Nach schwerem Raser-Unfall - Senatorin Bonde gegen Verkehrsberuhigung an Ku'damm und Tauentzien

Mi 05.06.24 | 17:46 Uhr
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30.05.2024, Berlin: Ute Bonde (CDU), Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.(Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Bild: dpa/Jens Kalaene

Zwei junge Menschen sterben bei einem Raser-Unfall. Seither wird über mehr Verkehrssicherheit rund um den Kurfürstendamm diskutiert. Jetzt meldet sich Berlins neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) zu Wort.

Nach dem schweren Raserunfall mit zwei Toten nahe dem Berliner Ku'damm sieht die neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) keine Möglichkeit für bauliche oder verkehrsberuhigende Maßnahmen für mehr Sicherheit in dem Bereich. Tauentzienstraße und Kurfürstendamm seien wesentliche Verkehrsadern in Berlin, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch im Ausschuss für Mobilität und Verkehr des Abgeordnetenhauses. Sie seien im Hauptnetz für Busse, Liefer- und Schwerlastverkehr, Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge zwingend erforderlich.

Bonde: Verkehrsverlagerung verschiebt Raserei nur an einen anderen Ort

Umbauten zur Verkehrsberuhigung hätten zur Folge, dass diese wichtigen Verkehrsadern unterbrochen werden, erläuterte Bonde. Und: "Wir würden den Verkehr einfach nur verlagern - und die Raserei würde woanders stattfinden."

Bei einem Unfall am frühen Mittwochmorgen vergangener Woche auf der Tauentzienstraße in der westlichen Berliner Innenstadt waren eine 18-Jährige und ein 27-jähriger Mann ums Leben gekommen. Die Luxus-Sportlimousine war nach Erkenntnissen der Ermittler mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, geriet ins Schlingern, prallte gegen eine Betonbegrenzung in der Mitte der Straße und geriet in Brand.

Bonde zu Raser-Crash: "Da wurde das Auto als Waffe benutzt"

Bonde sprach in Bezug auf den Vorfall von "purem Vorsatz". "Da wurde das Auto als Waffe benutzt. Das sind leider Gegebenheiten, die wir nicht in Gänze ausmerzen können. Dass es Menschen gibt, die Autos als Waffe einsetzen gegen andere Menschen."

Tauentzien und Ku'damm seien keine Unfallschwerpunkte. Wirksame Maßnahmen gegen Raser könnten aus ihrer Sicht die Überwachung der Straßenverkehrsordnung und die Ahndung von Delikten sein - inklusive Beschlagnahmung der Fahrzeuge und Entzug der Fahrerlaubnis.

Die Grünen-Verkehrspolitikerin Antje Kapek machte sich im Ausschuss unter dem Eindruck des Unfalls und früherer Raser-Crashs für verkehrsberuhigende Maßnahmen in der City West stark.

Sie schlug etwa vor, Breitscheidplatz und Tauentzienstraße aus dem Netz der Hauptverkehrsstraßen herauszunehmen. Dann könne der Bereich als Fußgängerzone ausgewiesen werden. Es handele sich vielleicht nicht um einen klassischen Unfallschwerpunkt, aber um eine bekannte Raserstrecke. "Das ist ein Raser-Hotspot."

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.06.2024, 19:30 Uhr

 

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80 Kommentare

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  1. 80.

    Wie wär's mit "30", nicht Tempo 30 sondern Führerschein erst mit 30 Jahre?

  2. 79.

    Lieber Herr, Berlin, Salzburg, die Schweiz und viele andere Westliche Großstädte sind konsequent verkehrsberuhigt und haben einen überwältigend gut funktionierenden ÖPNV. Leider geht mangels Interesse der Politik unsere "Hauptstadt" diesen Weg nicht, obwohl sich viele Probleme (attraktive Innenstadt --> Balsam für den Einzelhandel) damit lösen würden!

  3. 78.

    Ich wohne seit Jahren am Ku’damm in Halensee und beobachte täglich, dass viele Fahrzeuge bei stockendem Verkehr gleich die Busspur nehmen - und nicht langsam an allen Anderen vorbei brettern, vorzugsweise mit irren Auspuffgeräuschen. Kontrollen sieht man nur sehr sehr selten. Anarchie durch Personalmangel bei den Behörden. Was könnte man denn da machen? Vielleicht einen Expertenausschuss gründen, hahahaha

  4. 77.

    Ich meine nicht Tempo 30, sondern Verkehrsschikanen (Bodenwellen etc.)bis zur Umbildung in eine Fußgängerzone, sagen wir zwischen Wittenbergplatz und Uhlandstraße.
    Dies aber auch aus anderen Gründen als nur der Verkehrssicherheit.

  5. 76.

    Ich würde trotzdem bezweifeln, dass es an den Unfallzahlen irgendwas großartig ändert.
    Das Ganze würde doch eher mal wieder unter Symbolpolitik laufen.
    Es ist ja nicht so, dass man da ein paar Hütchen aufstellt. Man wird viel Aufwand betreiben und sehr wenig erreichen.
    Daher sollte man sich schon die Frage stellen …. Was bringt es wirklich unterm Strich.

  6. 75.

    Haha, in einem Aufsatz würde es heißen:
    Thema verfehlt - 6

    Was haben denn hier im Beitrag die Radfahrenden verbrochen?
    Und das mit der Kennzeichnungspflicht (und deren Sinnlosigkeit) wurde hier in anderen Beiträgen doch schon tausendmal erklärt...

