen.

Don Pablo Mulemba

Es gibt auch Menschen zum Beispiel in Zittau, die den Rechten die Straßen nicht überlassen wollen, aber die regelrecht Angst haben, auf die Straße zu gehen. Wie ist die vielbeschworene Zivilgesellschaft da aufgestellt?

Es wäre nicht fair gegenüber den Menschen, die sich im Osten gegen Rechts engagieren. Denn es gibt einige davon. Das Problem ist nur, dass die öffentliche Aufmerksamkeit oftmals nur auf den Osten gerichtet wird, wenn es solche Übergriffe gibt, wenn solche Horrorschlagzeilen auftauchen. Danach ist diese Aufmerksamkeit meist weg.

Ich glaube, ganz viele Menschen, die sich im Osten gegen Rechts engagieren, fühlen sich oftmals auch alleine gelassen. Denn es gibt dort viele mutige, tapfere Menschen, die sich tagtäglich gegen Rechts engagieren. Wenn man den Menschen mehr zuhört und auch Unterstützung anbieten würde, dann könnte man dem Problem ordentlich entgegentreten.

Podcast

Sie selbst äußern im Podcast etwas Unbehagen mit dem Untertitel, die 90er sind zurück. Das suggeriert, dass es in den Nullerjahren besser geworden sei. War es das nicht?

Ich bin 1995 geboren. In der ersten Staffel gehen wir in die 90er und in die Nachwendezeit. Ich habe zum ersten Mal mit meinen Eltern gesprochen, wie es ihnen erging. Es gab eine ausufernde Straßengewalt von Rechts und nachdem das Morden im Osten aufgehört hat, hieß es noch lange nicht, dass es den Menschen vor Ort besser ging.

Nur weil man nicht mehr Angst vor Mord und Totschlag haben muss, heißt das noch lange nicht, dass man nicht mehr im Supermarkt bespuckt wird oder dass es irgendwelche Kommentare gibt, dass man auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt benachteiligt wird.

All diese Sachen spielten für viele Menschen noch lange Zeit eine große Rolle und das haben wir auch in der zweiten Staffel herausgefunden.

Liegt vielleicht darin auch das Versagen, dass es nach den gewalttätigen 90ern eben kaum Aufarbeitung gab, dass die Täterinnen und Täter sich einfach unbehelligt in ein bürgerliches Leben zurückgezogen haben und das Ganze weiter vor sich hin gesimmert hat?

Ja, das kann man so sagen, weil das war auch unsere große Erkenntnis aus der ersten Staffel.

Die Neonazis aus den 90ern konnten irgendwann das Neonazi-Sein von sich wenden, ihre Springerstiefel an den Nagel hängen und das war es dann. Die Aufklärungsarbeit wurde den Betroffenen überlassen.

Ich weiß, dass viele von diesen Neonazis an Pegida-Demos teilnehmen oder sich in rechten Netzwerken engagieren. Die waren nie wirklich weg.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview mit Don Pablo Mulemba führte Frauke Oppenberg, Radioeins. Der Text ist eine redigierte Fassung. Das Gespräch ist oben im Audio-Player abrufbar.

Sendung: Radioeins, 06.08.2024, 16:10 Uhr

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107 Kommentare

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  1. 107.

    Na das ist ja wohl ein Widerspruch in sich. Sie geben zumindest zu, dass EINE Wahrheit, basierend auf wissenschaftlichen (OBJEKTIVEN) Fakten existiert, sprechen aber selbigen Ding im gleichen Atemzug die Objektivität ab und retten sich über die subjektive Beliebigkeit wieder in die individuelle Wahrheit, die Beliebigkeit.
    Nur auf dieser Metaebene kann jeder alles behaupten und jeder hätte Recht. Also ganz ehrlich, meine Vorstellung vom inneren Wesen ist immer noch die Erkennbarkeit der objektiven, also auch ohne unsere Existenz, bestehenden Dinge und damit Wahrheiten. Allerdings muss man dann, wenn man sie identifiziert hat, auch zu diesen stehen und sie verteidigen, dass ist meist das Schwierige und Unangenehme an Wahrheiten.

  2. 106.

    Sie allerdings werten aber ganz schön viel, wenn es um Opfer des Rechtsextremismus geht. Kann es sein, dass Sie auf dem rechten Auge blind sind und für Sie diese beiden Ostdeutschen, mit der Wahrheit nicht in Ihre Blase passen? Aber das ist Ihr persönliches Problem und hat mit der Realität nichts gemein. Wer Rechtsextremismus relativiert ist genau wss und wer?

  3. 105.

    Sie allerdings werten aber ganz schön viel, wenn es um Opfer des Rechtsextremismus geht. Kann es sein, dass Sie auf dem rechten Auge blind sind und für Sie diese beiden Ostdeutschen, mit der Wahrheit nicht in Ihre Blase passen? Aber das ist Ihr persönliches Problem und hat mit der Realität nichts gemein. Wer Rechtsextremismus relativiert ist genau wss und wer?

  4. 104.

    Wenn Ihnen die Wahrheit nicht gefällt, warum suchen Sie nicht andere Kanäle, die Ihrer Wahrheit entsprechen. Es ist unerträglich, diese selbstgefälligen und starren Kommentare zu lesen, die immer dann aufflammen, wenn Wahres ausgesprochen wird. Wollen Sie sagen, Sie würden es tatsächlich besser wissen? Alle Opfer sind gar keine Opfer, weil es Ihnen nicht in den Kram passt?

  5. 103.

    "Sie wollen doch die NDPD nicht als rechtsextreme Partei charakterisieren. " Gegründet wurde die NDPD vorallem, um die Konkurrenz zur SED breiter zu machen (oder zu zersplittern), da die ersten Wahlen in der SBZ nicht so berauschend waren für die SED. Aber die NDPD war auch ein Auffangbecken für ehemalige NSDAP-Mitglieder gedacht, damit diese eingebunden werden konnten in den neuen Staat. Das wurde ja auch bei der NVA so gemacht - sollten Sie gdient haben (vielleicht sogar drei Jahre, weil Sie studieren wollten), dann kennen Sie ja den preußischen Ton bei der NVA, der nach älteren Jahrgängen sehr an die Wehrmacht erinnerte - denken Sie auch daran, daß Feldmarschall Paulus in der DDR lebte als Nachbar vom Bastler vom Weißen Hirsch.

  6. 102.

    Oha, ist das ernst gemein - "Oder ist es besser, dass ich mich einer Einheitsmeinung beugen soll?"
    "Einheitsmeinung" soll was bedeuten?
    Das in den Kommentaren hier, das was die Wahlprognosen hergeben, das was am Stammtisch gesagt wird, das was die Generation "Z" bewegt?

