Die Berliner FDP hat für die Europawahl im kommenden Jahr Anastasia Vishnevskaya-Mann als ihre Spitzenkandidatin nominiert. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landesverbandes vom Montag hervor. Demnach fiel die Entscheidung für die 35 Jahre alte gebürtige Russin Vishnevskaya-Mann bereits am Samstagabend auf einer Vertreterversammlung.

Die Politologin stammt aus dem Ortsverband Charlottenburg West und setzte sich im zweiten Wahlgang gegen sechs andere Kandidaten durch. Vishnevskaya-Mann wolle sich in der EU gegen die "systemischen Rivalen Russland und China" engagieren. "In einer Welt, die zunehmend von Konflikten dominiert wird, bleibt die EU eine Insel der Freiheit und Prosperität", schreibt sie dazu.

Vishnevskaya-Mann wanderte laut eigener Aussage 2012 aus Russland aus, nachdem pro-demokratische Proteste dort niedergeschlagen worden waren. Im vergangenen Jahr erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft.

Mit diesem Hintergrund möchte sie sich für "finanzielle Solidität, Bürokratieabbau und eine selbstbewusstere Verteidigungs-, Außen und Sicherheitspolitik einsetzen", schreibt sie. Sie lebt mit Mann und Sohn in Charlottenburg-Wilmersdorf und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin der FDP-Bundestagsabgeordneten Renata Alt.

Die Freien Demokraten treten mit einer Bundesliste zur Europawahl Anfang Juni 2024 an. Die wird im Januar festgelegt. Die Brandenburger FDP hatte bereits im Oktober Martin Hoeck aus Eberswalde (Barnim) als ihren Spitzenkandidaten für die Europawahl aufgestellt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.11.2023, 19:20 Uhr