Prävention und Repression - Wie der Berliner Senat erneute Silvester-Randale verhindern will

Fr 29.12.23 | 08:06 Uhr | Von Wolf Siebert und Angela Ulrich
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Polizisten stehen in der Silvesternacht 2022 in einer Straße, in der Nähe explodiert Feuerwerk. Bild: picture alliance/TNN, Schreiner
Audio: rbb24 Inforadio | 29.12.2023 | Wolf Siebert | Bild: picture alliance/TNN, Schreiner

Die Ausschreitungen in der vergangenen Silvesternacht sollen sich nicht wiederholen. Dafür setzt der schwarz-rote Senat in Berlin auf verstärkte Präsenz von Polizei und Justiz – und langfristige Jugendarbeit. Von Wolf Siebert und Angela Ulrich

Pino Müller von "Outreach Pankow" hatte in den letzten Wochen jede Menge zu tun. Der Straßensozialarbeiter und seine vier Kollegen arbeiten an Projekten, um Gewaltausbrüche an Silvester zu verhindern oder mindestens abzuschwächen. Sie gehen auf Jugendliche zu, in Parks, vor U-Bahnhöfen, und sprechen sie an – um eine Beziehung aufzubauen und klarzumachen: Feuerwehrleute, Sanitäterinnen, Polizisten sind keine Gegner.

Es gehe um einen Perspektivwechsel, sagt Müller: "Wie verhalte ich mich angemessen in so einer Nacht, damit ich die Grenzen von anderen Menschen auch wahrnehme und ernst nehme?" Das Team von "Outreach" hat zum Beispiel Fußballturniere zwischen Jugendlichen und Feuerwehrleuten organisiert. Um zu zeigen: es geht miteinander, nicht gegeneinander. Wobei Gewalt gerade dann entsteht, sagt Müller, wenn Jugendliche in einer Sackgasse stecken.

Ohne Ausbildung und Perspektive, wenn sie sich ohnmächtig fühlen – dann hätten sie durch Silvestergewalt sowas wie Macht empfunden: "Dann gibt es eine Art Gruppendynamik, oder ein Gruppengefühl, wenn die Jugendlichen merken, dass sie die Sicherheitskräfte überfordern, dass sie dadurch plötzlich in eine Machtposition kommen – und das euphorisiert sie."

Wegner: Recht und Gesetz gelten auch in der Silvesternacht

Genau solche "Machtdemonstrationen" will der schwarz-rote Senat bei diesem Jahreswechsel unbedingt verhindern. "Auch in der Silvesternacht werden wie an allen anderen Tagen im Jahr Recht und Gesetz auf Berliner Straßen gelten", hatte der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner (CDU), im Oktober angekündigt, nach dem dritten und bisher letzten Gipfel gegen Jugendgewalt. "Und das werden wir auch durchsetzen mit einer starken Polizei." Diese "starke Polizei" bedeutet erstmal, dass deutlich mehr Beamtinnen und Beamte in der Silvesternacht unterwegs sein werden.

Von rund 2.500 Einsatzkräften spricht Polizeipräsidentin Barbara Slowik, im Vergleich zu 1.300 im letzten Jahr. Dazu werden rund 1.000 Beamte in Wachen Dienst schieben und in Funkwagen unterwegs sein. Bundespolizisten und Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern werden dabei die Berliner Polizei verstärken. Auch Wegner und Slowik selbst werden in der Silvesternacht mit Einsatzkräften unterwegs sein, um sich ein eigenes Bild der Lage zu machen, heißt es in der Senatskanzlei. "Die Berliner Polizei wird sämtliche Mittel einsetzen, die zur Verfügung stehen", sagt Kai Wegner. "Sie darf alles tun, was gesetzlich möglich ist, um Gewalt zu unterbinden." Gehören dazu auch Wasserwerfer oder ähnliches technisches Gerät, wird Wegner auf der letzten Senatspressekonferenz des Jahres gefragt. "Alles, was erlaubt ist", antwortet der Regierende Bürgermeister.

Richter nachts in Bereitschaft

Auch die Berliner Justiz wird ihr Personal für die Silvesternacht verstärken. Die Staatsanwaltschaft stockt ihren Bereitschaftsdienst auf, ebenso das Amtsgericht Tiergarten. Drei Staatsanwälte sind in nächtlicher Rufbereitschaft, statt bislang einem. So könne auch nachts bereits telefonisch geklärt werden, ob Verdächtige einem Richter vorgeführt werden sollen, heißt es bei der Staatsanwaltschaft.