  7. 101.

    Es gibt eine wissenschaftliche Wahrheit, die auf nachgewiesenen Fakten beruht. Aber es gibt keine objektive Wahrheit, da Wahrnehmung immer subjektiv ist.

  8. 100.

    Sie wollen doch die NDPD nicht als rechtsextreme Partei charakterisieren.
    Die DDR war halt nicht das wofür sie heute, dank Propaganda ,gehalten wird. Es gab ein Meinungsspektrum in dem auch bürgerliche Ansichten geäußert werden konnten, solange man die führende Partei nicht in Frage stellte.
    Stand ja dann auch in der Verfassung, immerhin in einer Volksabstimmung bestätigt, was sich der Westen nie getraut hat.

  9. 99.

    Ihre Erfahrungen sind nicht die alleinige Wahrheit. Als Kind und Jugendliche war nicht nur ich der Überzeugung, dass wir die Guten sind. Entsprechend schockiert war ich dann, als ich mich das erste Mal mit Altnazis konfrontiert sah.

  10. 98.

    Bei 12 Landkreisen im Schwarzwald, die 4 Stadtkreise nicht berücksichtigt, müssen Sie wohl im attraktivsten davon (Arbeitsplätze, Wohnsituation etc.), wenn nicht gar dem attraktivsten in BW gearbeitet haben. Sonst wären „tausende DDR-Bürger“ sicherlich nicht „dort hin gekommen“.
    Für 1990 gibt das statistische Landesamt BW insgesamt einen Zuzug von etwa 49000 Bürgern aus der ehemaligen DDR in die 36 Landkreise und 9 Stadtkreise in BW an.
    Üble Zeiten kommen wohl wieder, bei einem solch ganz üblen Kommentar wird mir mehr als ganz übel.




  11. 97.

    Haben Sie schon vergessen, daß es in der DDR auch die NDPD gab? Warum gab es die wohl? Das war doch wohl jedem DDR-Bürger vollkommen klar. Es waren zwar Blockparteien, aber die DDR bestand halt nicht nur aus SED.

  12. 96.

    Also glücklicherweise leben wir weder in der Welt der Quanten noch bewusst im Multiversum.
    Also um das Ding mal gerade zu rücken.
    Es existiert nur eine objektive Wahrheit. Nur die zu erkennen, fällt uns, aufgrund vielschichtiger Befindlichkeiten, unterschiedlichen Informationsständen und geistigen Ausprägungen, unterschiedlich schwer.
    Deswegen haben wir „gelernt“, im Sinne des friedlichen Miteinanders, lieber darüber demokratisch zu debattieren.
    Aber mit der Existenz der Wahrheit hat das alles herzlich wenig zu tun.

  13. 95.

    "Wenn man Vater mir vom 2. Weltkrieg berichtete, war ich nicht Zeitzeuge des Krieges, aber Zeitzeuge dessen, was der Krieg aus Menschen gemacht hat." Dito. Aber ich würde mir nie deshalb eine Meinung dazu erlauben oder versuchen es zu werten, da ich mich nicht wirklich in die Vorgeschichte versetzen kann, die ich halt nicht selber erlebt habe.

  14. 94.

    Seinerzeit hat man die Augen vor neonazistischen Auswüchsen verschlossen, denn wir waren doch die guten Deutschen und die bösen Bonner Ultras saßen im Westen.

    Da ist was dran. Auch in der SED gab es viele Kleinbürger und Karriereristen. Aber sie dürfen auch nicht vergessen, dass man immer von den noch nicht überwundenen Wurzeln im alten System
    sprach. Die strafrechtlichen Rahmen waren jedenfalls klarer gezogen als im Westen und wurden auch durchgesetzt.
    Skinheads beispielsweise (eindeutig aus dem Westen herübergeschwappt) konnte man aber nicht wegen des Tragens bestimmter Kleidungsstücke verbieten. Die Gründung offizieller Vereine war aber, im Gegensatz zum Westen, definitiv unmöglich!

  15. 93.

    Die beiden leben jetzt zur gleichen Zeit, wie ein Teil der Menschen die (schon) in den 90er aktiv waren. Sie können immer noch sehen und erleben wie diese jetzt agieren und gleichen das mit den Erfahrungen anderer Menschen von damals ab. Sie sind also Zeitzeuge einer Entwicklung.
    Wenn man Vater mir vom 2. Weltkrieg berichtete, war ich nicht Zeitzeuge des Krieges, aber Zeitzeuge dessen, was der Krieg aus Menschen gemacht hat.

  16. 92.

    "Sie können also nur für sich sprechen " Das ist richtig. Aber nach Sichtung der Kommentare, sehen das wohl viele so, die wirklich in der Zeit gelebt haben. Die beiden Künstler tragen dagegen nur Geschichten von Dritten weiter und das auch noch sehr selektiv ausgewählt.

  17. 91.

    Das ist der einzige "Vorteil" heute, sie können das Siechtum dieses
    Landes noch mal verlängern, indem sie den wahren Verantwortlich en für das Erstarken alternativer Parteien weiter die Macht in die Hände legen. Also mir haben da die letzten Jahrzehnte gereicht.

  18. 90.

    Mal sehen, ob der rbb es jetzt zuläßt.
    Bei: "In Grevesmühlen wurde zum Beispiel eine schwarze Familie angegriffen" sehen Sie doch schon die zweifelhafte Argumention dieser beiden Künstler, da es ja nicht so war, wie sie hier im Interview darstellen und das aber bald auch bekannt wurde, nach der ersten Aufregung in den Medien. Warum also verwenden sie dieses eher schlechte Beispiel dann immer noch. Das kann man nur als Polemik verstehen von den Künstlern.

  19. 89.

    "Kurzform: zu polemisch, zu pauschalisierend, zu einseitige Informationsquellen (oder nur selektiv zugehört) da Null eigene Erfahrung aus der Zeit, nur begrenzt Übereinstimmung mit meiner Lebenswirklichkeit aus dieser Zeit."

    Das Problem dabei ist aber: Es gibt nicht nur Ihre Lebenswirklichkeit, sondern die von ganz vielen anderen auch noch. Sie können also nur für sich sprechen

  20. 88.

    Deine eigene Erfahrung/Meinung ist nicht allgemeingültig und steht nicht über den Erfahrungen/Meinungen anderer. Du kannst unrecht haben, auch Du!

  21. 87.

    Und was sagen Sie dann zu der Stelle im Artikel, die ich herausgesucht habe? Das ist doch eine wirklich gute Aussage, warum gehen Sie denn nicht darauf ein?

  22. 86.

    "und die bösen Bonner Ultras saßen im Westen" Die BBUs sind aber ein Spruch von Sudel-Ede (der auch ein Westimport war!), wer hat denn sowas Bitte in der DDR wirklich Ernst genommen?

