Umstrittene CCS-Technologie - Brandenburger Koalition führt neue Debatte über CO2 im Untergrund

So 12.03.23 | 08:12 Uhr
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Archivbild: Die Co2-Aufbereitungsanlage des Vattenfall Kraftwerk mit Co2-Abscheidung in Schwarze Pumpe (Brandenburg) (Bild: dpa/Arno Burgi)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 12.03.2023 | N.Nowak und K. Neumann | Bild: dpa/Arno Burgi

Bundeswirtschaftsminister Habeck will die unterirdische CO2-Speicherung auch in Deutschland ermöglichen. Das heizt auch in Brandenburg die Debatte um die so genannte CCS-Technologie neu an. Durch die Landesregierung geht ein Riss. Von Katrin Neumann und Michael Schon

  • Designierter CDU-Chef Redmann fordert CO2-Pipelines
  • CO2 aus Brandenburg könnte in Skandinavien gespeichert werden
  • Woidke erteilt CCS-Technologie erneut Absage

Katrin Mußhoff steht auf einem Acker im Havelland. Der Boden unter ihren Füßen ist aufgeweicht, seit Tagen regnet es. Ein wintergrauer Märzmorgen wie überall in Brandenburg, mit einem gewichtigen Unterschied: Unter ihren Füßen lagern fast 70.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid, etwa so viel wie 25.000 Autos im Jahr ausstoßen. Und das macht den Acker bei Ketzin dann doch ein wenig außergewöhnlich.

Von 2008 bis 2013 hat das Geoforschungszentrum Potsdam hier versuchsweise CO2 in die Erde gepumpt, mehr als 600 Meter tief. Dort ist es bis heute. "Wie man sieht, hat sich augenscheinlich nichts geändert", sagt Mußhoff. Sie ist die Bürgermeisterin von Ketzin. Die SPD-Politikerin ist überzeugt: "Umwelt und Natur sind unbeschadet davongekommen, und der Mensch auch." So viel Gelassenheit bringt nicht jeder für das Thema auf.

Erfolgreicher Protest in Beeskow

CCS (Carbon Capture and Storage, also Kohlenstoff-Abscheidung und -speicherung) – diese drei Buchstaben lösen zuweilen noch immer starke allergische Reaktionen aus. In Beeskow, etwa zwei Stunden Autofahrt von Ketzin entfernt, gibt es kein CO2 im Boden. Dafür gibt es gelbe Kreuze am Straßenrand und Schilder mit der Aufschrift "Seismologische Untersuchungen untersagt. Der Grundstückseigentümer." Beeskow war vor mehr als zehn Jahren als Standort im Gespräch, an dem die CO2-Speicherung in größerem Maßstab ausprobiert werden sollte. Die Proteste dagegen waren damals heftig.

Die Angst ist noch da

Die Pläne sind längst vom Tisch. Die Ängste der Beeskower aber sind nach wie vor da. "Irgendwann kommt das sowieso wieder hoch. Es braucht doch bloß mal kurz jemand anzubohren", sagt zum Beispiel Udo Sigmund, den wir auf dem Marktplatz treffen. Damit dürfte er hier vielen aus der Seele sprechen. Volker Richter, ebenfalls Beeskower, sagt: "Die Menschen haben natürlich Angst. Es gehört eine vernünftige Kommunikation der Politik dazu zu erklären, ob es was nutzt, ob es gut ist."

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat entschieden, dieser Politiker nicht zu sein: "Eine Verpressung in Brandenburg kommt nicht infrage", sagt er. Angesichts der Proteste vor zehn Jahren dürfte er zur Erkenntnis gekommen sein, dass CCS in Brandenburg kein Gewinnerthema ist. Allenfalls mit der Nutzung von CO2, das in industriellen Prozessen abgeschieden wird, kann er sich anfreunden. Beispielsweise in der Papier- oder Zementindustrie entsteht zwangsläufig CO2, das sich nicht vermeiden lässt. "Wir sind bereit, diese Diskussion zu führen", sagt Woidke.

Potsdamer Geoforscher halten CCS für unbedenklich

Abgeschiedenes CO2 nutzen? Michael Kühn vom Geoforschungszentrum Potsdam ist da skeptisch. Man könne es zwar beispielsweise in Kunststoffen verarbeiten, erläutert er, "die Mengen, die man dann nutzt, sind aber so gering, dass sie keinen Einfluss haben auf die Menge CO2, die wir ausstoßen."

