Nach Legalisierung - Brandenburg schafft drei Stellen zur Prüfung von Cannabis-Anträgen

Do 08.08.24 | 16:23 Uhr
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Leuchtend grüne Cannabisblätter einer Cannabis Pflanze (Quelle: dpa/Michael Bihlmayer)
dpa/Michael Bihlmayer
Video: rbb|24 | 09.08.2024 | Material: picture alliance, Zooner | Bild: dpa/Michael Bihlmayer

Im Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit sind drei neue Stellen geschaffen worden, um Anträge auf Cannabis-Anbau zu prüfen. Laut Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sollen die drei Behörden-Mitarbeiter die Vereine außerdem überwachen und Gesetzesverstöße ahnden. Ein Sprecher begründete die Neuschaffungen gegenüber dem rbb mit einem hohen Verwaltungsaufwand. Die Stellen seien demnach nicht befristet. Bisher gibt es fünf Anträge, teilte das Gesundheitsministerium Antenne Brandenburg auf Anfrage mit.

Bis zu 500 Mitglieder pro Verein möglich

Solche "Cannabis Social Clubs" sind Vereine, deren Mitglieder zusammen Cannabis pflanzen und ernten – und das nur für den Eigenbedarf. Das ist seit dem 1. Juli in Deutschland legal. Bis zu 500 Menschen können sich zu einem so genannten Anbau-Verein zusammenschließen, man darf nur in einem einzigen Verein Mitglied sein und muss dafür Voraussetzungen erfüllen, zum Beispiel nicht wegen bestimmter Delikte vorbestraft zu sein. Die Vereine brauchen eine Erlaubnis und die müssen sie beim Staat beantragen.

Diese Anträge zu prüfen ist laut eines Sprechers des Gesundheitsministeriums relativ aufwändig. Darin müssen Namen, Adressen und elektronische Kontaktdaten aller Vorstandsmitglieder angegeben werden, jeweils ein aktuelles Führungszeugnis. Unter anderem muss ein Präventionsbeauftragter benannt werden, auch ein Jugendschutzkonzept muss man nachweisen. Die drei Angestellten im Landessamt sollen diese Anträge nicht nur bearbeiten, sondern auch die Einhaltung der Vorschriften überwachen und mögliche Gesetzesverstöße ahnden.

CDU kritisiert neue Stellen als Steuerverschwendung

Wer schließlich die Erlaubnis zum Anbau bekommt, muss die dafür vorgesehenen Räume ausreichend sichern, zum Beispiel mit einbruchsicheren Türen – und er muss nachweisen, dass nur Clubmitglieder Zugang haben. Werbung für solche Clubs und Konsum in den Vereinsräumen sind verboten. Die Behörden dürfen den Club auch unangekündigt kontrollieren.

Unabhängig vom privaten Anbau in solchen Vereinen ist es seit vergangenen April erlaubt, zuhause bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigenkonsum anzubauen. Erwachsene dürfen zuhause bis zu 50 Gramm Cannabis aufbewahren und bis zu 25 Gramm getrocknetes Cannabis bei sich tragen.

Die Brandenburger CDU kritisiert die neuen Stellen als Steuerverschwendung. Die Bundespartei hat bereits angekündigt, dass sie das Cannabisgesetz wieder abschaffen will, wenn sie die nächste Bundestagswahl gewinnt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.08.2024, 18:00 Uhr

31 Kommentare

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  1. 30.

    Ja, genauso ist es. Die CDU verschlimmbessert alles nur. Deshalb glaub ich diese Debatte ist nur Ablenkung.

  2. 29.

    "Glauben Sie tatsächlich, ein Cannabisgesetz ändert irgendwas?" Nein.
    "Das Cannabisgesetz ist Blödsinn" Ja
    THC ist zwar vom toxikologischen Profil ungefährlicher als Ethanol, aber leichtsinnig sollte man trotzdem nicht damit umgehen.

  3. 28.