  23. 85.

    Und? Deshalb wollen Sie denen das darüber nachdenken verbieten? Sind Sie ein Diktator?

  24. 84.

    "Ich verstehe nicht so ganz, warum Sie diese beiden eigentlich so kritisieren." Ich denke, das sollte deutlich geworden sein, wenn Sie wirklich alles gelesen haben.
    Kurzform: zu polemisch, zu pauschalisierend, zu einseitige Informationsquellen (oder nur selektiv zugehört) da Null eigene Erfahrung aus der Zeit, nur begrenzt Übereinstimmung mit meiner Lebenswirklichkeit aus dieser Zeit.

  25. 83.

    "Hier sprechen zwei Zeitzeugen über ihren persönlichen Erfahrungen," Die beiden sind erst weit nach der sog. Wende geboren, keine Zeitzeugen.

  26. 82.

    Wenn man Ihre Kommentare zu diesem Thema liest, könnte man meinen, die beiden hätten einen wunden Punkt bei Ihnen getroffen. Es liest sich jedenfalls sehr stark so, jeder einzelne Ihrer zahlreichen Kommentare. Vielleicht haben Sie auch diese Stelle im Artikel gelesen?:

    "Es wäre nicht fair gegenüber den Menschen, die sich im Osten gegen Rechts engagieren. Denn es gibt einige davon. Das Problem ist nur, dass die öffentliche Aufmerksamkeit oftmals nur auf den Osten gerichtet wird, wenn es solche Übergriffe gibt, wenn solche Horrorschlagzeilen auftauchen. Danach ist diese Aufmerksamkeit meist weg."

    Ich verstehe nicht so ganz, warum Sie diese beiden eigentlich so kritisieren.

  27. 81.

    "Es gibt und gab aber Menschen hier, die eine Faszination für das 3. Reich hatten bzw. haben!" Aus meiner Erfahrung als DDR-Bürger eher eine Seltenheit. Aber es gab viele Vertriebene in der älteren Generation, die weiter hofften endlich wieder zurück zu dürfen über die Oder in die Heimat - bei meiner Familie hieß das nach Schlesien - und die Erinnerung wurde wachgehalten. Das hatte aber auch gar nichts mit einer Faszination für den NS-Staat zu tun. Im sog. Westen gab und gibt es das auch noch in Form der Landsmannschaften, sowas gab es in der SBZ/DDR aber nicht, das war nicht erwünscht.

  28. 80.

    "Und ich lehne mich als Westberliner vielleicht etwas weit aus dem Fenster, auch wenn ich immer schon viele Kontakte in den Osten hatte/habe. " Das ist schon okay, deswegen sollte man sich ja unterhalten. Mich stört der polemisierende Unterton dieser Künstler. Westler ist ja auch nicht gleich Westler, auch wenn das manche immer noch so im Osten sehen. Es müßte endlich mal mehr Dialog geben ohne gleich zu viel zu werten oder alles irgendwie politisch in eine Richtung drängen zu wollen. Die Lebenserfahrungen aus zwei grundverschiedenen Systemen sind halt sehr unterschiedlich und damit auch die Ansichten, wie man etwas angeht.

  29. 79.

    Ich denke, manchem Kommentator ist nicht klar, dass Geschichte immer mehrere Perspektiven und deshalb auch mehrere Wahrheiten hat. Hier sprechen zwei Zeitzeugen über ihren persönlichen Erfahrungen, versuchen diese in einen historischen Kontext einzuordnen und betreiben auf ihre Weise Ursachenforschung. Zwei andere Zeitzeugen würden vielleicht zu anderen Ergebnissen kommen. Das heißt jedoch nicht, dass dann einer falsch liegt. Das Gesamtbild ergibt sich erst, wenn man alle Puzzleteile zusammensetzt.
    Ich selbst habe in den 1970er Jahren in der DDR Rassismus und Fremdenfeindlichkeit erlebt. Ich habe aber auch ein echtes, nicht nur von Oben verordnetes Bemühen um Völkerfreundschaft und friedliches Miteinander erlebt. Seinerzeit hat man die Augen vor neonazistischen Auswüchsen verschlossen, denn wir waren doch die guten Deutschen und die bösen Bonner Ultras saßen im Westen. Man hat ignoriert, was nicht sein durfte, und so konnte es wachsen.

  30. 78.

    Komplett falsch verstanden. Zu viel Populismus, zu viel Ideologie, zu viel Russlandnähe, zu viel Personenkult, zu viel Weiter so - ist nun so gar nicht meins, das BSW.

  31. 77.

    Ich freue mich für Sie, dass Sie das alles jetzt nochmal erleben dürfen und hoffe, die Leute, die jetzt kommen und Forderungen stellen, gefallen Ihnen besser.

  32. 76.

    Es gibt und gab aber Menschen hier, die eine Faszination für das 3. Reich hatten bzw. haben! Dies wurde teils von den Eltern/Großeltern ,,vererbt'' oder in
    diesbezüglichen Kreisen gefeiert! Quasi Eskapismus mit Hilfe der Nazivorfahren.

  33. 75.

    Der 2. Versuch - rbb24!
    Ich glaube Ihnen kein Wort. Wenn man den Text liest, sieht man daß er von vorn bis hinten erlogen ist!

  34. 73.

    Danke, so ähnlich seh ich es auch. Es läuft zuviel Dummheit in Brandenburg/Thüringen und Sachsen rum. Meine Meinung!

  35. 72.

    "Da nicht in der Regierung konnten sie nicht liefern."

    Doch, sie haben geliefert, als Politiker: in dem Jahrzehnt, die es sie mittlerweile gibt und auch schon in manchen Parlament hocken, haben sie schon Korruption, Hinterzimmerklüngelei, "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern", Machtkämpfe.... halt alles, was klischeehafte Politiker ausmacht - das haben Sie geliefert.
    Und BSW wird von Berufspolitikerinnen angeführt, die schon seit Jahrzehnten aktiv sind.

    Aber he, im Osten funktioniert das, da sind diese Wessi-Parteien erfolgreich. Hat ja schon damals mit den Blühenden Landschaften funktioniert. Dazu noch tief verankert Angst vor Anderen/ Fremden, ... schon gibt's diese unsägliche Einstellung in großen Teilen der ostdeutschen Gesellschaft.

  36. 71.

