Nach fünf Jahren -
Der Betriebsvorstand der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Rolf Erfurt verlässt das Landesunternehmen zum Jahresende. In einer Pressemitteilung heißt es am Freitag, der Grund für den Schritt seien unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung der BVG.
Erfurt war mehr als fünf Jahre lang verantwortlich für die Technik und die Betriebsabläufe der BVG. Sein Abgang trifft das Unternehmen in einer schwierigen Phase. Die BVG kämpft mit massiven Pünktlichkeitsproblemen, die Lieferung neuer U-Bahnen hat sich stark verzögert und unter den Beschäftigten insbesondere im Fahrdienst gibt es eine hohe Unzufriedenheit.
BVG-Aufsichtsratschefin und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) dankte Erfurt für seine "ausgezeichnete Arbeit und sein hohes Engagement". Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird BVG-Chef Henrik Falk auch die Verantwortung für das Betriebsressort übernehmen.
Veraltete Züge und sinkende Pünktlichkeit
Die BVG kämpft aktuell mit sinkender Pünktlichkeit. Sie lag nach Angaben der BVG zuletzt bei unter 90 Prozent. Zugleich ist die Zahl der Fahrgäste gestiegen. In diesem Jahr rechnet die BVG mit über 1,1 Milliarden beförderten Fahrgästen. 2023 waren es 1,06 Milliarden.
Außerdem ist der Fuhrpark zum Teil veraltet. Der Zughersteller Stadler will Ende November bekanntgeben, wann die BVG mit der Auslieferung neuer U-Bahn-Wagen rechnen kann. Der Hersteller ist mit der Lieferung der ersten 110 Fahrzeuge in Verzug, aktuell müsse noch ein umfangreiches Softwareupdate durchgeführt werden. Das hat Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) im Abgeordnetenhaus gesagt. In den Regelbetrieb übernommen werden die neuen Fahrzeuge laut BVG-Chef Henrik Falk frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025.
Falk kündigte erneut an, dass die BVG in den kommenden Jahren ihr Angebot nicht ausbauen werde, sondern das bestehende Angebot stabilisieren müsse.
Sendung: rbb24 Inforadio, 18.10.2024, 10 Uhr