Taskforce - Verkehrssenatorin Schreiner will Projektgruppe für Radwegeprüfung einsetzen

Sa 08.07.23 | 10:00 Uhr
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Archiv: Senatorin Manja Schreiner (CDU) (Foto: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.07.2023 | Franziska Hoppen | Bild: dpa

Zur raschen Überprüfung der von den Bezirken eingereichten Radwege-Vorhaben will Verkehrssenatorin Manja Schreiner nun eine spezielle Projektgruppe einsetzen. "Damit wir jetzt so schnell wie möglich dem Bedürfnis der Bezirke nachkommen können, habe ich eine agile Taskforce eingerichtet im Haus", sagte die CDU-Politikerin. Darin sei die Expertise aus vier mit dem Radverkehr befassten Abteilungen vertreten. "Es geht darum, dass die Projektgruppe die Vorhaben nun agil und schnell abarbeitet."

Vorübergehender Stopp von Radwegprojekten sorgte für Aufregung

Die Senatorin hatte kurz nach Beginn ihrer Amtszeit rund zwei Dutzend Radwegevorhaben in den Bezirken vorübergehend gestoppt, um die Projekte von ihrem Haus überprüfen zu lassen. Bei rund einem Dutzend der geplanten Radwege ging es um Nebenstraßen-Projekte der Bezirke. Diese seien inzwischen alle überprüft und freigegeben, betonte die Senatorin.

Darüber hinaus betraf die Prüfung rund 20 geplante Radwege auf dem Hauptverkehrsstraßennetz. Für elf dieser Projekte hatte der Senat in dieser Woche die Prüfung abgeschlossen - sechs sollen wie geplant gebaut werden, bei fünf Projekten sehen die Fachleute der Senatsverwaltung weiteren Überprüfungsbedarf. Die verbleibenden Projekte sollen so schnell wie möglich ebenfalls überprüft werden.

Tausende Radfahrer protestierten bereits

Dabei gehe es insbesondere um Fragen der Verkehrssicherheit, sagte Schreiner. So müsse etwa sichergestellt sein, dass Fahrgäste beim Ausstieg aus Bussen oder Straßenbahnen nicht gefährdet würden. Zudem müsse sichergestellt sein, dass etwa bei einer Fahrbahnverengung für Autos keine Gefahr beim Rückstau entstehe. "Verkehrssicherheit ist nicht verhandelbar und man kann sie auch nicht politisch in die ein oder andere Richtung aussteuern, sondern das ist etwas Objektives, das durch Fachleute berechnet wird."

Tausende Radfahrer und Radfahrerinnen haben vergangenes Wochenende gegen die Verkehrspolitik des neuen Senats protestiert. Der Berliner ADFC forderte rasche Klarheit über die Projekte und warf dem Senat vor, einen Dialog darüber zu verweigern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.07.2023, 10:30 Uhr

62 Kommentare

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  1. 62.

    Wer eine Kennzeichenpflicht für Radler aus guten Gründen ablehnt, ist Ihrer Ansicht nach also ein "Radfahrer Chaot" mit dem man nicht diskutieren kann? Nun ja, mir scheint eher, dass Sie an einer vernünftigen Diskussion das Thema Verkehr in der Stadt betreffend nicht wirklich interessiert sind und ihr Heil in Pflichten und Verboten für Radler suchen, auf dass diese den Autoverkehr möglichst wenig stören.

  2. 61.

    War ja klar, 3 AKWs abstellen und keen Saft oof der Leitung - Grüne Zukunft

  3. 60.

    @Sebastian.
    Sie haben recht, dass der Bund die Kosten, aber nicht alle, für die A100 übernimmt. So what? Mir ist es völlig egal, ob der Bezirk, die Stadt, das Land oder der "Staat" dafür bezahlt. Das sind ALLES STEUERGELDER!
    Und was wird es kosten, wenn das Autobahndreieck Funkturm und die Rudolf Wissellbrücke zu bauen. 9 Millionen für Radwege werden überprüft, aber die Milliarden, die für Straßenbau verwendet werden von ALLEN STEUERZAHLERN beglichen. Die KFZ Steuer reicht nicht. MfG

  4. 59.

    Ach, wenn alle Radler Kennzeichen hätten, gäbe es Abbiegeunfälle, zu dichtes Vorbeifahren von Autos an Radlern, Vorfahrtnehmen, Parken in zweiter Reihe uswusf. nicht mehr - und fast alle Verkehrsprobleme wären so gut wie gelöst? Denn es sind ja - gefühlt - DIE Radler, die durch ihr rücksichtsloses Kreuz&quer-fahren einen vernünftigen Verkehrsfluss unmöglich machen, ne Will.