Der Professor ist Verfechter der CCS-Technologie. Er hat das Projekt in Ketzin betreut. Das Ergebnis seiner Forschung: Man müsse sich keine Sorgen wegen CCS machen. Das Verfahren sei erwiesenermaßen sicher. Das in Ketzin gelagerte CO2 hat sich hauptsächlich in Wasser gelöst, ein Teil hat sich mit dem Gestein in Kalk umgewandelt, ein weiterer hängt gasförmig im Boden unter einer Deckschicht. Kühn verweist darauf, dass in Deutschland bereits seit Jahrzehnten Gas unterirdisch gespeichert werde.

Redmann: CCS unumgänglich

Von der Sicherheit der Technologie ist auch Jan Redmann, CDU-Fraktionschef im Landtag, überzeugt. Er möchte seine Partei nächstes Jahr als Spitzenkandidat in die Landtagswahl führen und hält das Thema, anders als Woidke, offenbar für wahlkampftauglich. Sein Vorschlag: In Schwedt solle Erdgas in Wasserstoff und CO2 aufgespalten und das CO2 dann per Pipeline zum Verpressen nach Norden transportiert werden. Dänemark und Norwegen seien offen für CCS.

Wasserstoff aus herkömmlichem Erdgas zu produzieren, ist aus Redmanns Sicht unumgänglich: Allein mit erneuerbaren Energien könne "nicht im Entferntesten ausreichend Wasserstoff produziert" werden, der in Zukunft zur klimaneutralen Industrieproduktion gebraucht werde. Er sieht Brandenburg in einem Wettlauf mit westdeutschen Bundesländern, die bereits in den nächsten Jahren CO2-Pipelines zur Nordsee planten. Brandenburg drohe ein Standortnachteil, wenn die Diskussion um CCS nicht jetzt geführt würde, so Redmann.

Ob Ministerpräsident Woidke in diese Debatte einsteigt, ist allerdings fraglich: "Ich glaube, wir sollten unsere Probleme grundsätzlich nicht zu Lasten von anderen lösen", sagt Woidke. "Abfälle nach Afrika zu exportieren oder CO2 über Pipelines in die Nordsee" könne nicht der Weg für Brandenburg sein.

Grüne sehen Technologie kritisch

Auch die Grünen in Brandenburg stehen CCS kritisch gegenüber. Für die Abscheidung von CO2 bei fossilen Kraftwerken lehnen sie die Technologie ab. Ebenso eine Speicherung in der Mark. Für die Kompensation von technisch nicht vermeidbaren Treibhausgasemissionen habe es Vorrang, sie in natürlichen Ökosystemen wie Mooren und Wäldern zu binden, sagt die Grünen-Landeschefin Alexandra Pichl.

Sollte das nicht ausreichen, lassen sich die Grünen ein CCS-Hintertürchen offen. Der Spalt ist aber noch recht klein: "Bevor allerdings Infrastrukturfragen wie Pipelines geklärt werden können, muss eine ausreichende fachliche Grundlage über die anfallenden CO2-Mengen und Bedarfe bestehen", sagt Pichl.

So oder so: Selbst für Geowissenschaftler Kühne ist CCS allenfalls eine Übergangstechnologie. "Der Raum, der uns unter der Erde zur Verfügung steht, ist endlich", sagt er: "Wenn wir wirklich CO2 loswerden wollen, dann sollten wir weniger produzieren."


Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 13.03.2023, 19:30 Uhr

58 Kommentare

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  1. 58.

    Was bleibt eigentlich übrig, wenn man herkömmliches Biogas zu CH4 in Erdgasqualität aufwertet?
    CO2, irgendwas mit N und?
    Das sollte ja die Zukunft sein für Biogasanlagen an denen man die Wärme nicht sinnvoll nutzen kann und das Gas besser aufwertet und ins Netz einspeist, speichert um es andernorts und zu anderer Zeit effizient (KWK) zu verbrennen. Wird ja auch schon vielfach gemacht.
    Biogas dann aber aus tierischen Reststoffen und menschlichen Gärabfällen und weniger aus nur dafür angebauten Pflanzen.