    Niemand hat versucht DIR zu erklären, wie Du gelebt hast! Es sind eigene Erfahrungen und Erfahrungen ihrer Familien aus der Zeit!
    Was mich enttäuscht ist die Tatsache, dass Menschen, die angbl. gegenüber Diktaturen sensibilisiert sein wollen, aus "Wut" nun ohne nachzudenken Parteien wählen, die eine solche Diktatur wieder aufbauen wollen (wenn nicht gar Königreich Deutschland). Und das sind Parteien, wo Führungsfiguren selbst aus dem "Westen" sind. Ich bin in der Mark geboren und schäme mich mit jeder Stimme, die diese Menschenverachtung neu aufleben lässt!

  37. 70.

    Da nicht in der Regierung konnten sie nicht liefern. Beide bitte nicht in einen Topf. BSW - Wähler wollen eine Alternative zu den Blauen. Beide Wählerschichten protestieren gegen die jetzige Regierung.

  38. 69.

    Ja und dann kommt natürlich die vom Westen geschürte Erwartungshaltung bei jenen dazu, die euch auf den Leim gegangen sind. Bis zur Grenzöffnung waren wir die Brüder und Schwestern (mit denen man auch gern mal den Einkauf bei Aldi teilte, den man ja schließlich von der Steuer absetzen konnte).
    Nach der Öffnung rückten die Brüder und Schwestern euch auf die Pelle und wollten, dass ihr die blühenden Landschaften, die sie ja in der bunten Fernsehwerbung schon gesehen hatten, nun auch mit ihnen teilt. Da waren wir plötzlich die "Ossis", die sich ihrer Geschichte schämen sollten. Die Eliten wurden gnadenlos ausgetauscht und im Osten entstand ein Gefühl des überwältigt werdens. Eine Art Besatzungstrauma.

  39. 68.

    "Und dann, oh Gott! AfD plus BSW fast 50% im Osten."

    Und die 50 Prozent glauben ernsthaft, dass diese Politik etwas anders machen, wenn sie an der Macht sind? Besonders in Anbetracht, was sie bisher geliefert haben, ist das schwer nachvollziehbar...

  40. 67.

    Naja etwas überspitzt vielleicht aber im Kern war da sicher was dran. Nur das waren keine DDR- Bürger, sondern Westdeutschen mit DDR - Personalausweis. Also Leute, die körperlich in der DDR lebten aber geistig schon immer in der ehemaligen BRD.
    Das meinte ich vorhin mit falsch verstandener Freiheit.
    Wer erinnert sich nicht an die überall abgestellten Autowracks und die fehlenden Kollegen auf der Arbeit. Jugendliche, die nun endlich in die West-Berliner Spielhöllen durften . Da geriet so manches aus den engen Grenzen, die die DDR nun mal gesetzt hatte.

  41. 66.

    Ach und bei der Abgeordnetenhauswahl in Westberlin 1989 errangen die REP 7,5%.
    Und 1992 bei den BVV-Wahlen
    Westberlin 9,9% REP
    Ostberlin 5,4% REP
    Also mir scheint das alles keine Ostdeutsche Erfindung zu sein.
    Da scheint es eine ganz große Verdrängung im Westen für die Zeit vor 1989 zu geben.
    Man tut einfach so, als hätte der Ostdeutsche nach dem 9. November Rassismus und Gewalt in die BRD getragen.
    Und so wirft man einfach den Ostdeutschen alles an Verantwortung vor die Füße.

  42. 63.

    Na für den Siegeszug der Republikaner in der BRD von 1989 bis 1992 (vor allem in Süddeutschland) können Sie ja wohl nicht die Ostdeutschen verantwortlich machen.
    Überhaupt machten in der BRD ehemalige NSDAP-Mitglieder so richtig Karriere.
    Wurden sogar von der Bevölkerung gewählt.
    Insbesondere das politische Baden-Württemberg hatte eine fragwürdige NS-Vergangenheit.
    Offenbar wird im Westen gern Rechtsradikalismus bei den Ostdeutschen abgeladen.
    So wie man gern vor der Wende den produzuerten Müll in die DDR schickte.

  43. 62.

    Katastrophe? Machen Sie mal Deutschland nicht schlechter, als es in Wahrheit ist! Angst verbreiten ,macht schon diese braune Clique!

  44. 61.

    Als die Mauer fiel habe ich bei einer Kreisverwaltung im Schwarzwald gearbeitet und mitbekommen wie tausende DDR-Bürger dort hin gekommen sind. Es war unfassbar, mit welcher riesigen Anspruchshaltung, Arroganz und Unbelehrbarkeit die dort aufgetreten sind. Sie wollten sofort die größten Wohnungen in den schönsten Lagen haben - natürlich bezahlt durch den Westen. Und gleichzeitig sollten alle "Gastarbeiter", die dort seit über dreißig Jahre lebten, sofort des Landes verwiesen werden - das waren die Vorstellungen der DDRler: Faschismus pur, der nicht erst "durch den Westen beigebracht wurde". Sie bezogen Geld aus Sozialkassen (z.B. ALG) in die sie nie eingezahlt haben - kein Westdeutscher hätte das bekommen. DDR-Eltern haben in der Schule angerufen und gesagt, dass ihre Kinder nicht neben Türken sitzen sollen, denn sie müssten ja was lernen.....Ganz üble Zeit und ganz üble Leute!

  45. 59.

    Das ist aber jetzt übertrieben.
    1. Der Fokus für Erklärungen darf nicht auf der DDR liegen, der Blick muss viel weiter zurückgehen. (Stichwort "Der Untertan")
    2. Nach der sog. Wende gab es in vielen Familien einen neuen Konformitätsdruck. Man wollte die vermeintliche neue Freiheit ausleben, indem man nun auch vor den Kindern wieder die alten völkischen und chauvinistischen Ansichten äusserte, die Opa und Oma noch in der Nazizeit und davor eingebläut bekamen.
    Im Westen war das einschließlich der Russophobie gesellschaftlich anerkannt, im Osten konnte es da zu Auseinandersetzungen kommen. Teile des ehemaligen "Tätervolkes" fanden so quasi back to their roots. Hier wiederum knüpfte die westdeutsche Nazi-Szene schnell Kontakte, um den Fuß wieder in den Osten zu setzen.

  46. 58.

    O.k., also ist das alles Quatsch, was die da erzählen ? Bzw man kann niemandem nichts glauben? Das wäre aber ein zynischer bis fatalistischer Ansatz.

    Mir ist der Diskussionsverlauf hier ein bisschen seltsam. So als wenn man jeglichen Rechtradikalismus im Osten abstreiten will. Vielleicht ist es aber auch nur eine gewisse Empfindlichkeit aufgrund so manch einseitiger/einseitig empfundener Berichterstattung überall/immer schon.

  47. 57.

    Was lese ich aus den Kommentaren einiger heraus? Sie haben ein Problem mit den beiden jungen Männern und da gucke ich mir das Bild an und denke so, was haben die Foristi gegen die beiden Ostdeutschen, hier geboren und sozialisiert, engagiert, interessiert, was könnte es wohl sein?

