Landgericht Cottbus -
Nachdem er seinen Vater getötet haben soll, soll ein 22-Jähriger aus Hosena (Oberspreewald-Lausitz) dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Das forderten die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung am Montag übereinstimmend in einem sogenannten Sicherungsverfahren vor dem Cottbuser Landgericht. Dabei handelt es sich um eine spezielle Verfahrensart, die beispielsweise angewandt wird, wenn ein Beschuldigter schuldunfähig ist. Das ist auch bei dieser Verhandlung der Fall.
Im Laufe des Verfahrens hatte ein Gutachten ergeben, dass der Beschuldigte unter einer paranoiden Schizophrenie leidet und deshalb nicht schuldfähig ist. Der Gutachter hatte dabei erklärt, dass der Angeklagte auch in Zukunft eine Gefahr darstelle und deshalb eine Untebringung in einem psychiatrischen Haftkrankenhaus empfohlen. Dieser Empfehlung waren am Montag auch die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft in ihren Plädoyers gefolgt. Ein Urteil soll am 27. Januar gesprochen werden.
"Stimmen" befahlen dem Beschuldigten die Tötung
Neben der paranoiden Schizophrenie führte der Sachverständige das Verhalten des Beschuldigten auch auf dessen Drogenkonsum zurück. So habe der 22-Jährige beispielsweise Stimmen gehört, die ihm befohlen hätten, seinen Vater zu töten.
Bei der Tat soll der Beschuldigte äußerst gewalttätig vorgegangen sein. Er soll mehrfach auf dem Kopf und dem Oberkörper seines Vaters herumgesprungen sein. Mit Küchenbesteck soll er dem Opfer zudem zahlreiche schwere Verletzungen zugefügt haben.
Der 22-Jährige soll im Sommer des vergangenen Jahres seinen Vater in einem Einfamilienhaus in Hosena getötet haben. Das Verfahren läuft wiederum seit Dezember. Der Beschuldigte hatte damals selbst den Notruf gewählt und dabei bereits angegeben, seinen Vater getötet zu haben. Vor der Polizei war er anschließend zunächst geflohen. Er habe sich in einem "totalen Ausnahmezustand" befunden und musste fixiert werden, wie eine Polizeisprecherin damals sagte.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2025, 14:10 Uhr