Berlin-Prenzlauer Berg - 200 Fahrradfahrer demonstrieren gegen Stopp von Radwegeausbau

Mo 26.06.23 | 12:02 Uhr
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Symbolbild:Fahrradfahrer bei einer Fahrraddemo.(Quelle:imago images/snapshot-photography/T.See)
Video: rbb24 | 22.06.2023 | Leonie Schwarzer | Bild: www.imago-images.de

Etwa 200 Radfahrende haben am Montagmorgen für einen besseren Ausbau der Radwege in Berlin demonstriert. Die Fahrradkolonne drehte mehrere Runden in Berlin-Prenzlauer Berg auf der Schönhauser Allee zwischen Stargarder Straße und Wichertstraße. Dabei nahm sie die gesamte Fahrbahn ein, sodass Autos und Straßenbahnen in dieser Zeit warten mussten.

Regelmäßige Demos geplant

Zu der Fahrraddemonstration für den Radwegeausbau hatten die Vereine Changing Cities sowie der Pankower Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) aufgerufen. Geplant ist, dass Radfahrende nun jeden Montag in einem anderen Kiez demonstrieren.

Hintergrund des Protestaufrufs ist der vorübergehende Stopp der bisher geplanten Radwegeprojekte in der Stadt. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hatte eine Prüfung aller Radwegeprojekte angekündigt.

Auch auf der Schönhauser Allee wurde der Ausbau des Radweges vorerst gestoppt. Seit Jahren waren eine Verbreiterung und feste Poller geplant, im Sommer sollten die Baumaßnahmen beginnen.

Regierender und Senatorin einig

Am Montagnachmittag trifft sich Verkehrssenatorin Schreiner mit den Verkehrsstadträtinnen und -stadträten der Bezirke. Bis Dienstag sollen alle Bezirke der Verkehrsverwaltung melden, welche ihrer Radwegprojekte in welchem Planungs- oder Ausführungsstadium sind.

Rückendeckung erhält Schreiner bei der Prüfung von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Er wolle keine "Verkehrspolitik einseitig gegen das Auto" machen, sagte er am Donnerstag in einem Interview mit dem "Spiegel", und erklärte: "Wir prüfen die Radwege, die die Vorgängerregierung geplant hat, und werden die sinnvollen priorisieren".

Mit einem Ausbaustopp würden nicht nur bereits geleistete Arbeitsstunden, sondern auch investierte Gelder verloren gehen. Nicht betroffen von dem vorübergehenden Stopp beim Radwegeausbau sind allerdings jene Projekte, bei denen bereits Verträge mit Baufirmen geschlossen wurden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.06.2023, 10:30 Uhr

124 Kommentare

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  1. 124.

    Berlin könnte mal Vorreiter für Haftpflichtversicherte Kennzeichenpflicht am Fahrrad sein. Dann kann man auch mal nicht ordnungsgemäß abgestellte Drahtesel per Parkticket belangen. Wären tolle Mehreinnahmen für alle Berliner und man könnte Radwege damit finanzieren wo es Sinn macht

  2. 123.

    Dagmar, Moritz, solcherlei Argomente verfangen nicht bei einem Betonkopf in seiner Blase.

  3. 122.

    Mehr OA, mehr Polizei für Radler-Kontrollen/Strafmaßnahmen und man wird staunen wie gesittet vorhandene Radwege reichen wie vor RRG . Kennzeichenpflicht sollte eingeführt werden liebe CDU - gebt hier mal ein Beispiel für den gesamten Bund das auch das geht inkl Rad-TÜV und STVO-Kenntnis-Nachweis. Wetten, dann läuft es wesentlich besser für alle. Grüne-Organisierte Demo mit 200 Arbeitslosen ist Kindergarten bei Bürger gegen Bürger Hetze. Demokratie kennen die nicht

  4. 121.

    Dass die Schönhauser eine Hauptverkehrsstrassen gerade für Arbeitnehmer passt baulich nicht in Ihre Märchenwelt.

  5. 119.

    Alles klar, danke für Ihre Antwort. Wir beide sehen die Dinge grundlegend anders, aber das darf und muss ja auch sein.

  6. 118.

    1,5 Mio Autofahrer und damit mehr als 60" der Haushalte demonstrieren jeden Tag gegen den Diebstahl von Verkehrsflächen durch Mode Radfahrer.

  7. 117.

    Die Prenzlauer Allee sollte einen besseren Radweg bekommen, die Schönhauser Allee ist die falsche Wahl. Die Wichertstr. sollte zur Fahhradstrasse werden, die Stargarder ist hier auch falsch ausgewählt.

  8. 116.

