Plakate auch in anderen Städten - Berlin startet ironische Werbekampagne

Do 05.09.24 | 09:40 Uhr
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Berlin startet neue Imagekampagne mit Mock-up. (Quelle: Agentur DOJO für Partner für Berlin GmbH / Senatskanzlei Berlin)
Video: rbb24 Abendschau | 05.09.2024 | Phil Beng | Bild: Agentur DOJO für Partner für Berlin GmbH / Senatskanzlei Berlin

Mit einer neuen Imagekampagne will Berlin für mehr Zusammenhalt in der Stadt und mehr Ansehen in anderen deutschen Städten werben. Die umfangreiche Kampagne aus Plakaten, Internetauftritten und Videos starte am Donnerstag, kündigte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) an.

In flapsigen Sprüchen geht es etwa um die Probleme in der Stadt, die mit ihrem Nachtleben trotzdem zahlreiche junge Leute anlocke: "Wenn wir nix auf die Reihe kriegen, warum stehen dann alle Schlange?" Oder mit Blick auf den Marathon im September: "In Berlin läuft nicht immer alles rund, aber die Besten der Welt". Auch Mode spielt eine Rolle: "Was heute in Paris und Mailand läuft, lief gestern schon über die Warschauer", ebenso wie die Wissenschaft: "Vier der besten Unis in Deutschland, fünf, wenn man die Straße mitzählt."

Plakate hängen auch in anderen deutschen Städten

15 bis 20 Slogans sollen es sein, 1.500 Plakatflächen seien geplant, hieß es von der zuständigen Werbeagentur Dojo aus Kreuzberg. Auch Sprüche auf Englisch und in weiteren Sprachen sind im Konzept vorgesehen. In Türkisch heißt es auf einem Plakat: "Eigentlich wäre es eine wunderschöne Stadt... wären die Winter nicht so lang." Im Internet werden außerdem Menschen, Vereine und Initiativen, die sich in der Stadt engagieren, in kurzen Videos vorgestellt.

Auch in anderen deutschen Städten versucht der Senat, das Ansehen Berlins aufzupolieren. In Stuttgart wird plakatiert: "Echte Schwaben ziehen um", in Köln mit Bezug zum Symbol des Fußballvereins FC Köln: "Wir haben alles, nur keinen Bock". Und in München wirbt Berlin für sich mit dem Satz: "Hier ziehen die Bayern die Lederhosen aus". In zehn weiteren Städten sollen später Plakate folgen.

Kampagne kostet 1,5 Millionen Euro

1,5 Millionen Euro kostet die Kampagne. 800.000 Euro kommen vom Land Berlin, 700.000 von Partner für Berlin, dem Zusammenschluss der Wirtschaft. Dominic Czaja von der Agentur Dojo sagte, der Senat habe sich in seinem Auftrag etwas mit Ecken und Kanten gewünscht: "Die Kampagne muss auch nach Berlin klingen." Sie müsse und werde dabei sicher nicht jedem gefallen.

Der Regierende Bürgermeister Wegner betonte, im Ausland sei Werbung für Berlin eigentlich nicht nötig: "Berlin hat eine Strahlkraft wie kaum eine andere Stadt international." Im Inland und in Berlin selber könne man dagegen etwas tun, "um deutlich zu machen, wie wichtig der Zusammenhalt ist in Berlin".

Es gebe in Deutschland schon auch eine kritische Stimmung der Hauptstadt gegenüber. "Daher geht es darum, den Stolz auf Berlin weiter zu untermauern, den Zusammenhalt der Menschen in Berlin zu festigen und bundesweit das Image Berlins zu stärken", so Wegner.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.09.2024, 19:30 Uhr

 

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83 Kommentare

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  1. 83.

    Hinzu kommt, daß afd und bsw zu den Landtagswahlen nur was über Außenpolitik labern, die in den Landtagen NULL zum Tragen kommt.

  2. 82.

    Das hat auch noch gefehlt, oh mein Gott....

  3. 81.

    @ Sanli, geht mir auch so. Aber auch(!) der Menschen wegen.

  4. 80.

    Keine Sorge, aus dieser Stadt bin ich lange weg. Jede, aber auch wirklich jede andere Stadt in diesem Land ist lebenswerter als Berlin.

  5. 79.

    @ Byk, schon mal was von 'künstlerischer Freiheit ' gehört?

  6. 78.

    Sehe ich genau so
    1,5mio müssten besser und sinnvoller investiert werden!

  7. 77.

    Naja, sechs Euro für'n Espresso wären im Pappbecher auf der Tanke überzogen, in einem netten Cafe, serviert zusammen mit einem kleinen Glas Wasser, dem üblichen "Knabberkeks", abgepacktem Zucker völlig in Ordnung.

  8. 76.

    ...Falls Du eine Wohnung findest und sie Dir leisten kannst.

  9. 75.

    Schade und peinlich, dass soviel Geld für eine unnütze und dumme Kampagne ausgegeben wird, die mit altbackenen, Großmanns-Sprüchen glänzt und wohl eher eine Lachnummer bei den Kölnern, Münchnern oder Stuttgartern wird. Als Berlinerin kann ich mich dort ja kaum noch sehen lassen, zumindest nicht ohne mich zu schämen.

  10. 74.

    Den Bayern die Lederhose ausziehen. Meine Güte, wie peinlich ist das denn? Und wen soll das bitte ansprechen? Einen Bayern? Eine Bayerische Frau? Dieser Spruch war schon immer eine Denunzierung, schade dass man das auch noch durch diese Art von Werbung unterfüttert.

  11. 73.

    "9qm. 1.000€ kalt. Anmeldung not possible."

    "Airbnbs sind viel schöner als gewöhnlicher Wohnraum."

    "Du wirst keine Wohnung finden, dafür kannst du die Nächte in Clubs durchtanzen."

    "6,00€ Espresso, weil guck mal wie geil wir das hier eingerichtet haben."

  12. 72.

    Was soll das bringen? Für sobetwas wird so viel Geld ausgegeben? Das festigt eher eine negative Meinung über Berlin n.

  13. 71.

    Egal ist es nicht wo man her kommt, sondern auch wie man sich hier benimmt. Da versteckt sich
    die Politik und Medien oft einfach hinter Multikulti und läßt die Zügel schleifen.

  14. 70.

    Und ich mich dafür, dass Menschen, die solche Äußerungen tätigen, in dieser Stadt leben.

  15. 69.

    " „Dominic Czaja von der Agentur Dojo“
    Ist das der Bruder (oder ein anderer Angehöriger) von Mario Czaja (CDU) und seinem Bruder Sebastian Czaja (FDP)? "

    Haha, das war auch mein erster Gedanke, komisch oder? Wie das wohl kommt.... ;-)

  16. 67.

    Als ob wir keine anderen Sorgen hätten. Schade um das viele Geld. Wenn ich könnte wäre ich schon raus hier

  17. 66.

    1,5 Mio € für dumme Sprüche. Wieviele Obdachlose könnte man davon ein Jahr lang versorgen.

  18. 65.

    Berlin ist Weltstadt? Seit wann denn das? Eher eine kleinbürgerliche Bundeshauptstadt, nicht mehr.

  19. 64.

    Das war ich auch mal, ist allerdings schon 40 Jahre her.

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