    Und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Es ist genau das, worüber im Text berichtet wird.

  48. 56.

    Sie habens nicht geschnallt. Es geht um Jetzt! Die Nazis sind nicht Vergangenheit!

  49. 55.

    Das Sie in einer Diktatur lebten. Hitlerjugend und Pioniere, FDJ, alles ähnlich.

  50. 54.

    @Byk.
    Ein sehr guter Kommentar. Das von Ihnen beschriebene Beispiel kannte ich noch gar nicht.

  51. 53.

    Warum nur bin ich so zufrieden? Ich bin ein zufriedener Mensch, ich habe verstanden, dass ich in der friedlichsten Zeit dieser Region frei leben durfte. Das basiert allerdings nicht auf der Wahl von AfD oder BSW.
    Was bin ich für ein Glückspilz, was würde mancher Mensch dieser Erde für dieses Glück alles geben. Das konnte ich nur, weil wir Lehren aus der Menschenverachtung unserer Vorfahren gezogen haben.
    Ich bin auch im Osten sozialisiert, Ich habe mich aber nach der Wende entwickelt, geistig Abstand gewonnen und hinterfragt und vieles verstanden, denn vieles musste im Ansatz neu gelernt werden, die Perspektive war eine andere. Wer sich nicht entwickelt, bleibt frustriert zurück und verharrt in alten Denkmustern. Selbstkritik hilft ungemein, nach vorn zu sehen. Der Weg aus der Diktatur in die Freiheit war für alle nicht einfach.


  52. 52.

    "Oder bezweifeln Sie deswegen den Wahrheitsgehalt der Ermittlungen?" was denn für einen "Wahrheitsgehalt" und welche "Ermittlungen" ist beides nicht auf Fakten zu stützen.
    Erzählungen und deren Deutung kann von zehn Zuhören zehn verschiedene Auslegungen hervorbringen.
    Das gilt übrigens häufig auch bei geschriebenen.
    Wenn man in Richtung SED bzw. Linke "ermitteln" würde, gebe es aus westlicher Sicht aber auch nur eine Meinung.
    So wird Geschichte gemacht.

  53. 51.

    Mich interessiert es nicht, wenn solch Kücken mir versuchen darzulegen, wie ich eigentlich gelebt habe.
    Ob im Handeln oder Denken oder Glauben.
    Das ich in der Schule Pionierhalstuch trug und bis zur 10. Klasse bei der FDJ war sagt z.B. was aus?

  54. 50.

    Die ständigen Nadelstiche gegen Ostdeutsche seit der Wende haben auch eine erhebliche Diskriminierungserfahrung produziert.
    Oder wollen Sie diese etwa leugnen?
    Ebenso gibt es auch Massen an weißen und schwarze Menschen, die vor Gericht schlechter behandelt werden.
    Nämlich weil sie arm sind, und nicht zu den Wohlhabenden des Landes gehören. Nicht wie global auftretende Personen und Konzerne, die sich teure Anwälte leisten können.
    Und dann gibt es Personenprofile, die keinerlei politisch und medialen Schutz genießen.
    Auf die wird ständig nur rumgetrampelt.
    Wer schützt eigentlich die???

  55. 49.

    „Nachdem das Morden im Osten aufgehört hat.“

    Ja, es war ne schlimme Zeit, wer es vergessen wollte, sollte sich informieren. MDR Kultur von heute, beide im Interview, sehr interessant.

  56. 48.

    Ja, das ist wohl so. Und ich lehne mich als Westberliner vielleicht etwas weit aus dem Fenster, auch wenn ich immer schon viele Kontakte in den Osten hatte/habe.
    Trotzdem verstehe ich nicht so ganz Ihr Problem. Da sind 2 Spätgeborene, die den Rechtradikalismus (im Osten) beleuchten und Parallelen zu manchen unseligen Jahren in den 90ern festgestellt haben. Na klar ist das keine politisch ausgewogene Betrachtung, aber deswegen ist sie ja nicht (automatisch) falsch.
    Verständnis dagegen habe ich für den dazu entstehenden verzerrten Eindruck, als wenn im Osten immer alle rechtsradikal waren und sind. Aber die Alternative kann ja auch nicht sein, deswegen nicht darüber zu berichten.
    Ist alles ein bisschen knifflig, zugegeben.

  57. 47.

    Nur, weil sie offen aussprechen, was man nicht gern hört, sind junge Menschen in ihren Augen arrogant? Was ist denn das für eine infantile Aussage.

  58. 46.

    Heute ist die nächste Welle von Verlust.
    Man klammert sich an seine Wohnung.
    Hofft, dass das Umfeld in Sozialbauten nicht komplett vermüllt.
    Hofft, dass die Preise nicht weiter steigen.
    Man ist steigender Kriminalität ausgesetzt.
    Die eigenen Kinder werden bedroht.
    Und seine Meinung sagen viele schon lange nur noch am Abendbrottisch.
    Und im Fernsehen erklären uns Politiker die Welt.
    Da fragen nur wenige: "Hallo, wie ist denn Eure Meinung?
    Wir sind ja eine Demokratie. Daher wollen wir von Euch jetzt wissen, worum wir uns als erstes kümmern sollen."
    Volkes Meinung scheint zu stören.
    Und dann, oh Gott! AfD plus BSW fast 50% im Osten.

  59. 45.

    Ja, der Westberliner Arbeitsmarkt.
    Den sollte man mal wirklich aufarbeiten, was dort alles mit Ostdeutschen gemacht wurde.
    Aber Ostdeutschland aufarbeiten?
    Nö, wenn nur wird aufgearbeitet, was Ostdeutsche so alles kollektiv gemacht und gedacht haben.
    Stichwort: Nicht in der Demokratie angekommen.
    Weil sie nicht die Wahlergebnisse des Westens übernehmen mit hohen Grünen-Anteilen.
    Ostdeutsche Ansichten finden in der gesamtdeutschen Politik wenig Umsetzung.
    Da wird nach Westdeutschem Willen entschieden.
    Wobei ich glaube, dass selbst dort bei einigen Themen die Mehrheiten bröckeln.
    Mich würde auch mal interessieren, weil viel Grund und Boden in Ostdeutschland mittlerweile westdeutschen oder globalen Konzernen und wohlhabenden Einzelpersonen gehört.
    Wird dazu geforscht?
    Gibt es Zahlen?

  60. 44.

    Diese jungen Männer bringen es doch genau auf den Punkt, warum verwehren Sie sich dagegen?

  61. 43.

    Das war für Sie Diskriminierung? Für mich war das lediglich eine Umstellung, ein Umbruch, ein Neubeginn. Ich wusste ja, was uns erwartet, Freiheit.

