Umstrittenes Projekt in Pankow - Bausenator verteidigt geplanten Bau von Wohnungen für Geflüchtete

Do 05.10.23 | 16:46 Uhr
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Blick auf die Wohngrünfläche der Ossietzkystraße - Am Schlosspark - Kavalierstraße - Wolfshagener Straße im Bezirk Pankow, aufgenommen am 14.05.2023. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Bild: dpa/Jörg Carstensen

Der Berliner Bausenator Christian Gaebler (SPD) hat den geplanten Bau von Wohnungen für rund 400 Geflüchtete in Pankow verteidigt. Zuvor hatten Anwohner das Projekt abgelehnt. Grundsätzlich sei verständlich, dass Menschen bei "Veränderungen in ihrem Wohnumfeld" nicht begeistert seien, sagte Gaebler am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Klar sei aber auch, dass angesichts des Wohnungsmangels in Berlin landeseigene Grundstücke bebaut werden müssten.

In Pankow könne die städtische Gesellschaft Gesobau das umsetzen. In die Wohnungen würden dann zunächst Geflüchtete einziehen. "Wir wollen dafür sorgen, dass Menschen in Wohnungen untergebracht werden können und nicht in prekären Leichtbauhallen", so Gaebler weiter.

Polizei musste Bauvorbereitung absichern

Um die sogenannte Nachverdichtung in einer von viel Grün geprägten Wohnsiedlung in der Kavalierstraße wird schon lange gestritten. Ursprünglich wollte die Gesobau dort regulär Wohnungen bauen. Schon damals hatten sich Anwohner dagegen gewehrt. Nun sollen nach Sonderbaurecht und damit schneller als üblich Wohnungen für Geflüchtete entstehen. Dafür sollen mehrere Dutzend Bäume gefällt werden.

Wie Gaebler auf Nachfrage eines AfD-Abgeordneten mitteilte, musste am Mittwoch die Polizei anrücken: Personen blockierten demnach das Gelände, als Gesobau-Mitarbeiter mit Bauvorbereitungen beginnen wollten. Nun ist Anwohnern zufolge ein Wachdienst vor Ort.

Am Donnerstag protestierten Mitglieder einer Bürgerinitiative auch vor dem Abgeordnetenhaus. Sie forderten, frühere Bebauungspläne umzusetzen, nach denen weniger Grünflächen verloren gehen würden.

Stadt sucht dringend nach Wohnungen für Geflüchtete

Seit einigen Monaten kommen immer mehr Geflüchtete nach Berlin. Der Senat sucht deshalb dringend nach Möglichkeiten sie unterzubringen. Wegen Mangels an Wohnungen lässt die Stadtregierung etwa die Notunterkünfte in den ehemaligen Flughäfen Tegel und Tempelhof ausbauen. Außerdem mietet sie Hostels und Hotels an.

Sendung: Fritz, 06.10.2023, 00:30 Uhr

29 Kommentare

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  1. 29.

    Und nun raten sie mal warum Krieger das trotz aller Hemnisse nicht macht?

    "Am 25. April 2018 unterschrieb die BVV die Absichtserklärung für den Bau von 2000 Wohnungen (davon 30 % Sozialwohnungen), einem Einkaufszentrum, einer Grundschule auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Pankow, einem Möbelhaus auf Höhe der Prenzlauer Promenade, einem Park mit 800 Pendlerparkplätzen und zusätzlich einem Parkhaus für rund 1000 Fahrräder in der Nähe des Bahnhofs Pankow. Als 2020 noch immer kein Baubeginn in Sicht ist, mutmaßte Berlins Landeskonservator Christoph Rauhut: „Herr Krieger hat die Ostfläche meines Erachtens nur erworben, um die Ansiedlung eines Konkurrenten zu verhindern“.

  2. 28.