  7. 74.

    Es gibt leider Menschen, die das Fahrzeug und Transportmittel Auto nicht nur zweckentfremdet nutzen sondern es lebensgefährdend missbrauchen. Das Auto im öffentlichen Straßenverkehr als Rennwagen zu missbrauchen ist menschenverachtend. Deswegen sollte das Automobil nicht verallgemeinert verteufelt und der Straßenverkehr künstlich behindert werden. Die vielen Poller in Berlin(-Kreuzberg) sind hässlich und verschandeln die Stadt. Österreich, Wien, Salzburg, die Schweiz und Belgien zeigen, wie es richtig geht. Dort gibt es eine konsequente Verkehrsüberwachung. Das Fahrzeug von Personen, die erheblich zu schnell fahren wird sofort beschlagnahmt, der Führerschein wird eingezogen. Ein vierstelligens Bußgeld muss bezahlt werden. Falschparken kostet viel mehr als in Deutschland. Wer behindernt parkt wird abgeschleppt. Und das Wichtigste: die Wahrscheinlichkeit für seine Vergehen und Straftaten bestraft zu werden ist viel größer. Die Straßenverkehrsordung wird konsequent umgesetzt! Mit Erfolg.

  8. 73.

    Muss man wirklich immer die Welt verändern, wenn es vereinzelte Vollpfosten gibt, die sich nicht an Regeln halten können??? Gerne würde ich erfahren wollen wer denn nun die Täter waren, woher kam das Fahrzeug?

  9. 72.

    StVO-Kenntnisse rettet Leben. Gleiche Rechte und Pflichten für alle Verkehrsteilnehmer erfordert Radkennzeichen und Radführerschein

  10. 71.

    Profitipp: Einfach alle Straßen so umbauen, dass Raserei keinen Spaß mehr macht, dann wird auch nirgendwohin ausgewichen.

  11. 70.

    In keiner anderen Stadt brandet PKW und LKW Verkehr durch die touristische Haupteinkaufsmeile ! Mit einer Fußgängerzone wäre das nicht passiert. Es gibt auch genug Umfahrungen für den Verkehr. Rettungskräfte können auch in Fußgängerzonen einfahren, der Rest nimmt ne andere Strecke oder Öffis.

    Da alles bereits seit Jahren mit Terrorsperren und Baustellen zugepflastert ist, kann der Verlust nicht sooo groß sein!

  12. 69.

    Wählerstimmen der Autofahrer?
    Nee, eher das liebe Geld. Es kostet schlicht Geld, für Polizeipräsenz zu sorgen!
    Genau wie Personal auf den Bahnsteigen der U- und S-Bahnhöfe!
    Dem Bürger werden Kameras als angebliche Sicherheit verkauft.

  13. 68.

    Bei der der Verkehrspolitik geht die CDU über Leichen. Und vorsätzlich, um ja keine Wähler zu verlieren. Ob Frau Bonde das auch machen würde, wenn ihr Kind von einem Raser getötet werden würde? Aber Sie wohnt ja in Berlin Bullerbü .... .

  14. 67.

    Wenn man diesen Rasern statt 600-PS-Boliden TESLA-Autos geben würde, würden Sie aufhören. Alleswird im Cockpit aufgezeichnet, Person identifiziert und bei Auffälligkeiten, da vernetzt, sofort die Behörden benachrichtigt. Das ist der Vorteil der Teslas und wird in Zukunft hoffentlich zum Standart werden.

  15. 66.

    Das sind vereinzelte per Zufall. Sonst verabredet man sich per Chatgruppen.
    Aber meinen sie wirklich das sich am Raserproblem wirklich signifikant etwas ändert wenn man bei einer Straße verkehrsberuhigende Maßnahmen durchführt ?
    Eigentlich müssten sie sich doch nur umsehen… haben die vielen Tempo 30 Zonen etwas am Problem geändert ?
    Sie können gern mal recherchieren was z.B. in Düsseldorf los ist.

  16. 65.

    Wie kommen Sue auf soetwas?
    Es gab in der jüngeren Vergangenheit harte Urteile gegen Raser.
    Das Problem ist, daß oft gar keine Polizei präsent ist!
    Dann tanzen die Mäuse sozusagen auf dem Tisch.
    Das muß geändert werden..

  17. 64.

    Das finde ich auch und deswegen bedanke ich mich jetzt ganz herzlich bei Ihnen und Sascha1 ;)

  18. 63.

    ..ein super Einstieg in den neuen Job. Realitätsfremder geht es nicht. Eine Frau für den Rückbau der Mobilitätswende. Beim VBb hat sie auch schon für eine 20%ige Tariferhöhung der Umweltkarte gesorgt.

  19. 62.

    Was die Schweiz und Österreich tatsächlich vormachen, ist, dass bei festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 35 km/h ein Straftatbestand erfüllt ist, der zur Folge hat, dass das Tatwerkzeug - das Auto - sofort eingezogen wird.

    Diese Konsequenz bleibt bislang in Deutschland leider aus. Da rühmen sich einschlägige privatwirtschaftlich-kommerzielle Sender damait, die meisten "Flitzer"-Blitzer zu melden. - Verharmlosender gegenüber Demjenigen, was tatsächlich passiert, geht´s nicht mehr.

  20. 61.

    Gegen dumme Raserei ist kein Kraut gewachsen. Traurig ist es nur, wenn Unbeteiligte zu Schaden kommen.

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