1:2 gegen Werder Bremen - Turbine Potsdam verliert Kellerduell

Mi 01.03.23 | 21:25 Uhr
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Sophie Weidauer (Turbine Potsdam) im Zweikampf mit Nina Lührssen (SV Werder Bremen). (Bild: IMAGO / Matthias Koch)
Video: rbb24 | 01.03.2023 | Friedrich Rössler | Bild: IMAGO / Matthias Koch

Turbine Potsdam muss weiterhin auf den ersten Saisonsieg warten. Im Nachholspiel der Fußball-Bundesliga der Frauen verloren die Brandenburgerinnen am Mittwochabend vor 854 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion gegen Werder Bremen mit 1:2 (0:2). Damit bleiben die Potsdamerinnen ohne Sieg auf dem letzten Tabellenplatz und trudeln weiter dem Abstieg entgegen. Der Rückstand auf den Vorletzten Duisburg beträgt bereits neun Punkte.

Turbine mit Problemen im Spielaufbau

Bei den Gastgeberinnen stand Dirk Heinrichs an der Seitenlinie, aber Marco Gebhardt leistete bereits Unterstützung. Der 50-Jährige war zuvor als neuer Turbine-Trainer vorgestellt worden. "Die Mädchen müssen sich heute einfach mal für ihre Arbeit belohnen", sagte Heinrichs vor Spielbeginn am Mikrofon von Magenta-TV. Anna Gerhardt und Pauline Deutsch fielen auf Seiten der Potsdamerinnen aus. Im Angriff feierte dafür die neu verpflichtete Kanadierin Jessica de Filippo ihr Startelf-Debüt.

Beide Teams waren zunächst um Sicherheit bemüht in diesem Duell des Tabellenletzten gegen den Vorletzten. Werders erste gute Chance hatte Lina Hausecke (11. Minute) nach einem Freistoß, als sie den Ball aus kurzer Distanz nur knapp am Tor vorbeisetzte. Bremen übernahm immer mehr die Spielkontrolle und ging in der 17. Minute verdient durch Reene Wichmann in Führung. Turbine tat sich in dieser Phase schwer im Spielaufbau, kam kaum aus der eigenen Hälfte. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Bremen auf 2:0 stellte. Werders Kapitänin Hausicke war es mit einem sehenswerten Kopfball in der 39. Minute vorbehalten – gleichzeitig der Halbzeitstand.

Potsdam verbessert, aber es reicht nicht

Im zweiten Durchgang zeigte sich Turbine Potsdam dann verbessert. Sophie Weidauer steckte stark auf die rechte Seite durch zu Wibke Meister und die 27-Jährige schoss in der 59. Minute wuchtig aus 16 Meter ins lange Eck zum 1:2 aus Potsdamer Sicht. Der Anschlusstreffer gab den Brandenburgerinnen sichtlich Auftrieb und die Heinrichs-Elf setzte sich nun häufiger in der Hälfte der Bremerinnen fest, doch zwingende Torchancen sprangen nicht mehr heraus.

Durch die enttäuschende 1:2-Heimniederlage verweilt Turbine mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga der Frauen. Am kommenden Sonntag (13 Uhr) müssen die Potsdamerinnen beim MSV Duisburg antreten.

Sendung: rbb24, 01.03.2023, 21:45 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Es gibt keine realistische Aussicht auf den Klassenerhalt. Der Verein (seine Führung) darf sich das selbst zuschreiben - warnende Stimmen hat es genug gegeben. Selbstgefälligkeit und Hybris bei den Verantwortlichen, den Fans und einigen selbsterklärten Experten waren (und sind es zT immer noch) prägend, aber leider komplett destruktiv.
    Sehr viele Spielerinnen (bes. ausländische) werden Potsdam zum Saisonende verlassen. Die restlichen guten Spielerinnen (zB Schwalm, Plattner, Deutsch, Wellmann, Weidauer, Gerhardt) haben sicher ordentliche Aussichten bei anderen Clubs unter zu kommen.
    Hoffnung auf einen schnellen Wiederaufstieg sollte man sich dann nächste Saison nicht machen - die Konkurrenz (nicht zuletzt) aus Berlin dürfte deutlich besser motiviert und vor allem gemanagt sein.

  2. 2.

    Ich fand es auch bezeichnend, wie ruhig der Bremer Trainer im direkten Vergleich zu Dirk Heinrichs geblieben ist, v.a. da es ja für beide Mannschaften um extrem viel ging. Kann mir auch schwer vorstellen, dass dieses ständige Reingebrülle sonderlich hilfreich für die Spielerinnen ist (verstehen ihn überhaupt alle nicht-deutschen Spielerinnen?), auch wenn natürlich im Spiel einiges schief läuft.

  3. 1.

    Gott, wenn ich noch einmal Heinrichs hören muss, wenn er von „Mädchen“ spricht, wenn er erwachsene Profi-Fußballerinnen meint ...

    Zum Ergebnis des Spiels braucht man wohl keine Worte mehr zu verlieren. Neun Punkte Rückstand und ein gruseliges Torverhältnis lassen kaum noch Hoffnungsschimmer auf den Klassenerhalt. Man müsste ja jetzt nicht nur alle Spiele gegen die direkten Konkurrent*innen (Köln, Duisburg, Meppen) deutlich gewinnen, die anderen Teams dürften auch selbst keinen einzigen Punkt mehr holen. Was unwahrscheinlich ist, da alle noch gegeneinander spielen müssen. Auch wenn ich „erst“ seit 2017 Turbine-Fan bin, blutet mir jetzt schon das Herz, wenn ich daran denke, am Saisonende das vorerst letzte Bundesliga-Heimspiel zu besuchen.

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