    Also ja, Radwege ab- und Kennzeichen anschaffen sowie mehr "Rad-Polizei" einsetzen und schon läuft's wie geschmiert. Da muss man erstmal drauf kommen.

  5. 58.

    Ich glaube Radfahrer empfinden rote Ampel bereits als Provokation. Ich hatte mal beruflich in der Schönhauser Rad-Ampelverstöße zählen müssen vor Corona. Im Durchschnitt in Spitzenzeiten 312/h. Da erübrigt sich jede weiter Schönfärberei

  6. 57.

    Kennzeichen am Rad hilft gegen Gefährdung durch motorisierte Fahrzeuge. Das erscheint mir doch weit hergeholt.

  7. 56.

    Zehntausende Ex-Wähler der SPD, aber auch der Linksalternativen und der Linken sahen das anders, mögen Sie sich noch so oft mit fadenscheinigen, nicht zu Ende gedachten Behauptungen in das eigene Knie schießen.

    Moderne Verkehrspolitik hat RRG garantiert nicht gemacht, sondern in Groß-Berlin nur für die eigene Klientel in der Ringbahnblase einzig auf das Rad und weniger Parkplätze gesetzt. Es gab nur die Peitsche, aber kein Zuckerbrot wie Wien es vorgemacht hat und Paris auch gerade realisiert.

    Es dürfte Sie aber sicherlich erfreuen, dass bzgl. der Tram Schreiner leider ganz im Sinne der Linksalternativen in Mitte und der Linken in Xhain handeln möchte und auch Tramprojekte nochmals auf den Prüfstand stellen will.

  8. 55.

    54. So ähnlich habe ich auch schon geschrieben, wurde aber von den Radfahrer Chaoten niedergemacht.
    Mit diesen Radfahrer Lobbyisten kann nicht diskutieren!

    Nur die Autofahrer sind bösen und Radfahrer sind die Engel.

  9. 54.

    Ich denke es braucht keine Radwege wenn alle Räder Kennzeichen bekommen. Man sollte nicht glauben wie gesittet es dann auf den Straßen wäre statt anonym rumzuradeln und alles zu tun was man will ohne Rücksicht. Und es braucht mehr Rad-Polizei

  10. 53.

    Die Vision Zero ist keine Einbahnstraße, weder für die Radler noch die grosse Mehrheit der anderen. Hier müssen alle ihr Verhalten ändern. "Selber schuld, warum fährst Du auch mit dem Rad" ist ebenso falsch wie die Schuld beim Kraftfahrer zu suchen, wenn der Radler die Vorfahrt mißachtet oder auf Wegen unterwegs ist, die für ihn aus guten Grund verboten sind.

    So wie viele Radler durch die Fußgängerzone Friedrichstraße rasten anstelle die parallele Fahrradstraße zu nutzen, dass selbst Linksalternative das Radfahren dort hatten völlig untersagen wollen, so ist auch nicht auf jeder Straße eine neue Radinfra geplant gewesen. Die Konsequenz, z.B. die Malteser Straße stattdessen für Radler zu sperren, wenn es wie von Jarasch vorgesehen parallel dazu bessere Radinfra gäbe, würde sicherlich zu recht auf Unmut stoßen. Nur ist die eben auch die falsche Strasse, um Schreiner Vorwürfe zu machen.

  11. 52.

    Sie übertreiben. Letztlich gefährden Radler sich selbst. Jedem bleibt es selbst überlassen, sich in einer Großstadt aufs Rad zu setzen.

    Natürlich kann das Land auch im nächsten Jahr noch einen Antrag auf Fördermittel stellen.

    Haben Sie daran gedacht, dass Fördermittel nur gewährt werden, wenn das Land Berlin einen Teil der Kosten selbst trägt?

    Wenn wie geplant mit den Arbeiten begonnen wird und die Bauwerke durch Verzögerungen erst im Januar 24 fertig werden, verfallen die Fördermittel ganz

  12. 51.

    Hallo Max! Was nutzt sichere Radinfra, wenn die nicht angenommen wird, weil man es eilig hat? Schranken an Ampeln und Leitplanken gegen Spurwechsel wollte auch RGR nicht bauen. Von denen stammt aber der Dooring Radweg auf der Kantstraße.

  13. 50.