Neu wird in dieser Silvesternacht ein Richter von 21 bis 4 Uhr früh in Bereitschaft sein, der direkt über Polizeigewahrsam oder ähnliches entscheiden kann. "Damit machen wir deutlich, dass wir es sehr ernst meinen mit konsequenter Rechtsdurchsetzung", sagt der Regierende Bürgermeister. "Wenn Straftaten ausgeübt werden, muss Strafe auch unmittelbar und unverzüglich auf die Tat folgen." Daran will Wegner in dieser Silvesternacht kein Zweifel lassen.

26 Urteile gegen Silvesterrandalierer ergangen

Nach der Silvesterrandale zum vergangenen Jahreswechsel hatte die Berliner Staatsanwaltschaft in 151 Ermittlungsverfahren 89 Verdächtige im Visier. In 75 Verfahren blieben die Täter unbekannt. Die Vorwürfe unter anderem: Brandstiftung, Angriffe auf Beamte, Gewaltdelikte, Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz, Sachbeschädigung, Landfriedensbruch. 26 Urteile sind ergangen gegen Silvester-Täter, 82 Ermittlungsverfahren sind eingestellt worden, andere Fälle sind noch offen.

Neben Repression geht es dem schwarz-roten Senat aber auch um Prävention. Rund 90 Millionen Euro sind für Jugendprojekte auf den insgesamt drei Anti-Jugendgewalt-Gipfeln des Senats für dieses und die kommenden beiden Jahre zugesagt worden. Davon waren im Oktober gut 18 Millionen geflossen, hatte damals Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch bilanziert. Unter anderem in 60 zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit, für 15 neue Stadtteilmütter in den Bezirken, für knapp drei dutzend neue Projekte zur Jugendarbeit. Dabei gehe es aber vorrangig darum, "Bewährtes zu stärken", erklärte Polizeipräsidentin Slowik nach dem dritten Jugendgipfel.

Nicht "Projekte wie Raketen, die kurz leuchten und verpuffen"

Ähnlich sieht das Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Jugendgewalt sei kein neues Phänomen, sondern durch die Silvestergewalt des letzten Jahreswechsels nur besonders deutlich hervorgetreten, erklärte der SPD-Politiker nach dem letzten Jugendgipfel. Dagegen helfen keine kurzfristigen Projekte, "die wie Raketen in die Luft fliegen, kurz leuchten, und dann wieder verpuffen". Stattdessen brauche es langfristige Arbeit, die wie eine dauerhafte Beleuchtung sei, meinte Hikel.

Grünen-Innenpolitiker Vasili Franco übt scharfe Kritik am Senat: Gemeinsam mit der Bundesinnenministerin hätte man auf ein Böllerverbot hinwirken sollen. Die aktuell geltenden drei Böllerverbotszonen in Berlin seien viel zu wenig. "Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, jetzt hilft nur sehr schlechtes Wetter und viel Regen gegen Silvestergewalt", meint Franco.

Identität, Erziehung, Perspektiven

Auch Pino Müller von "Outreach Pankow" warnt vor überzogenen Erwartungen nach den Jugendgipfeln. Kurzfristige Präventionsprojekte seien nicht der Zauberstab, der es Jugendlichen ermögliche, mit Ohnmachtsgefühlen konstruktiv umzugehen – dafür brauche es langfristige Projekte. Davon ist auch Kazim Erdogan überzeugt. Vor 17 Jahren hat der Psychologe den Verein "Aufbruch Neukölln" gegründet und Gesprächsgruppen für Männer mit Migrationshintergrund gestartet. Es geht darum, traditionelle Männer- und Väterrollen zu überwinden. Das bedeutet auch, sich aktiv in die Erziehungsarbeit einzubringen. Vielen Jugendlichen fehlten die väterlichen Vorbilder, sagt Erdogan.

In einem neuen Projekt mit Vätern will er dieses Problem angehen – auch in Moschee-Vereinen und Flüchtlingseinrichtungen. "Eine Bildung und Erziehung ohne Väter ist Bildung und Erziehung auf einem Bein. Und deshalb brauchen wir Väter als Vorbilder im wahrsten Sinne des Wortes." Auch in Sekundarschulen will Erdogan aktiv werden, wo viele Jugendliche mit Migrationshintergrund auf der Suche nach Identität seien – "Wer bin ich eigentlich?". Mit ihnen zusammen will Kazim Erdogan arbeiten, nicht über ihre Köpfe hinweg. Identität, Erziehung, Perspektiven – ein langer Weg zur Gewaltprävention. Nicht nur zu Silvester.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.12.2023, 07:50 Uhr

Beitrag von Wolf Siebert und Angela Ulrich

107 Kommentare

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  1. 106.