  62. 42.

    Richtig! Die Arroganz der Spätgeborenen, über Dinge zu urteilen, die sie bestenfalls aua Überlieferungen kennen. Nicht ernst zu nehmen.

  63. 41.

    "Einigen von heute ist der Westen nach wie vor fremd. " Einigen im Westen ist auch auch das Saarland oder Bayern total fremd, das ist etwas anderes als die Fremdheit aufgrund von einer Sozialisation in der DDR.

  64. 40.

    "Wurden Sie schon einmal diskriminiert?". Ja, ich und tausende andere Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach dem Mauerfall in den Westen gegangen sind. Jahrelange Demütigungen( Sie erinnern sich? "Zonen-Gabys erste Banane", Titanic), Ausgrenzungen, Nichtanerkennen von Lebensleistungen/Berufserfahrungen .Viele Ostdeutsche wurden Jahrelang diskriminiert. Über meine Erfahrungen auf dem "Westberliner" Arbeitsmarkt nach der Wende könnte ich ein Buch schreiben.

  65. 39.

    "Und sie sprechen ja auch nicht über die DDR-Bürger, sondern über die Zeit nach der Wende, also, da Sie es ja so sehen, als der Osten bereits Westen war. Also wie denn nun...?"
    Sie sprechen über Jugendliche und junge Erwachsene nach der Wende im Osten, die noch in der DDR sozialisiert wurden als Kinder. Die Generation ist schon wesentlich anders geprägt, als die nachfolgende Generation ohne jedeweden persönlichen DDR-Bezug in der eigenen Biographie.

  66. 38.

    Da Sie wohl aus Berlin sind (Hauptstadt der DDR oder West-Berlin?), eine Gegenfrage. Kennen Sie diese Zeit und die Zeit davor in der DDR aus eigener Anschauung? Haben Sie auch mal außerhalb der Hauptstadt der DDR gelebt in der DDR?

  67. 37.

    Sie treffen einen wesentlichen Aspekt des Problems. Ohne die zahlreichen Verwerfungen und Ungerechtigkeiten durch die dt. Wiedervereinigung 1990 hätte sich das Problem des Rechtsextremismus in Ostdeutschland nicht in dieser Weise und in diesem Ausmaß entwickeln können. Allein die massive Wirtschaftskrise, die bereits mit der Währungsunion einsetzte und eine fast flächendeckende Deindustrialisierung Ostdeutschlands mit sich brachte, verursachte in ihrem Gefolge auch eine soziale und moralische Krise, v. a. in den Industriestädten. So etwas gab es zuvor auch schon in Westeuropa, z. B. in den damaligen Stahl- und Kohlezentren Großbritanniens, Frankreichs und Westdeutschlands. Und auch dort haben in der Folge Rechtsextreme und Rechtsradikale einen großen Aufschwung erfahren. Nur in Ostdeutschland war im Unterschied dazu die Krise nach 1990 flächendeckend. Deswegen hatte dieses Phänomen hier eine noch größere Dimension.

  68. 36.

    "dessen Opa im Krieg war und seine damalige Meinung nie veränderte" Sie müssen schon schreiben, was für eine Meinung das war und nicht nur durch die Blume etwas suggerieren. Viele der Soldaten waren froh, daß der Krieg zu Ende war und hatten mit dem Nationalsozialismus nichts am Hut.

  69. 35.

    Das entspricht auch mehr meiner Erinnerung als die Meinung der beiden Künstler hier, die diese Zeit überhaupt nicht aus eigener Erfahrung kennen.

  70. 34.

    Oha. Zu denken, man wäre nicht mehr in Ostdeutschland verwurzelt, weil man nach der Wiedervereinigung geboren ist, halte ich für gewagt. Einigen von heute ist der Westen nach wie vor fremd.
    Und sie sprechen ja auch nicht über die DDR-Bürger, sondern über die Zeit nach der Wende, also, da Sie es ja so sehen, als der Osten bereits Westen war.
    Also wie denn nun...?

  71. 33.

    Also würden Sie sagen, diese beiden gehören nicht zu der Gruppe der Ostdeutschen?

    Hier fängt Stigmatisierung bereits an.

  72. 32.

    "Oder mögen Sie einfach deren Ergebnis nicht? " Die beiden Künstler sind nicht an einer sachlichen Aufarbeitung der Geschichte interessiert, sondern haben ein politishes Programm. Das stört mich. Es deckt sich so gar nicht mit meiner Lebenserfahrung in der DDR.

  73. 31.

    Die Neonaziszene im Raum Cottbus ist in der Wendezeit maßgeblich durch ein Cottbuser Brüderpaar aufgebaut und geleitet worden. Die waren beide Ende der 1980er Jahre in der DDR wegen ihrer Neonaziaktivitäten verurteilt und inhaftiert worden. Dann sind sie durch die Bundesrepublik freigekauft worden und haben im Westen Anschluss an die dortige Szene gefunden. Mit dem Know-How und den Beziehungen (und wohl auch mit Geld), das sie in Westdeutschland erworben hatten, sind sie 1989 zurück nach Cottbus gekommen und haben hier eine der mitgliederstärksten und aktivsten Neonazigruppen Deutschlands gegründet.

  74. 30.

    "Ich jedenfalls finde es gut, wenn sich spät Geborene für die Vergangenheit in ihrer Gegend interessieren." Ich auch. Aber sie interessieren sich nicht für ein ausgewogenses Bild, sondern polarisieren.

  75. 29.

    "die sich im Osten gegen Rechts engagieren." Sie meinen nicht, was sie sagen. Rechts ist jede Partei, die konservativ ist, sie würden damit auch die CDU meinen. Man sollte schon exakter fomulieren, daß man gegen Rechtsextreme ist.

  76. 28.

    …und weniger neidisch sind und meckern. Mit Freude und Interesse das Andersartige betrachten und gerne eine Dienstleistung für den Anderen erbringen. Das fehlt leider immer mehr. Stattdessen wird erwartet, dass der Staat, die Politk, ja die Afd es richten wird. Urangst vor der eigenen Unzulänglichkeit.

  77. 27.

    "wo zwei Ostdeutsche über den Osten sprechen" Die beiden sind aber nicht in der DDR geboren, geschweige dennn, habe sie irgendeine Lebenserfahrung in der DDR. Sie können als Spätgeborene schlichtweg nicht für die DDR-Bürger mit Lebenserfahrung in der DDR sprechen, sie sind nicht mehr im Osten verwurzelt, da war der Osten schon Westen.

  78. 26.

    Guter Kommentar. Ihre Beobachtungen decken sich mit meinen Erfahrungen aus dieser Zeit.

  79. 25.

