American Football in Deutschland - Berlin will NFL-Spiele ins Olympiastadion holen

Sa 09.11.24 | 15:40 Uhr
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Audio: rbb24 Inforadio | 09.11.2024 | Angela Ulrich | Bild: IMAGO / Imagn Images

Die Stadt Berlin will in den nächsten Jahren American-Football-Spiele der National Football League (NFL) ausrichten. Eine Behördensprecherin bestätigte dem rbb, dass der Berliner Senat am Dienstag eine entsprechende Vorlage der Sport- und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) beraten und beschließen will. Gespielt werden soll im Olympiastadion. Zuvor hatten RTL/ntv berichtet.

Am Sonntag (10.11.) bestreiten die New York Giants und die Carolina Panthers in München das vierte NFL-Spiel auf deutschem Boden. Auch Frankfurt am Main war in der Vergangenheit bereits Ausrichter. Die Liga hatte bereits angekündigt, in Deutschland bleiben zu wollen. "Ich bin sehr optimistisch und kann insoweit grünes Licht für alle NFL-Fans geben, dass wir auch zukünftig hier in Deutschland spielen werden", sagte NFL-Germany-Chef Alexander Steinforth.

Senat erhofft sich hohe Einnahmen

Senatorin Spranger habe bereits mit Liga-Verantwortlichen Kontakt aufgenommen, bestätigte die Senatsverwaltung für Inneres und Sport dem rbb. Man wolle sich um mehrere Gastspiele der amerikanischen Profiliga NFL zwischen 2025 und 2029 bewerben.

NFL-Profispiele wären ein absoluter Mehrwert für die Stadt, so die Sprecherin. Nicht nur durch die anreisenden Sportfans, sondern auch für den Jugend- und Schulsport. Berlin habe bewiesen, dass die Stadt sportliche Großereignisse stemmen kann - wie zuletzt die Special Olympics. Sie seien "überzeugt, dass die Sportmetropole Berlin mit dem Olympiastadion bestens als Austragungsort für NFL-Veranstaltungen geeignet ist". Die Stadt habe in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sie Sportgroßereignisse bestens organisieren könne.

Finanzierung noch unklar

Wie die Bewerbung um NFL-Spiele finanziert werden soll, ist allerdings noch unklar - der Senat ringt derzeit um Millionen-Einsparungen im kommenden Haushalt. Laut RTL/ntv-Bericht ist Berlin bereit, für das NFL-Spektakel bis zu 12,5 Millionen Euro zu investieren.

Liga-Chef Roger Goodell bezog bei einem Fanevent in München Stellung. "Normalerweise glaube ich nicht an Gerüchte", sagte der NFL-Commissioner. In diesem Fall sei das anders. In Bezug auf Berlin ergänzte er: "Wir arbeiten daran. Es ist nicht finalisiert." Laut Goodell würden die Verhandlungen mit Berlin aber nicht bedeuten, dass man nicht nach München oder Frankfurt am Main zurückkehren werde.

Sendung: rbb24 Radio Fritz, 09.11.24, 12:31 Uhr

8 Kommentare

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  1. 7.

    Verrückt. Man will eine Sportart, die hier kaum einer kennt subventionieren ?
    Wieso wird nicht der heimische Spitzensport unterstützt um ihn wettbewerbsfähiger zu machen ? Wo bleibt das Engagement für Alba, Union oder die Füchse ?

  2. 6.

    Ja Berlin braucht Wohnraum das ist richtig, aber es werden nur Eigentum gebaut, was denen, die dringenden Wohnraum brauchen, nicht bezahlen könne. Da sollte man 2-3 Spiele in Berlin ausrichten, dann kann sich Berlin sanieren. 110 Millionen ist eine Menge um sich zu Sanieren. Das hat man schon dieses Jahr mit Taylor Swift verpennt, die Konzerte wären nach der EM gewesen und wäre gegangen. Millionen verschenkt. Dafür hat sich das kleine Gelsenkirchen saniert, mit 3 Konzerten. Guten Morgen Berlin, also macht was.

  3. 5.

    Ihnen ist schon bewusst, wieviel Geld bei so einem Event in die Kassen gespült wird? In Frankfurt letztes Jahr 110 Mio. Die Stadt selbst hat durch dieses Event 8Mio zusätzliche Steuereinnahmen. Wieso darauf verzichten?

  4. 4.

    Nur mal angenommen: pro Spiel 70.000 Tickets verkauft, 4 Spiele (2026-2029), Investionsvolumen 12,5 Mio EUR...,
    dann ergibt dies einen durchschnittlichen Ticketpreis von 45 EUR ggf. zzgl. Miete, Betriebskosten und Sicherheitskosten etc.
    Fast ein Schnäppchen, nur zu.
    Dann kommen Steuereinnahmen aus dem Hotel-/Gaststättengewerbe den klammen Kassen der Stadt zu Gute.
    Und liebe Frau Spranger, auch wenn immer wieder wiederholt wird es nicht wahrer, der Einfluss auf Schul-/Jugendsport ist wenn überhaupt marginal. Empfehle mal dazu die SPLISS-Studie, so als Anregung für eine Gute-Nacht-Lektüre.

  5. 3.

    Die Kassen sind leer, die Infrastruktur am Boden. Erst die Hausaufgaben machen. Und: Wir haben Wahlen, evt. Nachwahlen , Fahrraddemo, running people, Demos und Baustellen über Baustellen.

  6. 2.

    Wenn man solche summen für unwichtige Spektakel aufbringen kann, Gesundheit, Schulen und öpnv aber den Bach runter gehen, dann haben die Parteien immer noch nicht verstanden, wie schlecht die Stimmung aktuell in unserer Gesellschaft ist, und vor allem auch endlich und die wichtigsten Dinge zu kümmern, eben Gesundheit, Bildung und Wohnen. Und nicht Sport Events...

  7. 1.

    Das wäre sicher ein Highlight für alle Fans aus Berlin und Brandenburg aber bestimmt gibt es sicher welche die die üblichen Gründe (Schulen, Wohnungen, Umwelt usw.) vorzubringen haben damit man dies bloß nicht in Berlin macht… ach Stau und ÖPNV zu voll hab ich noch vergessen.

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