    Schranken an Ampeln und Leitplanken gegen Spurwechsel wollte auch RGR nicht bauen. Von denen stammt aber der Dooring Radweg auf der Kantstraße.

  14. 49.

    "Letztlich sind Fördermittel kein Kriterium dafür unnütze Bauprojekte voranzutreiben."

    Das Leben und die Gesundheit von Verkehrsteilnehmer zu schützen betrachten sie also als "unnütze Bauprojekte"? Das ist doch mal ein Statement.

    "Und auch im nächsten Jahr gibt es das Förderprogramm des Bundes. Somit kann nach gründlicher und bedarfsorientierter Prüfung auch im kommenden Jahr ein Antrag auf Fördermittel beim Bund gestellt werden"

    Mit dem Risiko dass die Gelder NICHT bewilligt werden, ja.

    "Und mal ehrlich, es gibt in Berlin durchaus sehr viel wichtigere Projekte"

    Das sagten sie bereits, dass ihnen das Leben und die Gesundheit von Menschen völlig egal sind.

  15. 48.

    Falsch. Ich verunglimpfe niemanden!
    Es ist gut, dass der jetzige Senat alles auf den Prüfstand stellt, obwohl evtl. Fördergelder des Bundes "verloren" gehen.

  16. 47.

    Ich kenne diese Ecke recht gut und verstehe ihr Problem. Ich denke mal das ganze Stück zw. Brücke und B-Damm würde mit ner neuen Brücke erneuert werden. Aber genau hier ist das Problem: die Brücke, sie müßte längst ausgetauscht werden. Aber Teltow und Berlin können sich nicht einigen und der Bürger leidet unter der Bürokratie.
    Die BZ veröffentlichte am 23.06.2023, 11:43 Uhr einen ausführlichen Bericht über das Problem!

  17. 46.

    Nur Herr Neumann, es wird die Winkelargumentation nichts bringen. Sie verstehen nicht, dass Sie Politik und Politikauffassung fett machen, die man in der Sache gar nicht kritisieren kann.
    Was immer RRG, die Senatorin Jarasch falsch machte - und davon gibt es einiges genug -
    die CDU, ist keine Alternative. Denn weder machte sie etwas, noch machte sie sachlich-fachliche Oppositionsarbeit, aus der heraus sich nun ihre Expertise in moderner Verkehrspolitik nähren könnte. Da ist einfach nichts zu kritisieren, als emotional aufgepeitschter Kulturkampf in dem Wahn, dass 70 Jahre autogerechte Stadt eine Benachteiligung der Autofahrer produziert habe. Sachlich ist nichts festzustellen als Destruktion. Bis hin zu einem Hasadeurstum, das im Zweifelsfall auch die fragilen Finanzierungen in den Wind schiesst.
    Keine Ahnung weshalb sie mit solcher Minderleistung auftretender Politik Lohn, Brot und Macht verschaffen. Hilft doch gar nicht gegen schlechtere Politik. Ist die noch Schlechtere.

  18. 45.

    So fing es an und hatte nichts mit Finanzen zu tun. Nur mit politischer Ausrichtung.

    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/06/berlin-verkehr-radwege-ausbau-stopp.html

  19. 44.

    Das ist falsch. Es stand zur Debatte, Projekte auf Auswirkungen auf den Autoverkehr zu prüfen [1] ... dem letzten Senat wurde solches Verhalten als "ideologisch motiviert" ausgelegt (wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen).

    Die finanzielle Komponenten kam weitaus später honzu. So wie es es darstellen, klingt es wie aus der PR-Abteilung von Frau Schreiner.

  20. 43.

    Vielleicht darf ich daran erinnern wie die ganze Diskussion zustande kam?
    Es stand weder zur Debatte - auch nicht von der CDU - , dass bereits erfolgte Projekte rückgängig gemacht werden sollten, noch sollten die Planungen zugunsten des Autos eine andere Richtung einschlagen. Oder dachten Sie derlei?
    Es ging lediglich um den Haushaltsplan Berlins, in dem Einsparpotentiale gesucht wurden, und wo man lieber den Erhalt bzw. die Renovierung bestehender Radwege priorisieren wolle, anstatt parallel neue Projekte zu starten.

    Hat sich jemand schon mal den letzten Haushaltsplan angesehen? (https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/downloads/haushaltsplan-2022-23/artikel.1232802.php)
    Da ist doch sehr interessant, wofür alles so wieviel Geld ausgegeben wird. Einsparpotential sehe ich bei allerlei Ressorts, nicht aber bei der Sparte "Gemeindestraßen", unter der die Radwege fallen...

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