    "Es gab eine ausufernde Straßengewalt von Rechts und nachdem das Morden im Osten aufgehört hat" Das ist eine vollkommen unzulässige Verallgemeinerung, was er da äußert über eine Zeit, die noch vor seiner Geburt lag. Wer hat ihm solch einen Unsinn erzählt. Es gab im Osten keine allegemeine Zeit des Mordens, es gab auch keine weitverbreitete ausufernde Straßengewalt von Rechts. Das war vielleicht in dem Stadtviertel so, wo der wohnte, der ihm das erzählt hat - es war aber kein allgemeines Bild im Osten.

  80. 24.

    Ehrlich gesagt ist mir nicht klar, wie ich Ihren Beitrag deuten soll. Mein Vater war auch im Krieg und hat seine Meinung darüber nie geändert und an uns und seine Enkel weitergegeben: Er hat von den Ängsten, den Schrecken, den Grausamkeiten und den unendlichen Leiden erzählt, die er als Jugendlicher und junger Mann erlebt hat und nie wieder erleben wollte. Man kann das Gleiche mitgemacht haben und daraus doch ganz unterschiedliche Lehren ziehen. Ähnlich ist es auch sicher bei den Neonazis der 90er Jahre: der eine hat nur das Outfit gewechselt, der andere auch die Gesinnung.

  81. 22.

    Und was wollen Sie damit sagen (im Text, wenn man ihn liest, steht übrigens, dass einer 1995 geboren wurde...)?
    Die werden ja da wohl mal recherchieren und darüber berichten dürfen, wenn es ihnen ein Bedürfnis ist bzw einem diese Problematik umtreibt, oder nicht...? Oder bezweifeln Sie deswegen den Wahrheitsgehalt der Ermittlungen?
    Oder mögen Sie einfach deren Ergebnis nicht?
    Ich jedenfalls finde es gut, wenn sich spät Geborene für die Vergangenheit in ihrer Gegend interessieren.

  82. 21.

    Die DDR war nach meiner Erfahrung vieler Jahre DDR immer "deutscher" geblieben als Westdeutschland. Im täglichen Sprachgebrauch grenzte man sich auch sehr deutlich von den "Russen" als Besatzer ab, die Soldaten waren ja sowieso nur in den Kasernen oder höchstens mal als Marschkolone draußen. Diese Abgrenzung von den Besatzungsmächten und damit der Erhalt des "Deutschseins" gab es wohl im Westen so nicht. Das sollten Westler oder Spätgeborene, wie die Autoren, bei ihren Analysen bedenken.

  83. 20.

    Sonja oder Steffen, wurden Sie schon einmal diskriminiert oder rassistisch angegriffen? Gehören Sie einer Minderheit an?
    Sind Sie Betroffene oder Betroffener?

  84. 18.

    "Neonazis aus den 90ern" Da kamen die Kader aber zu fast 100% aus dem Westen rüber in den Osten. Das war also großteils ein Westimport. Ohne eigene DDR-Erfahrung können die beiden das wohl nicht so richtig einschätzen.

  85. 17.

    "trotzdem ist unsere Gesellschaft in Summe so tolerant wie nie in der Geschichte"

    Das mag sein, der Trend zur Zeit ist aber ein anderer. Einzelfälle sind außerdem der Nährboden für strukturelle Gewalt gegen anders Lebende/Aussehende etc., die dann im Laufe ihres Lebens eben mehrfach von Diskriminierung betroffen sind. Und dem gilt es so früh wie möglich entschieden entgegenzutreten.
    Außerdem finde ich es schwierig, als nicht Betroffener bei dieser Problematik mitreden zu wollen.
    Ich glaube auch nicht, dass man, wenn man mal irgendwann für etwas diskriminiert wurde, es bei einem Mal bleibt. Außerdem hängt es von dem Grund und der Heftigkeit ab, wie diese Diskriminierung(en) stattfindet/n, inwiefern jemand davon traumatisiert ist oder nicht. Deshalb sollten alle, die sowas noch nie erlebt haben, mal schön den Ball flach halten und und sich mit wohlfeilen Vorschlägen vom bequemen Sofa aus zurückhalten.

  86. 16.

    Beginnt jetzt wieder die Diskussion, dass von Rassismus Betroffene nur hypersensible Gegenüber sind?

  87. 15.

    "Hendrik kommt aus Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern, ich aus Eberswalde in Brandenburg." Mal so vom Aufmacherphoto geschätz, waren die beide aber noch kleine Kinder in der DDR, wenn überhaupt schon in der DDR geboren.

  88. 14.

    Der Umgang mit Rechtsextremismus kann nciht sein, sich zu desensibilisieren für all die existenten Angriffe und darüber hinaus Ausgrenzungen. Das bestätigt und verstärkt diese noch. Ferner, wenn Sie sich mit Intersektionalität beschäftigen, stellen Sie schnell fest, dass Diskriminierungserfahrungen sich aus einer großen Anzahl an Nadelstichen zusammensetzen. Eine brutale, drastische Gewalterfahrung ist nur eine der möglichen Formen. Bei Gericht schlechter behandelt zu werden, ist menschenrechtswidrig, ebenso ist es struktureller Rassismus, wenn man z.B. als schwarze Person/ PoC einen erschwerten Zugang zu Arbeit, Wohnung oder Bildung bekommt. Das lässt sich nicht weglächeln - oder, wie Sie vorschlagen, abwägen gegen positive Erfahrungen. Missstände müssen thematisiert, problematisiert werden, erst dann ist die Problembekämpfung, Solidarisierung möglich. Zu leugen, gleichgültig zu billigen, meint Fortsetzung von rechtsextremer Ideologie.

  89. 13.

    Meine feste Überzeugung ist, dass Menschen mit extremen Einstellungen zutiefst ängstliche Strukturen haben. Mutige Menschen hassen nicht, die verändern positiv, finden gemeinsame Lösungen mit Menschen, nicht gegen sie. Mutige Menschen isolieren sich nicht in gewalttätigen Gruppen. Mutige Menschen müssen niemanden entwerten, um sich besser zu fühlen.

    Extremismus entsteht aus der Urangst.

    Entwickeln können wir uns aber nur, wenn wir diese Ängste überwinden.

  90. 12.

    Sie interpretieren in die Aussage etwas hinein, was gar nicht gesagt wurde. Es geht darum, ob es strukturelle Diskriminierung gibt, die ein normales Zusammenleben unmöglich macht. Das ist in aller Regel aber eben nicht so. Diskriminierung in irgendeiner Form erlebt nahezu Jeder irgendwann im Leben, trotzdem ist unsere Gesellschaft in Summe so tolerant wie nie in der Geschichte. Es ist also nicht zielführend, die die Gesellschaft an den Pranger zu stellen, sondern muss Mittel und Wege finden, die einzelnen Taten zu ahnden und damit dieses Problem zu lösen.

