Nach fünf Jahren - BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt verlässt Unternehmen zum Jahresende

Fr 18.10.24 | 09:44 Uhr
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Archivbild:Rolf Erfurt, BVG-Betriebsvorstand, aufgenommen bei einem Pressetermin am 08.07.2024.(Quelle:picture alliance/dpa/M.Skolimowska)
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Audio: rbb24 Inforadio | 18.10.2024 | Jan Menzel | Bild: picture alliance/dpa/M.Skolimowska

Der Betriebsvorstand der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Rolf Erfurt verlässt das Landesunternehmen zum Jahresende. In einer Pressemitteilung heißt es am Freitag, der Grund für den Schritt seien unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung der BVG.

Erfurt war mehr als fünf Jahre lang verantwortlich für die Technik und die Betriebsabläufe der BVG. Sein Abgang trifft das Unternehmen in einer schwierigen Phase. Die BVG kämpft mit massiven Pünktlichkeitsproblemen, die Lieferung neuer U-Bahnen hat sich stark verzögert und unter den Beschäftigten insbesondere im Fahrdienst gibt es eine hohe Unzufriedenheit.

BVG-Aufsichtsratschefin und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) dankte Erfurt für seine "ausgezeichnete Arbeit und sein hohes Engagement". Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird BVG-Chef Henrik Falk auch die Verantwortung für das Betriebsressort übernehmen.

Veraltete Züge und sinkende Pünktlichkeit

Die BVG kämpft aktuell mit sinkender Pünktlichkeit. Sie lag nach Angaben der BVG zuletzt bei unter 90 Prozent. Zugleich ist die Zahl der Fahrgäste gestiegen. In diesem Jahr rechnet die BVG mit über 1,1 Milliarden beförderten Fahrgästen. 2023 waren es 1,06 Milliarden.

Außerdem ist der Fuhrpark zum Teil veraltet. Der Zughersteller Stadler will Ende November bekanntgeben, wann die BVG mit der Auslieferung neuer U-Bahn-Wagen rechnen kann. Der Hersteller ist mit der Lieferung der ersten 110 Fahrzeuge in Verzug, aktuell müsse noch ein umfangreiches Softwareupdate durchgeführt werden. Das hat Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) im Abgeordnetenhaus gesagt. In den Regelbetrieb übernommen werden die neuen Fahrzeuge laut BVG-Chef Henrik Falk frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025.

Falk kündigte erneut an, dass die BVG in den kommenden Jahren ihr Angebot nicht ausbauen werde, sondern das bestehende Angebot stabilisieren müsse.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.10.2024, 10 Uhr

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7 Kommentare

  1. 7.

    Ein Opfer dilitantischer Politik. Solange die Gifeys dieser Welt das Sagen haben wird es nicht besser werden.

  2. 6.

    Der Artikel wiederholt sich. So als wenn Textbausteine unkritisch aneinandergefügt wurden...

  3. 5.

    Woher wollen Sie das wissen? Vielleicht trägt er die Verantwortung der letzten 5 Jahre! Also schieben Sie jetzt nicht die Schuld in die falsche Ecke! Sie wissen nämlich garnichts.

  4. 4.

    Wenn wenigstens Busse, Tram und U-Bahnen geliefert werden würden, gäbe es auch etwas zu bezahlen. Unter dem aktuellen Senat hat die BVG aber fast nichts erhalten. Im Gegenteil mussten Lieferungen für Busse nach hinten geschoben werden, weil sich niemand rechtzeitig um die Betriebshöfe gekümmert hatte. Als 2018 die BVG nach neuer U-Bahn-Werkstatt rief, sind andere in der Verantwortung gewesen. Leider entwickelt aber in der Tat auch der aktuelle Senat kaum Ehrgeiz.

  5. 3.

    So hat man einen Sündenbock gefunden der für all die Verfehlungen der letzten Jahr Zehnte hin halten muß.

  6. 2.

    Typisch Berliner Senat ! Da sagt ein führender Mitarbeiter die Wahrheit und wird dann zum Bauernopfer !
    Mal sehen wie lange Herr Falk nach der Pfeife des Berliner Senats tanzen kann !
    Dieser Betrieb wird vom Senat kaputt genacht. Warum findet denn die BVG kein Personal ?
    Und welcher Hersteller von Fahrzeugen (Busse, Tram und U-Bahnen) möchte schon Jahrelang auf sein Geld warten ?
    Herr Erfurt hat sich immer für die BVG und seine Mitarbeiter eingesetzt, war für alle da.
    Nur konnte er sein Mund beim Senat nicht halten und muss deshalb gehen !
    Danke Frau Giffey !

  7. 1.

    Schmeißt Erfurt hin, weil er keine Lust mehr hat, seinen Kopf für die jahrelangen Versäumnisse des Senat hinzuhalten oder ist er das Bauernopfer für diese Versäumnisse? Ich denke dabei z.B. an die seit 2018 gefordert Werkstatt für die BVG oder den verschleppten Betriebshofneubau für Busse. Wenn auf einer Buslinie, die werktags mit Doppeldeckern bedient wird, im Berufsverkehr ein kurzer Eindecker kommt, weiß man auch um durch fehlendes Personal und deshalb seit 2022 deutlich ausgedünntem Fahrplan übertünchten Fahrzeugmangel beim Busbetrieb.

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