Lehrkräftemangel - Für das kommende Schuljahr fehlen in Berlin knapp 700 Lehrkräfte

Di 25.06.24 | 11:51 Uhr
  24
Schild Lehrerzimmer (Quelle: dpa/Maurizio Gambarini)
dpa/Maurizio Gambarini
Audio: rbb24 Inforadio | 25.06.2024 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa/Maurizio Gambarini

Im kommenden Schuljahr wird es an Berliner Schulen voraussichtlich knapp 700 Lehrkräfte zu wenig geben. Das geht aus einer Senatsvorlage der Bildungsverwaltung hervor, die dem rbb vorliegt.

Der Tagesspiegel hatte zunächst berichtet, es fehlten 5.000 Lehrkräfte. Diese würden benötigt, um die Lücke an Vollzeitkräften zwischen Bedarf und Bestand zu schließen.

Bildungsverwaltung beziffert Lücke als geringer

Die Lehrkräftelücke an den Berliner Schulen wird der Prognose der Senatsverwaltung zufolge etwas geringer.

In diesem Schuljahr liegt die Lücke laut der Bildungsverwaltung bei mehr als 700 Vollzeitstellen. Im Oktober 2023 war die Rede von 716 fehlenden Vollzeitstellen.

Bereits bekanntgegeben hatte die Bildungsverwaltung allerdings, dass Referendare künftig zehn statt sieben Stunden pro Woche unterrichten sollen. Zudem werden den Schulen bestimmte Profilstunden gestrichen. Der Bedarf an Lehrkräften wird auch in den kommenden Jahren wachsen, weil die Schülerzahlen steigen. Neue Lehrkräfte werden laut den Berechnungen insbesondere benötigt, um Schülerinnen und Schüler sonderpädagogisch zu fördern. Zudem besteht unter anderem in Mathematik, Sprachförderung und Deutsch Einstellungsbedarf.

Details zu der Entwicklung der Schülerzahlen und zum Berliner Lehrkräftebedarf will Katharina Günther-Wünsch (CDU) im Laufe des Tages erläutern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.06.2024, 12:20 Uhr

24 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 24.

    Beamte können dahin geschickt werden wo Sie gebraucht werden oder ist das in Brandenburg anders?

  2. 23.

    Und woher soll die Zeit dafür kommen? Die Lehrer, die den Umbau der Lehrpläne bewerkstelligen würden, müssten vertreten werden. Könnte man keine Vertretungen finden, würde noch mehr Unterricht ausfallen.

  3. 22.

    Mehr Klassenfahrten!

  4. 21.

    Freie Nachmittage kommen den Kindern zugute. Nicht wenigen Kindern ist der Trubel in der Nachmittagsbetreuung zusätzlich zum Unterricht zu viel und wirkt sich zudem nicht förderlich auf den Lernvorgang aus. Schüler brauchen auch Zeit für sich und können dann entscheiden, ob sie zu Hause gleich Hausaufgaben machen oder erst einmal abschalten wollen vom Thema Schule. Auch sollte Zeit z.B. für Instrumentalunterricht sein, der sich fördernd auf die Gehirnentwicklung auswirkt.

  5. 20.

    Ich würde sehr gern in Berlin als ausgebildete Sonderpädagogin arbeiten, allerdings unter der Voraussetzung der Verbeamtung. Dabei tut sich Berlin schwer.
    Dann gehe ich halt nach Brandenburg.

  6. 19.

    „Lehrer werden nur mit den Stunden an den Schulen geführt, für die sie auch für die Schule verfügbar sind.“
    Sagt das Gerücht...? Vielleicht äußert sich ein stellv. Schulleiter (macht den Stundenplan) mal hier darüber, wie er der Statistik „auf die Sprünge helfen muss“? Nicht mal Markus Lanz bekommt so eine Fachkraft vor das Mikrofon. Warum wohl nur?

  7. 18.

    Ich finde die Ideen und Vorschläge sehr gut. Frage mich warum hier die Lehrer beim Umbau der Strukturen nicht aktiv werden. Die Notwendigkeit sollten auch die Lehrer längst erkannt haben!

  8. 17.

    Kann mir irgendjemand erklären wo das ganze Geld geblieben ist?

  9. 16.

    Dad ist ein Joke, oder? Das schaffen ja selbst dt. Student*innen nicht.
    Ich erlebe die Kids bis zur 10. Klasse als so bedürftig, oft sogar gerade wegen ihrer Eltern. Emotional-sozial würden die meisten komplett unter die Räder kommen.
    Schule ist übrigens mehr als nur Lernstoff einsaugen. Und das ist verdammt gut so!

  10. 15.

    Alle. So wird es mit jedenfalls aus dem Freundeskreis berichtet. Einige haben ihre Kinder an privaten Schulen wieder abgemeldet.

  11. 14.