    Sie wollen also immerweiter den Kuschelkurs der deutschen Justiz gehen.
    Härtere Strafen nutzen ja ihrer Meinung nichts.
    Mein Gott, was ein Blödsinn.

  2. 105.

    Die Straßensozialarbeiter machen eine gute Arbeit, wenn sie mit Jugendlichen sprechen um ihnen zu vermitteln, dass Feuerwehrleute, Sanitäterinnen, Polizisten keine Gegner sind. Mancher Jugendliche wird es sich überlegen, ob er sinnlos Krawalle riskiert. Der Appell der Polizei“ Greift uns nicht an“, ist keineswegs eine weinerliche schwache Bitte, es bedeutet die verstärkte Präsenz der Staatsgewalt wird härter durchgreifen müssen, bei Gewaltausbrüche die jeder Mensch selbst vermeiden könnte. Wäre der Staat ohne schützende Polizei und Justiz, dann würden wir alle mit einer Anarchie leben. Das wäre ein Zustand der Gesetzlosigkeit ohne Schutz für die Bürger. Wer will so einen Zustand wie im wilden Westen, wo Gesetze ignoriert werden? Wo keiner mehr Schutzhilfe bekommt vom Staat? Ich hoffe bei allen , die noch auf den Boden der Tatsachen heute sind, dass sie ihre Vernunft beibehalten im Umgang miteinander beim Jahreswechsel.

  3. 104.

    Das Attakieren von Polizisten und Rettungskräften scheint sich in gewissen Kreisen mittlerweile zu einem "Sport" entwickelt zu haben. Es ist natürlich in keinster Weise nachzuvollziehen. Schließlich kann jeder einzelne, der so etwas tut, jederzeit selbst in eine Situation geraten, wo er auf die Hilfe eben dieser Rettungskräfte angewiesen ist. Das sucht sich letztendlich niemand aus. Dessen sollten sich diese Täter immer bewusst sein!!!
    Und was die Angriffe als solches betrifft, ist vor allem unsere Justiz gefordert, sich endlich von ihrem "Kuschelkurs" zu verabschieden und stattdessen den Kollegen, die für unsere Sicherheit sorgen sollen, uneingeschränkt den Rücken zu stärken.
    In diesem Sinne... allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres 2024! ;-)

  4. 103.

    Der Staat ist mittlerweile in der Defensive. Wie konnte es dazu kommen? Findet bei den Parteien, die in den letzten Jahren regiert haben, eine kritische Selbstreflektion zu dem Thema statt?
    Man hört und liest wenig dazu. Viel Eigenlob dagegen.

  5. 102.

    Und ich frage mich warum man das Verbot zu Corona Zeiten nicht beibehalten hat.Man konnte auch zu Coronazeiten wunderbar Silvester feiern, auch ohne Böller, Lärm und Gestank.
    Idioten die sich nicht an Gesetze halten gibt es immer.
    Deswegen kann aber nicht alles erlauben, schon garkeine Straftaten.

  6. 101.

    Wie ich schon einmal geschrieben habe, sie würden einfach alles laufen lassen.
    Wenn es Deppen gibt die mit Feuerwerkskörper nicht umgehen können und sie als Waffen nutzen muss man dagegensteuern.
    Dann muss der Privatverkauf von Feuerwerkskörper verboten werden und zur Abschreckung müssen sehr harte Strafen ausgesprochen werden .
    Kein Mensch ist daran interessiert alles zu verbieten, was sie hier anderen Foristen unterstellen.

  7. 100.

    immerhin sind ja der regierende bm und seine innensenatorin ständig unterwegs, klare ansage kommt auch von der zuständigen innenministerin faser....wenn dies nicht abschreckung genug ist...was dann.

    den im dienst befindlichen polizisten, feuerwehr und rettungskräften wünsche ich alles gute.

  8. 99.

    Wie wenig das Ganze funktioniert, das sehen wir ja jetzt schon. Polenböller schon ab Heiligabend und massives Geknalle seit dem 28.12. Übrigens direkt an der Polizeiwache. So viel zur tollen Prävention. Das ist leeres Gerede in Berlin.

  9. 98.

    Juliane Werding

    "Geh nicht in die Stadt, geh nicht in die Stadt--heut Nacht"

  10. 97.

