Probleme bei Essenslieferungen - Bezirk Pankow will sich von umstrittenem Caterer trennen

Do 12.09.24 | 18:00 Uhr
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Symbolbild: Schüler beim Mittagessen in der Mensa in der Grundschule. (Quelle: dpa/Kalaene)
Audio: rbb|24 Abendschau| 12.09.2024 | Agnes Sundermeyer / Sascha Hingst | Bild: dpa/Kalaene

Ein Caterer liefert das Berliner Schulessen oft nicht wie vereinbart aus - der Bezirk Pankow zieht nun Konsequenzen: Zum 20. September habe man eine Aufhebung des Vertrags vereinbart, heißt es aus dem Bezirk.

Nach massiven Problemen mit dem Schulessen will sich der Berliner Bezirk Pankow vom Cateringunternehmen "40 Seconds" trennen. Der bisher laufende Vertrag für drei Grundschulen und drei Gymnasien wird zum 20. September aufgehoben, wie ein Sprecher des Bezirks am Donnerstag auf rbb-Nachfrage sagte. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Mehrere weitere Bezirke, die ebenfalls Verträge mit "40 Seconds" haben, teilten dem rbb mit, dass sie das Unternehmen bereits abgemahnt hätten, darunter Steglitz-Zehlendorf, Marzahn-Hellersdorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Lichtenberg.

Caterer: Zuschlag erfolgte zu spät

Das Unternehmen steht in der Kritik, weil es zahlreiche Schulen in Berlin nicht wie vertraglich vereinbart mit Schulessen beliefern konnte. Der Caterer hatte die Ausschreibung für die Versorgung von rund 100 Schulen ab 1. August erhalten. Bereits in den Ferien hatte es an mehreren Schulen Probleme mit der Versorgung gegeben, zum Schuljahresbeginn fehlten dann an erneut an Dutzenden Schulen die Mittagsmahlzeiten.

Der Caterer machte eine geringe Vorlaufzeit und angebliche Verzögerungstaktiken der Konkurrenz für die Probleme verantwortlich. Der Anwalt von "40 Seconds" hatte betont, da der endgültige Zuschlag in dem Verfahren erst in den Sommerferien erfolgt sei, habe das Unternehmen zu wenig Vorlaufzeit für die Schulessenlieferungen gehabt.

Bildungssenatorin will Vergabeverfahren vereinfachen

Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) machte für die Probleme bei den Lieferungen von Schulessen auch das komplizierte Vergabeverfahren verantwortlich. Sie forderte, das Verfahren müsse vereinfacht werden.

Seit zwei Tagen gebe es Ersatzlieferungen für das Schulessen, sagte Günther-Wünsch am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Seit Mittwoch würden die Schulen wieder verbindlich versorgt. Dafür springen laut den Bezirken an betroffenen Schulen andere Essensversorger ein.

Korrekturhinweis: In einer ersten Fassung dieses Beitrags hatten wir geschrieben, dass der Bezirk Pankow nach eigenen Angaben dem Caterer "40 Seconds" gekündigt habe. Das war nicht korrekt. Laut Bezirk wurde mit dem Caterer vereinbart, einen Aufhebungsvertrag zum 20. September zu schließen. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

Sendung: rbb|24 Abendschau, 12.09.2024, 19:30 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Statt auf dem Caterer herumzuhacken, sollte man sich an den wahren Schuldigen halten. Das ist der Senat.

    Das Vergabeverfahren war viel zu kompliziert und der Zuschlag wurde viel zu kurz vor Schulbeginn erteilt. Somit fehlt genug Zeit zur Planung ect.

    Außerdem ist noch nicht geklärt, ob einer der unterliegenden Bieter klage einreicht. Dann ruht die Versorgung mit Essen bis eine gerichtliche Entscheidung vorliegt.

    Letztlich hat der Senat dieses Chaos zu verantworten.

  2. 19.

    Oh, jetzt nochmal?

  3. 18.

    Es gibt auch "gesunden"Kartoffelsalat mit Gurke, Tomaten und Kräutern zum Beispiel aber ohne Wurst und Mayonnaise.

  4. 16.

    In den meisten Schulen gibt es doch technisch und platzmässig überhaupt keine Voraussetzung zum selbst kochen. Selbst am Konvektomat scheitern die meisten Schulen.

  5. 15.

    Die Schulen machen ja die Verträge nicht, da immer im Pool ausgeschrieben wird. Ansprechpartner ist immer das Bezirksamt.

  6. 14.

    Ich muss das leider schon wieder so kommentieren: Wurde denn schon diesbezüglich eine Arbeitsgruppe (Task-Force) gegründet?

  7. 13.