  2. 57.

    "Paul" hat doch aber nun keine Wärmepumpe aber ich würde sein Energiekonzept gern näher erfahren. Noch steht einiges aus.

  3. 56.

    Heute schien wieder einige Stunden die Sonne. Da wird sofort die Heizung voll zu gedreht und es ist noch angenehmer als im Heizmodus. Die Merzsonne hat schon so viel Kraft und nach trüben Tagen spürt man es besonders.

  4. 55.

    Auf den ersten Blick würde ich sagen "falscher" Pufferspeicher.
    Wenn Sie im EG eine Fussbodenheizung haben, dürfte die Rücklauftemperatur bei <30°C liegen. Die kriegen Sie mit WP leicht und effizient auf 40°C bis 45°C und auch mal mehr erhöht. Den Rest auf 60°C oder mehr machen Sie wenn nötig mit der Heizpatrone.
    Pufferspeicher müsste im unteren Bereich von der Wärmepumpe beheizt werden und im oberen bzw. in der Mitte von der Heizpatrone. Und wenn der Speicher noch einen zweiten Wärmetauscher im oberen Bereich hat, können Sie da den Brennwertkessel oder was auch immer anschließen und werden merken, dass sie diesen kaum benutzen.
    Alternative ist dann noch der klassische Heizlüfter oder andere Direktheizer im OG. Der hat den gleichen Wirkungsgrad wie die Heizpatrone.

  5. 54.

    Handelt es sich um die im Industriepark Schwarze Pumpe von Vattenfall betriebene Pilotanlage?

  6. 53.

    Meine ehemaligen und jetzt pensionierten Kollegen in der Forschung haben dazu an einem Großprojekt mitgearbeitet bis zum Pilotkraftwerk dann hat man es politisch sterben lassen. (Stichwort OXYCOAL-AC https://idw-online.de/de/news305428 ; das war 2009!)

  7. 52.

    Wermutstropfen, weil sie die Bezugsgröße wegen der benötigten Energie um 40 % steigern müssen um davon max. 60 % abscheiden zu können, also 1-1,4 * 0,4 = 0,44. Das heißt sie Filtern netto nur noch 44 % bezogen auf einen abscheidungsfreien Betrieb!! Dann muss das Zeug noch verflüssigt transportiert und verpresst werden, kostet nun grüne (rote) Energie, damit das Ganze überhaupt noch Sinn macht.
    Deswegen bräuchte man auch Pipelines.

  8. 51.

    Der sinkende Wirkungsgrad spielt, wenn es um die übergangsweise Vermeidung von Treibhausgasen geht, solange keine Rolle, solange insgesamt immer noch genügend Energie erzeugt würde.
    Allerdings ist der Wermutstropfen, dass die produzierten Treibhausgase nach dem Abscheideprozess nur um max. 60 % reduziert werden.
    Ja es ist durch und durch ein kurzfristiger und teuerer Notnagel für Länder, die stark auf fossile Energie gesetzt haben.

  9. 50.

    Sie Glückspilz eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit JAZ = 5. Besser ist nur Geothermie ;-)

  10. 49.

    schon mal nachgelesen/nachgefragt, um wieviel % die Kraftwerksleistung durch die Abspaltung reduziert wird?

  11. 48.

    Paul, bei mir ähnliche Konstellation: EG 80m² FB-Heizung, OG 60m² Niedertemperatur-Heizkörper. PVA 10 kW mit 12,5 kWh Akku seit '21, 14 kW Wärmepumpe (Erdwärme) seit Sept. 22. Die WP hat bis jetzt 2.600 kWh Strom verbraucht und daraus 13 kWh Wärmeleistung gemacht - auch in den dunklen Monaten 30% Autarkie durch die PVA, wir heizen das Haus incl. WW also auch bei 47 Cent/kWh für 80...100 €/Monat. In den hellen Monaten speisen wir auch ~5.000 kWh ins Netz (WW dann über Thermosolar-Kollektor).

  12. 47.

    Sieht aber auch so aus, als wenn der Preisdeckel aufgrund fallender Energiepreise nicht mehr benötigt wird, milde Winter mal weiter vorausgesetzt.

  13. 46.

