Nach tödlichem Unfall - Grüne und Linke fordern Verkehrsberuhigung von Ku'damm und Tauentzienstraße

Fr 14.06.24 | 17:35 Uhr
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Die Unfallstelle auf der Tauentzienstraße, an der in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Auto gegen eine Betonmauer gefahren ist. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Als Reaktion auf den tödlichen Raser-Unfall vor zwei Wochen fordern Grüne und Linke eine Verkehrsberuhigung der Tauentzienstraße und des Ku'damms. Dazu haben die beiden Berliner Oppositionsparteien einen Antrag eingebracht, der auf der nächsten Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses behandelt werden soll.

Darin werden umfangreiche Umbauten des Straßenzugs vorgeschlagen, um Raserei und illegale Autorennen zu unterbinden. Als konkrete Maßnahmen werden Fahrbahn-Verengungen und -Verschwenkungungen, weitere Ampelanlagen sowie Temposchwellen und Bremskissen genannt.

Außerdem soll ein von der Fahrbahn abgetrennter Radstreifen angelegt werden. Für mehr Sicherheit von Fußgängern werden in dem Antrag Gehweg-Vorstreckungen vorgeschlagen. Dabei ragt der Bürgersteig in die Straße hinein und macht die Fahrbahn an dieser Stelle schmaler. Außerdem soll es bauliche Veränderungen und Begrünungen der Mitteleinseln geben.

Koalitionsmitglieder und Bezirk wollen ebenfalls Umbau

Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Antje Kapek, verwies darauf, dass die Polizei den Bereich als Unfallschwerpunkt führe und Vertreter verschiedener Parteien nach dem jüngsten Unfall Maßnahmen gefordert hätten. "Nur die Verkehrssenatorin Bonde sieht keinen Bedarf und begnügt sich mit dem Aufstellen eines einzelnen Blitzers", sagte Kapek dem rbb.

Linken-Verkehrspolitiker Kristian Ronneburg warnte davor, bei der Verkehrssicherheit und Problemen mit Rasern ein "Behörden-Ping-Pong" zu veranstalten. "Nach den vielen Initiativen aus den Reihen der Bezirksverordneten ist es nun endlich an der Zeit, auch bauliche und straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit für alle zu erhöhen", so Ronneburg ebenfalls im rbb.

Mit ihrem Antrag greifen Ronneburg und Kapek teilweise Überlegungen und Forderungen von Abgeordneten der schwarz-roten Koalition nach mehr Verkehrssicherheit und Umbauten der Straßen auf. Auch Bezirkspolitiker verschiedener Parteien aus Charlottenburg-Wilmersdorf haben sich wiederholt dafür stark gemacht, Ku'damm und Tauentzienstraße umzubauen, um illegale Autorennen und Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erschweren.

Vor Kurzem hatte Berlins neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) allerdings gegen eine Verkehrsberuhigung ausgesprochen.

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43 Kommentare

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  1. 43.

    Ja, für Menschen, die nicht kapieren, dass man in Berlin und allen anderen Orten auf der Welt nicht allein ist und sich an Regeln halten muss, so dass eine Gemeinschaft funktionieren kann, Fahrerlaubnis weg!

  2. 42.

    Sie drehen sich so lange im Kreis bis es passt. Dazu ignorieren sie jegliche Gegenargumente.

    Auch Raserunfälle sind tagtäglich in Berlin zu beobachten, man berichtet nur nicht darüber. Zubanal, zu alltäglich.

  3. 41.

    Die genannten Raser fühlen sich ja nur allzu wohl in einem Klima PS-technischer Aufrüstung, bei dem aufheulende Motoren mitnichten allgemeines Kopfschütteln oder ein Belächeln nach sich ziehen, sondern eine eher breite Anerkennung. Auch und gerade die Autowerbung ist danach.

    Mithin: Es sitzen zehnmal mehr im Boot.

  4. 40.

    Der Bezug von unverantwortlichen Rasern, der war eindeutig auf meinen ersten Satz "gemünzt" worden, übrigens auch dieser erster Satz nahm Bezug auf den Artikel,der sich auschließlich mit Berlin beschäftigte.
    Man wird doch hier im Forum nur auf den gelesenen Artkel Bezug nehmen dürfen, zumal es von rbb24 so erbeten wird..

    .

  5. 38.