    Sie meinen die 40 Hektar ehemaliges Bahngelände, die der Investor Krieger vor mehr als 10 Jahre gekauft hat und gern bebauen würde? Kann er aber nicht, weil dort noch Kreuzkröten leben, die erst umgesiedelt werden müssen. Ist aber schwierig. Können Sie alles hier nachlesen:

    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/11/pankower-tor-planung-berlin-baustart-kreuzkroete-umsiedlung.html

    So läuft das in Schland heutzutage. An Stelle des Herrn Krieger hätte ich längst das ganze Projekt in die Tonne getreten und wäre mit meinem Geld weitergezogen.

    Gruß
    Navan

  3. 27.

    Da baut nicht der Senat sondern Pankow (Grüne) und GESOBAU. Die lassen sich das dann hinterher vergolden mit Steuergeldern.

  4. 26.

    Ich kann nicht nachvollziehen, warum ich als ewig Steuern Zahlende keine günstige oder normal preisige Mietwohnung mehr finden kann, und Flüchtlinge mitten in der Hauptstadt in guten Lagen in eigens für sie neu gebaute Häuser untergebracht werden sollen. Die ich dann mit bezahlen darf, und selbst aber nicht mehr umziehen kann aus besagten Gründen... wie soll ich damit zufrieden sein?
    Geht es bei Asylschutz nicht mehr nur um Sicherheit und Schutz? Muss es als neuer Wohnort gleich Paris, London oder Berlin sein? Geht es nicht auch ein paar Nummern kleiner für die neu dazu Kommenden, die zudem noch auf Kosten anderer Leben? Wie wäre es mit Brandenburg oder den Außenbezirken von Berlin?? Wo bleibt die Gerechtigkeit für die Menschen, die selbst ihre Miete bezahlen und sich keine teuren Mieten leisten können?
    Ach so, um Missverständnissen gleich vorzubeugen, ich bin weder AfD Anhänger noch Ausländerfeindlich, sondern hinterfrage diese politischen Entscheidungen!

  5. 25.

    Na ja, vor weniger als 2 Monaten waren noch, "wir haben Platz"-Rufe aus rot/grünen Stadtbezirken zu vernehmen, die durch die Medien gingen. Nun trifft ein, was bestellt wurde - also nicht jammern! Was sind schon ein paar alte Bäume, gegenüber der zu erwartenden kulturellen Bereicherung. Offen sein für etwas Neues!

  6. 24.

    Wenn Bäume auf Flächen gefällt werden die im FNP als Wohnflächen ausgezeichnet sind, dann ist das normal. Umweltschutz ist nicht, dass man in der Stadt jeden Baum behalten muss. Komisch das man dann immer Umweltschützer spielt, wenn es darum geht Wohnungsbau in der eigenen Umgebung zu verhindern.

  7. 23.

    "Das bisschen Natur ist kein Drama wenn für einen guten Zweck ein Plattenbau errichtet wird..."

    Ich hoffe, Sie argumentieren ebenso, wenn es um die Bebauung des Tempelhofer Felds geht. Dort müssten die Anwohner noch nicht mal zusammenrücken.

  8. 22.

    Nun, in der Fröbelstraße/Pankow, in Mitten des Thälmannparks, neben einer Grundschule, aber nur ca. 100m vom Sozialamt entfernt, klotzt man auch eines der Flüchtlingsheime hin.
    Langsam dämmert es auch der dortigen Hafermilchfraktion.

  9. 21.

    Ein schöner sarkastischen Beitrag, genau dafür haben wir Die Grünen gewählt. Bäume abholzen und auf die Wähler nach der Regierungsbeteiligung schei...

  10. 19.

    Hätte nicht gedacht, dass man in Pankow so mit der Moderne fremdelt. Wir haben Platz!

  11. 18.

    "Tram 1 Verlängerung auf Kosten des Eigentümers" Da Herr Krieger den meisten Nutzen von der Tram hat, ist es vielleicht nicht verkehrt. Der S-Bahnhof ist von den Wohnungen dort wieso unter 10 Minuten zu erreichen, da braucht eigentlich keiner eine Tram.

  12. 17.