    Eines sollte noch bedacht werden, die Bundeshaushalt Diskussion zeigt es gerade.
    Glaubt doch niemand daran das die Preisdeckel noch verlängert werden. So rechnet sich PV noch schneller.

  14. 45.

    Eines sollte noch bedacht werden, die Bundeshaushalt Diskussion zeigt es gerade.
    Glaubt doch niemand daran das die Preisdeckel noch verlängert werden. So rechnet sich PV noch schneller.

  15. 44.

    Schafft die locker, lade nebenbei noch den 25 kw Hybrid. Das der Nov/Dez/Jan auch mal warten muss ist klar. Man muss eben Prioritäten setzen. Habe letztes Jahr über 5000kw ins Netz gespeist, mit der Wärmepumpe hört das jetzt auf.
    Vollkommen richtig....Man heizt damit nie das ganze Haus weil es nicht nötig ist.

  16. 43.

    Schon mal an selektive Ad-/Absorption gedacht oder Fällung?

  17. 42.

    Schafft die locker, lade nebenbei noch den 25 kw Hybrid. Das der Nov/Dez/Jan auch mal warten muss ist klar. Man muss eben Prioritäten setzen. Habe letztes Jahr über 5000kw ins Netz gespeist, mit der Wärmepumpe hört das jetzt auf.
    Vollkommen richtig....Man heizt damit nie das ganze Haus weil es nicht nötig ist.

  18. 41.

    Hallo Ulf, und die 10 Kw Anlage schafft das den 20Kw Speicher ausreichend zu versorgen? Der Speicher bei mir ist ja erweiterbar. Meistens bekommt man ja die Info PV Anlage und Speicher 1zu1. Wäre über eine Antwort dankbar. Bei 10 Kw Photovoltaik ist jedenfalls meine südliche Dachfläche komplett belegt ( leider).

  19. 40.

    Ich brauche im OG nicht permanent Wärme. Daher auch die gedämmte Geschossdecke. Die Heizkörper im OG sind schon auf niedrige Temperaturen ausgelegt(also größer). Es geht darum die Räume bei Bedarf kurzfristig aufheizen zu können. Warmwasser wird über eine Frischwasserstation am Speicher erzeugt. Also kein zusätzlicher Wärmeverlust durch WW Speicher. Die Entscheudung viel in dem Punkt, das gesamte Haus nicht immer auf 20 Grad + x zu halten. Daher habe ich mich für diesen Weg entschieden. Darum hat für mich persönlich die WP Nachteile. Hoffe, habe zur Klörung beigetragen.

  20. 39.

    Na sie werden sich da schon schlau gemacht haben. Aber richtig, je höher die benötigte Temperatur umso schlechter der Hebel. Für sehr hohe Temperaturen müssen dann zwei Wärmepumpen kaskadiert werden und der Hebel halbiert sich entsprechend. Auch spielt eine Rolle welchem Medium die Wärme entzogen wird.
    Aber ich würde das nicht als Nachteil, sondern eher als technische Beschränkung und damit als Beschränkung eines sinnvollen Einsatzes bezeichnen.

  21. 38.

    Speicher 7,5 kw ist zuwenig. Hab 10 kw auf dem Dach und 20 kw Akku.
    Komme mehrere Tage damit hin. Die Sonne scheint jeden Tag auch wenn es bewölkt ist.
    Bei 10 kw Dachleistung gibt's nichts besseres als eine Wärmepumpe.
    Inzwischen gibt es Anbieter wo man Strom direkt zum Tagespreis von der Börse kaufen kann.
    Die Margen für die Zwischenhändler fallen damit weg.
    Nicht zu vergessen, jede verbaute Wärmepumpe lässt den Durchleitungspreis für Gas steigen.

  22. 37.

    Die Wärmepumpe hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Im EG habe ich komplett Fußbodenheizung, im OG neue Heizkörper eingebaut. Daher brauche ich im OG kurzfristig höhere Vorlauftemperaturen um die Räume zu erwärmen. Werden die Räume nicht genutzt, Thermostat auf 1 bis 2, werden sie genutzt kurzzeitig auf 3. Die Geschossdecke zwischen EG und OG habe ich mit 180 mm Dämmung versehen, also unten immer warm oben nach Bedarf. Es gibt 2 voneinander getrennt Heizkreise. Diese kurzfristigen höheren Vorlauftemperaturen geht mit Wörmepumpe nicht. Das ist der Grund. Mit Heizpatronen kann ich die Pufferspeichertemperatur höher einstellen. Fußbodenheizung läuft dann über einen Mischer.