    "In der Coronazeit hat sich leider auch großflächig gezeigt wieviel manche Eltern (bspw im Homeoffice) mit ihren Kindern zuhause anfangen können und mehr oder weniger gut mit ihnen zurecht kommen."

    Wieder Einer (ohne Kinder?, der glaubt, man hätte im Home-Office grundsätzlich einfach Zeit für seine Kinder gehabt oder haben müssen. Nein, hätte man nicht, denn man hat einen Job, der Job der Kinder ist die Schule. Und die wurde ihnen völlig sinnlos monatelang vorenthalten. Das hat alles nichts damit zu tun, ob man seine Kinder mag oder nicht.

  12. 13.

    "...Sonderpädagogen insbesondere..."
    Genau die gibts zu wenig.

  13. 12.

    Lehrer werden nur mit den Stunden an den Schulen geführt, für die sie auch für die Schule verfügbar sind.
    Tätigkeiten in anderen Bereichen werden der Schule nicht angerechnet (noch nicht)

  14. 11.

    In der Coronazeit hat sich leider auch großflächig gezeigt wieviel manche Eltern (bspw im Homeoffice) mit ihren Kindern zuhause anfangen können und mehr oder weniger gut mit ihnen zurecht kommen, Ihr Vorschlag für Betreuung von 8-18 Uhr ist für diese Eltern sicher willkommen.

    Viele andere Eltern wollen ihre Kinder aber nachmittags zuhause haben weil sie sich bewusst für Kinder entschieden haben und die kostbare und kurze Zeit bis zum erwachsen werden mit ihnen verbringen wollen.

    Und einen Personalmangel beseitigt Ihre Idee auch nicht, eher im Gegenteil muss noch mehr Personal beigeholt werden wenn die Kinder außer Haus noch länger betreut werden müssen.

  15. 10.

    Eine schöne Journalistenaufgabe: Zu ermitteln wieviel Lehrerstunden den Schulen aufgebürdet/zugewiesen werden, die gar nicht unterrichten/erteilt werden, weil sie in den Verwaltungen/Forbildungs“instituten“ geparkt werden. Soll heißen, es werden Lehrer gezählt die es theoretisch aber nicht praktisch gibt. Statistisch einwandfrei, aber in der Praxis erfolgt das: „10 Stunden Französisch\ Woche statt Deutsch=0 Stunden über Verzretungen.

  16. 9.

    Hauptsache die Zahlen stimmen uffm Papier... Profilstunden streichen hier, Referendarstunden erhöhen dort, und schon werden aus 5000 fehlenden Stellen "nur" noch 700 . Na kiek ma eener an.
    Und wie sieht die Realität in den Schulen aus?
    Auch wenn es parallel dazu eine sogenannte Bildungsoffensive gibt, sollte das Niveau nicht nach oben angeglichen werden, anstatt immer erst zu streichen, sprich Niveau senken, um es andernorts etwas anzuheben? Nennt sich dann Bildungsgerechtigkeit, aha. Finde ich an der Stelle mehr als fehl am Platz.

  17. 8.

    Unsere Kinder gehen auf zweisprachige Privatschulen, um später im Leben eine Chance zu haben. Betrifft der Lehrermangel alle Schulen, oder nur die staatlichen?

  18. 7.

    Die Zahlen klingen gewaltig, aber um es in ein Verhältnis zu setzen, braucht man mehr Angaben zu Quantität und Qualität der bereits bestehenden Lehrer.

  19. 6.

    Es wurde in Corona-Zeiten verpasst, hier die Grundstrukturen zu modernisieren: Ab der 5. Klasse die Stoffvermittlung mittels bundesweit einheitlicher Video-Formate aus der Retorte (Einmal aufgenommen und in Endlosschliefe angeboten), Übungen zur Überprüfung/Übung Zuhause und dann in der Schule wirklich nur noch wie im Klassenformat vertiefend auf Probleme bei der Lösung der Übungen eingehen. Das wäre eine Möglichkeit, hier das vorhandene, teure Personal der Lehrerschaft effizienter und sinnstiftender einzusetzen. Bis einschließlich 4. Klasse sollte es Ganztagsschulen von 08-18h mit Nachmittagsprogramm inkl. Hausaufgabenerledigung geben, um hier die wichtigen Grundlagen und Strukturen in der Bildung unabhängig vom Elternhaus zu setzen.

  20. 5.

    Auch wenn der Tagesspiegel wohl übertrieben hat, aber im Beitrag Vollzeitstellen und die Anzahl der Lehrkräfte gleichzusetzen, ist auch eher ungeschickt, zumal es noch so prominent in der Überschrift steht. In Berlin gabs 2022/2023 ne Teilzeitquote von 40 % unter den Lehrer*innen, das heißt, der Bedarf wird deutlich höher sein als die hier betitelten 700 Lehrkräfte.

Nächster Artikel