    Glauben Sie tatsächlich, ein Cannabisgesetz ändert irgendwas? Wer wollte, der konnte Cannabis anbauen, auch wenn er keinen Garten, Balkon oder ausreichend Platz in der Wohnung hatte. Der hat seine Pflanzen einfach ins Maisfeld gesetzt und fuhr nur noch ernten. War billiger und sauberer als im Görli. Begegnung gab's gratis. Das machten Menschen, denen die Schulmedizin nicht helfen konnte oder denen die Nebenwirkungen von Medikamenten zu extrem waren, aber eben auch welche, die einfach nur kiffen wollten. Das Cannabisgesetz ist Blödsinn, denn selbst wenn die CDU es wieder abschafft, ist das nur Papier, kein THC. Es wäre zur Abwechslung ganz nett, wenn die Politik sich um die Probleme im Lande kümmern würde, statt erwachsenen Menschen mit einer Pipette Zucker, THC, Alkohol, Currywurst und Salz auf Zuteilung verabreichen zu wollen.

  4. 26.

    Die entscheiden vermutlich nach Art und Menge wer ein "schwerer Junge oder ein leichtes Mädchen" war. :-)

  5. 25.

    Ja, das stimmz. Ich selber rauche nicht mehr, aber gegen einen Haschkeks ist nichts einzuwenden.

  6. 24.

    Ich bin damit zufrieden endlich ein Medikament zu haben das gegen allen anderen Medikamenten mal ordentlich wirkt ohne diverse Nebenwirkungen oder teilweise paradoxe wirkende Medikamente nehmen zu müssen.
    Ich nutze seit 2022 Cannabis als Medikament mit einem Rezept und zahle meine "Blüten" selbst!
    Euch kann man auch absolut nichts recht machen.
    Wir sind endlich nicht mehr Kriminalisiert und es werden keine Existenzen oder Familien aufgrund der Gesetzeslage mehr Zerstört und das ist für uns alle ein Segen!


    Ich bin damit sehr zufrieden mir meine 3 Pflanzen zu Pflanzen.
    Da ich weiß dass ich somit endlich sauberes Cannabis rauchen kann und nicht den Dreck von der Straße der durch 3-6x vsch Hände geht.
    Es gibt genug Regelungen in der Öffentlichkeit wo man nicht rauchen darf mit Meter/Urzeiten wo sich die meisten Erwachsen wie ich auch.

  7. 23.

    "Genau - ich glaub das ist so gewollte Ablenkung von der Politik und ihr Problem mit dem Rechtsradikalismus in Deutschland." Ich glaube das überhaupt nicht. Das Projekt Legalisierung von Cannabis ist doch viel älter.

  8. 22.

    Genau - ich glaub das ist so gewollte Ablenkung von der Politik und ihr Problem mit dem Rechtsradikalismus in Deutschland.

  9. 21.

    Tagtäglich in allen Medien das Gejammer über die schleppende Umsetzung der Gesetze zur Cannabislegalisierung, als gäbe es nichts Wichtigeres. Seid Ihr denn so sehr auf das Zeug angewiesen?

  10. 20.

    Und sie meinen nun wirklich die Kiffer machen es jetzt aus ?
    Ich hab da eine gewagte Vermutung… das Methan das jeder so absondert dürfte da mehr ins Gewicht fallen.

    Ich glaube wegen der frischen Luft sind nur ganz wenige in Berlin bzw. ziehen hier her oder machen hier Urlaub.
    Also bitte … das ist doch nun wirklich nur noch nach dem letzten Strohhalm greifen …

    Aber es ist wie bei vielem … selbst handeln und nicht permanent erwarten das alle das erlaubte sein lassen weil sich irgendwer vielleicht gestört fühlen könnte.
    Und jetzt drehen sie mal die Rücksichtnahme um… draußen ist es kalt und es regnet heute dürfen mal alle drinnen rauchen… oder habe ich vergessen das Rücksichtnahme immer nur von einer Seite erwartet wird ?

  11. 19.

    Sie sagen es ja selber..., die Umweltbelastung ist schon hoch genug, da lässt man es doch auch gleich, zusätzlich noch zu rauchen, ganz einfach.
    Wer etwas kompensieren möchte, gibt die Verantwortung den Drogen ab....
    Und ganz praktisch, Rauch verteilt sich, frische Luft ist mir besser.