  23. 36.

    "Und nein, ich möchte keine Wärmepumpe, auch wenn Herr Habeck deren Einbau favorisiert."
    Liegt es an der benötigten Vorlauftemperatur? Direkt ist 1kWh Elektroenergie immer nur 1kWh Wärme. Über eine Wärmepumpe können sie aus 1kWh Elektroenergie je nach benötigter Temperatur bis zu über 4 kWh Wärme erhalten.

  24. 35.

    Wenn ich darauf antworten darf. Ende April ist das Dach vom Haus auch komplett energetisch saniert. Die PV Anlage gibt 10 kW, Speicher 7, 5 Kwh. Der Speicher für Heizung/Warmwasser wird direkt über den erzeugten Strom betrieben. Der Rest wenn Speicher leer und keine Sonne soll noch ein Brennwertheizgerät übernehmen. In 10 Jahren hoffe ich, gibt es auch für diese Differenz eine gute Lösung. Soll heißen 10 Jahre Weiterentwicklung der Technik. Und nein, ich möchte keine Wärmepumpe, auch wenn Herr Habeck deren Einbau favorisiert.

  25. 34.

    Im ersten Teil zu China muss ich ihnen widersprechen, weil diese Copy and Paste Strategie gepaart mit niedrigen Produktionskosten nur anfangs zum Erfolg führt. Haben alle asiatischen Hightech-Länder, im Übrigen auch anfangs D so gemacht. Inzwischen entwickeln die Chinesen bereits breit selber.
    Da können sie inzwischen jede Technologie einschließlich Maschinenbau nehmen. (leider)

  26. 33.

    Wo sollen die anderen 30% der benötigten Primärenergie herkommen, damit Deutschland bis 2045 klimaneutral werden kann? Haben Sie auch berücksichtigt, dass der Primärenergiebedarf in vielen Sektoren deutlich sinken würde, wenn man die konsequent elektrifiziert?

  27. 32.

    China nutzt intensiv Technologien, die Deutschland einst zur Marktreife gebracht hat - siehe PV - und kopiert eigentlich alte Ideen wie Druckluftspeicher, die hierzulande bereits seit Ende der 70er industriell genutzt werden. Die deutsche Autoindustrie lege beim Thema Umweltschutz aber nicht genügend Erfindergeist an den Tag, durch "ein klares Ultimatum" müsse daher der "notwendige Innovationsdruck" erzeugt werden, begründete bereits 2007 Söder seine Forderung nach einem gesetzlichen Verbot klassischer Verbrenner für 2020. Es rächt sich in vielen Bereichen rund um den Klimaschutz, dass wir zwar z.B. aus der Atomenergie so gut wie ausgestiegen sind, gleichzeitig jahrelang aber sektorübergreifend der Energiewende vernunftkräftig Knüppel zwischen die Beine geworfen worden sind. Jetzt bricht Hektik aus,

  28. 31.

    Warum bin ich nicht überrascht, dass auch Sie mit dem Slogan der Anhänger der fossilen Industrie, die uns einen heißen Herbst versprochen haben, um die Ecke kommen? Dabei wollte schon zur Merkels Zeiten die AfD Stoff ins Wasser tunken, um daraus eFuels herzustellen. Die Bratkartoffeln, weswegen Sie so gerne nonstop an die Ostsee fahren, werden allerdings dann ob der Spritkosten fast unbezahlbar.

  29. 30.

    Sie haben Recht, aber wir benötigen für die ganzen chemischen Prozesse viel grüne (rote) Energie die wir in Gesamtmenge aller notwendigen Transformationen nicht haben und man muss endlich priorisieren, was man nun eigentlich am dringendsten will und nicht alles gleichzeitig fordern.
    Da reicht mir schon was wir in D in der Mobilität gerade für „Diskussionen“ führen, während China gerade Tatsachen schafft und weggaloppiert.

  30. 29.

