1:3-Pleite - Hertha kassiert deutliche Niederlage in Bochum zum Bundesliga-Neustart
Hertha BSC ist mit einer klaren Niederlage bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf in das neue Fußball-Jahr gestartet. Beim VfL Bochum verloren die Berliner verdient und rutschen noch tiefer in den Tabellenkeller.
Beim VfL Bochum wollte Hertha BSC die Aufholjagd in der Bundesliga starten und das Fußball-Jahr mit einem Sieg beginnen - das ist den Berlinern am Samstag jedoch nicht gelungen: Das Team von Sandro Schwarz verlor beim ebenfalls abstiegsbedrohten VfL Bochum klar und verdient mit 1:3 (0:2). Durch das Remis von Stuttgart gegen Mainz (1:1) rutscht Hertha so noch weiter in den Tabellenkeller - auf den vorletzten Platz.
Der Spielverlauf
Hertha-Trainer Sandro Schwarz musste im Angriff auf zwei Schlüsselspieler verzichten. Leistungsträger Dodi Lukebakio fehlte gelbgesperrt und wurde durch Marco Richter ersetzt. Der zweite etatmäßige Außenstürmer, Chidera Ejuke, zog sich in der Vorbereitung eine Bänderverletzung im Knie zu. Für ihn gab der 20-jährige Derry Scherhant sein Startelf-Debüt.
Das Spiel begann ausgeglichen, wobei die erste Gelegenheit dem VfL Bochum gehörte. Nach einem Einwurf von der linken Seite kam Philipp Förster im Strafraum mit einem Drop-Kick zum Abschluss (5. Minute). Der Schuss verfehlte das Tor von Hertha-Keeper Oliver Christensen um einige Zentimeter. In der Folge wurde Hertha dann allerdings offensiver - und traf mit der ersten Chance. Lucas Tousart erzielte nach einer Vorarbeit von Jean-Paul Boetius das 1:0 (11.). Schiedsrichter Daniel Schlager nahm den Treffer nach Eingreifen des Videoschiedsrichters allerdings zurück, da der Ball in einer Szene zuvor knapp im Toraus war. Es blieb also doch beim 0:0 - Pech für Hertha.
Die nächste Chance ging an den Gastgeber: Der VfL spielte über die linke Seite, wo Förster relativ ungestört flanken konnte, Philipp Hofmann setzte sich im Strafraum gegen Marc-Oliver Kempf durch und köpfte zum 1:0 für Bochum ein (22.) - ein plötzlicher Gegentreffer, den Hertha erst einmal verarbeiten musste.
Die Gastgeber hatten jetzt mehr Spielanteile und kontrollierten die Partie. Mit einem feinen Freistoß aus 17 Metern hatte Kevin Stöger die große Gelegenheit zum 2:0, scheiterte allerdings an der Latte (34.). Dennoch konnte Bochum noch vor der Halbzeit ein zweites Mal jubeln. Nach einer Ecke kam Bochum-Neuzugang und Ex-Unioner Keven Schlotterbeck im Fünfmeterraum völlig freistehend zum Kopfball und musste den Ball nur noch einnicken (45.). Maxi Mittelstädt hatte den 25-Jährigen laufen lassen. Mit einem verdienten 2:0 für den Ruhrgebietsklub ging es in die Pause.
Hertha wird besser, Bochum kontert stark
Nach dem Seitenwechsel startete Hertha nach der Pause mutig und mit mehr Druck. Immer wieder kamen die Berliner in Strafraumnähe, erspielten sich zunächst aber keine Chancen. Dennoch war Hertha jetzt deutlich überlegen, Bochum konnte sich nur noch mit Kontern befreien - machte das allerdings stark. In der 56. Minute lief Christopher Antwi-Adjei nach einem Ballgewinn schnell über die linke Seite und setzte sich gut durch, flankte schließlich in den Strafraum auf Hofmann, der mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 für Bochum traf.
In einer starken Phase der Hertha agierten die Gastgeber zielstrebig und effektiv und stellten die Berliner eine gute halbe Stunde vor dem Spielende vor eine Mammutaufgabe. Das war Hertha nun deutlich anzumerken. Der Schwung aus der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war wieder merklich verflogen.
Zwar versuchte Hertha auch weiterhin nach vorne zu spielen, Bochum konnte die Berliner jetzt aber wieder besser kontrollieren und vom eigenen Strafraum fernhalten. Ein Kopfball an die Latte des eingewechselten Jessic Ngankam (77.) und der späte 1:3-Treffer durch Suat Serdar (87.) waren in der Schlussphase zu wenig und Hertha musste sich mit einer verdienten Niederlage zum Start des Fußball-Jahres aus Bochum verabschieden.
Die Kurzanalyse
Herthas Auswärtsspiel in Bochum wurde - mal wieder - in der Verteidigung der Berliner entschieden. Oder besser: in der mangelnden Verteidigung. Sowohl beim 0:1 als auch beim 0:2 agierte die Hintermannschaft der Berliner zu zurückhaltend und ließ Bochum einfach gewähren. Beim ersten Treffer kamen Schwarz' Spieler gleich an verschiedenen Stellen zu spät. Das 0:2 geht zu großen Teilen auf die Kappe von Mittelstädt, der Schlotterbeck bei einer Ecke einfach laufen ließ und so zum zweiten Treffer für den VfL einlud.
Bochum zeigte sich in der Offensive höchst effektiv und erzielte den dritten Treffer zum idealen Zeitpunkt, als Hertha nach der Halbzeit noch einmal mit neuem Schwung auf das Feld kam. So geraten die Blau-Weißen nach einer Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf bereits zu Beginn des neuen Jahres wieder gehörig unter Druck. In den nächsten Spielen gegen formstarke Wolfsburger (Dienstag, 20:30 Uhr) und Union (28.01., 15:30 Uhr) steht die Schwarz-Elf dabei vor großen Herausforderungen.
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbbUM6, 21.01.2023, 18 Uhr