    Doch, leider geht es genau darum.
    Die Grünen haben immer wieder jahrelang ein Verbot gefordert… und dann hatte man endlich ein neues Argument… Corona. Damit hat es dann geklappt. Nun hat man ein neues Argument… Nahostkonflikt.
    Leider ist man mit Verboten immer schneller dabei. Wie man an vielen Kommentaren hier sieht wird ganz schnell nach verboten und härteren Strafen gerufen… ob das dann wirklich was bringt interessiert nicht wirklich jemanden.
    Görli… Zaun drum und abschließen… Verbot den Nachts zu betreten… das wird im Görli eine zeitlang das Dealen verhindern… das Dealen allgemein wird nicht ein klein wenig weniger werden… und es gibt noch andere Beispiele.
    Wir regulieren bzw. verbieten uns noch zu Tode und lösen damit nicht ein einziges Problem.

  11. 96.

    @ Bine, der letzte Tag des Jahres im gregorianischen Kalender ist nun mal nach dem Papst Silvester I. benannt. Übrigens ist der 31. Dezember der Todestag des besagten Papstes und deswegen die Benennung des letzten Tages im Jahr nach ihm. Schreibweise übrigens mit 'i' und nicht mit 'y'.

  12. 95.

    @ SK, lassen Sie mich aus dem Spiel. Ich bin auch für ein generelles Verbot!

  13. 94.

    leider geht es darum wohl doch, denn einige wollen pauschal das böllern verbieten.
    Da kommt dann auch Tierwohl Umwelt usw. mit ins Spiel/Argument.
    Und leider wollen das einige egal ob es was bringen würde oder nicht. Und genau das ist derzeit in vielen Bereichen das Problem... erst einmal verbieten ... irgendwas wird es schon bringen.
    Und darum Argumentiere ich auch so hart dagegen... ich kann es nicht leiden immer mehr Verbote und deren Nutzen interessiert keinen mehr.

  14. 93.

    Geböllert wurde in meinem Umfeld auch schon. Versteh ich nicht, warum man nicht warten kann.Irgendwie haben einige Menschen den Hang etwas verbotenes zu tun. Das ist keine Unterstellung sondern eine Tatsache, sonst würde es in meinem Umfeld nicht knallen.

  15. 92.

    @ Andreas.., bis wann ist man Teeny und ab wann ist man bekloppt? Ich glaub, hier geht's nicht um das böllern im Park.

  16. 91.

    Antwort auf Paula
    Bitte rechtskundig machen.
    Ureigenste Aufgabe der Polizei ist, den Bürger zu schützen u. Rechtsverstöße zu
    ahnden. Es geht hier im MV nicht um einige Knaller sondern um massives
    Geballer in Straßenzügen die der Polizei von zig Einwohnern nachweislich benannt wurden. Von uns werden zur Zeit diese Meldungen erfasst und dokumentiert. Wird nicht entschieden gegengesteuert erfolgt im Nachhinein eine Behördenbeschwerde wegen Unterlassung. Wir lassen uns nicht länger verarschen.

  17. 90.

    Hallo Pille, da kann ich hoffentlich zur Aufklärung beitragen. Die Batterien die scheinbar immer größer werden, sind das Resultat von größeren Verbünden, dass heißt es werden einfach einzelne Batterien zu einem größeren Produkt verbunden. Die eigentliche NEM (Nettoexplosivmasse) ist reguliert und vorallem in den Kategorien des Kleinfeuerwerks F1 und F2 beschränkt. Das bezieht sich zum einen auf Einzelschuss-Gegenstände sowie Batterien. Die zulässige Höchstmenge ist 500gr bezogen auf einen Einzelgegenstand (Batterie). Erhöhen kann man dies nur durch den Verbund eigenständiger Gegenstände die gibts zu kaufen oder man verleitet selbst gekaufte Batterien,

  18. 89.

    Es ist wichtig und unerlässlich, dass sich er Staat hier stark und handlungsfähig erweist und möglichst Strafttaten und Eskalationen unterbindet. Die Missbräuchliche Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen ist eine Straftat die weitere Delikte dann erfüllt. Man muss hier Straftäter ermitteln und mit allen legitimen Mitteln des Rechtstaates konsequent bestrafen. Wo der Staat jetzt wiederum nicht zuständig ist, dass ist die Feuerwerk-Verkaufssituation bei LIDL, da muss man aber gesellschaftlich mal sensibilisieren, dass hier zukünftig das anders gestaltet werden muss. Es gab überall im Land tumultartige Zustände und Chaos und das Feuerwerk war im Wesentlichen überall 10 Minuten nach 7 ausverkauft. Dass kann es ja nicht sein.

  19. 88.

    Was ich nicht verstehe ist die Tatsache, dass die 'legalen Feuerwerk-Produkte' immer größer werden. Da werden Feuerwerk-Batterien mit 300g Sprengmasse beworben - ganz legal! Kauft man sich ein paar dutzend (ganz legal) hat man schon mal eine ordentliche Menge zusammen...

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