    Richtig, sowas kann nur eine Zwischenlösung sein und das allerletzte Mittel.
    Da Deutschland aber immer noch überwiegend seine Energie fossil gewinnt und wie andere Kommentartoren bereits richtig feststellten, auch sonst nicht hinreichend Wege zur Senkung der Treibhausgasemissionen beschritten hat, wird man wohl auch CCS machen müssen.
    Ich höre diesen Grundton zumindest immer häufiger in den Medien.

  31. 28.

    Was ich bei den Aussagen von Herrn Redmann vermisse sind die Anstrengungen zur CO2 Reduktion in der Industrie. Es kommt das Argument des Standortnachteils für BB. Es geht immer nur um wirtschaftlichen Wachstum, also auch um immer mehr Konsum. Wann ist denn in diesem Zusammenhang mal ein Umdenken möglich? Mal ein kleines Beispiel: Pozza und Brötchen werden im Werk vorgebacken, dann auf -30 Grad gekühlt, per Tiefkühl Lkw durchs Land gekarrt und irgendwann zu Hause im Backofen wieder gebacken. Wie wäre es denn mal den Teig und die Pizza zu Hause selbst herzustellen? Oder nicht mehr jeden Weg mit dem SUV zu erledigen. Jeder kann enorm zur Reduktion beitragen, und das mit ganz einfachen Mitteln.

  32. 27.

    Es reicht wenn Sie 70% erzielen. Eine gute Quote. Die restlichen Prozent werden viel zu teuer. Zuschüsse hin oder her.

  33. 26.

    Habe mir gerade dazu bei Wikipedia"Abscheiden und Speicherung von CO2 durchgelesen. Wenn der Wirkungsgrad des Kraftwerkes durch den zusätzlichen Reinigungsaufwand um 6-12% sinkt und gleichzeitig der Brennstoffaufwanf zur Kompensation um bis zu 40% steigt, dann bleibt uns eigentlich nur der Weg den CO2 Ausstoß zu minimieren. Die Speicherung von CO2 ist vielleicht ein kurzer Mittelweg um das jetzt anfallende CO2 etwas zu mindern. Die Zukunft kann eigentlich nur in der Speicherung der EE liegen um die Energie zu allen Zeiten abrufen zu können. Ich werde nach dem Umbau meines Hauses das Ziel zu 100% autark nicht erreichen, da die finanziellen Mittel leider endlich sind. Aber vielleicht kommen noch staatliche Zuschüsse?

  34. 25.

    wie - Sie brauchen die Luft bzw. die Kraftwerks-Abgase nur böse anzugucken, dann fällt das CO2 mit leisem Zischen von alleine raus? Genial, da möchte ich zugucken!

  35. 24.

    Wir kompensieren dieses Problem mit der genialen Idee Stoffe ins Wasser zu tun und die wieder zu entnehmen und erhalten damit Wasserstoff. Der Neumann wird dies auch toll finden.

  36. 23.

    Ich würde es nicht wegen der Klimaziele tun oder zumindest das nie in den Vordergrund stellen (eher so als Bonusprogramm mitnehmen), da das nur politisch polarisiert. Warum tun wir es nicht einfach wegen der Energieautarkie als Hauptgrund und wenn man daraus Syngas macht (also CCS ohne S) dann wegen der Rohstoffautarkie? Ich denke, daß sich auf das Argument viel mehr Menschen einigen könnten und es nicht so politisch polarisierend verwendet werden kann.

  37. 22.

    Ich würde etwas anderes vorschlagen. Wenn man schon so schön konzentriertes CO2 hat und dazu noch die H2-Erzeugung hochfahren will, warum macht man dann nicht daraus Synthesegas (z.Bsp. im Chemiepark Schwedt/O. und dem dort dann möglichen Großchemiewerk)? Das dürfte effizienter sein, als das CO2 aus den rund 400 ppm der Luft erst anzureichern.

  38. 21.

    Nein, es existieren natürlich Risiken. Die Norweger haben das im Vorfeld auch hin und herdisskutiert.
    Letztendlich machen sie es nun. Aber so zu tun, als wäre das im Meer risikolos ist falsch. Aber richtig ist auch uns läuft die Zeit davon, wir werden keine Wahl mehr haben.

  39. 20.