    Tut mir leid, aber die Wohnungsanzahl für das Pankower Tor ist lächerlich. 2000 Wohnungen, zwischen zwei S-Bahnhöfen.Hinzu kommt noch die U-Bahn und Tram.
    Soll eigentlich am Pankower Tor immernoch ein Einkaufszentrum hin kommen, in direkter Konkurrenz zum Center in der Breite Str?

  13. 16.

    Vollkommen richtig! An dem Beispiel erkennt man, das Berlin mittlerweile etwas von Failed State hat. Wir hatten uns wirklich auf das Pankower Tor gefreut. Wartet man noch ein paar Jahre haben wir da einen Wald…^^. Da hängt ja auch noch die ganze Umgebungsbebauung dran, Stichwort Wolfshagener Straße. Ganz zu Schweigenn von dem Schwimmbad. Mittlerweile habe ich zwei Kinder und keines hat in Pankow Schwimmen gelernt. Und was mit der Brache am Pankower Anger ist, weiß keiner.

  14. 15.

    Herr Krieger wollte Wohnungen, Kita, Schule, Gewerbe und Park bauen inkl BAB-Anbindung. Mehrfach hat er versucht anzufangen. Am Ende waren es die Linken im Rathaus und die Lobbypolitik (Center) in Pankow-City die es verhinderten - aus Angst das sich alles dorthin verlagert und Pankow -Mitte verliert. Siehe auch ersatzlosen Konkurrenz-Abriss des Supermarktes Pankow-Kirche. Nun beleben unsere Neu-Pankower Pankow-Markt. Die BVVs taugen hier nichts seit Jahren

  15. 14.

    Grds. ist es eine positivie Nachricht, da hiermit in der Tat unwürdige Unterbringungen für Geflüchtete verringert werden. Problematisch ist aber die Zentrierung von alleinig Geflüchteten. Eine anteilige Verteilung auf zunächst z.B. Sozialwohnungen wäre angemessener, da durch die avisierte Praxis Polarisierungen verstärkt werden. Dass die Bebauung von Grünflächen generell unbeliebt ist, liegt auf der Hand. Jedoch liegen diese Bautätigkeiten nicht in der Hand von Geflüchteten, die Bäume werden nicht wegen Geflüchteter, sondern wegen des Wohnraums gefällt. Wohnungen werden händeringend gebraucht - und die eigentlich nötige Regulierung des Wohnungs- und Mietmarkts wird von der Politik gescheut.

  16. 13.

    Soll das Ironie sein? Die Grüne Bezirksregierung ist hier gegen die Bebauung. Dabei geht es nicht um die Flüchtlingsunterkünfte, sonder darum, dass mit dieser Art der Bebauung das Bezirksvotum überstimmt werden kann. Eigentlich sollten reguläre Wohnungen nachverdichtet werden. Und wer dort wohnt, fragt sich, wie das nachher aussehen soll.

  17. 12.

    Das so aber leider nicht wirklich richtig. Als wir 2008 nach Pankow gezogen sind, wurde gerade das Info-Häuschen zum „Pankower Tor“, so soll das Gebiet heißen, eröffnet. Mittlerweile ist es verfallen, da der Bezirk unter den verschiedenen politischen Zusammensetzungen immer wieder die Planänderungen verlangt hat. Am besten fand ich das „abwälzen“ der Tram 1 Verlängerung auf Kosten des Eigentümers. Auch gerne mal damit beschäftigen, warum der Krieger da bauen möchte.

  18. 11.

    Die Fläche ist komplett durchgeplant. Und das sieht tatsächlich sogar ganz vernünftig aus.

  19. 10.

    In diesem Fall der von Ihnen genannten Fläche leider ja. Das Gelände gehört dem Möbel-Höffner Besitzer und der blockiert seit ca 20 Jahren dort eine sozialverträgliche Bebauung um seine Vorstellungen durch zu drücken. Der Senat fordert einen bestimmten Anteil an Sozialwohnungen, Schulen, Nahverkehrsanbindung und und und. Ihm geht es vor Allem um ein großes Möbelhaus und viele Eigentumswohnungen.

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