  12. 18.

    2. Versuch-rbb24 Team

    und lenkt gewollt vom wichtigeren Thema Wohnungen und Rechtsradikalismus ab!

  13. 17.

    Ich gebe ihnen mal darauf 2 Antworten…
    1. Nichtraucher haben ewig für rauchfreie Innenräume gekämpft… nutzen sie diese Errungenschaft
    2. sie genießen den gleichen Schutz wie vor Autoabgasen, Leute die im Park grillen usw.

    Komisch das alle „Geruchsbelästigungen“ hingenommen werden… aber die eine die ist es die nicht toleriert werden kann, der man sich nicht entziehen kann indem man ein paar Meter weiter geht… man tut immer so als würden nun dicke Rauchschwaden durch die ganze Stadt wabern und alle nur noch hustend durch die Gegend laufen.

    Oder um es mal richtig grob zu sagen…. Die Menschheit ist nicht dazu da um auf ihre Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.

  14. 16.

    Vorschlag für eine Einnahme zur Gegenfinanzierung. Man erhebe eine Canabissteuer analog der Tabaksteuer, schon weil die Folgen des Rauchens ähnlich sein werden und weil es aus Sicht der Steuergerechtigkeit nicht verständlich ist, daß dieses Genußmittel keiner Steuer unterliegt.

  15. 15.

    Wer schützt die Nichtraucher eigentlich vor dem Gestank, den die Konsumenten nicht mehr wahrnehmen? Wenn andere miteinbezogen werden, geht die Freiheit, der Konsumenten zuweit!

  16. 14.

    Ihre Vorschläge unterstützen die Regelwut.
    Gegenvorschlag…. Wie beim Alkohol …. Selbes Engagement bei der Aufklärung / Jugendschutz mit dem gleichen finanzielle Engagement der Hersteller. Die Werbung für Alkohol gilt bestimmt als Jugendschutz :D
    Verkauf in Läden… ich will nicht soweit gehen, dass man es bei Aldi usw. kaufen kann aber in extra Läden.
    Auch das „begleitete“ Kiffen muss nicht sein…. Und Abgabe unter 18 (wie bei Bier und Wein) wenn nicht soviel THC drin ist braucht es auch nicht. Auch muss nichts süßschmeckendes beigemischt werden wie bei den Alkopops damit mehr jüngere Kundschaft dies kauft… naja vielleicht ist das aber auch schon wieder Jugendschutz :D

    Es könnte ganz einfach sein… Verkauf ab 18… in extra Läden und gut ist… aber einfach kann Deutschland nicht.

  17. 13.

    Wenn das einzige Gegenargument Steuergeldverschwendung ist,sollen sie eine Verwaltungsgebühr von 200€ für die Anmeldung des Cannabis Vereins verlangen.4 Stunden Arbeit eines Beamten inkl.Lohnnebenkosten wie Krankheit u. Urlaub sollten davon abgedeckt sein.

    Meiner Meinung nach hat man sowieso viele Chancen ausgelassen:
    1.Höhere Strafen für Leute die mit großen Mengen erwischt werden?

    2.Wieso werden die ganzen Fälle neu verhandelt? Nen paar Gramm wurden doch auch schon zuvor fallengelassen. Die bestraft wurden hatten mehr.

    3. Abgabe für Vereine. Sagen wir 1€ pro Gramm für Aufklärungs- u.Jugendschutzarbeit.

    4.Eine zeitgleiche anti Kiffer Kampagne mit der Teil Legalisierung.

    5.Zentrales system zum Überwachen der angebauten Menge und verkauften Menge.Nicht dass legale Plantagen auch den Schwarzmarkt bedienen.

    6.Möglichkeiten einer Probemitgliedschaft.Nicht dass man 3 Monate an Abzocker zahlen muss.

    7.Verkauf an Touristen da ansonsten der Schwarzmarkt gestärkt wird.

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