    Es sieht jedenfalls so aus, als ob man in Deutschland auch CCS in der Nordsee machen wird, weil wir anders die Klimaziele nicht erreichen werden und wir einfach noch jahrelang zuviele fossile Energie produzieren.
    Weil uns Pipelines fehlen, wird man das Zeug versuchen verflüssigt nach Norwegen zu transportieren. Aber die Begeisterung von Norwegen wird sich wohl in Grenzen halten und wir müssen wohl in unserem Nordseebereich ausweichen. CCS auf dem Festland halte ich aus vielen vernünftigen Gründen für nicht empfehlenswert und politisch hoffentlich auch nicht durchsetzbar.
    Also so wie wir das machen werden, sollte das wirklich das allerletzte Mittel sein.

  40. 19.

    Nö. Sieht zuletzt Dänemark. Sie sollten es sachlicher betrachten. Schwachstellen sind eher negative Haltungen wie die Ihre

  41. 18.

    Für Norwegen bietet es sich an die ausgelutschten Öl- und Gasfelder wieder mit CO2 zu füllen. Das sind dann auch ganz andere Volumina als man sich z.B. in Brandenburg vorstellen kann.
    Wollen ist in dem Sinne auch nicht richtig die sind schon fleißig und einige Jahre dabei. Dänemark steigt jetzt ein. Ob Deutschland das in der Nordsee wirtschaftlich hinbekommen könnte?
    Äquivalent zu Norwegen wäre es in DEU die Tagebaurestlöcher in Kohlenstoffsenken umzuwandeln kann. Sprich Altholz unter Luftabschluss versenken und gleichzeitig nachpflanzen. Ob es wirtschaftlich, zuverlässig und grundwasserfreundlich geht?
    Auf dem Festland energieeffzienter und billiger ist sicherlich die Speicherung in Wald und Moor nach der natürlichen Umwandlung von CO2 in gebundenen C. In Gebäuden kann man pflanzlich gebundenen Kohlenstoff natürlich auch über einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte Speichern.

  42. 17.

    Das eigentliche Problem ist, dass das bereits erzeugte Treibhausgas sehr lange in der Atmosphäre verbleibt und wir nicht wirklich wissen, zu welchen Effekten das bereits emittierte und noch zu emittierende Treibhausgas führt.
    Deswegen haben Wissenschafter die künstliche Verringerung des Bestands ins Spiel gebracht. Ich glaube Norwegen (will) verpresst sein CO2 in der Nordsee, weil Norwegen über genügend regenerative Energie verfügt.
    Alle ihre Ideen sind ja richtig aber kommen zu spät.

  43. 16.

    CCS ist ein Ablenkungsmanöver. Es lenkt davon ab, dass wir nur mit schmellstem Ausstieg aus fossilen Energien das Klimaproblem lösen können. CO2-Speicherung quasi kostenlos gibts, wenn überhaupt, nur mit Mooren. Also raus aus Kohle, Gas, Erdöl und Moore wiedervernässen!

  44. 15.

    Nachtrag: Wie wäre es mit Ausbau der Bahn, Wohnhäuser aus Holz, Lehm ,Kalk und recycelten Material statt aus energieintensivem Beton und Glas? Solar- und Windenergie für den Restbedarf?? Die egoistische Gier einiger weniger führt zu immer verschraubteren Gedanken und Handlungen mit dem faktischen Ziel der Menschheit das Grab zu schaufeln.

  45. 14.

    Echt, so einen Schwachsinn: Wahnsinnig viel Energie verschwenden, um sinnlos produziertes CO2 zu verstecken? Auf so etwas können nur die Schildbürger-Deutschen kommen!

  46. 13.

    #11@jotha hat Recht. Alles was wir zukünftig an Transformationen benötigen ist leider sehr energieintensiv, so auch DAC, CCU/CCS etc.
    Energie, die wir momentan noch längst nicht ausreichend sauber erzeugen.
    Deswegen ist das sofortige umlenken im Entstehungsprozess und anschließende verpressen schon sinnvoll.
    Allerdings würde ich sowas lieber im Meer (Nordsee) in ausgebeuteten Erdöllagerstätten durchführen, als es direkt unter Wohnsiedelungen zu verpressen.

  47. 12.

    "selbst das Ausfiltern des CO2 ist ja energieintensiv" Wie kommen Sie denn darauf? Welche Technologie schwebt Ihnen da vor?

  48. 11.