  91. 11.

    Es wird wieder großenteils über Symptome gesprochen nur wenig über Ursachen. Ein System welches den Menschen eine falsche Vorstellung von Freiheit vermittelt, ihnen kaum Orientierung gibt sondern dir oft genug klar macht, dass du niemandem etwas bedeutest, dass du nur "Arbeitnehmer" und "Verbraucher" bist, dass deine bisherige Lebensleistung nichts wert ist, braucht sich nicht wundern, wenn das auf die nachfolgende Generation überschwappt. Man reagiert sich bei den Schwächeren ab, denn die können sich nicht wehren. Deutsches Kleinbürgertum seit zweihundert Jahren.

  92. 9.

    Mir würde eine einmalige diskriminierende Erfahrung reichen, beispielsweise als Homosexueller verbal angegriffen zu werden, als Mensch mit anderen äußeren Merkmalen verbal stigmatisiert zu werden, als Schwerbehinderter ausgelacht und bepöbelt zu werden, als Alter entwertet zu werden, durch verbale Attacken.
    Wenn Sie meinen, die Betroffenen sollten sich nicht so haben, nur, weil sie den Gruppen angehören, die Sündenböcke der Rechtsextremen sind, muss ich Sie leider enttäuschen.
    Sie verharmlosen Gewalt gegen Bevölkerungsgruppen, denen Sie persönlich nicht angehören, das sagt schon alles.

  93. 8.

    Guter Kommentar. Ihre Beobachtungen decken sich mit meinen Erfahrungen aus dieser Zeit.

  94. 7.

    Meine Kinder hatten beispielsweise einen Schulkameraden, dessen Opa im Krieg war und seine damalige Meinung nie veränderte und der Enkel mit dem Opa aufwuchs und ihn verherrlichte. Der Junge hat die Meinung des Opas übernommen, nicht offen, aber die Kinder wussten es ganz genau. Wir waren damals entsetzt, weil wir dachten, dass der Umgang vielleicht nicht so gut ist, nach außen war der Junge nett, unauffällig und freundlich.

    Natürlich hat die Sozialisation der ersten Lebensjahre einen ganz entscheidenden Einfluss auf Werte und Normen, wir, die vorher Geborenen haben da eine Verantwortung.
    Klar, man kann schon mal aus Frust vom Weg ein paar Schritte abkommen, aber das sieht dann anders aus, man findet dann frühzeitig zurück und korrigiert sich.

  95. 6.

    Wenn ich jemanden gezielt Frage, ob er schon einmal Diskriminierung und Gewalt erlebt hat, wird er mit JA antworten. Wenn ich den gleichen Menschen Frage, ob die Menschen in seiner Stadt gut zusammenleben, wird er es auch mit JA beantworten. Denn auch das erleben wir jeden Tag. Ich kenne viele die schon Diskriminierung erfahren haben, aber ich kenne keinen der permanent unter Dauerbeschuss steht. Vielleicht sollte man mal mehr auf die Menschen schauen, die einem freundlich anlächeln oder einem einen schönen Tag wünschen.

  96. 5.

    Ende der 90er zerstreuten sich die Jugendbewegungen. Es gab mehr als nur rechts und links. Man traf sich gemeinsam auf zum Bsp. Technopartys, die nicht nach politischen Glauben fragten. Man tauschte sich aus und diskutierte verschiedene Themen und so kam es auch, das man einfach miteinander lebte.
    Klar gab und gibt es Diskriminierung. Das erleben wir jeden Tag, aber es sind nicht irgendwelche Nazis. Es sind Deine Nachbarn und Kollegen. Und es ist eben auch der Westen. Meist geht es aber um Neid oder andere Triebe. Warum zum Beispiel sind unter Klimaaktivisten und Querdenker politisch Rechte gebilligt? Weil man dort ein anderes aber das gleiche Ziel verfolgt. Durch dieses Schwarz-Weiß-Denken(Rechts-Links) verzerren wir unsere Wahrnehmung und lassen uns zu Übersprungshandlungen und falschen Aktionismus treiben und verletzen schlimmsten Falls die Würde des Gegenübers und die Spirale des Wahnsinns geht weiter...

  97. 4.

    Ich stimme Ihnen im Wesentlichen zu. Menschen sind schließlich entwicklungsfähig. Aber man sollte nicht der Illusion erliegen, dass in jeden Fall mit dem Ablegen der radikalen politischen Gesinnung und ihrer äußeren Insignien (Glatze, Bomberjacke, Springerstiefel, ...) auch die grundsätzlichen Einstellungen, die überhaupt erst den Nährboden dafür geliefert haben, verschwunden sind. Autoritarismus, Sozialdarwinismus und die grundsätzliche Akzeptanz von physischer und psychischer Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen können auch im Mantel einer bürgerlichen Existenz fortdauern und an die nächsten Generationen weitergegeben werden. Und irgendwann, wenn es wieder gesellschaftlich kriselt, werden diese Einstellungen wieder offenbar und können sich wieder in politischem Extremismus manifestieren. Der Schoß ist fruchtbar noch.

  98. 3.

    Nochmal genau lesen; das steht da nämlich nicht:

    "Die Neonazis aus den 90ern konnten irgendwann das Neonazi-Sein von sich wenden, ihre Springerstiefel an den Nagel hängen und das war es dann. Die Aufklärungsarbeit wurde den Betroffenen überlassen.

    Ich weiß, dass viele von diesen Neonazis an Pegida-Demos teilnehmen oder sich in rechten Netzwerken engagieren. Die waren nie wirklich weg."

  99. 2.

    Ich finde das Pauschalisieren nicht gerechtfertigt. Die jugendlichen sogenannten Mitläufer aus den 90er sind nicht immer Nazis geblieben, auch nicht in Brandenburg. Wenn Sie genau recherchieren, werden Sie feststellen, dass vor allem Mitläufer einfach erwachsen geworden sind und die Bomberjacke zu kurz wurde. Damit will ich das Problem nicht klein reden, aber man kann nicht einfach pauschal sagen, dass alle Nazis geblieben sind. Das ist, meiner Meinung nach, falsch.

  100. 1.

    Neo-Nazis gab es bereits Ende der 80er in der DDR. Die Auflösungserscheinungen staatlicher Strukturen und die Schließung zahlreicher Betriebe im Osten Anfang der 90er schaffte dann den Raum und den Frust, dass sich das weiter ausbreiten konnte. Unterstützt wurde das alles durch die NPD und DVU aus dem Westen. Danach kam der NSU und dann ging es weiter mit der Flüchtlingswelle 2015. So richtig weg waren die nie.

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