    Und unser Bezirk Reinickendorf, will dem Caterer weiterhin Aufschub geben um eine weitere Woche... die Schulen werden im stich gelassen vom Bezirk, die Ersatzcaterer schmecken den Kindern auch nicht... und wir Eltern bekommen einfach kein gehör....

    Ea heißt immer Schule in Eigenverantwortung, wenn wir aber sagen, sie mögen den Vertrag kündigen und wir möchten den Anbieter der letzten Jahre zurück wird man links liegen gelassen... und wenn man sich schon an die Medien/ social Media Teams wendet, bekommt man auch kein gehör... einfach traurig und die Kinder leiden

  8. 12.

    Was ist denn für sie ordentliches Essen? Bulgur mit Pampe und Grünkernbratling? Die wenigste Kinder essen das freiwillig sondern bekommen es von ihren Eltern verordnet. Sehe ich jeden Tag in der Mensa unserer Schule. An Kartoffelsalat und Würstchen kann ich kein schlechtes, ungesundes Essen erkennen.

  9. 11.

    Die Inkompetenz mal wieder in Berlin. Oder sollte das der Anfang der Abschaffung des kostenlosen essen sein ??? Fakt - vorher hatte alles solide funktioniert- nur hat alles seinen Preis und da wollte mal wohl wieder sparen und noch dazu die Ausschreibungen gezielt kompliziert machen….

  10. 10.

    Es war doch nur eine Notlösung. Wenn das Kind jetzt nichts bekommen hätte wäre das auch wieder ein großes Thema. Schulen sollten Köche einstellen . Die das Essen machen . Aber leider ist das dem Land zuteuer. Hier Brauchen dann nur die Zutaten geliefert werden. Gibt genug Köche die durch Geschäfts Schließungen Job los sind . Dank corona und der Politik schließen ja viele

  11. 9.

    Es wird sich gekümmert. Es ist beim Caterer etwas schief gegangen. Die Hintergründe kennen wir nicht. Man kann sich behelfen. Es gibt Zwischenlösungen. Man bemüht sich. Die Kinder hungern nicht, wie in Filmbeiträgen behauptet wird.
    Fehler kommen vor, bei Ihnen, bei mir. Manchmal kommt es zu einer Fehlerkette. Es gibt Zwischenlösungen, Lösungen. Wir Menschen können daraus lernen.

  12. 8.

    40seconds hatte sich auch an unserer Schule vorgestellt (Privatschule). Es hieß, dass alles frisch zubereitet wird und dann im cook and chill Verfahren ausgeliefert wird, also frisch kochen, runterkühlen und wieder erhitzen. Daher verstehe ich nicht, warum es ein Problem sein soll, wenn der Auftrag in den Ferien vergeben wird und ab 2.9. die Belieferung erfolgen soll. Da ist doch genug Zeit für frisch kochen…..

  13. 7.

    Donnerwetter: alles konstruktive Beiträge. "Wurst mit Kartoffelsalat "

  14. 6.

    Sicher nicht schön, wenn man sich darauf verläßt, dass es Essen an der Schule gibt. Aber ist es nicht auch ein bisschen bequem gedacht? Jahrzehnte lang sind Schüler mit Brotdosen zur Schule gegangen. Dann gab es halt abends warmes Essen.
    @Leo, einmal Wurst mit Kartoffelsalat ist noch kein Grund, um über Mangel-/Fehlernährung zu sprechen. In dem Fall ist doch ein sattes Kind besser.
    Es wird sicher ein anderer Lieferant gefunden werden.

  15. 5.

    Bei unserem Sohn gab es heute Wurst mit Kartoffelsalat… war mit Sicherheit nicht gesund… da hätte ich lieber kein Essen in der Schule… die Kinder werden davon doch nur fett und krank.. bitte ordentliches Essen oder kein Essen. Kann ja jeder seinem Kind einfach etwas zu Essen mitgeben. Verstehe diese Notlösung nicht.

  16. 4.

    Da ist wohl die Bildungsministerin nicht ganz so richtig informiert. Ersatzessen gibt's nur für die Grundschüler, die Großen haben keinen Hunger, wie denn auch! Und verbindlich versorgt seit Mittwoch heißt: die Schule hat sich selbst bemüht Essen zu organisieren. Für nächste Woche steht noch alles offen was Schulessen angeht. Ich frage mich ernsthaft: geht man so mit Kindern um, die der Politik so wichtig zu scheinen sind. Definitiv nicht. Was läuft nur schief in unserem Land?

  17. 3.

    Vielleicht weil sie es nicht alleine entscheiden kann? Kann doch so schwer jetzt nicht sein.

  18. 2.

    Wenn es nicht so ein ernstes Thema Schulessen in Berlin wäre, man könnte locker eine TV Serie drehen, würde aber eher ein Drama und nicht lustig werden.

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