500 Millionen Euro - Brandenburg schöpft Bundesmittel für Studierenden-Wohnheime nicht aus
Günstiger Wohnraum für Studierende und Azubis in Brandenburg kann mit extra Bundesmitteln in Höhe von 500 Millionen Euro gefördert werden - doch das Land schöpft die Summe nicht aus. Wohnraum für junge Menschen bleibt damit knapp.
Das Land Brandenburg hat im vergangenen Jahr nicht alle Mittel aus dem neuen 500-Millionen-Euro-Sonderprogramm "Junges Wohnen" des Bundes genutzt. Dies geht aus einer Anfrage des rbb an das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg hervor.
Ziel des vom Bundesbauministerium aufgelegten Programmes ist die Förderung von Wohnheimplätzen für Studierende und Auszubildende. "2023 lagen nur wenige bewilligungsreife Anträge vor, so dass lediglich ein Teil der für das Junge Wohnen zur Verfügung stehenden Mittel zugesagt werden konnte", so ein Sprecher des Ministeriums.
Man gehe aber davon aus, "dass die für das Junge Wohnen 2024 veranschlagten Fördermittel fast vollständig bewilligt werden können".
Zu wenig Wohnraum für Studierende und Azubis in Brandenburg
Den selbst gesteckten Zielen für Wohnraum von Studierenden hinkt das Land hinterher. Im Koalitionsvertrag hatte die alte Landesregierung aus SPD, CDU und Grünen 2019 festgeschrieben, sie strebe "an jedem Hochschulstandort eine Versorgungsquote von 20 Prozent an".
In Westbrandenburg sei das nicht der Fall, sagte der Geschäftsführer des Studierendenwerks Westbrandenburg, Peter Heiß, dem rbb. "Da sind wir meilenweit von entfernt. Wir haben als Studierendenwerk elf Prozent Versorgungsquote. In Potsdam sind es zehn Prozent. Und das reicht bei Weitem nicht aus."
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur erklärte, Brandenburg stehe bei der Versorgung mit sozial gefördertem Wohnraum für Studierende "im bundesweiten Vergleich gut da". Die Quote liege landesweit "bei knapp 16 Prozent - bundesweit sind es neun Prozent", so das Ministerium.
"Aber wir wissen, dass das angesichts des angespannten Mietmarkts in Potsdam nicht ausreicht." Derzeit würden drei neue Wohnheime in Potsdam und Golm gebaut bzw. geplant.
Protest gegen Wohnraummangel in Potsdam ab 18. Oktober geplant
Vom 18. bis 20. Oktober ruft die studentische Initiative "Campus-Camping" in Potsdam zu einem Mietenprotestcamp auf dem Alten Markt auf. Sie fordert von der Landesregierung "einen konkreten Plan, wie der Neubau sowie die Renovierung von Wohnungen des Studierendenwerks beschleunigt werden kann."
Sendung: Brandenburg Aktuell, 13.10.2024, 19:30 Uhr