Drei Jahre nach rassistischer Tat - Hunderte erinnern in Berlin und Potsdam an die Opfer des Terroranschlags von Hanau
Vor drei Jahren wurden im hessischen Hanau neun Menschen Opfer eines rassistischen Anschlags. Am Sonntag wurde auch in Berlin und Potsdam der Opfer gedacht - unter anderem mit einem multireligiösen Friedensgebet.
In Berlin und Brandenburg haben zum dritten Jahrestag des rechten Terroranschlags von Hanau am Sonntag mehrere Gedenkveranstaltungen stattgefunden.
Am frühen Nachmittag gedachten religiöse Vertreter des Judentums, Christentums und der Muslime in einem multireligiösen Friedensgebet im "House of One" in Berlin-Mitte der Opfer des Anschlags. "Wir können ein Zeichen setzen, wir können unsere Solidarität zeigen, dafür sorgen, dass an diese Menschen angemessen gedacht und erinnert wird, der Fall lückenlos aufgeklärt wird und dass so etwas nie wieder passiert", sagte die islamische Theologin Kübra Dalkilic.
An einer Gedenkkundgebung am Kreuzberger Oranienplatz nahmen nach Angaben der Polizei 600 Menschen teil. In Berlin-Neukölln kamen laut Polizei 1.500 Menschen zu einem Demonstrationszug.
Am Brandenburger Tor in Potsdam nahmen rund 180 Menschen an einer Gedenkveranstaltung teil.
Berliner Senat gedenkt mit #saytheirnames
Auch der Berliner Senat gedachte der Opfer. "Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Verstorbenen. Ihre Namen und ihre Leben sind nicht vergessen", teilte die Senatskanzlei am Sonntag bei Twitter mit, dazu postete sie die Namen der getöteten.
Zum Gedenken an die Opfer hat sich unter anderem der Hashtag "saytheirnames" etabliert. Das Ziel: Die Namen der getöten Menschen sollen nicht in Vergessenheit geraten. Ins Leben gerufen wurde die Kampagne von einer Initiative aus Hanau.
Aus rassistischen Motiven neun Menschen ermordet
Im Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher im hessischen Hanau einen Terroranschlag begangen und dabei aus rassistischen Motiven neun Menschen mit Migrationshintergrund ermordet. Anschließend brachte er seine Mutter und sich selbst um.
Sendung: Fritz, 19.02.2023, 11:30 Uhr
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