    Nicht die an sich sinnvolle Erfindung des Autos ist das Problem, sondern seine jz. lange Verhätschelung. Würde - analog -Musikanlagen derlei entgegengebracht und würde sich über den kleinen Kreis derer, die nachts um halb 3 ihre Mucke bis zum Anschlag aufdrehen, ein größerer Kreis finden, der nachts die Mitmenschen aus dem Schlaf reißt, kämen wir aus den Zerwürfnissen nicht mehr heraus.

    Die Kavalierstarts, das gewohnte, alltägliche Aufheulen von Motoren als reine Machtdemonstration, das Zustellen von Gehwegen, weil ja woanders kein Platz mehr wäre, ist ein Teil der besagten Verhätschelung. Dass Menschen die teilzerstörte Gedächtniskirche offensichtlich als Zielmarke nehmen und "the fast and the furious" 1 : 1 in die Realität übertragen wollen, ist dabei ein Mosaikstein. Mit keinem anderen technischen Gerät wird auf derlei Weise umgegangen.

    Das Auto muss sichtlich vor den Extremisten seiner Anwendung geschützt werden. ;-

  6. 37.

    Haben sie eben nicht! Sie haben von "Unverantwortliche Raser gab es schon immer, es sind Einzelfälle,..." geschrieben.

    Ihr "Einzelfälle" bezog sich demnach auf "Unverantwortliche Raser". Wenn sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind dann unterlassen sie es doch ständig andere oberlehrerhaft verbessern zu wollen. Danke.

  7. 36.
    Antwort auf [Otto Feige] vom 15.06.2024 um 16:50

    Hallo Herr Feige, wir bitten Sie in der Diskussion einen konstruktiven Ton zu wahren. Danke, Ihr rbb24-Team

  8. 35.

    @ Dagmar, ich kann beim besten Willen nix von 10.000 Raserunfällen lesen. Kommentieren Sie doch bitte dort, wo Sie es gelesen.

  9. 34.

    Wir werden mit dem verkehrsberuhigenden umbaumassnahmen nie fertig werden, wenn jede Straße nach einem tödlichen Unfall umgebaut werden muss.
    Verschwenkungenund Bodenwellen auf der Frankfurter Allee, dem Kaiserdamm, der Stadtautobahn, der landsberger Allee und wo noch gerne so gerast wird in Berlin

  10. 32.

    Ich habe nicht von Unfällen geschrieben, sie übrigens auch nicht.

    "Unverantwortliche Raser gab es schon immer, es sind Einzelfälle,..."

    Zeigen sie mir einen Autofahrer der sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hält. Die Verstöße gehen in die Zehntausende am Tag. Nur in Berlin.

    Aber ihnen geht es wie der cDU nicht um Menschenleben. Tote und Schwerverletzte nimmt man billigend in Kauf.

    Soviel zu Realitätsverlust. Ihren Realitätsverlust!

  11. 31.

    Das Problem mit rasenden Autofahrenden ist die Tatsache der Gefährlichkeit und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmenden, was oft sogar den Tod nach sich zieht! Und da diese Art der Gefährdung, wie von Ihnen, wohl als nicht relevant gesehen wird und es sogar zunimmt, muss eine Änderung in der Verkehrsplanung erfolgen, da solche Menschen nicht bereit sind umzudenken.
    Und es tut mir leid, wenn dann Menschen, wie sie sich dann auch den Gegebenheiten fügen müssen. Relativierung hilft da nicht!

  12. 30.

    Einfach langsamer fahren, für Fußgänger wird es sicherer.

  13. 28.

    Ich würde nicht auf die Idee kommen, auf dem Ku'damm mit dem Fahrrad zu fahren.
    Warum muss man in Berlin - teilweise im ,Raser-Tempo - überall mit dem Rad langfahren dürfen?
    Zum Shoppen und Gucken ist laufen besser.
    Zum Radfahren andere Straßen nutzen.

  14. 27.

    Zu Nr. 9: sind Sie schon mal auf der Busspur am Ku-Damm mit dem Fahrrad gefahren? Immernoch lebensgefährlich wg Lieferfahrzeugen, Parkern und Ignoranten... Die Kantstr ist, dank getrenntem Fahrradstreifen, für Radfahrende allemal besser.

  15. 26.

    Zehntausende Raser-Unfälle am Tag?
    Was soll , außer Realitätsverlust, diese unsinnige Behauptung noch bewirken?

  16. 24.

    Anstatt dort einfach mehr Polizei zu installieren, wird von den Grünen rine Kollektivschuld aller Autofahrer konstruiert.
    Billige Stimmungsmache gegen Autofahrer.
    Vielleicht haben die Grünen und auch Linke immer noch zu viele Stimmen bekommen? Scheint so

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