Berlin-Prenzlauer Berg -
Etwa 200 Radfahrende haben am Montagmorgen für einen besseren Ausbau der Radwege in Berlin demonstriert. Die Fahrradkolonne drehte mehrere Runden in Berlin-Prenzlauer Berg auf der Schönhauser Allee zwischen Stargarder Straße und Wichertstraße. Dabei nahm sie die gesamte Fahrbahn ein, sodass Autos und Straßenbahnen in dieser Zeit warten mussten.
Regelmäßige Demos geplant
Zu der Fahrraddemonstration für den Radwegeausbau hatten die Vereine Changing Cities sowie der Pankower Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) aufgerufen. Geplant ist, dass Radfahrende nun jeden Montag in einem anderen Kiez demonstrieren.
Hintergrund des Protestaufrufs ist der vorübergehende Stopp der bisher geplanten Radwegeprojekte in der Stadt. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hatte eine Prüfung aller Radwegeprojekte angekündigt.
Auch auf der Schönhauser Allee wurde der Ausbau des Radweges vorerst gestoppt. Seit Jahren waren eine Verbreiterung und feste Poller geplant, im Sommer sollten die Baumaßnahmen beginnen.
Regierender und Senatorin einig
Am Montagnachmittag trifft sich Verkehrssenatorin Schreiner mit den Verkehrsstadträtinnen und -stadträten der Bezirke. Bis Dienstag sollen alle Bezirke der Verkehrsverwaltung melden, welche ihrer Radwegprojekte in welchem Planungs- oder Ausführungsstadium sind.
Rückendeckung erhält Schreiner bei der Prüfung von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Er wolle keine "Verkehrspolitik einseitig gegen das Auto" machen, sagte er am Donnerstag in einem Interview mit dem "Spiegel", und erklärte: "Wir prüfen die Radwege, die die Vorgängerregierung geplant hat, und werden die sinnvollen priorisieren".
Mit einem Ausbaustopp würden nicht nur bereits geleistete Arbeitsstunden, sondern auch investierte Gelder verloren gehen. Nicht betroffen von dem vorübergehenden Stopp beim Radwegeausbau sind allerdings jene Projekte, bei denen bereits Verträge mit Baufirmen geschlossen wurden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 26.06.2023, 10:30 Uhr