    Wieviel CO2 ist denn bei der Herstellung all der benötigten Maschinen, Rohre, Geräte und beim Bohren entstanden, wieviel wird im Betrieb produziert (selbst das Ausfiltern des CO2 ist ja energieintensiv) - sprich: Um wieviel CO2 würde denn pro eingelagerter Tonne überhaupt netto die Atmosphäre entlastet werden? Viel kann das nicht sein. Aber es wäre natürlich ein schickes Umweltschutz-Feigenblatt, an dem einige Firmen ordentlich viel Geld verdienen könnten.

  49. 10.

    Um CO2 abzuscheiden, zu verdichten, in Spezialpipelines zu transportieren und es dann sicher in tief liegende Gesteinsschichten zu verpressen müssen enorme Energiemengen aufgewendet werden. Die Rechnung möchte ich mal sehen, dass dabei immer noch ein nennenswerter Beitrag für den Klimaschutz herauskommt. Und wenn, zu welchem Preis?

  50. 9.

    Lieber entwickelt man Deutschland hin zu einem flächendeckend-zerstörerischen aber wenig sinnvollen Windpark, als sich vernünftigen Technologien zu öffnen.

  51. 8.

    CCS ist tot in Deutschland. Das wurde aus politischen Gründen noch unter Merkel vor ca. 15-20 Jahren begraben. Die damals vorhandenen Experten sind entweder schon pensioniert oder arbeiten jetzt in anderen Gebieten, das Know-how ist in Deutschland de facto nicht mehr vorhanden, Pilotanlagen sind schon lange demontiert und Schutzrechte teilweise schon weiterverkauft worden. Wenn man das jetzt wieder anfangen will, ginge es nur mit Know-how aus dem Ausland und durch ausländische Firmen - alternativ nur mit Rückkauf von Know-how bzw. Aufkauf von entsprechenden Firmen im Ausland.

  52. 7.

    In welchem Umfang und an welchen Quellen Hr. Habeck denkt geht aus dem Artikel leider nicht hervor.
    Aber sicher nicht an das Schönrechnen von Kohleverbrennung.
    Auch Vattenfall dürfte seinerzeit gemerkt haben, dass Kohle verbrennen als auch Einlagerung der Abprodukte eine endliche Geschichte sind und daher das Geld besser in saubere und nachhaltigere Formen der Energieproduktion zu investieren.
    Gibt eben nur zwei Quellen die uns langfristig ausreichend und günstig Energie zur Verfügung stellen.
    Tief aus der Erde oder einfacher von der Sonne.

  53. 6.

    verhindert haben den Irrsinn die Proteste der betroffenen Bürger. Zu mehr als unreflektiertes Grünenbashing reichts wohl nicht?

  54. 5.

    Das sich Vattenfall überhaupt damit beschäftigt hat hatte nur einen Grund....unbegrenzte Kohleverbrennung, Tagebauerweiterungen verbunden mit weiterer Naturzerstörung. Der Zahn ist der Kohlelobby gezogen worden und das ist gut so.

  55. 4.

    Der BUND ist nicht der Bund.Die Grünen sind sowieso wie immer gegen alles dagegen.
    Deutschlands wirtschaftlicher Abstieg ist eingeleitet. Normalerweise dauert dies ein paar Jahre. Die Grünen sind wie ein Brandbeschleuniger: wir schaffen das uns abzuschaffen innerhalb ganz kurzer Zeit.

  56. 3.

    Jaja, es gab mal technologieoffene Firmen, die das Zeug vor über 10 Jahren hier erforschen wollten.
    Dazu alte News aus 2010:
    ""Brandenburgs Grüne warnten....absolut berechtigten Bedenken....Risiken der CCS-Technologie...sagte die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock""
    ""Die Landtagsfraktion der Grünen hat den Bürgerinitiativen gegen eine unterirdische Verpressung von CO2 ihre parlamentarische Unterstützung zugesagt. Die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) sei „kein Weg für eine zukunftsfähige Energiepolitik in Brandenburg“, sagte der Fraktionsvorsitzende Axel Vogel""

  57. 2.

    Lieber CO2 in der Luft als im Boden?

  58. 1.

    Was man so alles versucht-nur um sein Verhalten noch ein paar Jahre nicht ändern zu müssen.

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