    Ich halte diese unangemeldete Aktion nach dem Berliner-Grünen-Treffen vom Wochenende in Nauen als abgesprochen mit den Grünen. Ein Grund mehr diese Parteiideologie in Frage zu stellen. Da zaubert man 200 Arbeitslose mit Rad gegen andere Mitbürger/Verkehrsteilnehmer hin. Wer hier radikalisiert agiert sieht man ja nun, es sind nicht Fußgänger/Fahrzeugführer. Ich fordere Kennzeichen an Fahrräder

  9. 115.

    Guter Kommentar, sehe ich ebenfalls täglich. Sobald ein Großteil der Radler stehen muss (Ampel usw), werden die hyperaktiv und aggressiv. Muss ein innerer Zwang sein den man entgegen muss indem die StVO Paragraf 1 außer Kraft gesetzt ist. Ich wünsche mir weit mehr Polizei in der Schönhauser die da agiert und hart bestraft. Das OA macht da weniger, wurden zu oft „Niedergeradelt“ und Radler entkommen unerkannt - Kennzeichenpflicht ist fällig. Die Radwege reichen wenn man vernünftig wäre

  10. 114.

    Die Schönhauser Allee ist eine Bundesstraße (B96a), und keine Nebenstraße.
    Bundesstraßen sind Verbindungswege von A nach B für Kraftfahrzeuge, und gehören dem Bund.

  11. 113.

    Das sehe ich genau so, für mich sind eher die Radfahrer das Problem, da oft rücksichtslos.
    Ich selbst bin weder Autofahrer noch Radfahrer, ich bin Fussgänger und nutze ÖPNV.

  12. 112.

    Leider gibt es zu wenig entspannte Radfahrer in Berlin. Viele haben es eilig, ignorieren rote Ampel, kürzen über Gehwege ab, sind schnell in Fußgängerzonen unterwegs, drängeln gegenüber ihresgleichen ...

  13. 111.

    Also lasst bitte die Autofahrer in Ruhe sie zahlen pflichtvewusst Ihre Steuern.
    Die meisten fahren freundlich und umsichtig.
    Fahrradfahrer fahren häufig ohne sich an die Regeln zu halten , erlebe ich leider täglich, da ich ja Fahrradfahrer bin und es kann nur besser werden ,wenn ein jeder Fahrradfahrer Kennzeichen bekommt, dazu eine angepasste Steuer um Radwege mit zu finanzieren.
    Es geht um das Miteinander und nicht gegeneinander.

  14. 110.

    Radfahrer denken auch „wir sind das Volk“. Gut, nicht alle Radler. Aber in der Schönhauser erlebt man die Rücksichtslosesten auch untereinander. Da meint man es wäre ein Zeitfahren jeder gegen jeden über jede rote Ampel. Hintereinander her wie im normalen Straßenverkehr geht da nicht. Eigentlich müsste man da Rad-Schranken einbauen. Die Unterbrechung an Ampeln/TRAM-Haltestellen empfinden die als persönliche Demütigung. Aber Radweg unter die U2 verlegen ist besser

  15. 109.

    Irgendwann ist gut. Hab meinen Führerschein vor 30 Jahren gemacht und wusste, daß es irgendwo steht. Ich bin auf den Rest eingegangen, ist nur nicht freigeschaltet worden. Ausserdem bin ich nicht gegen Radwege. Aber einfach nur dem einen wegnehmen und alles ist gut funktioniert nicht. Da muss jemand mit Verstand ran gehen. Und prüfen wo, was Sinn macht halte ich für die bessere Idee. Zumal an einigen Straßen Wege vorhanden sind. Die müssen nur befahrbar sein.

  16. 108.

    Wie einer der nur Quark erzählt, schon alleine der Vergleich....

    Entspannte Fußgänger und Radfahrer konsumieren nun mal mehr als gestresste Autofahrer. Darüber gibt es etliche Studien.

    Und ihr Vergelich mit der Stadtautobahn war einfach nur blödsinnig. Aber das ist halt die ständig einseitige Sichtweise der Autofahrer „erst ICH zuerst“

  17. 107.

    Es haben auch schon andere Bürgen wütend behauptet das Volk zu sein und wie Sie jeden angepöbelt, weil denen die realen Fakten ausgegangen sind.

  18. 106.

    Welches Gewerbe stirbt denn, weil es Radwege gibt?
    Sie wissen doch, daß dort stets diejenigen parken, die morgens zur Arbeit kommen. Wenn ich da mittags parken will, habe ich keine Chance.

  19. 105.

    Das ist doch ganz einfach. Wenn es voll ist, gibt es zu viele Autos. Wer Auto fahren will, kann eine Initiative gründen, die sich ein Parkhaus baut, oder das bewohnte Haus entsprechend unterkellert. Das ist doch wohl kein Problem.

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